Weiße Umhüllungen – Weiße Verblendungen
Zur textilen Konstruktion von whiteness
- 206 Seiten
- German
- PDF
- Über iOS und Android verfügbar
Über dieses Buch
Birgit Haehnel untersucht die kunst- und kulturhistorische Bedeutung weißer Textilien vorrangig im deutschsprachigen Raum. Anregungen geben Gegenwartskünstler: innen, die mit diesen Stoffen ihre Kritik an der europäischen Dominanzkultur üben. Weiße Textilien, als Substitut des Körpers und seiner Oberfläche verstanden, können neben ihrer Funktion als Bekleidung auch als visuelle Signale weißer Herrschaft und damit als rassifizierendes Symbol gelesen werden. Anhand verschiedener Beispiele aus der visuellen und materiellen Kultur zeigt die Studie auf, wie das Reinheitsgebot weißer Textilien, sowohl im Objekt selbst als auch im Bild, biopolitischen Interessen nutzbar gemacht wird. Es resultiert aus dem Christentum und wird seit dem 19. Jahrhundert auf eines der zentralen Paradigmen der Moderne – den Hygienediskurs – übertragen. Die Autorin spannt den Bogen vom Kolonialismus über den Nationalsozialismus, die DDR und BRD bis in die heutige Zeit. Die mit Sauberkeit assoziierte gesellschaftliche Ordnung der Überlegenheit wird ästhetisch sichtbar in den weißen Textilien und zwar nicht nur aufgrund der Farbästhetik, sondern auch durch spezifische Herstellungsverfahren, die in die Stoffe gewissermaßen eingewirkt sind.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Weiße Umhüllungen – Weiße Verblendungen
- Inhalt
- Danksagung
- 1. Einleitung
- 2. Performing whiteness
- 3. Das lichte Tuch der Transzendenz
- 4. Das Regime der Hygiene
- 5. Kolonialismus
- 6. Nationalsozialismus
- 7. Das Nachhallen der Bilder
- 8. Resümee
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis