Fasse dich kurz - Gottesdienste im Espresso-Format
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Fasse dich kurz - Gottesdienste im Espresso-Format

Werk- und Beispielbuch

  1. 224 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
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Fasse dich kurz - Gottesdienste im Espresso-Format

Werk- und Beispielbuch

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Über dieses Buch

"Bitte achten Sie darauf, dass die Predigt nicht länger als 5 Minuten dauert" - ein Satz in einer Rundmail während der Pandemie, um den Gottesdienst in einer kleinen Kirche möglich zu machen. Doch kürzere Gottesdienste und Predigten sind mehr als ein Notprogramm, denn innovative Kurzformate bleiben auch nach Corona gefragt: "Fasse dich kurz" gilt heute in vielen Bereichen, vor allem online. Die Digitalisierung und das veränderte Zeitempfinden haben auch Auswirkungen auf die Gottesdienstgestaltung. Besonders bei digital vermittelten Gottesdiensten wird deutlich: Weniger ist oft mehr.Diese 25 kreativen Gottesdienste im Espresso-Format (ca. 30 Min.) sind anschaulich, narrativ und können bausteinartig genutzt und ergänzt werden. Die innovativen Kurzpredigten (ca. 5 Min.) schaffen es auch in der Kürze der Zeit, tiefergehende Botschaften zu vermitteln. Enthalten ist des Weiteren ein Theorieteil mit theologischen und handwerklichen Grundlagen für diese Kurzformate, z.B. zum Storytelling, zu digitalen Formaten und über den Mut zur Kürze.

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Information

Teil 1
1. Zu diesem Buch Ideen, Fragen – Menschen
konzentriert und anschaulich
„Bitte achten Sie darauf, dass die Predigt nicht länger dauert als drei bis fünf Minuten.“ Ein Satz aus einer Rundmail während der Pandemie, um Gottesdienste – in gekürzter Form – auch in einer kleinen Kirche wieder möglich zu machen. Kurz ist aber längst mehr als ein Notprogramm. Wie auch in anderen Lebensbereichen beschleunigt sich durch die Pandemie eine schon länger anhaltende Entwicklung. Kurzgottesdiensten gehört vielleicht die Zukunft, zumindest eine Zukunft. Aber wie gelingt es, wirkungsvolle Kurzgottesdienste zu gestalten? Wir wagen einen Versuch: Wir bitten leidenschaftliche Gestalterinnen und Gestalter von Gottesdiensten um Entwürfe für kurze Gottesdienste. Anschaulich, elementar, narrativ sollen die Gottesdienste sein. Mehr Vorgaben machen wir als Herausgebende nicht.
vielstimmig und multiprofessionell
Die Autorinnen und Autoren arbeiten auf dem Land und in der Stadt, vom Norden Deutschlands bis in die Schweiz im Süden. Sie kommen aus unterschiedlichen liturgischen Traditionen und orientieren sich an verschiedenen homiletischen Ansätzen. Vertreten sein sollen auch Entwürfe von Menschen, die nicht „von Berufs wegen“ predigen. Darum haben wir auch Prädikantinnen und Prädikanten angefragt. Zukünftig wird Gottesdienstgestaltung ein multiprofessionelles Geschehen sein. Wenigstens in Ansätzen soll das in diesem Buch über Kurzgottesdienste sichtbar werden. Das ist unser Wunsch.
elementarer Jahreslauf
Perspektivisch verändert sich der Gottesdienstrhythmus in den Kirchen. Nicht mehr jeden Sonntag wird in jeder Kirche am Sonntagmorgen um 10 Uhr Gottesdienst gefeiert (werden). Wenn vielerorts zukünftig womöglich von Monat zu Monat gefeiert wird, zu unterschiedlichen Tageszeiten – ergänzt durch besondere Angebote in der Region und zu besonderen Anlässen –, wird es darauf ankommen, den Zusammenhang der Themen im Kirchenjahr erkennbar zu halten.
Bei der Auswahl der biblischen Texte und Themen für ein Jahr orientieren wir uns als Herausgebende am „elementaren Kirchenjahr“ der Liturgischen Konferenz. Entsprechend „geben“ wir den Autorinnen und Autoren Texte „auf“, die wir für zentral halten und die die Fülle biblischer Gattungen umfassen. Weil wir uns entscheiden mussten, wird mancher Lieblingstext in diesem Buch fehlen. Dafür darf Aufmerksamkeit bekommen, was bisher mehr am Rand stand:
Die Sommersonnenwende im Juni etwa bekommt einen eigenen Entwurf. Ebenso der Valentinstag im Februar oder die Erinnerung an die Pogrome im November. Neben dem Kirchenjahr sollen bei der Auswahl auch wiederkehrende lebensweltliche Bezüge eine Rolle spielen.
mund-werklich
In diesem Buch finden Sie sorgfältig gestaltete Entwürfe von Kurzgottesdiensten für ein ganzes Jahr, einschließlich einer Übersicht der von den Autorinnen und Autoren vorgeschlagenen Lieder.
Wir verstehen die Entwürfe als Anregung für die eigene Weiterarbeit an kurzen Gottesdiensten und stellen den Entwürfen darum einen „Werkzeugkasten“ für Ihre eigene „mundwerkliche“ Arbeit an Lesung und Predigt voran.
Dem Lesen der biblischen Texte kommt auch im kurzen Gottesdienst eine besondere Bedeutung zu. Meist gibt es nur eine Lesung, auf die es dann „ankommt“. Kurz meint nicht gehetzt, um Zeit zu sparen. Welche innere Vorbereitung für eine lebendige Lesung gut ist, wie ein Auftritt mit Atempausen gelingt, wie viel oder wenig Vorrede hilfreich ist, all das und mehr beschreibt Holger Pyka in seinem Beitrag „Lesen im kurzen Gottesdienst“.
Nachhaltiger wirkt eine Predigt, wenn sie nicht erklärt, sondern anschaulich erzählt, wenn nicht „über“ einen biblischen Text gesprochen wird, sondern „in“ ihm. Dann sind Hörende kreativ beteiligt, sie sehen in inneren Bildern vor Augen, was sie hören. Dieser Gedanke steht hinter Storytelling, einer Methode, die unter Corona gerade in digitalen Gottesdiensten große Verbreitung gefunden hat. Claudia Süssenbach erläutert, was beim Storytelling wichtig ist und wie/wo die Methode erlernt/vertieft werden kann.
Felix Ritter und Peter Meyer stellen TED für die Predigtarbeit vor. Die Methode geht zurück auf ein amerikanisches Konferenzformat (Technology, Entertainment und Design). Es traut der freien Rede große Wirkung zu, sofern sie nicht länger als 18 Minuten dauert.
Ausgangspunkt ist das Finden einer Predigt-Idee. Das reicht. Und dann können Predigende passend zu ihrer Person, zum Kontext und zum Thema die rhetorischen Strategien anwenden, die Ritter und Meyer in diesem Buch vorstellen, um Hörende zu überzeugen. Die Stimme und den Körper so einzusetzen, wie es der redenden Person entspricht und der Botschaft dient, das lässt sich lernen – auch bei Felix Ritter und Peter Meyer im Zentrum für Gottesdienst- und Predigtkultur.
Der Rapper und Theologe Lukas Klette zeigt, wie mundwerklich anspruchsvoll eine Predigt als Rap entsteht: Ein biblischer Text, manchmal nur Verse, Klänge und Bilder spielen zusammen – auf der Kanzel, im Konzert, auf der Straße. „Inkulturiertes Evangelium“ nennt Klette den Rap.
Nicht alle werden seine Kunstfertigkeit erreichen, aber in Zeiten digitaler Gottesdienste sind die Beiträge von Lukas Klette im Netz eine Fundgrube spannender Raps.
Wer gern Espresso trinkt, weiß: Immer bleiben Spuren in der Tasse zurück. Stephan Goldschmidt und Lars Hillebold nehmen je auf ihre Weise die liturgischen und homiletischen Spuren auf und beschreiben, was sie nach der Lektüre der Beiträge gekostet haben und welche Entwicklungen nun „in der Luft liegen“.
Wir danken sehr herzlich allen Autorinnen und Autoren, die uns auf den Geschmack des kurzen Formates bringen.
Ganz gleich, ob Sie Espresso trinken oder Latte macchiato: Wir hoffen, als Lesende können Sie die Anregungen dieses Buches genießen.
Margit Zahn
2. Espresso-Gottesdienst Der intensive, starke liturgische Genuss
kurz, intensiv und wenig festgelegt
Wer einen Espresso bestellt, tut das in der Regel mit Bedacht, wie auch Ralph Kunz das im Geleitwort formuliert hat. Espresso ist die intensive, starke Form des Kaffeegenusses. Man trinkt den Espresso an der Bar und im Stehen. Oder nach einem Essen, um keine Müdigkeit aufkommen zu lassen. Um die Metapher aufzugreifen, ist ein Kurzgottesdienst kurz, intensiv und stark im Geschmack. Die Phasen, in denen die Gedanken der Teilnehmenden abschweifen, werden reduziert. Also weniger liturgisches Grundrauschen, dafür die Gebete, die Lieder und die Predigt möglichst pointiert.
Vor allem aber wird die Intensität eines Gottesdienstes durch seine Kürze gesteigert. Dafür wird auf die Performanz, also das Auftreten innerhalb des Gottesdienstes besonders geachtet. Am Beispiel der Lesung lässt sich durchspielen, wie ein gottesdienstliches Element gestaltet werden kann, damit es bei den Hörenden ankommt (mehr dazu im Beitrag von Holger Pyka).
Grundsätzlich gilt, kurz ist nicht gleich kurz. Ein Blick in die vorliegenden Entwürfe zeigt: Die einen bieten kurze, manchmal sogar sehr kurze Predigten, die gerade auf diese Weise wirken. Andere predigen gern länger, bieten dafür eine sehr elementare Liturgie. Noch ist vieles im Fluss. Aber es gibt Auffälligkeiten und es gibt offene Fragen für die zukünftige Gestaltung von Kurzgottesdiensten:
Was sagt es aus, dass es in nahezu allen Kurzgottesdiensten eine thematische Einstimmung gibt, meist anstelle eines Votums? Braucht es gerade bei den kurzen Formaten ein neues Bewusstsein für den Einstieg in den Gottesdienst, der weniger liturgisch geprägt ist, dafür die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden fokussiert?
Bestimmte Elemente in der Eingangsliturgie, wie beispielsweise Kyrie und Gloria, entfallen fast durchgängig. Was kann bei Kurzgottesdiensten an die Stelle dieses theologisch gewichtigen Teils treten? Auch an die Stelle des Dialogs, der für diesen Teil des Gottesdienstes zentral ist?
Wie kann es gelingen, die Gemeinde bei kurzen Formaten auf andere Weise aktiv zu beteiligen? Beispielsweise durch ein Call-and-Response-Element, das zwischen Liturg*in und Gemeinde abwechselnde Sprechen, das sich bei einigen wenigen Kurzgottesdiensten findet?
Gibt es bei Kurzgottesdiensten andere Möglichkeiten, das erste Kriterium des Evangelischen Gottesdienstbuches deutlich zu machen: „Der Gottesdienst wird unter der Verantwortung und Beteiligung der ganzen Gemeinde gefeiert“2? Im vorliegenden Buch finden sich immer wieder Ideen, die Teilnehmenden zur aktiven Teilnahme einzuladen. Dazu kann man durchaus die bewusst gesetzten Augenblicke der Stille zählen. Sie ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Schmutztitel
  3. Titelei
  4. Impressum
  5. Teil 1
  6. Teil 2