Dur versus Moll
Zur Geschichte der Semantik eines musikalischen Elementarkontrasts
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Dur versus Moll
Zur Geschichte der Semantik eines musikalischen Elementarkontrasts
Über dieses Buch
Die Polarität der beiden "Tongeschlechter" Dur und Moll zählt zu den Grundlagen der europäischen Musik der Neuzeit. Wie kaum ein anderer Aspekt des Tonsatzes wird sie mit einer festen semantischen Konnotation verbunden. Demzufolge drückt Dur positive Gehalte aus (Freude, Triumph), Moll hingegen negative (Trauer, Tragik). Da Dur und Moll - anders als etwa einzelne Tonarten oder Modi - beim Musikhören leicht zu identifizieren sind, hat diese Konnotation die semantische Codierung und Deutung von Musik über Jahrhunderte hinweg maßgeblich geprägt. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes zeichnen die Geschichte der Semantik von Dur und Moll von den Anfängen im 15. Jahrhundert über die systematische Etablierung des Gegensatzes im Laufe des 18. Jahrhunderts und seine vielfältigen Abstufungen im 19. Jahrhundert bis zur ambivalenten Rezeption in der Avantgarde- und Popularmusik der Gegenwart nach.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Dur versus Moll
- Inhalt
- Einführung
- Hermann Danuser: Dur/Moll im Horizont musikalischer Topik
- Wolfgang Auhagen: Dur/Moll und die Geschichte der Tonartencharakteristik
- Nina Noeske: Keine Spielerei?
- Wolfgang Fuhrmann: »Dur« und »Moll« in der Musik des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit
- Timothy R. McKinney: Major and Minor Thirds and Chords as Means of Expression in the Italian Madrigal
- Ludwig Holtmeier: Wie das Moll seine Autonomie verlor
- Louis Delpech: Der Wechsel in die Varianttonart als Merkmal des französischen Stils um 1700
- Stefan Keym: Von der langsamen Einleitung zur Schlussapotheose
- Markus Neuwirth: »Durch Nacht zum Licht« (und zurück in die Nacht)
- Felix Michel: Dur und Moll als Artikulationsmittel der Sonatenform um 1830
- Matteo Giuggioli: Lichtblitze und fatale Räume
- Marie-Agnes Dittrich: Dur und Moll in der Wiener Liedtradition von Schubert bis Mahler
- Christoph Hust: Dur und Moll nach Moritz Hauptmann
- Arne Stollberg: Essenz des Tragischen
- Hans-Joachim Hinrichsen · Ivana Rentsch: Dur/Moll und der tschechische Folklorismus
- Signe Rotter-Broman: Dur, Moll und Neomodalität in Symphonien skandinavischer Komponisten um 1900
- Benedikt Leßmann: Dur/Moll, Modalität und Gregorianik-Rezeption bei Debussy und anderen französischen Komponisten um 1900
- Ullrich Scheideler: »Aus der Zweigeschlechtigkeit ist ein Übergeschlecht entstanden!«
- Wolfgang Mende: »Bolschewistisches Dur« – »Menschewistisches Moll«
- Valentina Sandu-Dediu: Dur- und Molldreiklänge in nicht-tonalen Werkstrategien von Tiberiu Olah und Anatol Vieru
- Felix Wörner: Dur/Moll-Klänge in »posttonaler« Musik
- Dan Dediu: Delinquenz in der Neuen Musik nach 1970
- Martin Pfleiderer
- Martin Pfleiderer: Jenseits von Dur und Moll?
- Autorenverzeichnis