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Ehe imperial
Über dieses Buch
Eheschließung, Scheidung, Zugang zu Vermögen während und nach der Ehe: All dies war über die Jahrhunderte durch kirchliche und zivile Ordnungen strukturiert. Das Recht nahm damit sehr direkt Einfluss auf die persönliche Lebenspraxis. Obwohl das 19. Jahrhundert von zunehmender Rechtsvereinheitlichung gekennzeichnet war, bestanden vor allem in größeren territorialen Zusammenhängen partikulare Rechte weiter fort. Dies konnte Handlungsoptionen eröffnen – in zahlreichen Fällen führte jedoch nur ein Wechsel in einen anderen Rechtsraum zum erwünschten Ziel, zum Beispiel einer Scheidung oder einer Wiederverheiratung. Differente Zugehörigkeiten konnten umgekehrt heiratswillige Paare vor große Herausforderungen stellen. An den Schnittstellen zwischen verschiedenen Rechtslogiken fragen die Beiträge nach Handlungsräumen von Männern und Frauen und nach den damit verbundenen Geschlechternormen.Aus dem Inhalt: Familienrecht(e) in der Habsburgermonarchie als Herausforderung des Empire / State, Church and Divorce from the Ottoman Empire to the Early Modern Greek State / French Basque Women's Adaptation to Legal Systems across Spaces, Times and Places / Eine Rechts- und Gesellschaftsgeschichte deutsch-russischer Eheschließungen von 1875–1926 / Schariagerichtsakten aus dem habsburgischen Bosnien-Herzegowina (1878–1918) / Verwandtschaftshandeln in einer ökonomisch auseinanderdriftenden Gesellschaft: Eine Hochzeit in Benin.Marriage, divorce, access to property during and after marriage, all this was structured over the centuries by ecclesiastical and civil provisions. Law thus had a very direct influence on personal life. The nineteenth century in particular was characterized by increasing legal unification, but particular rights continued to exist in larger territorial contexts. This legal heterogeneity as well as migration between different jurisdictional spaces could open up new possibilities to act. Conversely, different affiliations in regard to confession or ethnicity could pose great challenges for couples willing to marry. The aim of this issue is to ask at the interfaces between different legal logics about the spheres of action of men and women and the associated gender norms.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Title Page
- Copyright
- Table of Contents
- Body
- Editorial
- Beiträge
- Jana Osterkamp: Familie, Macht, Differenz. Familienrecht(e) in der Habsburgermonarchie als Herausforderung des Empire
- Evdoxios Doxiadis: “Ous o Theos Synezeuxen, Anthropos me Chorizeto”: State, Church and Divorce from the Ottoman Empire to the Early Modern Greek State
- Marie-Pierre Arrizabalaga: Women, Inheritance and Empowerment: French Basque Women's Adaptation to Legal Systems across Spaces, Times and Places
- Lena Radauer und Maren Röger: Mobilität und Ordnung. Eine Rechts- und Gesellschaftsgeschichte deutsch-russländischer Eheschließungen von 1875–1926
- Extra
- Regula Ludi und Matthias Ruoss: Die Großmütter und wir: Freiwilligkeit, Feminismus und Geschlechterarrangements in der Schweiz
- Aus den Archiven
- Ninja Bumann: Ehe und Scheidung nach der Scharia. Schariagerichtsakten aus dem habsburgischen Bosnien-Herzegowina (1878–1918)
- Traude Kogoj: Die Eisenbahnerinnen in der Zeit des Nationalsozialismus. Erkenntnisinteresse und Leerstellen
- Aktuelles & Kommentare
- Erdmute Alber: Verwandtschaftshandeln in einer ökonomisch auseinanderdriftenden Gesellschaft: Eine Hochzeit in Benin (Westafrika)
- Regina Mühlhäuser: Sexuelle Gewalt als Kriegswaffe. Zur Entwicklung eines Verständnisses seit den 1970er-Jahren
- Rezensionen
- Abstracts
- Anschriften der Autor*innen