Ästhetische Resonanz
Zeichen und Schriftästhetik aus Ostasien in der deutschsprachigen Literatur und Geistesgeschichte
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Ästhetische Resonanz
Zeichen und Schriftästhetik aus Ostasien in der deutschsprachigen Literatur und Geistesgeschichte
Über dieses Buch
Die Studie betritt und erschließt sowohl in ihrem Gegenstandsbereich als auch in methodologischer Hinsicht literaturwissenschaftliches Neuland. Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung deutschsprachiger Schriftsteller mit den für sie unlesbaren chinesischen Schriftzeichen entwickelt sie den Begriff der »ästhetischen Resonanz« und erforscht die Präsenz und Funktion chinesischer Schriftzeichen in der deutschen Literatur- und Wissenschaftsgeschichte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert. Sie fragt, welche Inspirationen die deutschsprachige Literatur aus der Begegnung mit diesen Schriftzeichen und poetischen Formen erhalten hat, was dann exemplarisch an Werken von Ludwig August Unzer, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Rückert, Yvan Goll, Albert Ehrenstein, Max Dauthendey und Max Kommerell aufgezeigt wird. Mit dem methodisch-theoretischen Ansatz der ästhetischen Resonanz wird der literaturwissenschaftlichen Forschung ein ganz neues Untersuchungsfeld eröffnet und definiert, in dem sprachliche Zeichen nicht mehr primär nach ihrem Sinngehalt oder ihrer signifikanten Struktur befragt werden, sondern nach ihrer affektiven und ästhetischen Wirkung. Für deren Analyse wird mit dem Konzept einer post-semiotischen Resonanzästhetik ein Ausgangspunkt geschaffen und zur Diskussion gestellt, von dem aus das vermeintlich Unlesbare diskursiv lesbar wird.This book opens up a new field of study in respect to the object of inquiry as well as in respect to its methodology. It develops the concept of "aesthetic resonance" departing from encounters with illegible Chinese graphic characters as documented in the works of German scholars and poets such as Ludwig August Unzer, Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Rückert, Yvan Goll, Albert Ehrenstein, Max Dauthendey, or Max Kommerell. This methodological-theoretical approach based on the concept of aesthetic resonance will suggest a form of analysis that is no longer oriented towards the meaning of signs but, in taking serious the bewilderment and fascination these Chinese characters caused, towards their aesthetic effects. It constitutes nothing less than a post-semiotic aesthetic that deciphers the Unreadable discursively.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Title Page
- Copyright
- Table of Contents
- Body
- Vorbemerkung
- Einleitung: Sprachenlosigkeit
- I. Vorüberlegungen zu einer Ästhetik des Diversen
- 1. Figurationen des Nichtdiskursiven
- 2. Konzepte affizierender Ästhetik: Atmosphäre und Resonanz
- II. Grundzüge der Resonanzästhetik
- III. Der Reflex ostasiatischer Ästhetik in der deutschen Literatur
- 6. Klangresonanz. Unzers poetische Experimente
- 7. „Entlegener Stil” und nahe Ferne. Ausdrucksformen des Exotismus beim späten Goethe
- 8. Wohltönende Ferne. Rückerts Nachbildungen orientalischer Dichtungen
- 9. Funktions- und Formerweiterungen in der frühmodernen deutschsprachigen Dichtung
- 10. Indikative Resonanz. Kommerells Poesie mit gleichsam chinesischem Pinsel
- IV. Transkulturelle Resonanzen
- 11. Klangexperimente um 1900. Dauthendeys poetische Klangiterationen
- 12. Affektive Resonanzräume. Dauthendeys ästhetisiertes Japan
- 13. Diskursive Resonanzen. Chinesische Schriftzeichen im Lichte der Bilderschrifttradition
- 14. Exkurs: Die poetische Resonanz chinesischer Ideogramme bei Ezra Pound
- 15. Die Ästhetik der Resonanz
- Siglen
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsnachweise
- Farbtafeln