- 299 Seiten
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Romanica.
Über dieses Buch
Die Erforschung der Traumkulturen hat in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen. Ausgehend von Freud werden dabei vorrangig Traumdarstellungen in der modernen Literatur in den Blick genommen. Wie aber steht es um das Wissen und die Poetik des Traumes in der Literatur der Vormoderne? Die vorliegenden Beiträge gehen dieser Frage nach und decken dabei einen Zeitraum ab, der von Dante bis Descartes reicht. Während die Traumvision im Spätmittelalter als Mittler zwischen Diesseits und Jenseits dient, lockert sich diese Verknüpfung in der Renaissancelyrik zugunsten pluraler Funktionen. Die Pforten des Traumes öffnen sich zum einen für heterotope Welten, zum anderen rückt der Traum selbst als Medium in den Mittelpunkt der Darstellung. Nicht zuletzt dient er als Vehikel für politische Allegorien.Research in dream cultures has been gaining a certain dynamic over the past years. Starting from Freud's premises, the focus has primarily been on dream representations in modern literature. However, what about the knowledge and poetics of dreams in writings from the premodern era? The present contributions pursue this question, covering a period extending from Dante to Descartes. While dream visions serve as a mediator between earthly existence and the beyond during the late Middle Ages, this nexus slackens in Renaissance poetry as they assume multiple functions. On the one hand, the gates of dreams are opened up for heterotopic worlds; on the other, dreams become the centre of representation as a medium in its own right. Lastly, and importantly, dreams serve as a vehicle for political allegories.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Title Page
- Copyright
- Table of Contents
- Dietrich Scholler (Mainz) / XUAN Jing (Heidelberg): Träumende Ritter zwischen Virtus, Voluptas und Imperium
- Body
- Gerhard Regn (München): Traumdeutung und Bibelexegese in Dantes Vita nova
- Thomas Klinkert (Zürich): Zur metapoetischen und epistemologischen Funktion der Träume in Dantes Purgatorio
- Christiane Conrad von Heydendorff (Mainz): Zur Relation von Ohnmacht, Schlaf, Traum und Vision in Dantes Commedia
- Virginie Leroux (EPHE, PSL): Le songe pétrarquiste dans la poésie latine
- Dietrich Scholler (Mainz): Überlegungen zur Poetik des Traums in Bembos Rime
- Susanne Goumegou (Tübingen): Traum und Illusion im Orlando furioso
- David Nelting (Bochum): “Un sogno cheto perché gli rivelasse alto decreto…”. On the Poetic and Epistemic Significance of the Dream in Torquato Tasso's Gerusalemme Liberata
- Timo Kehren (Mainz): Calistos Träume: Eros und Thanatos in der Celestina
- XUAN Jing (Heidelberg): Barocke Traumsprache: Visualität und Rhetorik
- Stephan Leopold (Mainz): Soñadas invenciones. Traumwissen und Traumpoetik im Don Quijote
- Marc Föcking (Hamburg): „Il credere à sogni, è un sogno“. Schlafen und Träumen in Marinos Adone
- Robert Folger (Heidelberg): Der letzte Traum des Barocks: Sor Juanas Primero Sueño (1692) und die Emergenz des punctual self
- Claire Gantet (Fribourg): Descartes und der Traum