Was ist Sterben?
Über dieses Buch
SO paradox es klingen mag, Sterben und Tod erscheinen auf vielfältige Art und Weise kulturgeschichtlich von größerer Bedeutung als Geburt und Leben.Sind es zivilisationsübergreifend doch gerade die mit dem Lebensende verbundenen SeelenAnnahmen, die Sinn gestalten und Gesellschaft entwerfen. Während reflexives Menschwerden somit bislang äußerst dominant in Grenzerfahrungen eigener Verletzlichkeit und Vergänglichkeit orientiert ist, dokumentieren ihre aktuellen sozialen Verdrängungen und Umwertungen in wesentlichen Teilen ein neues Verständnis vom Selbst zwischen Gegenstand und Ware.Derart positioniert sich die moderne Thanatologie vielfach als gesellschaftspolitische Intervention, die dem Ich wenig Raum für HeilsErwartungen bietet, die außerhalb der eigenen materiellen Lebensspanne und psychosozialen ErlebensGewohnheit liegen. Sind dem Menschwerden aber Geburt und Sterben – ohne echten Erkenntnisgewinn – erfüllendem Selbstzweck und ethischer Transzendenz enthoben, bleiben sie der Gefahr ausgesetzt, zur freien Verfügungsmasse einer wissenschaftlichen Beschreibungsindustrie zu werden, die sich ohnmächtig darin gefällt, am konventionellen Narrativ zu erschöpfen.Band 9 der Reihe EDITION FREIHEIT möchte grundsätzlich und entschieden ins Bewusstsein rufen, dass Sterben und Tod deutlich zu differenzieren sind.Bleibt das Sterben unter allen Umständen ein lebendiges HandlungsGeschehen, verweisen `Erfahrungen´ und Vorstellungen von Tod auf transformative WirklichkeitsDynamiken, die in konventioneller Hinsicht Unbeschreibbarkeit und darin ein Verhältnis zur wahrgenommenen Lebendigkeit implizieren, von dem nicht zwingend ersichtlich wird, warum es anders betrachtet werden sollte als das vorgeburtlich `Ungewordene ´.Schenken aktuelle TodesBeschreibungen dem Leben daher letztlich substantiell nichts außer Deklaration und Annahmen, ist auch das lebendige Sterben ein fundamentaler und wirkmächtiger Teil MENSCHWERDENDER FREIHEIT.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Impressum
- Titelei
- Inhaltsverzeichnis
- KURZ GEFASST! STERBEN
- :::::::::: 1. Was ist Sterben?
- :::::::::: 2. Warum sterben Lebewesen?
- :::::::::: 3. Wie geschieht Sterben?
- :::::::::: 4. Warum gibt es Sterben?
- :::::::::: 5. Wie funktioniert Sterben?
- :::::::::: 6. Wo findet Sterben statt?
- :::::::::: 7. Wann beginnt Sterben?
- :::::::::: 8. Wann endet Sterben?
- :::::::::: 9. Ist Sterben etwas Universales?
- :::::::::: 10. Gibt es Leben ohne Sterben zum Tod?
- :::::::::: 11. Kann (menschwerdendes) Leben dem Sterben entgehen?
- :::::::::: 12. Lassen sich am Menschwerden Sterbeformen unterscheiden?
- :::::::::: 13. Lässt sich Sterben kontrollieren und lenken?
- :::::::::: 14. Sind wir unser Sterben?
- :::::::::: 15. Lassen sich Dasein und Leben vollständig durch Sterben erklären?
- :::::::::: 16. Warum erfahren und interpretieren wir Sterben so diffus?
- :::::::::: 17. Was kennzeichnet menschwerdendes Sterben?
- :::::::::: 18. In welchem Verhältnis stehen Sterben/Tod und Wahrheit/Erkenntnis?
- :::::::::: 19. Wie grenzt sich Sterben gegenüber Leben, Anorganischem, Tod, Körper, Organismus, Vitalität, Empfängnis/Befruchtung, Geburt, Ich, Biografie, Leib, Seele, Unsterblichkeit, Individuum, Erscheinung, Existenz, Wachstum, Veränderung, BioEntropie, Telos, Entelechie, Freiheit, Dasein, Sein, Bewusstheit und Raum ab?
- :::::::::: 20. Ist Gestorbenes für immer tot/Tod?
- :::::::::: 21. Wie sollten wir mit einem Wissen über den hier dargestellten Charakter von Sterben im Alltag umgehen?