- 190 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Transparenz ist ein Schlüsselbegriff des 21. Jahrhunderts. Sie hat sich einerseits zum Erfordernis entwickelt, dem alle entsprechen wollen: eine sich als modern verstehende Politik, aber auch das Individuum. Andererseits droht sowohl dem Staat als auch den Einzelnen ein digitaler Kontrollverlust. Der Band untersucht die Vielschichtigkeit von Transparenz und verbindet dabei Ansätze aus Ideengeschichte, Politischer Philosophie und Medienethik.Seit der Jahrtausendwende entwickelt der Transparenzbegriff eine zivilgesellschaftliche und politische Eigendynamik. Transparenz entwickelt sich zur Ideologie einer zeitgemäßen digitalen Medienlogik. Als zukunftsweisende und Freiheit versprechende Norm steht sie auf den Agenden von Demokratie-AktivistInnen, PolitikerInnen, InternetnutzerInnen, aber auch der demokratischen Gesellschaft als ganzer. Der gläserne Mensch allerdings unterstützt durch sein Nutzungsverhalten im Digitalen seine eigene Transparenz. Dies resultiert meist nicht in Freiheit und Partizipation, sondern in Kontrolle und Manipulation. Transparenz ist zu einem Konsensbegriff von beinahe universaler Geltung avanciert und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Selbstverständigung von Gesellschaften im digitalen Transformationsprozess. Dabei gerät oft in den Hintergrund, dass es sich, je nachdem, wer oder was transparent sein soll, um völlig verschiedene Bezugspunkte handelt. Lea Watzinger geht der Diskussion um Transparenz unter Rückgriff auf philosophiegeschichtliche Vorgängerdebatten zu »Öffentlichkeit« und »Publizität« nach und sortiert das Begriffsfeld von »Transparenz« neu.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- 1. Transparenz als neuer Schlüsselbegriff
- 2. Medien und Medienwandel
- 3. Zeitdiagnose Digitalisierung
- 4. Architektur als materiale Manifestation von Transparenz
- 5. Transparenzdiskurse in der Architektur
- 6. Begrifflichkeiten der Transparenz
- 7. Die Reichweite des Transparenzbegriffs
- 8. Transparenz als Gegenbegriff zur Geheimhaltung
- 9. Zwei widerstreitende Prinzipien: Geheimhaltung und Veröffentlichung
- 10. Vorläuferbegriff ›Publizität‹: Entstehung und Bedeutung einer Idee
- 11. Öffentlichkeit als demokratische Sphäre
- 12. Öffentlichkeit als Handlungsraum
- 13. Transparenz-Paradox und Pseudotransparenz
- 14. Der Begriff des Individuums
- 15. Der gläserne Mensch: zwischen Überwachung und (Selbst-)Entblößung
- 16. Privatheit als ethisch-sozialer Gegenbegriff
- 17. Digitale Privatheit
- 18. Verlustszenarien von Privatheit
- 19. Fazit
- Danksagung
- Anmerkungen
- Literaturverzeichnis