Arbeit am Welträtsel
Religion und Säkularität in der Monismusbewegung um 1900
- 448 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Der Prozess der Modernisierung galt lange als eine Niedergangsgeschichte der Religion. Blickt man jedoch auf das wilhelminische Kaiserreich, so gerät diese Vorstellung schnell ins Wanken. Bürgerliche Emanzipation, Industrialisierung und Verstädterung setzten dem Bedürfnis nach Religion um 1900 kein Ende – im Gegenteil: Die Jahrhundertwende erlebte eine Renaissance religiöser Sinnsuche jenseits der Kirchen. Dasselbe gilt auch für den 1906 gegründeten Deutschen Monistenbund, der unter dem Chemiker Wilhelm Ostwald (1853–1932) zur viel beachteten Freidenkerorganisation aufstieg. Obwohl Monisten eine naturwissenschaftliche Weltanschauung verkündeten und den christlichen Schöpfungsglauben attackierten, blieben sie religiöse Sucher. Ihre Geschichte war geprägt von der kontinuierlichen Arbeit an einem neuen Verständnis von Religion und Säkularität. Ob Naturwissenschaftler, Künstler, Schriftsteller oder liberale Pastoren – sie alle fanden im Monismus eine neue geistige Heimat. Christoffer Leber zeigt anhand der Monismusbewegung auf, dass sich schon im Wilhelminismus eine Reformgesellschaft anbahnte, die wichtige Impulse für spätere Generationen setzte.
Häufig gestellte Fragen
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Inhaltsverzeichnis
- Title Page
- Copyright
- Table of Contents
- Body
- Einleitung: Walter Ulbricht in der Villa Medusa
- I. Weltanschauungskämpfe: Monismus und Dissens im langen 19. Jahrhundert
- II. Grenzen bestimmen: Monismus, Religion und Identität
- III. Grenzen fordern: Säkularität, Machtkritik und Mobilisierung
- IV. Grenzen verschieben: Das Ringen um Deutungsmacht
- V. Ausblick: Zum Nachleben des Monismus im 20. Jahrhundert
- Schluss
- Danksagung
- Anhang
- Abkürzungen
- Bildnachweis
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Register