Femoropatellargelenk, Wertigkeit der histopathologischen Diagnostik, Neurologie, Psychiatrie
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Femoropatellargelenk, Wertigkeit der histopathologischen Diagnostik, Neurologie, Psychiatrie

  1. 617 Seiten
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Femoropatellargelenk, Wertigkeit der histopathologischen Diagnostik, Neurologie, Psychiatrie

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Über dieses Buch

Dieses Fachbuch enthält die Grundlagen für die Erstellung von Kausalitätsgutachten auf dem Gebiet der Erkrankungen, Verletzungen und Überlastungsschäden am Bewegungsapparat. Es erscheint in Form von mehreren eigenständigen Bänden. Dieser Band behandelt die Bereiche Femoropatellargelenk, Wertigkeit der histopathologischen Diagnostik, Neurologie, Psychiatrie.

Neu ist der interdisziplinäre Ansatz mit der Integration von Anatomie, Pathogenese, Histopathologie, Radiologie und Klinik. Besonderer Wert wird auf die Begründung und Defi nition von einheitlichen und gleichzeitig verständlichen Bezeichnungen gelegt.

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Information

Jahr
2022
ISBN
9783110542967
Auflage
1
Thema
Medizin

1 Femoropatellargelenk

Die Bezeichnung „internal derangement“ von HEY (1803) wurde bzgl. des Femoropatellargelenkes heftig kritisiert (BUDINGER 1906, LÄWEN 1925, FRÜND 1926). Dazu gehört auch die Knorpelpathologie der Kniescheibenrückseite als Chondromalacia patellae (KÖNIG 1924, ALEMAN 1928), auch mit einer Klassifikation (FRÜND 1926). Die Bezeichnung „Chondromalacia“ leitet sich vom Griechischen ab: chondros = Knorpel, malakia = Erweichung (KÖNIG 1924). Weitere Bezeichnungen werden dem Femoropatellargelenk zugeordnet: anteriore flankierende Strukturen (RESNICK 2007), „anterior knee pain“ (SANCHIS-ALFONSO 2006), Malalignment (GRELSAMER 2000) sowie u. a. Disorders of the Patellofemoral Joint (FULKERSON 2004). Im Vordergrund stehen in jedem Fall die Biomechanik sowie die Wertung des pathomorphologischen Substrates (FOX 1993). Das Femoropatellargelenk und dessen Funktion bzw. Pathologie ist unzählige Male beschrieben worden (Abb. 1.1) – mit allen denkbaren Meinungen. Besonders problematisch ist die Unterscheidung der Bezeichnungen Instabilität, Subluxation und Dislokation als Luxation (Abb. 1.2).
Abb. 1.1: Literatur über das Femoropatellargelenk (aus pubmed).
Abb. 1.2: Literatur: Instabilität, Subluxation, Disluxation (aus pubmed).
Dazu gibt es erhebliche Dissonanzen in der Wortwahl für die Beschreibung gezielter Aussagen, so dass erhebliche Missverständnisse resultieren müssen: „Die Mehrzahl dieser Verletzungen hat eine atraumatische Genese oder ist Folge eines Bagatelltraumas …“ (SCHÖTTLE 2010). Eine Verletzung hat nie eine atraumatische Genese, sie ist immer Folge eines äußeren Ereignisses (Unfall). Dies trifft auch für die patellofemorale Instabilität zu. Dabei handelt es sich um ein pathomorphologisches und pathofunktionelles Substrat. Nicht nur, aber besonders hat die Wortwahl in der Bezeichnung der Pathologie des Patellofemoralgelenkes eine besondere Bedeutung. Die Chondromalazie bezeichnet die Knorpelerweichung des Patellaknorpels, die Chondropathie ist ein Hinweis auf eine Krankheit. Eine Chondropathie Grad III gibt es nicht und die Chondromalazie entspricht einem Knorpelschaden Grad I (Erweichung) nach FRÜND (1926), vgl. dazu SCHUMACHER (1979) und VILLINGER (1979).
Unsere Kenntnis über das Femoropatellargelenk liegt hinter der anderer Knieanteile. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Die Mechanik des Patellofemoralgelenkes ist komplexer als die anderer Kniestrukturen, klinisch scheint das Interesse am Meniskus und an den Kreuzbändern im Vordergrund zu stehen und bezüglich des „Patellar Pain“ gibt es eine Vielzahl von Gründen für das Interesse. Des Weiteren bestehen Widersprüche bezüglich der subjektiven und objektiven Befunde und radiologischer Erkenntnisse, dazu ist unklar, was im Endeffekt ein Normalbefund ist (GRELSAMER 1997). Diese Verwirrung betrifft alle Gebiete der Kniescheibe, die klinische Untersuchung, die Benennung der Patientensymptome, Röntgenabbildungen aber auch chirurgische Eponyme. So wird das „Roux-Verfahren“ in Europa und den Vereinigten Staaten unterschiedlich gesehen. Ist schon die orthopädische Nomenklatur denkbar kompliziert, so können vergleichbare Wörter in verschiedenen Sprachen zu Irrtümern in der Übersetzung führen, mit dem Ergebnis, dass es bezüglich der patellofemoralen Semantik (Wortbedeutungslehre) zum Vergleich mit dem Wortgewirr beim Turmbau zu Babel kommt (GRELSAMER 1997). Anlässlich dieser Situation wird auch die Onomasiologie als Bezeichnungslehre ins Feld geführt mit dem Hinweis, dass nicht Begriffe, sondern Bezeichnungen diskutiert werden. Aufgrund dieser Problematik einschließlich der Bezeichnungen des femoropatellaren Schmerzes, der Instabilität und des Schadens sowie auch der patellofemoralen Arthrose wünscht man sich eine Wiederentdeckung des Patellofemoralgelenkes (DEJOUR 2014). Mit der Problematik der Terminologie am Patellofemoralgelenk beschäftigt sich auch das „International Patellofemoral Pain Research Retreat“ 2015 in Manchester und vorgesehen für das Jahr 2017 in Brisbane, es wird der patellofemorale Schmerz (patellofemoral pain, PFP) und die patellofemorale Arthropathie diskutiert (CROSSLEY 2016).
Im Vordergrund des Interesses stehen für die operative Therapie interessante Pathologien wie die Patellaluxation und die Patellafraktur. Die Themen der femoropatellaren Instabilität sowie die Chondropathia patellae, also die Erkrankung häufig in Verbindung mit dem „anterior knee pain“, werden diskutiert, eine einheitliche klare Definition findet man nicht. Es liegen zwar Definitionen vor, die sich aber in der Aussage unterscheiden.
Allein schon aus der Arbeit von FRÜND (1926) zeigt sich das Problem. Die nichtentzündliche Nekrose des Knorpels, die Knorpelerweichung, der Knorpelschaden wird Chondropathie der Patella genannt. Im weiteren Verlauf kommt der Bezeichnung der Chondropathie weniger die Bedeutung der Beschreibung der Pathologie zu, sondern mehr der Beschreibung des Krankheitsbildes, d. h. der schmerzhaften Chondromalazie. Auch die verschiedenen Handbücher und Lehrbücher unterscheiden nicht exakt zwischen den beiden Wörtern, dies trifft auch für die heutige Zeit zu. WITT (1980) sieht in der Chondropathia patellae eine röntgenologische Veränderung in Form von Osteophytenbildungen am unteren Patellapol und eine vermehrte subchondrale Sklerosierung. JÄGER und WIRTH (1986) unterscheiden nicht zwischen beiden Wörtern. Diese sind unter dem Kapitel „degenerative Erkrankungen“ eingeordnet. DEBRUNNER (1983) stellt fest, dass bei der Chondropathia patellae pathologisch-anatomisch eine Chondromalacia patellae vorliegen kann, d. h. eine „eigentümliche Degenerationserscheinung des Knorpels“. GSCHWEND (1971) schlägt dann die Differenzierung vor, die Chondromalacia patellae als pathologisch-anatomisches Erscheinungsbild zu werten und die Chondropathia patellae mit dem Wort „Pathein“ als Hinweis auf eine Erkrankung, d. h., dass der Patient auch darunter leidet. So entstehen verschiedene Bezeichnungen, die dem Problem zugeordnet werden.
Definitionen zu den Themen Chondropathie und Chondromalazie (Pschyrembel 1998)
Bundinger-Ludloff-Läwen-Syndrom (Konrad B., Chir. Wien, 1867–1944; Karl Lu., Chir., Breslau, 1864–1945; Arthur Lä., Chir., Marburg, 1876–1958) n: Syn. Chondromalacia patellae; mit Schmerzen u. bisweilen intraartikulärer Ergussbildung einhergehende Destruktion des Patellakerns bei Jugendlichen; wird zu den aseptischen Knochennekrosen* gerechnet. Vgl. Larsen-Johansson-Krankheit, Polychondritis, rezidivierende.
Chondromalazie (↑; ↑) f: s. Polychondritis, rezidivierende.
Chondropathia patellae (↑; -pathie*) f: Kniescheibenchondropathie; degen. Knorpelveränderungen an der Kniescheibe, meist in Form der Erweichung (Chondromalazie), die mit einer Reizsynovitis einhergeht; Urs.: Trauma od. angeb. Fehlbildung der Patella od. des Gleitlagers mit ungleicher Druckverteilung im Patellofemoralgelenk; Sympt.: Schmerzen beim Aufrichten aus der Hocke, Patellaverschiebeschmerz; Diagn.: (röntg.) axiale Patellaaufnahme, Defilé-Aufnahmen; Arthroskopie; Ther.: konservativ durch Antiphlogistika u. Physiotherapie; op. mittels Ventralisierung der Tuberositas tibiae.
Malazie (-malazie*) f: (engl.) malacia; Malacia, Erweichung, z. B. Osteomalazie, Chondromalazie.
-malazie: auch -malacia; Wortteil mit der Bedeutung Weichlichkeit, Krankheit; von gr. μɑʎɑĸίɑ.
Patella partita (↑) f: geteilte Kniescheibe; Urs.: Ausbleiben der knöchernen Verschmelzung der mehrfach angelegten Knochenkerne; bei Zweiteilung (Patella bipartita) meist mangelnde Verschmelzung des oberen äußeren Quadranten; klinisch i. d. R. keine Beschwerden; DD: Patellafraktur*.
-pathie: auch -pathia; Wortteil mit der Bedeutung Schmerz, Krankheit; von gr. πάθος.
Polychondritis, rezidivierende (↑; Chondr-*; -itis*) f: (engl.) relapsing polychondritis; syn. Meyenburg-Altherr-Uehlinger-Syndrom, Panchondritis, diffuse Perichondritis, systematisierte Chondromal...

Inhaltsverzeichnis

  1. Title Page
  2. Copyright
  3. Contents
  4. Autoren- und Beiträgerverzeichnis
  5. 1 Femoropatellargelenk
  6. 2 Wertigkeit der histopathologischen Diagnostik bei Begutachtungsfragen des Bewegungs-apparates: Möglichkeiten und Grenzen der histopathologischen Diagnosen und deren Interpretationen
  7. 3 Neurologie
  8. 4 Psychiatrie
  9. Abkürzungsverzeichnis
  10. Stichwortverzeichnis