Wissen und Geltung
Interdisziplinäre Beiträge zur Dynamik kulturellen Wissens in Mittelalter und Neuzeit
- 343 Seiten
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Wissen und Geltung
Interdisziplinäre Beiträge zur Dynamik kulturellen Wissens in Mittelalter und Neuzeit
Über dieses Buch
Wissen, so der Tenor der neueren wissensgeschichtlichen Forschung, wird generiert durch historisch spezifische Strategien der Validierung, Autorisierung, Inszenierung und Ästhetisierung. Solche Strategien lassen sich als Mechanismen der Geltungserzeugung begreifen, durch die Wissen (temporär) als wahr, wertvoll oder gültig ausgezeichnet respektive in seiner Geltung bestritten wird. Wissen und Geltung stehen folglich in einem dynamischen Verhältnis zueinander. Der vorliegende Band nähert sich dieser Konstellation aus interdisziplinärer kulturhistorischer Perspektive. Die Beiträge fokussieren aussagekräftige Fallbeispiele aus Mittelalter und Frühneuzeit und entwickeln Fragen und Analysen, die die historisch spezifischen Dynamiken von Wissen und Geltung sichtbar machen.In recent years, academic research in many fields in the humanities has focused on the various cultural strategies by which knowledge is produced. Such strategies, ranging from epistemic to aesthetic practices, may be designed to validate and reinforce such knowledge, or, on the contrary, to discredit it. Thus, the production of knowledge is always part of a series of complex dynamics, evolving from the varying attempts to affirm or reject it. Within an interdisciplinary scope, the present volume brings together twelve case studies, ranging from the medieval to the early modern period, which focus precisely on these dynamics.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Title Page
- Copyright
- Table of Contents
- Body
- Vorwort
- Ronny Kaiser / Frank Jasper Noll / Cornelia Selent / Sabine Spohner / Benjamin Wallura: Einleitung – Wissen und Geltung
- I. Geltungsansprüche gesellschaftlicher Eliten: Inszenierung und Funktionalisierung von Wissen
- Sabine Spohner: Die Eroberung Jerusalems durch Titus in der altniederländischen Malerei. Überlegungen zur Genter Tafel
- Annett Klingner: Verteufelt – Verändert – Verfälscht – Vergessen. Das Krönungshoroskop von Alexander VI. Borgia im Vatikan
- Antonia Putzger: »ich ästimiere die Rarität.« Überlegungen zur Rolle des religiösen Bildes in der frühneuzeitlichen Sammlung
- Marion Müller: Das Schloss als Empfangsort. Überlegungen zu einer Funktion französischer maisons de plaisance und ihrer Bedeutung für das Geltungsstreben neuer Eliten im französischen 17. Jahrhundert
- II. Geltung durch Ausdifferenzierung und Neuordnung: Wissensformationen und ihre Präsentation
- Cornelia Selent: Diskursive Mitgestaltung des curriculum scientiae: olfactus, gustus und tactus im Cambridger Kommentar zu Martianus Capellas De nuptiis Philologiae et Mercurii
- Frank Jasper Noll: Thesaurus eruditionis. Antikes ›Weltwissen‹ zwischen fabula und historia in Johannes Herolds Heydenweldt (Basel 1554)
- Benjamin Wallura: Die Geltung von Geographie und geographischem Wissen – Petrus Bertius' Tabulae Geographicae contractae und die Beschreibung Arabiens um 1600
- III. Geltung durch Ästhetisierung und Poetisierung: Strategien der Wissensvermittlung
- Walter Marx: Boccaccios Decameron: Die Novellensammlung als Abbild der kosmologischen und planetarischen Ordnung
- Annegret Oehme: »Wellichs du tuſt, das wirt dich reuen.« Strategien der Wissensvermittlung in Albrechts von Eyb ›Ehebüchlein‹
- IV. Prekäre Geltungsansprüche: Konfrontationen mit tradiertem Wissen
- Jonas Sellin: »Dan das man in kainer Geschrifft findet«. Wissenstransfer und Intertextualität in der spätmittelalterlichen volksprachlichen Regionalchronistik Österreichs, Kärntens und der Steiermark
- Ronny Kaiser: Certe non defuissent, qui eum admonerent. Die Sermocinationes in Lorenzo Vallas Schrift gegen die Konstantinische Schenkung (1440)
- Maike Priesterjahn: Zwischen Tradition und Distanz. Paolo Emilios Transformation französischer Vergangenheit
- Abbildungsverzeichnis