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1 Lexikon für Faule
Die Bankberaterin möchte Sie zu einem Immobilienfonds überreden? Hier können Sie nachschlagen, was von Geldanlagen zu halten ist, die wir nicht ausführlich vorstellen. Und wir erklären die wichtigsten Fachbegriffe.
2 Wie sicher ist mein Geld bei der Bank?
Was Sie beachten sollten, wenn Sie mehr als 100 000 Euro anlegen oder wenn Sie eine ausländische Bank wählen, siehe S. 147.
3 Tages- und Festgeldangebote über Zinsportale
Zinsportale locken mit attraktiven Zinsen. Aber nicht alle Angebote sind empfehlenswert (siehe S. 150).
4 Wohnungsgenossenschaften
Die Adressen der 48 Wohnungsgenossenschaften mit Spareinrichtung (siehe S. 155).
Lexikon für Faule
Abgeltungsteuer. Seit 1. Januar 2009 gilt in Deutschland die pauschale Abgeltungsteuer auf alle Kapitalerträge, also auf Zinsen, Dividenden und Kursgewinne, die beim Verkauf von Wertpapieren wie Aktien, Fonds oder Anleihen erzielt werden. Sie beträgt 25 Prozent plus gegebenenfalls Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Die Bank zieht die Abgeltungsteuer automatisch ab, sofern Sie keinen Freistellungsauftrag erteilt haben.
ABS-Papier. ABS ist die Abkürzung für Asset Backed Securities. Es handelt sich um Wertpapiere, die mit Forderungen aus Krediten abgesichert sind. Als Sicherheit können Forderungen aus Immobiliengeschäften dienen, aber auch Zahlungsverpflichtungen aus Kreditkarten- und Auto-leasing-Geschäften. ABS haben bei der Finanzkrise 2008 eine ausschlaggebende Rolle gespielt, weil Banken in großem Stil mit solchen Papieren gehandelt haben, der Handel aber wegen unklarer Sicherheiten zusammenbrach.
Aktie. Eine Aktie ist ein Anteilsschein, mit dem Sie einen Bruchteil eines Unternehmens kaufen. Dadurch werden Sie Miteigentümer einer Aktiengesellschaft (AG) und sind an deren Erfolg oder Misserfolg beteiligt. Feste Erträge bietet diese Form der Geldanlage nicht. Sie profitieren also nur dann von Ihrer Investition, wenn es dem Unternehmen gut geht und die Aktie dadurch an Wert gewinnt. Das drückt sich in steigenden Kursen an der Börse aus, wo diese Art von Wertpapier gehandelt wird. Läuft es gut, machen Sie Gewinn; läuft es schlecht, sind auch Verluste möglich. Sie haben zudem ein Anrecht auf die Dividende: eine Gewinnbeteiligung, die in der Regel einmal im Jahr ausgeschüttet wird. Die gibt es aber nur, falls ein solcher gemacht wird und die Hauptversammlung beschließt, ihn an die Aktionärinnen und Aktionäre auszuzahlen. Je nach Art der Aktie haben Sie in der Hauptversammlung ein Stimmrecht, das bei Fonds die Fondsgesellschaften übernehmen. Langfristig bieten Aktien deutlich höhere Chancen als andere Geldanlagen, bergen aber auch größere Risiken: sei es, weil es für das Unternehmen schlecht läuft oder es am Aktienmarkt auf und ab geht. Um das Risiko zu minimieren, kommt es also vor allem darauf an, sich möglichst eingehend mit der Thematik zu beschäftigen, sich vorab nicht nur das Unternehmen genau anzuschauen, sondern auch das Marktumfeld und die Zukunftsaussichten. Das kostet vor allem Zeit. Aus diesem Grund sind gerade einzelne Aktien für Faule denkbar ungeeignet. Für sie kommt alternativ die Anlage in Aktien-ETF (siehe S. 84) infrage.
Aktienanleihe. Eine Kombination aus Anleihe und einer Art Derivat. Am Ende der Laufzeit hat der Herausgeber der Aktienanleihe die Wahl, ob er Ihnen den Nennwert, also Ihr Geld, in bar oder in Form von Aktien ausbezahlt. Viel zu riskant und kompliziert für Faule.
Aktien-ETF. Anderer Begriff für Aktienindexfonds (siehe S. 84).
Aktienfonds. Fonds, der in Aktien investiert (siehe S. 84).
Anleihe. Anleihen sind Wertpapiere. Sie bringen vor allem eines: regelmäßige Zinsen. Sie werden auch Schuldverschreibung, Rentenpapier, Obligation oder Bond genannt. Im Grunde sind sie eine Art Schuldschein eines Unternehmens oder eines Staates, dem Sie mit dem Kauf der Anleihe Geld leihen. Im Gegenzug kommt der Verkäufer dadurch langfristig an Fremdkapital. Anleihen haben anders als Aktien eine feste Laufzeit. Am Ende der Laufzeit bekommen Sie als Käufer der Anleihe Ihr Geld plus Zinsen zurück. Die Verzinsung bleibt meist über die gesamte Laufzeit gleich. Es gibt aber auch Anleihen, bei denen sie ansteigt oder variabel ist. Wie hoch der Zins ist, hängt von der Laufzeit ab und davon, wie kreditwürdig der Herausgeber ist. Je weniger, desto weniger sicher ist es, dass er am Ende in der Lage ist, das Geld samt Zinsen zurückzuzahlen. Geht der Herausgeber pleite, kann es passieren, dass Sie Ihr Geld gar nicht zurückbekommen. Je höher dieses Ausfallrisiko ist, desto höher ist der Zins, den Sie für die Anleihe bekommen. Bei Anleihen, die Unternehmen herausgeben, und den Anleihen vieler Staaten können Laien das Ausfallrisiko kaum einschätzen, weshalb sie für Faule nicht infrage kommen. Zu den bekanntesten Anleiheformen gehören sicherlich Pfandbriefe und Bankschuldverschreibungen. Am sichersten sind öffentliche Anleihen. Sie werden von Bund, Ländern und Gemeinden herausgegeben. Sie sind zwar eine gute Geldanlage, verlangen aber Zeit bei der Auswahl, damit man nicht die falschen erwischt. Pflegeleichtere Alternativen zu Anleihen sind Festgelder und Sparbriefe (siehe S. 63).
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