Die Reformation 1517
Zwischen Gewinn und Verlust
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Die Reformation 1517
Zwischen Gewinn und Verlust
Über dieses Buch
Die Feierlichkeiten anno 2017 haben anschaulich gezeigt, in welchem Grad die Reformation immer noch an die Person Martin Luthers geknüpft wird. Gefeiert wurde der Reformator als der ultimative deutsche Held, der – der Legende nach – mit dem Satz "Hier stehe ich und ich kann nicht anders" gleich zwei bis dahin unhinterfragbare Autoritäten, die des Papstes und die des Kaisers, herausforderte, dessen Hammerschläge nicht allein die Reformation, sondern gar die Neuzeit einläuten sollten, der uns ferner als der erste moderne Mensch persönliche Freiheit schenkte und der den Namen des eigentlichen (neben Bonifatius früher und Bismarck später) Schöpfers der deutschen Nation verdiene. Seit jeher wurde dafür gesorgt, dass sich rund um den Wittenberger Theologieprofessor Mythen wie diese rank(t)en. Dabei hatte die (kirchliche) Reformation, die Luther mitprägte, neben ihren positiven auch problembehaftete Folgen. Spätestens jetzt also, aus heutiger Sicht und vor dem Hintergrund des 500. Reformationsjubiläums, muss deshalb die Frage erlaubt sein, ob man im Falle der 1517 ausgelösten Bewegung in der Tat nur von Gewinn(en), wie es meistens die Forschung des 19., aber auch teilweise 20. Jahrhunderts wollte, oder eben auch von Verlust(en) sprechen sollte.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Title Page
- Copyright
- Table of Contents
- Body
- Vorwort
- I. Lesarten der Geschichte
- Heinz Schilling: Der Mönch und das Rhinozeros
- Wolfgang Reinhard: Reformation global?
- Johanna Schmid: Was es bringt, katholisch zu sein
- Anna Mikolajewska: Neue Preußen, echte Preußen
- Waclaw Pagórski: Reaktionen auf die Vertreibung der Sozinianer aus dem Königreich Polen-Litauen (1658–1660) im deutschen Sprachraum
- II. Literarische Annäherungen
- Cora Dietl: Reformationsjubiläum 1617 in Stettin
- Joanna Godlewicz-Adamiec: Reformation und die mittelalterliche Tradition im Licht der didaktischen Literatur
- Sławomir Leśniak: Warum sich Luther und der Essay schlecht vertragen?
- Stefan Lindinger: Die andere Reformation
- Tomasz Szybisty: Prophet und Heiliger der Reformation?
- Gabriela Jelitto-Piechulik: Ricarda Huchs Lutherprojektionen
- III. Ästhetisch-kulturelle Verortungen
- Wolfgang Brylla: Luther, Playmobil und Popkultur
- Jerzy Kałążny: Martin Luther in der deutschen Erinnerungskultur
- Cezary Lipiński: Wider die „groben kunst vertrücker“
- Franz Josef Merkl: biblisch gemäl und des Mahlers Peter Paul Rubens Altar Tafl
- Albrecht Classen: Valentin Weigel und der Protestantismus
- IV. Geschlechterdiskursive Perspektivierungen
- Miroslawa Czarnecka: Reformation und Geschlechterdiskurse
- Arletta Szmorhun: Martin Luthers Auffassung von Weiblichkeit, Körperlichkeit und Sexualität
- V. Noten zu einer Reformation der Sprache
- Michail L. Kotin: Luthers deutsches Sprachschaffen und Sprachwandel in der binnendeutschen Standardvarietät
- Anita Fajt: Das sprachliche Erbe der Lutherbibel bei Johann Arndt