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Über dieses Buch
Dichterische Form kann überfordert werden: Diese Überforderung aber legt zu allererst genuine Darstellungsmöglichkeiten literarischer Kunst frei. Der Sammelband widmet sich erstmals der konkreten Analyse solcher Phänomene in Theorie und hermeneutischer Praxis.Die Formdiskussion in der Literaturwissenschaft hat das Phänomen der Überforderung bisher nicht eigens terminologisch fixiert. Mit diesem Begriff kann beschrieben werden, dass dichterische Formensprache einen Grenzbereich ihres Gelingens aufweist, in dem sie zugleich noch wirksam und bereits unbrauchbar, noch aktuell und bereits überwunden ist: indem sie nämlich an den Rand ihrer konkreten Leistungsfähigkeit gelangt und damit in »bestimmter Negation« auf kommende Formen verweist, in denen sich das Ungenügen aufhebt. Der Zugriff auf solche Phänomene gibt möglicherweise wesentliche Eigenschaften, Entwicklungstendenzen und Funktionskontexte dichterischer Form überhaupt zu erkennen. Der vorliegende Band versammelt erstmals Beiträge, die diesem Phänomen am konkreten historischen Einzelfall nachspüren.Mit Beiträgen u. a. von: Frauke Berndt, Dieter Burdorf, Carsten Dutt, Albrecht Koschorke, Peter Utz, Juliane Vogel, David E. Wellbery.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Umschlag
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Jan Urbich, David E. Wellbery: Unsystematische Bemerkungen zu den Begriffen der Form und der ›Überforderung‹ der Form – eine Einleitung
- Albrecht Koschorke: Die Überforderung der barocken Allegorese
- David E. Wellbery: Goethes »Iphigenie auf Tauris«. Ein Beitrag zur morphologischen Hermeneutik
- Dirk Oschmann: Innere Unendlichkeit. Zur Paradoxie einer Denkfigur um 1800
- Helmut Hühn: Zeit und Form. Überlegungen im Ausgang von Hölderlins Gedicht »Hälfte des Lebens«
- Dieter Burdorf: Hölderlins Zackern. Leistung und Überforderung der Odenform (mit Seitenblicken auf Celan und Klopstock)
- Jan Urbich: Das Allgemeine in der Form. Zur Philosophie poetischer Allgemeinheit und zur Überforderung der Form in Goethes Gedicht »Dornburg«
- Frauke Berndt: Formen der Überforderung. Eine Typologie generischer Ambiguität in modernen Erzähltexten
- Daniel Carranza: Formgeschichte als phonische Archäologie Stefan Georges »Im windes-weben«
- Juliane Vogel: Überforderte Syntax. »Chandos« aus stilgeschichtlicher Perspektive
- Jan Röhnert: »Aufforderung«. Aporien expressionistischer Form am Beispiel Wilhelm Klemms
- Peter Utz: Die »kleine Form« des Feuilletons und ihre Überforderungen
- Matthias Löwe: »Bild des Bilderlosen«. Überforderung der Opernform in Arnold Schönbergs Fragment »Moses und Aron«
- Carsten Dutt: Gottfried Benn: »Kleine Aster«. Ikonizität und Selbstreflexion des Gedichts
- Über die Beiträgerinnen und Beiträger
- Personenregister