Über das Unglück, geistreich zu sein
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Über das Unglück, geistreich zu sein

oder 450 Anekdoten über Philosophen, Künstler, Könige, Päpste und Politiker

  1. 224 Seiten
  2. German
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Über das Unglück, geistreich zu sein

oder 450 Anekdoten über Philosophen, Künstler, Könige, Päpste und Politiker

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Über dieses Buch

Ein treffliches Bonmot zur Hand... schon glänzt man in der Gesellschaft.Eine charmante Sottise eingeworfen... so erwehrt man sich seiner Haut.Eine Indiskretion geschickt gestreut... das schlägt Wellen.Eine Überzeugung mit Witz vorgetragen... wer wollte widersprechen?Dazu mit Chuzpe und Fantasie auch die überraschendstenSituationen durchgestanden... so zieht man sich aus der Affäre.Nachzulesen in 450 Anekdoten über berühmteDichter und Denker, Komponisten, Forscher und Staatenlenker.

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Information

Jahr
2012
ISBN
9783359500025
Alexandre Dumas Père
Schon als unbekannter Literat hatte Dumas mehrere Geliebte. Ihre Zahl nahm beachtlich zu, nachdem er ein erfolgreicher Bühnenautor geworden war.
Eine der Damen, die sein Herz regierten, war mit einem Hauptmann verheiratet, der seine baldige Ankunft in Paris ankündigte. Verzweifelt bat sie Dumas um Hilfe.
»Ich werde sofort an den Kriegsminister schreiben«, sagte Dumas, »man muss sehen, dass er zum Major ernannt wird, es gibt leider keinen anderen Ausweg.«
Alexandre Dumas war nach dem Tode seines Vaters, eines französischen Generals, nach Paris gekommen, um Schriftsteller zu werden.
Er schrieb zwei Stücke, die beide von der Comédie Française angenommen wurden. Das zweite, »Heinrich III. und sein Hof«, wurde sogar aufgeführt.
Vor der Premiere geriet Dumas in Verlegenheit. Über den Erfolg eines Stückes entschied nicht nur dessen Qualität, sondern auch die Stärke der Claque, die der Autor zu engagieren hatte.
Da ihm dazu das Geld fehlte, bat er den Herzog von Orléans, in dessen Sekretariat er arbeitete, die Vorstellung zu besuchen. Dieser verwies bedauernd auf ein Essen, das er mit dreißig Prinzen, Prinzessinnen und ihrem Gefolge am gleichen Abend hatte. Dumas bot an, die Vorstellung früher beginnen zu lassen, und der Herzog von Orléans, der sich einen Scherz machen wollte, sagte das Erscheinen seiner ganzen Gesellschaft zu und mietete die Galerie des Theaters.
Die Premiere war ein Triumph. Die Zuschauer, einschließlich der hohen Gäste, tobten vor Begeisterung.
Der Ruhm des jungen Autors war begründet. Allerdings weniger des Stückes wegen, sondern weil er in dem Ruf stand, sich die teuerste Claque leisten zu können, die es in Paris gab.
Im Jahr 1830 bildeten die drei Romantiker Hugo, Vigny und Dumas ein dramatisches Triumvirat.
Selbstverständlich war es nicht von Dauer. Der Kritiker Sainte-Beuve hob besonders Vignys Verdienste um das historische Drama hervor, was Hugo, der sich darauf viel einbildete, verdross.
Empört sagte er zu Dumas: »Willst du es glauben, dieser Journalist behauptet, Vigny habe das historische Drama erfunden!«
»So ein Idiot!«, erwiderte Dumas. »Jedes Kind weiß doch, dass ich es war.«
Der Direktor des Théâtre des Variétes hatte Dumas eine Extrazahlung von tausend Franken versprochen, falls die ersten fünfundzwanzig Vorstellungen seines Stückes »Kean« 60 000 Franken einbrächten.
Am Abend der fünfundzwanzigsten Vorstellung erschien Dumas und verlangte seine Extrazahlung.
»Sie haben Pech«, sagte der Direktor, der gerade Kasse machte, »wir kommen auf 59 997 Franken.«
Dumas lieh sich daraufhin von ihm zwanzig Franken, lief zur Theaterkasse und kaufte sich ein Billett zu fünf Franken für ein »Fauteuil«.
»Jetzt kommen Sie auf 60 002 Franken«, sagte er, als er zurückkehrte, und erhielt sein Extrahonorar.
Hugo war in die Académie gewählt worden, und Dumas, der inzwischen mit dem Fortsetzungsroman »Die drei Musketiere« einen ungeheuren Erfolg hatte, wollte ebenfalls in die Académie aufgenommen werden.
Er veranlasste seine Freunde, für ihn zu werben, ließ entsprechende Artikel schreiben und setzte halb Paris in Bewegung. Aber es gelang ihm nie, in der Académie einen Platz zu erhalten.
Da es Balzac ebenso erging, sagte Dumas, ihr Unglück sei, jedes Jahr fünfzehn bis achtzehn Bände zu schreiben und auch noch Erfolg zu haben. Würde man ein kleines und mittelmäßiges Buch schreiben, das niemand lese, so bestehe Hoffnung auf Aufnahme. »In der Académie ist die Parole die gleiche wie im Jardin des Tuileries: Man lässt niemanden passieren, der zu große Plakate trägt.«
Die Fortsetzungsromane in den Zeitungen brachten Dumas viel Geld. Er ließ sich ein Schloss bauen, bewirtete jeden, der ihn besuchte, unterhielt mehrere Geliebte und Haushalte und bewahrte sein Geld in Schubfächern auf, aus denen sich seine Freunde selbst leihen konnten, was sie brauchten. Obwohl er faktisch Tag und Nacht schrieb, waren der Bankrott und die Gerichtsvollzieher seine ständigen Begleiter. Er musste sein Schloss verkaufen, den Offenbarungseid leisten und schrieb jahrelang nur, um seine Schulden zu bezahlen.
Ein Gerichtsvollzieher, mit dem er öfter zu tun hatte, war in dürftigen Verhältnissen gestorben, und seine Freunde baten Dumas um zwanzig Franken für ein anständiges Begräbnis.
»Hier sind vierzig Franken«, antwortete Dumas. »Begrabt zwei.«
Im Laufe der Zeit hatte Dumas eine große Fertigkeit entwickelt, seine Gläubiger unbezahlt wegzuschicken.
Ein Stiefelmacher, dem er zweihundertfünfzig Franken schuldete, machte eine Reise nach Saint-Germain, wo Dumas wohnte, um zu seinem Geld zu kommen.
Dumas empfing ihn liebevoll. »Ah, mein guter Freund«, begrüßte er ihn, »du kommst mir wie gerufen: Ich brauche gerade ein Paar Lackschuhe und ein Paar Jägerstiefel.«
Er habe noch eine Rechnung für ihn, erwiderte der Stiefelmacher. Man werde das am Nachmittag erledigen, entgegnete Dumas, jetzt müsse er zuerst mit ihm essen.
Nach einem ausgiebigen Mahl kam der Stiefelmacher wieder auf die unbezahlte Rechnung zu sprechen.
»Es ist jetzt nicht der richtige Augenblick, um von Geschäften zusprechen«, wies ihn Dumas sanft ab, »zuerst kommt die Verdauung … Ich habe anspannen lassen, um dich zur Bahn zu bringen. Da hast du zwanzig Franken für die Reise.«
Diese Szene wiederholte sich jede Woche. Nach einiger Zeit hatte der Stiefelmacher sechshundert Franken eingeheimst und dreißigmal auf Kosten Dumas’ gespeist.
Da die Zeitungen, für die er seine Fortsetzungsromane schrieb, Zeilenhonorare zahlten, erfand Dumas Personen, die grundsätzlich nur mit einem Wort antworteten. Dieser Kunstgriff hatte den Vorzug, die Lektüre leicht zu machen und das Autorenhonorar zu verzehnfachen.
Damit war es zu Ende, als die Zeitungen beschlossen, Zeilen, die kürzer waren als eine halbe Spalte, künftig nicht mehr zu zählen.
Am Tage, als dies beschlossen worden war, weilte der Herausgeber des »Figaro« gerade bei Dumas. Er sah ihn sein Manuskript überfliegen und ganze Seiten ausstreichen. Was Dumas da mache, fragte der Herausgeber.
»Was ich mache?«, entgegnete Dumas. »Ich habe den Diener Grimaud umgebracht. Ich hatte ihn eigens für die kurzen Zeilen erfunden. Jetzt brauche ich ihn nicht mehr.«
Bei der Premiere des Stückes »Demi-monde« von Alexandre Dumas dem Jüngeren war auch sein Vater zugegen. Er zeigte sich über den großen Applaus so erfreut, dass ihn ein Besucher nach Schluss der Vorstellung fragte, ob er wohl zu dem Erfolg seines Sohnes beigetragen habe.
»Beigetragen?«, fragte Dumas zurück, der für seine Mitarbeit an Stücken anderer Autoren bekannt war. »Mein Lieber, der Erfolg ist ausschließlich mir zu verdanken!«
»Ist denn das Stück von Ihnen?«, wollte der Besucher wissen.
»Nein«, sagte Dumas, »aber der Autor.«
Völlig verarmt, aber unaufhörlich weiterschreibend, erlebte Dumas in Südafrika den Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges. Bereits schwer krank, warf ihn die Nachricht vollends nieder. Halb gelähmt nach einem Schlaganfall, schleppte er sich nach Puys, dem Aufenthaltsort seines Sohnes.
Auf einem Tisch neben seinem Krankenbett lagen zwei Goldstücke, alles, was ihm von den Millionen, die er sich zusammengeschrieben hatte, geblieben war.
Kurz vor seinem Tod nahm er sie in die Hand, betrachtete sie lange und sagte zu seinem Sohn: »Alle Welt hat gesagt, ich sei ein Verschwender gewesen. Du selbst hast ein Stück darüber geschrieben. Siehst du nun, wie man sich irren kann? Als ich nach Paris kam, hatte ich zwei Louisdors in der Tasche. Schau ich habe sie immer noch.«
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Henriette begriff: Die eigentliche Frage lautete nicht, ob sie den Krieg noc...

Inhaltsverzeichnis

  1. IMPRESSUM
  2. André Müller sen.
  3. Sokrates
  4. Aristippos
  5. Diogenes aus Sinope
  6. Markus Tullius Cicero
  7. Martin Luther
  8. Heinrich IV.
  9. Madame de Sévigné
  10. Bernard de Fontenelle
  11. Jonathan Swift
  12. Papst Benedikt XIV.
  13. Voltaire
  14. Benjamin Franklin
  15. Friedrich II.
  16. Denis Diderot
  17. Giacomo Casanova
  18. Abbé Fernando Galiani
  19. Gotthold Ephraim Lessing
  20. Georg Christoph Lichtenberg
  21. Ernst Ludwig Heim
  22. Johann Wofgang von Goethe
  23. Charles Maurice Telleyrand
  24. Madame de Staël
  25. Georg Friedrich Wilhelm Hegel
  26. Ludwig van Beethoven
  27. Gioacchino Rossini
  28. Heinrich Heine
  29. Honoré de Balsac
  30. Alexandre Dumas Père
  31. Hans Christian Andersen
  32. Karl Marx
  33. Jacques Offenbach
  34. James Mc Neill Whistler
  35. Mark Twain
  36. Max Liebermann
  37. George bernard shaw
  38. Frank Wedekind
  39. Karl Kraus
  40. Albert Einstein
  41. Pablo Picasso
  42. Karl Valentin
  43. Charles Spencer Chaplin
  44. Ilja Ehrenburg
  45. Ernest Hemingway
  46. Bertolt Brecht
  47. Peter Hacks