Freiraum finden bei Stress und Belastung
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Freiraum finden bei Stress und Belastung

Das praktische Übungsbuch auf Basis von Focusing und Achtsamkeit - mit 4 Audio-Anleitungen zum Download

  1. 144 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Freiraum finden bei Stress und Belastung

Das praktische Übungsbuch auf Basis von Focusing und Achtsamkeit - mit 4 Audio-Anleitungen zum Download

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Susanne Kersigs Botschaft ist so einfach wie hoffnungsvoll: Wenn wir lernen, konsequent einen Ort der Ruhe in uns zu finden, können Stress und Hektik uns nicht mehr so viel anhaben. Wir haben es selbst in der Hand, auch in anstrengenden Zeiten Abstand zu gewinnen und uns aus dem Gefühls- und Gedankenkarussell zu befreien.Dazu bietet sie hilfreiche und bewährte Techniken aus dem "Focusing" an: Einen "Guten Ort" im Körper findenProbleme als "Päckchen verpacken" und zur Seite stellenDas eigene Erleben zu einem "etwas in mir" oder "Teil von mir" zu erklärenDen "freien Raum" des Gewahrseins erfahrenDurch diese Übungen und durch das Verständnis des Prinzips Freiraum – bei dem wir auf einen heilsamen Abstand zwischen uns und unserem Erleben achten – wird es uns möglich, uns zu entspannen und leicht zu fühlen, selbst wenn die Welt um uns herum zusammenzubrechen scheint. Wir finden Klarheit und können die eigenen Handlungsmöglichkeiten wieder wahrnehmen.Geführte Übungen als MP3-Download im Arbor Online-CenterVier geführte Audio-Übungen zum selbstständigen Üben sind über einen Link im Buch zum Download erhältlich.

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Information

Jahr
2022
ISBN
9783867813952

1 Einleitung

„Sie sind wirklich sehr dünnhäutig“, staunte die Akupunkteurin bei unserem zweiten Termin. „Ich sehe ja noch die Nadelpunkte der letzten Behandlung auf Ihrer Haut! Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin bedeutet dies, dass Sie sich alles sehr zu Herzen nehmen. Das ist nicht unbedingt nur schlecht“, sagte sie mir aufmunternd zulächelnd. Ich spürte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten, und fühlte mich gleichzeitig ertappt und verstanden. Wie oft hatte ich mir schon ein dickeres Fell gewünscht! Ich neige schlichtweg dazu, die Dinge zu nah an mich herankommen zu lassen und den hilfreichen Abstand zu meiner inneren und äußeren Welt zu verlieren.
Später, während eines Einführungskurses in die Selbsthilfemethode ­Focusing, hörte ich zum ersten Mal den Begriff Freiraum. Damals eröffnete sich mir die Möglichkeit, gezielt eine heilsame Distanz zu meinem Erleben herzustellen. Wir wurden angeleitet, im entspannten Zustand eine angenehme Stelle im Körper zu suchen und die Empfindungen dieser Stelle – bei mir war es ein warmes Gefühl im Bauch – auf uns wirken zu lassen. Nachdem wir diese Empfindungen erforscht und genossen hatten, malten wir mit bunten Ölkreiden ein Bild von diesem so genannten Guten Ort. Diese Freiraum-Übung hat mich damals zwar tief beeindruckt und ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben, dennoch erschloss sich mir die tief greifende und weit reichende Bedeutung des dahinter stehenden Prinzips erst ganz allmählich im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte. Meine Beziehung zum Freiraum ist nicht die einer Liebe auf den ersten Blick, sondern eher die einer stetig wachsenden Wertschätzung.
Ich leitete zunächst als Psychotherapeutin ausführliche Freiraum-Übungen bei Klienten an, die vor lauter Problemen nicht mehr klar sehen und denken konnten. Häufig fühlten sie sich im Anschluss an solche Übungen erstaunlich erleichtert und verändert, obwohl wir auf die Probleme selbst gar nicht eingegangen waren. Allein die Schaffung des heilsamen Abstands zu den Problemen hatte offensichtlich therapeutische Wirkung!
Dann begann ich das Prinzip Freiraum und die entsprechenden Übungen in Kursen und Ausbildungsgruppen zu vermitteln. Die Rückmeldungen der TeilnehmerInnen zeigten mir, dass sie den Freiraum-Gedanken dankbar aufgriffen und in vielen Alltagssituationen wirkungsvoll umsetzten, besonders in Stresssituationen.
In den letzten Jahren machte ich in der psychotherapeutischen Einzelarbeit die Entdeckung, dass sich, wenn man einen angenehmen Ort im Körper aufsucht und dort aufmerksam verweilt, schon so etwas wie eine Lösung für anstehende Probleme anbahnt! Ich hatte das Gefühl, einen kostbaren Schatz entdeckt zu haben, der im Prinzip von jedem Menschen leicht gefunden werden kann. Die Motivation zu diesem Buch mit geführten Audio-Anleitungen[2] entsprang so auch meinem Bedürfnis, Ihnen und anderen LeserInnen eine einfache und sichere Anleitung zur Schatzsuche im eigenen Körper zu liefern und damit zu Ihrem Wohlbefinden und Ihrer Souveränität beizutragen.
Denn Freiraum ist nicht nur dann hilfreich, wenn man konstitutionell dünnhäutig ist wie ich, sondern auch wenn man einen Weg sucht, um mit den vielfältigen Anforderungen unseres ganz normalen, verrückten Alltagslebens heilsam umzugehen.

Stress: Die Volksseuche des 21. Jahrhunderts

Immer mehr Menschen beklagen sich heutzutage darüber, dass sie nach der Arbeit nicht mehr wirklich abschalten können, kaum noch richtig zur Ruhe finden und zudem schlecht schlafen. Die Gedanken über anstehende Aufgaben, Unerledigtes und Ungelöstes wollen schier nicht enden und scheinen sich wie ein von einem unermüdlichen Hamster angetriebenes Laufrad im Kreis zu drehen. Angesichts der stetig wachsenden Komplexität unseres Lebens haben wir mehr und mehr das Gefühl, nur noch zu reagieren, statt selbst das Steuer in der Hand zu halten.
Tatsächlich leben wir in äußerst anstrengenden Zeiten. Der Stress­pegel unserer Gesellschaft hat sich in den letzten 30 Jahren derart erhöht, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Stress zu einer der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts erklärt hat.
Die rasante Entwicklung unserer Informationsgesellschaft mit ihrer erdrückenden Fülle von Nachrichten und Reizen macht es uns schwer, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und einen klaren Kopf sowie den Überblick zu behalten Die Beschleunigung unseres Lebensrhythmus durch E-Mails und Handys mit der entsprechenden Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit lassen uns durch einen Tag hecheln, der uns kaum noch echte Ruhepausen bietet. Selbst beim Mittagessen werden noch Besprechungen abgehalten oder Nachrichten vom Handy beantwortet.
Dauernde – nicht selten sinnlose – Umstrukturierungen und Fusionierungen in Betrieben führen zu hohen psychischen Belastungen für die betroffenen Mitarbeiter. Durch die Globalisierung des Wettbewerbs ist der Arbeitsdruck in vielen Bereichen enorm gestiegen. Unsere Welt bietet uns immer weniger Zuverlässigkeit, Grenzen oder Halt. Gleichzeitig schießen Angebote gegen Stress und das Burn-out-Syndrom wie Pilze aus dem Boden.
Das Bedürfnis nach Selbstbestimmung ist ein Grundbedürfnis von uns allen. Krank machender Stress am Arbeitsplatz entsteht am ehesten dann, wenn wir einerseits wenig Kontrolle über unsere ­Arbeitsbedingungen haben, wenn die Anforderungen nicht transparent sind und wenn wir ­andererseits kaum Wertschätzung für unsere Leistungen erfahren.
Zeichnung zu wenig Distanz
Nicht zuletzt erhöhen auch die unendlich vielen Möglichkeiten, unsere Freizeit zu gestalten und zwischen verschiedenen Konsumangeboten zu wählen, unseren Stresslevel. Man muss nur einmal versuchen, eine Reise im Internet zu buchen oder einen geeigneten Telefontarif zu finden, um nachzuvollziehen, was ich meine. Immer mehr Menschen fühlen sich getrieben und erschöpft – und haben das Gefühl, mit sich selbst und ihrer Umgebung nicht in wirklicher Verbundenheit zu leben.
Zeichnung zuviel Stress
Wir können als Einzelne diese gesellschaftlichen Entwicklungen nicht einfach stoppen. Aus meiner Sicht wäre es dringend erforderlich, auch politisch und institutionell über eine Entschleunigung, Vereinfachung und Entbürokratisierung unseres Alltags nachzudenken und Institutionen wieder so zu gestalten, dass der Mensch im Mittelpunkt steht – und nicht nur sein bloßes Funktionieren. Da dies jedoch in vielen Bereichen nicht oder noch nicht der Fall ist, bleibt uns momentan nichts anderes übrig, als individuelle Mittel und Wege zu beschreiten, um Stress zu reduzieren, Abstand herzustellen, uns zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Gelingt uns dies nicht, leidet auf die Dauer nicht nur unsere Zufriedenheit, sondern auch unsere Gesundheit und Schaffenskraft.
Dieses Buch zusammen mit den geführten Übungen möchte Ihnen einen leicht gangbaren und wirkungsvollen Weg aus der Stressfalle weisen, der auf der Grundlage von Achtsamkeit und Akzeptanz basiert.

Freiraum: Ein Weg aus der Stressfalle

Der Begriff Freiraum und seine Techniken, die ich hier vorstelle, kommen aus der Selbsthilfemethode des Focusing von Eugene T. (Gene) ­Gendlin. Zwischen uns und unseren Gefühlen, Gedanken und Empfindungen braucht es einen gewissen Abstand, „ein wenig frische Luft“, so der Philosoph Gendlin, damit wir eine Beziehung zu ihnen aufnehmen können. Deswegen besteht, wenn wir ein Problem lösen wollen, der erste Schritt im Focusing darin, zunächst eine gewisse Distanz dazu aufzubauen. Beim Freiraum-Schaffen lassen wir den Körper zu seinem natürlichen Wohlbefinden und inneren Gleichgewicht zurückfinden, indem wir zu unseren Problemen und Belastungen Abstand etablieren. Liegen die Probleme nicht mehr wie kleine Sorgensäckchen auf unserer Brust oder unserem Bauch, findet der Körper zu seiner natürlichen Lebendigkeit zurück.
Das Prinzip Freiraum und die ebenfalls aus dem Focusing stammenden Audio-Übungen sind bewährte und einfache Methoden, die Sie sowohl in der Stille der Entspannung als auch mitten im Trubel des Alltagsgeschehens anwenden können, um gezielt dagegen anzusteuern, dass sich das Stresserleben festsetzt.
Freiraum wirkt ähnlich wie Urlaub. Sie gewinnen dadurch Abstand und Klarheit. Sie besinnen sich darauf, dass Sie viel mehr sind als die Summe Ihrer Sorgen und Probleme, und können dies auch körperlich deutlich spüren. Der Prozess des Freiraum-Schaffens bringt Ihnen frische Energie, um den Herausforderungen des Alltags aus Ihrer inneren Mitte heraus zu begegnen, statt sich von ihnen wie ein Fähnchen im Wind bewegen zu lassen. Er gibt Ihnen ein neues Gefühl von ­Kontrolle – einer Art Kontrolle, die nicht von äußeren Umständen abhängig ist, sondern von Ihrer Beziehung ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. 1 Einleitung
  5. 2 Was ist Freiraum?
  6. 3 Bewährte Freiraum-Techniken
  7. 4 Freiraum im Alltag
  8. 5 Den eigenen Weg in den Freiraum finden
  9. 6 Tipps und Erfahrungen
  10. 7 Schlussbemerkung
  11. Anhang