Nach Corona – Unsere Zukunft neu gestalten
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Nach Corona – Unsere Zukunft neu gestalten

  1. 288 Seiten
  2. German
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Nach Corona – Unsere Zukunft neu gestalten

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Franz Alts aktuelles Buch ist durchgehend optimistisch. In der Corona-Pandemie haben wir in kurzer Zeit viel gelernt, haben alle Kräfte gebündelt, um eine lebensbedrohliche und globale Katastrophe zu bestehen. Dazu gehört es, wissenschaftliche Erkenntnisse anzuerkennen, länderübergreifend zu planen und konsequent zu handeln - individuell und gesamtgesellschaftlich. Diese Erfahrungen können motivieren, auch andere Herausforderungen zu bewältigen, die unsere Erde und die Menschheit bedrohen.Franz Alt beschreibt Hoffnungszeichen für eine bessere Zukunft: Wir sind bereits dabei, die Energiewende und neue Formen der Mobilität zu schaffen, wir können die Klimaerhitzung stoppen, die Wirtschaft ökologisch umbauen, Atomwaffen abrüsten. In Deutschland und weltweit setzen sich Aktivist*innen, charismatische Politiker*innen und soziale Bewegungen für eine lebenswerte Zukunft für alle ein. Franz Alt ermutigt durch viele konkrete Beispiele: Wenn wir intellektuelle Einsichten und emotionale Kräfte vereinen, neu denken, neu fühlen und neu handeln, können wir unsere Zukunft neu gestalten.

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Information

III. Neu Handeln

1. Sind die Meere noch zu retten?

Alles Leben kommt aus dem Meer. Ohne die Ozeane würden wir nicht leben und werden wir nicht überleben. Sie sind – neben der Sonne, an die wir zum Glück nicht rankommen – unsere wichtigste Ressource. Die Ozeane und die Sonne schenkten dem Planeten das Leben. Wer aber schuf die Sonne und die Meere? Wer die Naturgesetze, nach denen sie funktionieren und uns am Leben erhalten? Vielleicht, weil wir mit unserem materialistischen Weltbild diese Fragen verdrängen, versuchen wir seit Jahrzehnten, uns die Ozeane »untertan« zu machen.
Die Menschen aller Zeiten haben die Ur-Energie, die alles ins Leben und in Bewegung brachte, Gott genannt. Gott war, ist und wird sein: die Ur-Energie allen Seins.
Der russische Atomphysiker Andrei Sacharow war mit 13 Jahren Kommunist und Atheist geworden. Er wurde Erfinder der sowjetischen Wasserstoffbombe, aber danach Pazifist, Wider­standskämpfer und Bürgerrechtler in der Sowjetunion, erhielt 1975 den Friedensnobelpreis in Abwesenheit – ich konnte ihn dazu aber illegal am Telefon vor Millionen deutschen Fernsehzuschauern interviewen –, wurde später von Gorbatschow »die höchste moralische Autorität in Russland seit Tolstoi und ein Prophet im alten, ursprünglichen Sinn des Wortes« genannt. Sacharow – zur Zeit der Sowjetunion so mutig wie heute Alexej Nawalny – beschrieb 1975 in seiner Nobelpreisrede »Frieden, Fortschritt und Menschenrechte« als unteilbar. Es sei unmöglich, eines dieser Ziele ohne die anderen zu erreichen. Dieser mutige Mann bekannte am Schluss seines Lebens: »Ich kann mir das Universum und das menschliche Leben nicht vorstellen ohne einen sinngebenden Anfang, ohne Quelle geistiger Wärme, die außerhalb der Materie und ihrer Gesetze liegt.« Warum ist das Einfache für viele heutige Menschen so schwer zu verstehen? Warum nur ließen wir uns von der Aufklärung so verstandeseinseitig polen?
Keine Sorge, liebe Leserin, lieber Leser, ich will Sie nicht bekehren. Aber als Journalist will ich die Ängste und Sehnsüchte unserer Zeit beschreiben – auch die Sehnsucht nach Transzendenz, nach etwas, das größer ist als wir. Dabei weiß ich, dass unsere journalistischen Fragen wichtiger sind als unsere Antworten.
Die Evolutionstheorie von Charles Darwin und das Vertrauen in einen Schöpfergott waren für mich nie Gegensätze, sondern eine logische, beglückende und grandiose Ergänzung. Auf Galapagos, dem Ort der tiefen Erkenntnisse von Darwin über die Evolution des Lebens, las ich eine Darwin-Biografie. Auch für Darwin gab es den Zwiespalt zwischen Gottvertrauen und Evolution nicht. Nur wenige seiner Anhänger wissen, dass er zuerst Theologie studiert und ein tiefes Gottvertrauen hatte. Er erkannte als suchender Wissenschaftler, dass Gott nicht jedes einzelne Lebewesen erschaffen hat, war aber überzeugt, dass hinter der Schöpfung ein Schöpfer steht und dass sich die Schöpfung nach Schöpfungsgesetzen oder Naturgesetzen entwickelt.
Für Darwin waren Tiere auch Menschen oder Menschen auch Tiere, »social animals«. Deshalb konnte er uns diese allumfassende Empathie lehren: »Empathie über die Grenzen der menschlichen Spezies hinaus, das heißt Menschlichkeit gegenüber niederen Lebewesen, scheint eine der evolutionär spätesten moralischen Errungenschaften des Menschen zu sein … Diese Tugend, eine der edelsten, mit der Menschen ausgestattet sind, scheint sich beiläufig dadurch entwickelt zu haben, dass unsere Empathiefähigkeit empfindungsstärker wurde und sich mehr in die Breite entwickelt hat, bis sie sich auf alles ausgedehnt hatte, was empfindungsfähig ist.«
Empathie braucht Gegenseitigkeit. Nur dann werden wir fühlen lernen, was die Welt fühlt, das heißt die Natur verstehen. Dieses Verstehen der Natur war über viele Jahrtausende »das Kerngeschäft unserer Vorfahren«, schreibt der Psychologe Joachim Bauer. Soziale Intelligenz ist das evolutionäre Erfolgsmodell des Menschen.
Die Corona-Krise bringt uns wieder die tief verankerte Sozialität der Menschen oder unsere Empathie-Fähigkeit ins Bewusstsein. Die Öko-Krise und damit die Corona-Krise verweist auf eine zugrunde liegende Empathie-Krise. Wie können wir die verschüttete Empathie wiederentdecken?
An Corona ist nichts Gutes. Wir hätten alle gerne auf die Pandemie verzichtet. Sie ist jedoch ein Vorbote der Dinge, die auf uns zukommen können, wenn wir die Naturzerstörung nicht stoppen. Wissenschaftler haben schon 2018 vor der Corona-Pandemie gewarnt. Trotzdem traf sie uns völlig unvorbereitet. Deshalb sollten wir Infektionsmedizin und Katastrophenschutz stärken, um besser gerüstet zu sein.
»Unter allen Potenzialen, die dem Menschen von der Evolution mitgegeben wurden, ist die Empathie die tiefste Erfahrungs- und der kraftvollste Handlungsraum. Empathie hat ihren Ursprung in der zwischenmenschlichen Beziehung. Sie ist keine angeborene Eigenschaft, ihr Erwerb gehört jedoch zum Entwicklungsprogramm, welches die Natur für den Menschen vorgesehen hat … Menschlichkeit entsteht – ebenso wie Unmenschlichkeit – nicht von alleine, sondern ist an bestimmte Grundvoraussetzungen geknüpft. Was im Menschen empathisches Verhalten entstehen lässt, ist selbsterlebte Empathie … Wenn wir unsere Fähigkeit schulen zu fühlen, was unsere Mitmenschen fühlen, werden wir auch die Fähigkeit stärken zu fühlen, was die Welt fühlt«, schreibt Joachim Bauer.
So ist es kein Zufall, dass die Überschriften dieses Buches nicht nur heißen: »Neu denken«, sondern auch »Neu fühlen«, »Neu handeln«, »Neu lernen«, »Neu vertrauen« und »Neu gestalten«.
Als Mitglied des »Magischen Zirkels von Deutschland« war mir immer klar, dass Gott keinen Zauberstab braucht und kein »Simsalabim« benutzt. »Gott ist Geist« und »Gott ist Liebe«. Gott ist die Empathie aller Empathie-Möglichkeiten: Das ist für mich die Erkenntnis aller Erkenntnisse.
Und Wasser ist der Quell allen Lebens.
Meere sind Sehnsuchtsorte und Sinnbild der Unendlichkeit. Auch deshalb wollen Millionen Menschen Jahr für Jahr im Urlaub »ans Meer«.
Die Astronauten sahen die Erde aus dem Weltraum als eine blaue Murmel, zerbrechlich und frei schwebend im dunklen All. Die Erde besteht zu mehr als zwei Dritteln aus Wasser. Unsere »Erde« müsste eigentlich »Wasser« heißen. Die Erde ist vor allem Ozean.
Die Grande Dame der Meeresforschung, Sylvia Earle, sagt: »Wir segeln durch das Universum, angetrieben von einer blauen Maschine, die das Klima und das Wetter reguliert und die Chemie des Planeten und seiner Atmosphäre bestimmt … Erst das Leben im Ozean macht die Erde bewohnbar.«
Doch »in dem großen Blau wütet der Mensch, er vernichtet die Fische, verklappt seinen Müll und befeuert den todbringenden Klimawandel. Was tun?«, schrieb und fragte »Der Spiegel« schon 2016 ziemlich hilflos, aber ganz realistisch in einer Titelgeschichte.
Ozeane sind weit wertvoller als alles Geld der Welt, meint der Ozeanforscher Mojib Latif. Wäre das Meer eine Bank, so wäre es spätestens 2008 bei der weltweiten Finanzkrise gerettet worden. Dann besäße das Meer bei den Politikern absolute Priorität und wäre »systemrelevant«. Doch die Überfischung der Meere zeigt uns, dass wir von dieser Überlebensressource, von dieser Ressourcen-Bank, ständig höhere Beträge abheben, als wieder nachwachsen können. Auch diese Ressource ist – wie alle materiellen Ressourcen – endlich und nicht unendlich. Fische können wir essen, Geld jedoch nicht.
Unsere Meere sind heute »zu warm, zu hoch, zu sauer«, urteilte der »Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen« (WBGU) schon 2006. Erst stirbt das Meer, dann der Mensch, weil das Meer seine Lebensgrundlage ist. Bei der Belastung der Meere ist es »fünf vor zwölf«. Wollen wir tatsächlich warten, bis es »fünf nach zwölf« ist? Wollen wir warten, bis alle Meere so vermüllt sind, dass sie nur noch aus einer dreckigen und stinkenden Brühe bestehen?
Dass und wie wir die Meere als Müllkippe benutzen, sei am spektakulären Beispiel der Dreifach-Katastrophe in Fukushima im März 2011 aufgezeigt: Millionen Tonnen hoch verstrahlten Kühlwassers flossen aus dem AKW in den Pazifischen Ozean. Die Betreiberfirma Tepco handelte und handelt bis heute nach dem Motto: »Nach uns die Sintflut.« Bis in die Gegenwart werden die Meiler gekühlt; das verstrahlte Kühlwasser wird bisher in großen Behältern aufbewahrt, die allerdings absehbar keinen Platz mehr auf dem Gelände haben werden – eine weitere Million Kubikmeter verstrahltes Wasser soll »verdünnt« und »kontrolliert« ins Meer geleitet werden.
Wir spielen auf dem Meer russisches Roulette. Wieder einmal, denn schon viele Jahre vorher kippten auch die Betreiber von AKWs in England, Irland und Frankreich ihre Abfälle in die Nordsee. Wir tun dies noch immer, obwohl kein Mensch weiß, wie dieses Experiment ausgehen wird, nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Fest steht jedoch: Fische werden krank und sterben, und sie gelangen – radioaktiv verseucht – auf unsere Teller. Warum wundern wir uns eigentlich darüber, dass immer mehr Menschen krebskrank werden und an Krebs sterben? Die Grenze der Belastbarkeit unserer Ozeane ist längst überschritten.
Radioaktivität, Öl, Kunstdünger aus der Landwirtschaft, Plastik aus Supermärkten und vergiftete Abwässer werden ins Meer eingeleitet. Doch die Hilfeschreie der Ozeane werden noch immer überhört.
Dadurch, dass wir immer mehr CO2 in die Luft blasen, erhöhen wir ebenfalls die Säuregrade der Meere. Denn sie nehmen auch einen Teil der Treibhausgase auf – ähnlich wie unsere Wälder. Doch auch diese Aufnahmefähigkeit ist begrenzt. Deshalb geht einigen Meeren schon heute buchstäblich die Luft aus.
Das Meer erwärmt sich, und die Meeresspiegel steigen durch die immer schneller werdende Eisschmelze, die wiederum von der Erderhitzung angetrieben wird. Ein Teufelskreis – von uns Menschen betrieben.
Durch unsere Chemie-Landwirtschaft gelangen immer mehr Salze, wie Nitrat und Phosphat, in die Ozeane. Dadurch sind Tier-, Pflanzen- und Pilzarten in den Ozeanen gefährdet. Nur noch 30 Prozent dieser Arten sind nicht vom Aussterben bedroht.
Diese überstarke Belastung der Meere vollzieht sich nicht nur vor den Küsten Chinas, sondern auch vor unserer Haustür, in der Nord- und Ostsee. Hauptursache hierfür sind die Ölförderungen in der Nordsee. In einer wissenschaftlichen Studie im Auftrag der Grünen im Bundestag heißt es dazu: »Die Offshore-Ölförderung in der Nordsee ist und bleibt riskant. Das belegen die Unfälle und Beinahe-Katastrophen der letzten Jahre. Fast täglich wird die Nordsee mit Öl und schädlichen Chemikalien verschmutzt.« Diese Erkenntnis stammt aus dem Jah...

Inhaltsverzeichnis

  1. COVER
  2. HAUPTTITEL
  3. Inhalt
  4. BUCH LESEN
  5. II. Neu Fühlen
  6. III. Neu Handeln
  7. IV. Neu Fühlen
  8. V. Neu Vertrauen
  9. VI. Neu gestalten
  10. VII. Dokumente
  11. Literatur
  12. ÜBER DEN AUTOR
  13. ÜBER DAS BUCH
  14. IMPRESSUM
  15. HINWEISE DES VERLAGS