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Über dieses Buch
› Sprich Deutsch!‹ – Welch ein paradoxer Titel! Das soll offenbar Effekt machen, soll sensationell wirken. – ›Sprich Deutsch!‹ Damit soll dem Leser wohl suggeriert werden, daß man in Deutschland nicht Deutsch spricht, also wieder einmal eine jener fanatischen, zelotischen Fremdwörterhetzen, die in ihrer outrierten Methode zu den extremsten Argumenten greifen, aus der Mücke einen Elefanten machen und die sporadische Einstreuung eines gelegentlichen Fremdwortes gleich als undeutsch stigmatisieren. Dagegen muß doch energisch protestiert werden. Diese Extravaganzen ja Exzesse chauvinistischer Nationalisten und Puristen fallen nachgrade auf die Nerven, diskreditieren eine an sich und gewissermaßen und mit den praktisch gebotenen Kautelen und Restriktionen ganz löbliche oder doch unschädliche theoretische Bewegung, können aber de facto nichts an dem aktuellen Stadium der historischen Entwicklung deutscher Kultur und an der Konsequenz ändern, daß die Welt der Intellektuellen praktisch nun einmal nicht ohne die subtiler differenzierende Nuance eines sorgfältig ausgewählten Fremdwortes in einigen ganz vereinzelten, seltenen, nicht der Rede werten Fällen auskommen kann.
Eduard Engel (* 12. November 1851 in Stolp; † 23. November 1938 in Bornim bei Potsdam) war ein deutscher Sprach- und Literaturwissenschaftler, der als Kämpfer für "Sprach- und Stilveredelung" bekannt wurde. Wiewohl er sich gegen "grobianische Sprachschulmeisterei" verwahrte, überspannte er den Bogen gelegentlich, ähnlich wie seine sprachpuristischen Kollegen vom Allgemeinen Deutschen Sprachverein.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Sprich Deutsch!
- Inhaltsverzeichnis
- 1. Der Zustand der deutschen Sprache
- Deutsche Mengselsprache
- Sprachliche Entvolkung Deutschlands
- Zweisprachiges Deutschland
- Fremdwörterbücher
- Das Welsch der Geistigen
- Das Welsch des deutschen Alltags
- Die Sprache deutscher Fortschritte
- Welsches Straßenbild und Gewerbe
- Welsch in Handel und Wandel
- Die Sprache des deutschen Geisteslebens
- Das Welsch des Verkehrs und des Staates
- Die welschende Wissenschaft
- Das Welsch der Germanisten
- Die Heimpariserei
- Das Berlinfranzösisch
- Die deutsche Engländerei
- Ludersprachen
- Sprachroheit des Welsch
- Das Reden in Zungen
- Unmögliche welschende Prosakunst
- Welsche Formeln
- Ungefühltes, unverstandenes Welsch
- Das Volk der zwei Sprachen
- Welschender Schwindel
- Welsch eine Volkskrankheit
- Leben und Tod der deutschen Sprache
- Die deutsche Auslandskrankheit
- Deutsche Sprachehre
- Gelehrttuerei, Pennälerei
- Das unvornehme Deutsch
- 2. Was die Welscher sagen
- Die Welscher in der Macht
- Nur keinen Zwang!
- Weitere Gründe der Welscher
- Fremdwörter andrer Völker
- Unentbehrlichkeit der Fremdwörter
- Unsre Klassiker
- Es deckt sich nicht
- Das Gerede vom Purismus
- Vom Maß und von den Auswüchsen
- Campe und die schöpferische Sprachreinigung
- Zesen und andre Sprachreiniger
- 3. Wie ist zu helfen?
- Deutscher Wille
- Kampf gegen das Welsch
- Die Pflicht des deutschen Staates
- Die Pflicht der Schule
- Handel und Presse
- Unsre Heeressprache
- 4. Vom Verdeutschen
- Verdeutschung des deutschen Begriffs
- Kühnheit im Verdeutschen
- Ansprüche der Welscher ans Deutsche
- Freiheit und Neubildung
- Länge und Kürze
- Mundart und Volksmund
- Wie übersetzen Sie ..?
- Wird es besser?
- Gut und Ungut des Deutschen
- Alte und neue Lehnwörter
- Nützliche Fremdwörter
- Die Goldprobe des Welsch
- 5. Gutes Deutsch
- Schlußwort