- 674 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Die Frühe Neuzeit war in sprachlicher Hinsicht von komplexen, mitunter gegenläufigen Entwicklungen geprägt. Der Hochschätzung der alten Sprachen in Bildung und Gelehrsamkeit stand der Aufstieg der modernen Sprachen gegenüber, die sich in Kanzleien, Korrespondenzen, diplomatischen Beziehungen und schließlich auch in der Wissenschaftskommunikation durchsetzten. Die Verfestigung nationaler Identitäten stand in einem Spannungsverhältnis zur weiten Verbreitung von Multilingualität. Das Erlernen lebender Fremdsprachen war lange kein allgemeines Bildungsziel, wurde jedoch aus standes- und gruppenspezifischen Motiven rege praktiziert. Sprachlicher Prestigewettstreit sowie Bemühungen um sprachliche Vereinheitlichung gingen mit umfangreichen Übersetzungsleistungen einher. Als Ergebnis der 14. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Frühe Neuzeit im Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands präsentiert der Band aktuelle Forschungen zu Sprachgebrauch, Sprachwandel und Mehrsprachigkeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Title Page
- Copyright
- Inhalt
- Mark Häberlein: Zur Einführung
- Mechthild Habermann: Volkssprache(n) als Instrumente konfessioneller Politik in der Frühen Neuzeit
- Sektion 1: Die vielen Sprachen des Hofes. Mehrsprachigkeit in monarchischen Kommunikationszentren des östlichen Europa
- Sektion 2: Diplomatische Verträge im Dialog. Asiatische und europäische Perspektiven auf deren Sprachgebrauch
- Sektion 3: Ordnung durch Sprache. Souveränitätskonzeptionen und diplomatische Sprachpraxis in der Frühen Neuzeit
- Sektion 4: Zwischen imperialer Sprachpolitik und lingualer Selbstbehauptung: Vielsprachigkeit, Übersetzung und koloniale Herrschaft in Hispanoamerika
- Sektion 5: Kirchliche Orden als Akteure des Staates in der Sprachenfrage der westromanischen Kolonialisierung
- Sektion 6: Die Sprachen des Hörsaals
- Sektion 7: Die Sprache(n) der Verwaltung: Sprache, Formalisierung und Verwaltungspraxis in der Frühen Neuzeit
- Sektion 8: Wissen zwischen den Kulturen. Fach-, Sonder- und Spezialsprachen in der Frühen Neuzeit
- Sektion 9: Sprachen der „Ökonomie“. Ordnung und Aushandlung wirtschaftlichen Wissens in Reformdiskursen des 18. Jahrhunderts
- Sektion 10: Mobilität und Mehrsprachigkeit
- Sektion 11: Das Sammeln fremder Sprachen und Schriften
- Sektion 12: Lesen, Schreiben, Glauben. Seelenregister und Literalität in der Vormoderne