Deutsche Filmgeschichten
Historische Portraits
- 288 Seiten
- German
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Deutsche Filmgeschichten
Historische Portraits
Über dieses Buch
Historische Portraits ergründen die deutsche Filmgeschichte von Metropolis (1927) bis Goodbye Lenin (2003).Als historische Quellen weisen Filme auf die Vielgestalt der deutschen Geschichte des 20. und21.Jahrhunderts hin. Sie machen kollektive Vorstellungen sichtbar, transferieren also Wahrnehmungen und Denkweisen in ein audiovisuelles Medium. Andererseits verschieben sie permanent das, was sie aufnehmen und darstellen. Sie unterhalten, sie irritieren aber auch und provozieren.Dass Filme nicht allein den Zeitgeist spiegeln, zeigen namhafte Historikerinnen und Historiker in 38 kurzen Analysen bekannter deutscher Filme des20.Jahrhunderts von "Sissi" bis zu "Der Schuh des Manitu", von "Der geteilte Himmel" bis zu "Das weiße Band". Geprägt durch ihre sozialen, kulturellen Hintergründe beeinflussen Filme das Verständnis von Staatlichkeit genauso wie von Familie, von wirtschaftlichem Handeln, von Geschlechterverhältnissen, von Sexualität und davon, was Stadt und was Land ist. Das Buch wendet sich bewusst an ein breites, geschichts- und filminteressiertes Publikum und macht deutlich, welches Potenzial historische Filmanalysen für die Zeitgeschichte besitzen.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Umschlag
- Titel
- Inhalt
- Nicolai Hannig, Anette Schlimm und Kim Wünschmann: Deutsche Filmgeschichte(n) im Portrait
- Maren Möhring: Wege zu Kraft und Schönheit (1925). Bewegte und bewegende Bilder
- Norbert Finzsch: Metropolis (1927). Die multiplen musikalischen Leben eines Meisterwerks
- Martin Baumeister: Westfront 1918 (1930). Im Schatten von Milestone und Remarque
- Wilfried Rudloff: Revolte im Erziehungshaus (1930). Das Stück, der Film und die zyklische Wiederkehr der Empörung
- Simone Derix: Mädchen in Uniform (1931). Die Entdeckung der Homoerotik
- Winfried Süß: Man braucht kein Geld (1932). Kapitalismuskritik mit Heinz Rühmann
- Kim Wünschmann: Abbruch der Synagoge (1938). Bewegte Bilder der Zerstörung jüdischen Lebens in München
- Olaf Stieglitz: Olympia (1938). Fallende Pferde, oder: Tiere als strategische Unterhaltungsträger
- Reinhold Reith: Stromsparen/Kohlenklau (1943). Propaganda in der Kriegswochenschau
- Martin H. Geyer: Film ohne Titel (1948). Das Leben im Ausnahmezustand als Komödie und Romanze
- Massimo Perinelli: 1. April 2000 (1952). Geschichtsverdrehung im Österreich-Film
- Jan Neubauer: Ernst Thälmann. Sohn/Führer seiner Klasse (1954/55). Der DEFA-Zweiteiler als kommunistische Familiengeschichte
- Claudia Moisel: Sissi (1955). Abschied vom Mythos oder ‚How to be French‘
- Ralph Jessen: Die Halbstarken (1956) / Berlin – Ecke Schönhauser … (1957). Jugend als Problem und Projektion
- Sabine Freitag: Das Wirtshaus im Spessart (1958). Dunkler Wald und dunkle Vergangenheit
- Julia Tischler: Malaria (1962). Chemie statt Dekolonisierung
- Ute Schneider: Der geteilte Himmel (1962). Eine tragische Liebesgeschichte zwischen Ost und West
- Hans-Peter Ullmann: Genosse Münchhausen (1962). Wolfgang Neuss’ »grandioses Kabarett«
- Nicolai Hannig: Zur Sache, Schätzchen (1968). Im Kino mit der Neuen Münchner Gruppe
- Magnus Altschäfl: Jagdszenen aus Niederbayern (1969). Dunkelbayern
- Alexander Nützenadel: Alice in den Städten (1974). Heimatfragmente, urbane Landschaft und Mobilität
- Felix de Taillez: Faustrecht der Freiheit (1975). Homosexuelle Lebensformen und gesellschaftliches Machtgeflecht
- Paul Betts: Solo Sunny (1980). Individuality, Performance and the Quest for an Alternative Life in the GDR
- Petra Terhoeven: Die bleierne Zeit (1981). Von »großen Frauen der Weltgeschichte«?
- Nicholas Stargardt: Mephisto (1981). From Flawed Novel to Sublime Film
- Hans Günter Hockerts: Die Weiße Rose (1982). Wie ein Nachspann Justizgeschichte schrieb
- Christoph Cornelißen: Heimat (1984). »Manchmal bedauere ich, dass ich meinen Film ›Heimat‹ genannt habe«
- Christiane Kuller: Vorspiel (1987). Mit dem Rücken zur Leinwand
- Annemone Christians-Bernsee: SCHTONK! (1992). Eine filmische Katharsis der Bonner Republik?
- Juliane Hornung: Der Schuh des Manitu (2001). »Puder Rosa«-Rot-Grün. Männlichkeitsvorstellungen, Sexualität und Gesellschaftspolitik
- Andreas W. Daum: Good Bye, Lenin! (2003). Coping with Change – and the Future in the Counterfactual
- Jost Dülffer: Der Untergang (2004). Die Fiktion des authentischen Spielfilms
- Anette Schlimm: Full Metal Village (2006). Ein Heimatfilm zwischen Jungvieh und Dixiklo
- Britta von Voithenberg: Mord mit Aussicht (2008-2014). Langeweile und kein Netz – ein Erfolgsrezept
- Theresia Bauer: Das weiße Band. Eine deutsche Kindergeschichte (2009). Überlegungen zur Figurenkonstellation im Hinblick auf die soziale Lage
- Andreas Wirsching: Barbara (2012). Beredsamkeit durch Schweigen
- Emanuel V. Steinbacher: Der Hauptmann (2017). Gewaltstrukturen und Täterschaften in Robert Schwentkes pervertierter Köpenickiade
- Benedikt Sepp: Schlafschafe (2021). Wie verfilmt man keine Verschwörung?
- Nachwort
- Personenregister
- Filmregister
- Impressum