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Über dieses Buch
Wenn Autoren sich förmlich in die Moderne hineinschreiben, indemsie diese künstlerisch mitbegründen, entwickeln sie nicht nur neue, niedagewesene Formen, sondern stoßen auch auf Inhalte, die bisher derTaburegel zum Opfer fielen. Indem sich im Werk dieses früh aus demLeben geschiedenen Autors sowohl das ›Normale‹ mit dem ›Aberranten‹, das Konventionelle mit dem Unüblichen, das Opportune mitdem Anstößigen mischt, geht auch das Realistische mit dem Fantastischeneine Melange ein, die erstmals surrealistische Züge trägt. Heinrichvon Kleist lebte in brennenden oder schwelenden Revolutionszeiten, die mit der Egalität neue Ideale der Selbstbestimmung und Würdehochhoben – und doch wieder verrieten. Dieses Buch widmet sicheinigen von Kleists Erzählungen, die an experimentellem Verve nichtszu wünschen übrig lassen und überraschend Themen extrapolieren, die darauffolgende Jahrhunderte bis heute beschäftigen, etwa das problematischeVerhältnis von Ich, Kultur und Gesellschaft im Zeichendes industriellen und nachindustriellen Zeitalters. Jede Erzählung istdabei eine ›Geschichte‹ der Gewalt im doppelten Sinn dieses Wortesund rechtfertigt den Ruhm des Autors als ›Aufklärer in extremis‹.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Frontmatter
- Die Marquise von O....
- Das Erdbeben in Chili
- Die Verlobung in St. Domingo
- Das Bettelweib von Locarno
- Der Findling
- Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik
- Der Zweikampf
- Backmatter