Adelgunde (»Duni«), Herzogin von Modena, Gemahlin von ¦ Franz V. von Modena-Este, geb. 19. 3. 1823 in Würzburg, gest. 28. 10. 1914 in Würzburg, begr. in der Kapuzinergruft in Wien.
Die Tochter des späteren Königs Ludwig I. von Bayern und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen wurde religiös-katholisch erzogen. Es gab Ehekandidaten aus Frankreich, Coburg und Nassau. Erfolg aber hatte der Erbprinz Franz von Modena (der Neffe ¦ Maria Leopoldines, der Witwe nach Kurfürst Karl Theodor. Sie galt als das Haupt der österreichischen Partei am Münchner Hof). Die Hochzeit 1842 in München war ein glänzendes Fest.
Franz folgte 1846 seinem Vater als Herzog von Modena, mußte aber 1859 im Zuge der italienischen Einigung seine Herrschaft abgeben. Adelgunde brachte 1848 eine Tochter, Anna Beatrix, zur Welt, die nur wenige Monate lebte. Mit dem Tod des Herzogs 1875 starb die Linie Modena-Este aus. Titel und Vermögen gingen an Erzherzog ¦ Franz Ferdinand über, der sich von diesem Zeitpunkt an »Este« nannte.
Adelgunde lebte als Witwe abwechselnd im Palais Modena in Wien, in der Münchener Residenz und in ihrem Schloß Wildenwart im Chiemgau. Ihre große Zeit kam nach 1886, als ihr Bruder Prinz Luitpold die Regentschaft in Bayern übernahm. »Tante Modena« und »Poldi« waren ein unzertrennliches Geschwisterpaar. Adelgunde zählte zu den einflußreichsten Personen der »Luitpolds«. Neben Luitpolds Tochter Therese nahm sie familiäre und gesellschaftliche Verpflichtungen an der Seite des Regenten wahr. Obgleich bieder in der Erscheinung und etwas altmodisch, wurde Adelgunde gefürchtet. Die bayerischen Minister und Berlin begegneten ihr mit nie nachlassendem Mißtrauen. Sie verkörperte den Einfluß des Wiener Hofes in München und galt als eine der wichtigsten Personen der konservativ-kirchlichen Hofpartei.
Mö.
Adelheid (Maria Adelaida), Königin von Sardinien-Piemont, Tochter des Vizekönigs von Lombardo-Venetien, Erzherzog ¦ Rainer Josef, und der Prinzessin ¦ Elisabeth von Savoyen-Carignan, geb. 3. 6. 1822 in Mailand, gest. 20. 1. 1855 in Mailand, begr. in »La Superga« in Turin.
Sie wurde 1842 in Mailand mit ihrem um zwei Jahre älteren Vetter, dem Kronprinzen und (seit 1849) König von Sardinien-Piemont Viktor Emanuel (Vittorio Emanuele) II., ab 1861 König von Italien, vermählt. Entgegen der im Hause Savoyen geltenden Tradition, nach der »alle Prinzessinnen tugendhaft, alle Prinzen immer galant« waren, änderte ihr Gemahl, der eine allgemein bekannte Vorliebe für die Bauernmägde seines Landes hatte, seinen Lebenswandel auch nach der Vermählung nicht. Adelheid gebar ihm in dreizehn Jahren Ehe sieben Kinder (zwei Töchter, fünf Söhne). Sie starb 32jährig im Kindbett.
W.
Adelheid, älteste Tochter von Kaiser ¦ Karl und ¦ Zita von Bourbon-Parma, geb. 3. 1. 1914 in Hetzendorf, gest. 3. 10. 1971 in Pöcking/Bayern, begr. in Tulfes bei Innsbruck.
Als Vierjährige mußte Adelheid mit den Eltern ins Exil gehen, wurde aber auch dort als Habsburgerin, als Mitglied des österreichischen Herrscherhauses erzogen: sie lernte neben Deutsch und Ungarisch auch Tschechisch und Kroatisch, absolvierte das Gymnasium in Brüssel und schloß ihr Studium in Löwen mit dem Doktorat in Staats- und Wirtschaftswissenschaften ab. Nach der Neuregelung der Habsburgergesetze unter Schuschnigg kehrte sie 1935 nach Österreich zurück und wurde wichtige Propagatorin einer Restauration für ihren Bruder ¦ Otto. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im März 1938 flüchtete sie über Ungarn, Belgien, Portugal in die USA und nach Kanada. In New York arbeitete sie als Fürsorgerin, dann als Professor für Soziologie an der Fordham University. 1945 Rückkehr nach Europa als Journalistin und Mitarbeiterin ihres Bruders Otto. Nach Unterzeichnung der Verzichtserklärung reiste sie mehrfach nach Österreich. Sie blieb unverheiratet.
H.
Agnes (Gertrud), Kurfürstin von Sachsen, zweite Tochter von König ¦ Rudolf I. und seiner ersten Frau ¦ Gertrud Gräfin von Hohenberg(-burg) und Haigerloh, geb. um das Jahr 1257, gest. 11. 10. 1322 in Wittenberg, begr. in der Schloßkirche Wittenberg.
Agnes wurde 1273, noch im Monat der Wahl ihres Vaters Rudolf zum König, mit Herzog Albrecht II. von Sachsen vermählt. Mit dieser Heirat wollte Rudolf seine königliche Politik stützen. Ihr ältester Sohn Rudolf I. trat 1298 die Nachfolge in Sachsen-Wittenberg an.
Rau.
Agnes, Gemahlin von Herzog ¦ Rudolf II., geb. im September 1269, gest. 17. 5. 1297 in Prag, begr. im Klarissenkloster in Prag, ihr Herz in Königssaal.
Nach dem Tod ihres Vaters König Ottokar II. Přemysl in der Entscheidungsschlacht gegen Rudolf von Habsburg (20. August 1278) wurde sie im Spätherbst aufgrund der Friedensbestimmungen in Iglau mit Rudolf II. verheiratet und lebte bis zu dessen Tod 1290 in Österreich. Ihr Sohn ¦ Johann Parricida kam nach dem Tod seines Vaters zur Welt. Mutter und Kind lebten zunächst auf Agnes’ Witwengütern in den habsburgischen Stammlanden im Aargau (Schloß Brugg), doch bereits 1295 wurde dieser Besitz durch König ¦ Albrecht I. für Geld abgelöst. Agnes kehrte nach Prag zurück – nicht ganz freiwillig, wie es scheint. In den Königsaaler Geschichtsquellen (aus denen wir am meisten über sie erfahren) wird sie als selbstbewußte und energische Frau beschrieben, die sich als Witwe gütig und freigebig erwiesen habe.
Di.
Agnes (Isabelle) von Burgund, Königin, zweite Gemahlin von König ¦ Rudolf I., geb. 1270, gest. 1323 in Chambly, begr. bei den Augustinern in Paris (Dame de Vieux Château et d’Aigne le Duc).
In seinem Bestreben, das Königreich Arelat (Burgund) fester an das Reich und insbesondere an sein Haus zu binden, heiratete König Rudolf 1284 die vierzehnjährige Tochter des Herzogs Hugo IV. von Burgund und der Beatrix von Navarra. Politisch erfüllten sich die an diese Heirat geknüpften Hoffnungen nicht, ganz im Gegenteil: antihabsburgische Bestrebungen, in denen zunächst Bern eine bedeutende Rolle spielte, beschleunigten den französischen Einfluß. Privat setzte diese Ehe den sechsundsechzigjährigen König nicht geringem Spott aus. Die junge Königin begleitete ihren Gemahl während seiner letzten Lebensjahre, so auch auf dem Zug nach Speyer, wo König Rudolf starb. In zweiter Ehe war sie (als Isabelle) mit Pierre de Chambly verheiratet.
Di.
Agnes, Herzogin von Schlesien, Tochter von Herzog ¦ Leopold I. und ¦ Katharina von Savoyen, Geburtsdatum unbekannt, gest. 2. 2. 1392 in Schweidnitz/Schlesien, in der dortigen Minoritenkirche beigesetzt.
Nach dem frühen Tod des Vaters 1326 heiratete Agnes nach 1339 Bolko II., Herrn von Fürstenberg, Schweidnitz usw. 1368 wurde sie Witwe. Ihr Gemahl ernannte sie aber vor seinem Tode noch zur Regentin seiner Provinzen.
H.
Agnes, Königin von Ungarn, zweite Tochter von ¦ Albrecht I. und ¦ Elisabeth von Görz-Tirol, geb. 1280, gest. 11. 6. 1364 in Königsfelden und dort begraben. Ihre Gebeine wurden 1770 nach St. Blasien, 1809 nach St. Paul im Lavanttal überführt.
Nach dem Scheitern verschiedener Eheprojekte war Agnes in kurzer und unglücklicher Ehe mit dem letzten Arpaden, König Andreas III. von Ungarn, verheiratet. Die Hochzeit wurde im Fasching 1296 in Wien gefeiert, der König starb bereits 1301. Aus erster Ehe hinterließ er die Tochter Elisabeth, der ein grausames Schicksal bereitet wurde: Um niemanden durch eine Ehe zu Ansprüchen auf Ungarn zu verhelfen, steckte die Stiefmutter Agnes das Mädchen unter entwürdigenden Umständen 1318 in das Dominikanerinnenkloster Töß.
Die junge Witwe, ohne Chance, im ungarischen Bürgerkrieg nach dem Tod ihres Gatten eine politische Rolle spielen zu können, verließ das Land unter Mitnahme von beträchtlichem Vermögen; zudem blieben ihr ungarische Einkünfte. Sie verbrachte den Rest ihres Lebens in den habsburgischen Vorlanden, wo sie mit politischem und finanziellem Geschick die Interessen ihrer Familie vertrat.
Nach der Ermordung ihres Vaters 1301 stiftete sie zusammen mit ihrer Mutter und ihren Brüdern an der Sterbestelle ein Doppelkloster für Minoriten und Klarissinnen; der Ort wurde Königsfelden genannt. Neben dem Kloster, dessen z. T. heute noch erhaltene künstlerische Ausgestaltung (vor allem mit Glasfenstern, in denen ihre Familie dargestellt ist) sie entscheidend mitbestimmte, ließ sie sich eine Wohnstätte erbauen, in der sie glänzend Hof hielt.
Was ihre persönliche Frömmigkeit anbelangt, so stand Agnes mit der deutschen Mystik ihrer Zeit in Verbindung. Meister Eckhart widmete ihr eines seiner deutschen Hauptwerke, den »Liber ›Benedictus‹«, und nahm in seinem »Sermon vom edlen Menschen« auf ihr Schicksal Bezug.
Zeitgenossen beschreiben sie als klein und unansehnlich, die als Kind hinter den Schwestern hatte zurückstehen müssen; sie entwickelte eine bigotte Lebenstüchtigkeit. Ihrer offenbar weitreichenden Kontrolle und bisweilen auch ihrer Härte scheinen sich ihre Brüder und Neffen nicht völlig entzogen zu haben; als Bewahrerin der Tradition ihres Vaters kam ihr eine stabilisierende und realpolitisch kluge Rolle in der habsburgischen Familienpolitik zu.
Lit.: Hermann von Liebenau, Lebensgeschichte der Königin Agnes von Ungarn, Regensburg 1868; Georg Boner, Königin Agnes von Ungarn, in: Brugger Neujahrsblätter 7, 1964; Kat. »Frühe Habsburger«, 1979, 160 f.; Alfred Nevsimal, Königin Agnes von Ungarn. Leben und Stellung in der habsburgischen Politik ihrer Zeit, Diss., Wien 1951.
Di./S.
Agnes Maria, Tochter von Großherzog ¦ Ferdinand IV. von Toskana aus zweiter Ehe mit ¦ Alice von Bourbon-Parma, geb. 26. 3. 1891 in Salzburg, gest. 4. 10. 1945 in Schwertberg/Oberösterreich.
Die Erzherzogin wuchs mit vielen Geschwistern im Salzburger Exil auf. Nach dem Umsturz 1918 übersiedelte sie mit ihrer inzwischen verwitweten Mutter und zwei weiteren unverheirateten Schwestern nach Oberösterreich und starb dort.
H.
Albrecht I., römisch-deutscher König, ältester Sohn des Grafen und nachmaligen Königs ¦ Rud...