Kaffee
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Kaffee

Ein psychoaktives Genussmittel

  1. 144 Seiten
  2. German
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Kaffee

Ein psychoaktives Genussmittel

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Über dieses Buch

Kaum eine Droge wird so wenig als psychoaktive Substanz wahrgenommen wie der Kaffee. Dabei ist das Heissgetränk aus der Bohne des Kaffeestrauchsein Psychostimulans par excellence - und kann im Zusammenspiel mit zahlreichen anderen Psychoaktiva interessante Synergien erzeugen. Die Kulturgeschichte des Kaffees schliesst, neben den genüsslichen und berauschenden Aspekten, ebenso viele Wirrungen und Irrungen ein wie die Geschichte anderer Drogen. Als der Mensch sich den Genuss der Kaffeefrüchte von den Tieren abschaute, begann der weltweite Siegeszug des Kaffees und anderer koffeinhaltiger Drogen. Doch die wenigsten wissen, dass der Kaffeeeinst als "teuflisches Gift" gebrandmarkt wurde und in so mancher Gegend der frühen Drogenprohibition zum Opfer fiel. Darüber berichtet das Buch ebenso wie über die Botanik, Kultur und Verwendung dieser Pflanzendroge sowie über den Einfluss des Kaffees auf Kunst, Kultur und Wissenschaft.

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Information

Jahr
2018
ISBN
9783037885666

Zur Geschichte des Kaffees

Findung und Mythos: Wie alles begann

Lange bevor der erste Kaffee gebrüht wurde, kaute man in Afrika die roten Beeren des Kaffeestrauchs als stimulierendes Anregungsmittel (etwa im 6. Jahrhundert).
CHRISTIAN RÄTSCH & CLAUDIA MÜLLER-EBELING 2003: 377
Niemand weiß (…) wie lange Kaffee in Abessinien, der dort im tropischen Savannenland wunderbar gedieh, genossen wurde, ehe er im arabischen Yemen im 13. oder 14. Jahrhundert auftauchte.
GUSTAV SCHENK 1954: 237
Etwa fünfhundert Jahre währt jetzt die Geschichte des Kaffeetrinkens, also gar keine so sagenhaft lange Zeit, wenn man bedenkt, dass mit dessen Einführung beispielsweise die Vollendung des Straßburger Münsters zusammenfällt oder die Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johann Gutenberg (…) – und erst recht keine so sagenhafte Zeit, wenn man betrachtet, dass sich die Menschen dem wirkungsverwandten Teegenuss schon über ein Jahrtausend vorher zugewandt hatten. Und dennoch liegt der Ursprung des Kaffeetrinkens in legendäres Dunkel gehüllt.
BERNT KARGER-DECKER 2002: 157
Avicenna, der bekannte arabische Philosoph und Arzt (980–1037), war einer der Ersten, die über den Kaffee geschrieben haben. Aufgrund dieser arabischen Aufzeichnungen hatte der schwedische Botaniker Linnaeus im 18. Jahrhundert die Pflanze Coffea arabica genannt. Die Indizien sprechen dafür, dass die Heimat des Kaffees in Äthiopien liegt. Anthony Sherley führte den Kahveh 1601 in England ein, und William Parry prägte die bis heute gültige Schreibweise coffee. Das Gebräu wurde so populär, dass in kurzer Zeit überall in Europa Kaffeehäuser entstanden, 1689 hatte dann auch Boston sein eigenes Café. Die Nachfrage nach den Samen der Kaffeepflanze wuchs derart stark an, dass die Großmächte entsprechende Plantagen in ihren Kolonien anlegen ließen.
WILLIAM EMBODEN 1972
Der Ursprung des Kaffeekonsums liegt im Dunkeln. Laut der urtümlichen Geschichte ist die Heimat des Kaffees in Afrika, genauer in Äthiopien (Abessinien), zu finden. Dort wurde zu Beginn der aufkeimenden Kaffeekultur nicht etwa aufgegossenen Getränken gefrönt, vielmehr wurden die Kaffeesamen, die kirschähnlichen Früchte des Kaffeestrauchs, gekaut. Vorbild für diese Angewohnheit waren wie bei vielen pflanzlichen psychoaktiven Drogen vermutlich die Tiere.
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Coffea-arabica-Früchte leuchten verführerisch in der Sonne.
„So wird etwa in Äthiopien die Entdeckung des Kaffees Ziegenhirten zugeschrieben, die bemerkten, wie ihre Tiere nach dem Genuss von Kaffeebohnen in lebhafte Stimmung gerieten. Ziegen mögen Kaffee sehr gerne, weshalb moderne Plantagen mit festen Zäunen versehen werden müssen. Diese Vorliebe könnte die Pflanze, die ihre Samen durch Tierkot verbreitet, zur Produktion von Koffein veranlasst haben. Das ist eine seit Langem eingespielte Symbiose, während die menschliche Beteiligung an diesem Zyklus erheblich jüngeren Datums ist: Erst im Lauf des 10. Jahrhunderts n. Chr. scheint sich der Genuss von Kaffee in der uns bekannten Form entwickelt zu haben“ (JAY 2011: 12).
Die Legende erzählt, dass etwa um 850 n. Chr. ein abessinischer Hirte eben solches beobachtete:
„Der Hirte Kaldi bemerkte einst, dass seine Ziegen sich plötzlich merkwürdig verhielten. An heißen Tagen sprangen die auf den äthiopischen Hochebenen weidenden Tiere gewöhnlich auf Felsen, kletterten unzugängliche Hänge hinauf und stiegen sich windende Abhänge hinunter. Bei Sonnenuntergang schliefen sie dann, indem sie mit ausgestreckten Beinen dalagen. In jener Nacht jedoch sprangen sie unkontrolliert herum, meckerten, liefen einander hinterher, und ihre Augen bewegten sich in alle Richtungen. Kaldi bemerkte, dass die Ziegen nur Halt machten, um die roten Früchte eines bestimmten Strauchs zu knabbern, woraufhin sie dann wieder im Mondlicht herumsprangen. Ziegen verhalten sich oft merkwürdig und gelten deshalb als kapriziös und unberechenbar. Kaldi jedoch hatte niemals zuvor beobachtet, wie sie sich jener Pflanze näherten. Er wusste, dass sie gewöhnlich die Blätter fraßen, aber in diesem Fall fraßen sie die Früchte, ein Sachverhalt, der ihn neugierig werden ließ und ihn dazu veranlasste, diese Früchte selbst zu kosten. Auf diese Weise entdeckte er den Kaffee und seine stimulierende Wirkung“ (SAMORINI 2002: 59f.).
Im Übrigen kursiert die gleiche Geschichte um die Entdeckung des Kat im Jemen (RÄTSCH & MÜLLER-EBELING 2003: 377).
Mark Pendergrast erzählt die Legende folgendermaßen:
„Ein Ziegenhirt namens Kaldi, der von Natur aus ein Dichter war, folgte gern den Wanderpfaden seiner Ziegen, die die Berghänge nach Futter durchkämmten. Die Arbeit war nicht besonders anstrengend, und so konnte er Lieder erfinden und auf seiner Flöte spielen. Spätnachmittags, wenn er einen besonders schrillen Ton spielte, folgten ihm seine Ziegen, die im Wald gegrast hatten, zurück nach Hause. Eines Nachmittags aber kamen die Ziegen nicht wieder. Kaldi spielte nochmals kräftig auf seiner Flöte – doch vergeblich“ (PENDERGRAST 2001: 22).
Hirte Kaldi fand seine Ziegen dann etwas weiter entfernt, wie...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. Einleitung
  7. Kaffee-Botanik
  8. Zur Geschichte des Kaffees
  9. Zubereitungsformen und Einnahme
  10. Psychoaktiver Gebrauch
  11. Koffein & Co.
  12. Kaffee und Koffein in der Medizin
  13. Kastraten und Surrogate: Light-Lösungen und Kaffee-Ersatz
  14. Praktische Tipps für Kaffeegenießer
  15. Anhang
  16. Danksagung
  17. Der Autor
  18. Bildquellen