Kampf der Arthrose

Ihre biochemische Behandlung

Ana Maria Lajusticia Bergasa

• Verlag: Ennsthaler
• Jahr: 2013
• ISBN:
  9783709500026
• Auflage: 1
• Thema: Medizin
• Thema: Alternativ- & Komplementärmedizin

Arthrose, ein Verschleiß der Knorpel, verursacht Schmerzen in den Gelenken, Ischiasbeschwerden, Hexenschuss und Rückenschmerzen.Meist geht sie einher mit einer generellen Entkalkung des Skeletts, aber dies ist eine sekundäre Folge und nicht auf Kalziummangel zurückzuführen.Bis heute hält sich die Meinung, Arthrose sei ein progressiver und nicht rückgängig zu machender Verfall des Skeletts. Das stimmt nicht. Diese negative Erscheinung lässt sich bekämpfen und umkehren. Ana Maraia Lajusticia Bergasa, in Spanien bekannt für ihre Bücher über Diät und Ernährung, erklärt in wissenschaftlicher Weise, jedoch für jedermann verständlich, die Ursachen für dieses Leiden.Sie verrät uns die Lösung, die auf Ernährungsrichtlinien und nicht auf Medikamenteneinnahme beruht. Diese Lösung hat sich bei Tausenden von Menschen als wirksam erwiesen.

VI. KAPITEL

Kalksalzmangel (Osteoporose)

Eine der Arbeiten, die beim II. Weltsymposium über das Magnesium eingereicht wurde, und zwar von Bodell, J. Jowsey und Armand von der Mayo-Klinik in Rochester, Minn., behandelt die schon seit einiger Zeit bekannte Tatsache, dass Magnesiummangel zu einer Hypocalcämie des Skeletts führt. Dieser sekundäre Kalziummangel wurde beim Menschen festgestellt und dann experimentell bei verschiedenen Tierarten hervorgerufen, unter anderem auch bei kleinen Hunden.

In einem Beitrag von Bunce und King aus Blaksburg, Va., USA, wird beschrieben, wie sich bei einer Gruppe von Ratten als Folge einer magnesiumarmen Ernährung Kalkphosphat und organische Substanzen in den Nieren ablagerten, die sich durch Dialyse nicht abscheiden ließen.

Auf einen anderen Aspekt geht ein Beitrag von Dr. Rapado aus Madrid ein. Er befaßt sich mit dem Zerfall und der Auflösung von kalkhaltigen Ablagerungen und Oxalatsteinen unter Einwirkung von Magnesiumverbindungen. Dr. Rapado schildert drei Fälle von Magnesiummangel, verbunden mit einer Verkalkung beider Nieren und Kalziumüberschuss im Harn. Zwei der Patienten hatten außerdem Anfälle von Tetanie und Rachitis. Die pathologischen Erscheinungen verschwanden alle nach einer Magnesiumtherapie ohne Zugabe von Vitamin D. Der dritte Patient hatte Bluthochdruck mit Störungen des Skelettkalkstoffwechsels.

Dr. Rapado weist darauf hin, dass bei einer Nierenverkalkung eine Hypomagnesämie ins Auge gefasst werden muss. Dr. Thomas, Dr. Desgrez und Dr. Monsanjeon vom Cochin-Krankenhaus in Paris legten ein Referat vor über die Wirkung des Magnesiumacetats als Inhibitor bei der Bildung von Kalziumoxalat-Ablagerungen und als Mittel zu ihrer Auflösung. Die französischen Ärzte fassen ihre Arbeit dahingehend zusammen, dass bei einer täglichen Dosis von 300 mg oder mehr beim Menschen nicht nur ein stabilisierender Effekt auf die Oxallithiase erreicht wurde, sondern in bestimmten Fällen auch ein vollständiges oder teilweises Verschwinden der Ablagerungen. Diese Ergebnisse wurden durch mehrere aufeinanderfolgende Röntgenuntersuchungen bestätigt.

Bei dem erwähnten Symposium, bei anderen Kongressen und darauffolgenden Round-Table-Gesprächen wurden sehr viele Arbeiten vorgestellt, die den Magnesiummangel in Verbindung bringen mit der Entkalkung des Knochengerüsts und mit Störungen des Kalziumstoffwechsels, die zu einem Verlust des entsprechenden Kations auf dem Harnweg und zur Verkalkung der Nieren, der Knorpel (oder Chondrocalcinose) und der Arterien führen.

Ich hatte einen spektakulären Fall, von dem ich in einem anderen Kapitel über meine Erfahrungen als Ernährungsberaterin ausführlicher berichten werde. Eine verhältnismäßig junge Frau (ca. 40 Jahre) litt an einer fast vollständigen Verkalkung der Lungen, die unweigerlich zum Erstickungstod geführt hätte. Nach einer zehnmonatigen Behandlung mit Magnesiumchlorid waren ihre Atemwege frei von Verkalkung. Fast alle Leute, die wegen Entkalkungserscheinungen im Skelett zu mir kamen, hatten entweder einen akuten oder einen schon älteren, chronischen Magnesiummangel.

Gründe für die Entstehung der Arthrosebeschwerden

Bis hierher war des öfteren zu lesen, dass die Arthrose Folge eines Mangels an Proteinen, Vitamin C oder Magnesium in der Ernährung ist. Die mir bekannten Fälle beweisen, dass schon der Mangel an einem dieser drei Nahrungsbestandteile zu einer Abnützung der Knorpel und in Verbindung damit zu Entkalkung und Spondylose führen kann.

Der Proteinmangel ist offenkundig bei Personen, die zum Frühstück Kaffee mit wenig Milch oder Obst zu sich nehmen und dann ein Abendessen, das sie für sehr gesund halten, weil es aus einem Teller Gemüse oder Suppe und noch einmal Obst besteht.

Eine solche Ernährungsweise ist verhältnismäßig verbreitet bei älteren Menschen oder bei Jugendlichen, die gehört haben, dass Obst und Gemüse sehr gesund seien. Es fehlen ihnen die Proteine beim Frühstück. Dieser ersten Mahlzeit am Tag geht eine relativ lange Zeit ohne Nahrungsaufnahme voraus, besonders wenn jemand früh zu Abend isst und spät aufsteht, wie dies Menschen mit fortgeschrittener Arthrose und ältere Menschen häufig tun. Da es bei uns außerdem ganz üblich ist, um zwei Uhr zu Mittag zu essen, können Sie selbst die Schlussfolgerung ziehen, dass diese Ernährungsweise ihre Mängel hat.

Auch ein Abendessen ohne Proteine oder mit sehr wenig Eiweißbestandteilen ist nicht selten. Entweder in den schon erwähnten Fällen, wo man gehört hat, es sei sehr gesund, nur Gemüse oder Obst zu Abend zu essen, oder wo man Angst hat, schlecht zu schlafen, weil einem das Essen im Magen liegt. Dazu gehört auch, wenn sich jemand fleischlos ernährt, mittags Fisch oder Eier isst und am Abend den proteinhaltigen Gang überspringt, davon überzeugt, sich damit etwas Gutes zu tun.

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an einen älteren Herrn mit einer sehr starken Arthrose, einer weit fortgeschrittenen Entkalkung der Knochen und einem außerordentlich gealterten Knochengerüst. Bei einem weltberühmten Chirurgen, den ich außergewöhnlich schätzte und der viel für die Menschheit getan hatte, hatte er sich operieren lassen. Als dieser starb, wurde mein Patient erneut operiert, diesmal von einem bekannten Schüler des Ersteren, einem Spezialisten für Knochen. Als er zu mir kam, bat ich ihn, mir seine tägliche Ernährung zu schildern. Die Antwort war:

»Morgens ein Kaffee, ein ganz gewöhnliches spanisches Mittagessen, also ein erster Gang, dann Fleisch oder Fisch, danach Obst. Beim Abendessen bin ich sehr vorsichtig und esse nur Gemüse und Obst.«

Ich fragte ihn nach seinem Beruf und erfuhr, dass er Ingenieur war.

»Dann haben Sie etwas Chemie studiert und können verstehen, was ich Ihnen über die mögliche Ursache Ihrer Arthrose erklären will.«

Sie, meine Leser, wissen ja schon, was nun folgt.

»Sie haben recht«, sagte er mir, »wie wenig Aufmerksamkeit widmen wir dem Essen, obgleich es davon abhängt, ob die für unseren Stoffwechsel notwendigen Nährstoffe zur Verfügung stehen oder nicht.«

Ein anderer Fall hat damit eine gewisse Ähnlichkeit. Es handelte sich um einen Ordensmann, der Arthrose hatte. Er erzählte, er habe selbstständig angefangen, Magnesium zu nehmen, es habe ihm aber keinerlei Besserung gebracht. Außerdem widerstrebte es ihm und so hatte er wieder damit aufgehört. Im Verlauf seiner Erzählung stellte sich heraus, dass er schon vor zwanzig Jahren Schmerzen gehabt hatte, als er sich in einem Kloster in Spanien befand. Bei seiner Missionstätigkeit in einem südamerikanischen Land verschwand die Arthrose zu seinem großen Erstaunen vollständig. Bald nach seiner Rückkehr nach Spanien begannen die abgenützten Knorpel erneut zu schmerzen.

»Sagen Sie mir, was Sie jetzt morgens, mittags und abends essen.«

»Kaffee mit Milch, ein normales Mittagessen mit Fleisch, Geflügel oder Fisch und ein sehr leichtes Abendessen mit Suppe oder Gemüse und danach Obst.«

»Was aßen sie in Guatemala?«

»Zwei Eier mit Schinken und Saft zum Frühstück, mittags und abends Fisch und Obst«, war die Antwort.

Da ich ihm schon erklärt hatte, was die Arthrose ist, sagte ich: »Erkennen Sie jetzt die Bedeutung der Ernährung für die Regeneration der Knorpel? Als Sie in Südamerika lebten und sich richtig ernährten, hatten Sie nach Ihren eigenen Angaben keine Schmerzen. In Spanien frühstücken Sie schlecht und Ihr Abendessen ist mangelhaft. So hat sich die Arthrose wieder bemerkbar gemacht.« Ich sagte ihm, wie er drei ausgewogene Mahlzeiten zusammenstellen könne, und ich nehme an, dass seine Schmerzen verschwunden sind, wie damals, als er sich in Guatemala richtig ernährte.

Um diesen Personen die Notwendigkeit eines korrekten und ausgewogenen Abendessens vor Augen zu führen, pflege ich folgendermaßen zu argumentieren: Wenn Sie sitzen, drückt das gesamte Gewicht von Kopf und Oberkörper auf die Knorpel der Wirbelsäule und der Hüften. Wenn Sie stehen, sind Knie und Füße auch noch mitbelastet. Während der täglichen Arbeit nützen Sie die Gelenke der Schultern, der Ellenbogen und der Hände ab, und gerade dann, wenn Sie zu Bett gehen, sind die Knorpelscheiben Ihrer Wirbelsäule und die anderen Knorpel in Ihrem Körper vom mechanischen Standpunkt aus in der besten Lage, sich zu regenerieren, weil sie vom Körpergewicht entlastet sind. Zur Regeneration kommt es aber nur, wenn das Blut ihnen die Stoffe zuführt, aus denen der Knorpel aufgebaut ist, das heißt Proteine, Magnesium und Vitamin C. Mit einem aus Obst bestehenden Abendessen nehmen Sie dieses Vitamin zu sich. Wenn ich Ihnen das nötige Magnesium gebe, haben Sie auch davon eine ausreichende Menge zur Verfügung, aber wo sollen die Aminosäuren herkommen, wenn keine Proteine mit der Nahrung aufgenommen werden? Doch aus diesen bauen sich die Kollagenmoleküle auf. Machen wir einen groben Vergleich. Es wäre so, als wenn Sie für den Bau eines Hauses die Pläne und den Zement hätten, die Backsteine wären aber nicht gekommen.

In anderen Fällen ist der Proteinmangel darauf zurückzuführen, dass sich jemand mehrere Jahre lang an eine nicht ausgewogene vegetarische Diät gehalten hat. Es sind schon relativ viele Leute mit derartigen Problemen zu mir gekommen, vor allem mit Magnesiummangelerscheinungen. Als sie mit der vegetarischen Diät anfingen, verspürten sie eine bemerkenswerte Besserung. Tatsächlich spielen bei einer solchen Ernährungsweise Soja, Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Vollgetreide, Datteln, Feigen und andere Trockenfrüchte eine große Rolle. Die Ernährung wurde dadurch, ohne dass die Betreffenden es wussten, mit Magnesium angereichert und viele Mangelerscheinungen verschwanden. Ihr Allgemeinzustand besserte sich, die Arthroseschmerzen ließen nach. Da mehr Antikörper erzeugt wurden, waren sie weniger anfällig gegen Infektionskrankheiten wie Bronchitis und Erkältungen. Und was geschah dann? Zum einen ist es möglich, dass die Diät nicht richtig zusammengestellt war und sich die Proteinreserven langsam aufbrauchten. In anderen Fällen handelt es sich um eine ausgewogene Diät mit Soja, Eiern, Käse, Trockenfrüchten. Der Allgemeinzustand bessert sich. Wenn dann aber irgendeine Störung auftaucht, denkt man, je strenger die vegetarische Diät, desto besser, und man fängt an, die Eier wegzulassen, den Käse, die Milch und ernährt sich immer mehr von Getreide, Obst und Gemüse. Da Sie mir bis jetzt gefolgt sind, brauche ich nicht zu wiederholen, warum bei dieser Diät die Proteinzufuhr äußerst gering ist. Nach zwei Jahren einer solchen falschen Ernährungsweise ist die Degeneration des Skeletts bemerkenswert. Wegen der Brüchigkeit der Blutgefäße entstehen oft blaue Flecken, die Anfälligkeit für Erkältungen nimmt zu.

Hier sehe ich mich zuweilen einem schwierigen Problem gegenüber. Wer sich schon einmal mit bestimmten Jogis oder Gurus abgegeben hat oder mit Ernährungsexperten und Naturanhängern ohne wissenschaftliche Grundlage, ist oft strikt gegen Fleisch und Fisch und einige andere Proteine, gleich welchen Ursprungs. Man kann solche Leute nicht von der Notwendigkeit einer ausgewogenen Ernährung überzeugen.

Es kommt dann auch oft vor, dass unter den geschilderten Umständen nicht genügend Verdauungsenzyme produziert werden, weil auch diese Proteine sind. Die Folge ist eine schlechte Verdauung, die bei ungewohntem Essen noch schlechter wird. Die Betreffenden lehnen es deshalb oft völlig ab, Fleisch, Geflügel oder Fisch zu essen, auch wenn man ihnen rät, mit kleinen Mengen anzufangen und diese allmählich zu steigern, um den Körper wieder an die Verdauung anderer Nahrung zu gewöhnen. In vielen Fällen sehe ich mich hier mit einem Problem geistiger Art konfrontiert, weil alles abgelehnt wird, was in den westlichen Ländern als Proteinlieferant gilt: Fleisch, Fisch, Eier und Käse.

Man hat den Leuten gesagt, dass diese Produkte verdorben seien, krebserregend, und sie glauben es blindlings. Dagegen essen sie in aller Seelenruhe Marmelade mit Farbstoffen, die bekannte mutagene Substanzen, potentielle Krebserreger, enthalten. Sie färben sich die Haare, obwohl man weiß, dass es viele Farbstoffe gibt, die Änderungen der DNS hervorrufen können. Andere gibt es, die unendlich lange Sonnenbäder nehmen. Dabei ist bekannt, welche Wirkung ultraviolette Strahlen, ebenso wie Röntgenstrahlen und Gammastrahlen haben, dass sie Änderungen im genetischen Code bewirken können, was dadurch, dass die Mutationen in der DNS zur Bildung von atypischen Zellen führen, Krebs verursachen kann.

Ganz anders lag der Fall bei einem Herrn aus Valencia, dessen Knochengerüst früh so sehr gealtert war, dass es in der Klinik dieser Stadt eine gewisse Berühmtheit erlangt hatte. Als ich ihm gerade erklärte, dass die Arthrose durch Mangel an Proteinen, an Vitamin C oder an Magnesium verursacht sein kann, fragte mich seine Frau, die aufmerksam zugehört hatte: »Wo kommt Vitamin C denn in natürlichem Zustand vor?«

»Im Obst und in rohem Gemüse«, antwortete ich.

»Dann«, meinte sie, »muss bei meinem Mann ein großer Mangel an Vitamin C vorliegen, denn er isst niemals etwas Rohes.«

Im Verlauf unseres Gesprächs konnte ich bemerken, dass er auch Symptome von Magnesiummangel aufwies.

Wundern Sie sich nicht darüber, dass ein Obsterzeuger nichts von den Früchten seiner Plantage essen will? Er weiß eben, wie Obst und Gemüse behandelt werden, die für den...

Inhaltsverzeichnis

• Titel
• Titelseite
• Impressum
• Inhaltsverzeichnis
• An den Leser
• Einleitung
• I. Kapitel: Was ist Arthrose?
• II. Kapitel: Die Ursachen der Arthrose
• III. Kapitel: Proteine
• IV. Kapitel: Ernährungsplan zur Behebung der Arthrose
• V. Kapitel: Das Verteidigungssystem des Organismus
• VI. Kapitel: Kalksalzmangel (Osteoporose)
• Sachwortverzeichnis
• Anhang: Protein-, Vitamin C- und Magnesiumgehalt der wichtigsten Nahrungsmittel