Fremdes zwischen Teilhabe und Distanz
Fluktuationen von (Nicht-)Zugehörigkeiten in Sprache, Literatur und Kultur, Teil 1
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Fremdes zwischen Teilhabe und Distanz
Fluktuationen von (Nicht-)Zugehörigkeiten in Sprache, Literatur und Kultur, Teil 1
Über dieses Buch
Das Phänomen des Fremden kann – durch Schematismen sozialer Interaktion gesteuert – eine ebenso anziehende wie abstoßende Wirkung erzielen. Oft sind es minimale Situationsverschiebungen bzw. Kontextveränderungen, die die Frage nach sozialer Inklusion oder Exklusion regeln, ohne dabei zeitlich stabil zu sein. Zuschreibungen, Etikettierungen, Stereotypisierungen, Stigmatisierungen und Diskriminierungen, die sich auf religiöse, ethnische, geschlechtliche, weltanschauliche oder ökonomische Kategorien stützen, sorgen dafür, dass Ungleichheiten interaktiv über symbolische Grenzziehungen (re-)produziert und Räume des Eigenen und des Fremden abgesteckt werden. Am Beispiel literatur-, kultur- und sprachwissenschaftlicher Analysen zeigen die Beiträge, dass die Problematisierung des Fremden nicht erst durch große Migrations- und Geflüchtetenströme an Bedeutung gewinnt, sondern auch in seiner sozialen Variante zur Geltung kommt und krisenhafte Begegnungen und/oder leidvolle Auseinandersetzungen mit sich bringt.The volume investigates in depth the phenomenon of the foreigner, who – controlled by the schemata of social interaction – can achieve both attractive and repulsive effects. These are often minimal situational shifts or context changes that determine the option for one side or the other and regulate the issue of social inclusion/exclusion without being stable over time. Attributions, labelling, stereotyping, stigmatization and discrimination that (can be) based on religious, ethnic, gender, ideological, economic, medical etc. categories ensure that inequalities are (re-)produced in an interactive way via symbolic demarcations and the fields of one's own and the stranger's are being sealed. It is shown in this context, using examples of literary, cultural and linguistic analyses, that the problem of the foreigner does not only take on importance in light of the big wave of migration and refugees, but also comes into its own in its social variant and entails (no less) critical encounters and/or painful arguments.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Title Page
- Copyright
- Table of Contents
- Body
- Vorwort
- Fremdes als ‚Provokationˋ
- Paweł Zimniak (Zielona Góra): (Lebens)Raumfluktuationen. Soziale und psychische Systeme im Angriffs- und Übergangsmodus
- Jacek Uglik (Zielona Góra): Russische Affirmationen. Heimisches und Fremdes in Fjodor M. Dostojewskis Tagebuch eines Schriftstellers (1873–1881)
- Marek Biszczanik (Zielona Góra): Eigenes vs. Fremdes im Grünberger historiographischen Diskurs des zweiten konfessionellen Zeitalters
- Heimat und Fremde
- Barbara Stambolis (Münster): Zwischen Geburts- und Wahl-Heimaten. (Über-)Lebenswege deutsch-jüdischer Ärzte
- Maciej Walkowiak (Poznań): Heimat und Fremde unter dem Vorzeichen des Saturns. Konstellationen des Unglücks in W. G. Sebalds Die Ausgewanderten
- Eugen Wenzel (Berlin): „Und der – der von Stalingrad, der Andere, bist du der auch?” Die ‚Heimkehr in die Fremdeˋ in Wolfgang Borcherts Draußen vor der Tür
- Katarzyna Grzywka (Warszawa): Gegen die Fremde. Hanns-Josef Ortheils Bekenntnis zum Westerwald
- Antonius Baehr-Oliva (Hamburg): Poetik barocker Fremderfahrungen bei Martin Opitz, Paul Fleming und Gottfried Finckelthaus
- Deutsch-deutsches Befremden
- Arletta Szmorhun (Zielona Góra): Deutsche ‚Wirklichkeitsordnungenˋ in Hausers Zimmer von Tanja Dückers
- Dominika Anna Gortych (Poznań/Kiel): Nicht nur deutsch-deutsche Fremdheit. Zu Lutz Seilers Roman Stern 111
- Magdalena Latkowska (Warszawa): Identitätsproblematik in der ‚Post-DDR-Literaturˋ am Beispiel von Jana Hensels Zonenkinder
- Entfremdete Existenz(form)en
- Asako Fukuoka (Tokyo): Tote als Fremde. Zur literarischen Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Katastrophen in Elfriede Jelineks Kein Licht
- Agnieszka Dylewska (Zielona Góra): Das Alter als Spannungsfeld zwischen dem Eigenen und dem Fremden in Das Haus der Schildkröten von Annette Pehnt, Alle Zeit von Kathrin Gerlof und Schmelzungen von Ilse Helbich
- Aleksandra Eliseeva (Sankt Petersburg): Kulturelle Konstruktion(en) des ‚weiblichen Wahnsinns‘ als Schnittpunkt der Fremdheitsdiskurse
- Andrey Kotin (Zielona Góra): Narrativer Fremdgang des ‚erzählten Denkensˋ
- Fremde ‚Übernahmenˋ
- Monika Schönherr (Zielona Góra): Fremd. Eine Fallstudie zur Entwicklungsgeschichte von Bedeutung und Verwendung eines deutschen Adjektivs
- Michail L. Kotin (Zielona Góra): Konstellationen von genuinen heidnischen und entlehnten christlichen Konzepten und ihre sprachliche Kodierung in althochdeutschen Zaubersprüchen
- Mariusz Jakosz (Katowice): Bürger mit polnischem Migrationshintergrund in Deutschland. Eine diskurslinguistische Analyse ausgewählter deutscher Medientexte
- Elizaveta Kotorova (Zielona Góra/Tomsk) / Andrey Nefedov (Hamburg): Typologische Anpassung als Prozess der Zusammenfügung vom Eigenen und Fremden in der Sprache (am Beispiel des Ketischen)