- 303 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Nur im Web verfügbar
Über dieses Buch
Geplant war eine Fahrt per Traktor und Wohnwagen durch sieben osteuropäische Länder, aber bereits vor Ungarn gab der Trecker auf. So musste Landolf Scherzer mit seiner alten Kraxe loslaufen, immer geradeaus, von Grenze zu Grenze. Was enttäuschend begann, erwies sich als Glücksfall, denn wie hätte er sonst so viele Begegnungen am Wegrand haben können: ungarische Flurwächter, kroatische Friedhofspfleger, rumänische Fußballtrainer, gastfreundliche Roma und all die Grenzgänger aus dem Heer derer, die der Arbeit hinterherziehen. Ihn erwarteten merkwürdige Beispiele der Globalisierung, osteuropäisches Improvisationstalent, absurde EU-Projekte, neueste Technik neben primitivsten Bedingungen. Hass auf den Nachbarn lernte er kennen, Geschäftstüchtigkeit wie Großherzigkeit - und nicht zuletzt seine eigenen Grenzen.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- [Titelinformationen]
- [Impressum]
- [Menü]
- Ein Dank und eine notwendige Vorbemerkung
- Von einer 5000 Kilometer langen Traktorfahrt, die endete, bevor sie begonnen hatte, einem transportablen Antizecken-WC und einer Béla-Bartók-Wette um zehn Flaschen »Egri Bikavér«
- Von ungarischen Frauen, die »Peter-seine« heißen, Hakenkreuzen an einem verlassenen Stellwerk und einer Nacht auf dem Fußboden der katholischen Kirche in Beremend
- Vom Sheriff Nr. 0037, der an der kroatischen Grenze Maisdiebe verfolgt, der Spur der toten Hunde und einem Vulkanisierer, der hofft, dass die EU in Kroatien keine besseren Straßen bauen lässt
- Von meiner Flucht vor den Ratten im Weinkeller, einem arbeitslosen Kroaten, der in seiner Wohnstube auf Ferrari Rennen in São Paulo fährt, und einer alten Serbin, die mich vor einer »betrügerischen, schlechten Frau« bewahrt
- Von einem Zimmer mit Blick auf freischaffende Prostituierte, von Serben, die Kroaten vor Serben beschützen , und genetisch veränderten Sonnenblumen, deren Köpfe zu groß geraten sind
- Von einem deutschen »O Tannenbaum …«-Gesang im serbischen Sommer, einem Überfall vor dem Friedhof in Oreškovica und einem Glückskauf in einer kleinen Apotheke von Backa Topola
- Von einem Tag, als keine Regentropfen, sondern Bomben vom Himmel fielen, meiner Fahrt mit einem schwarzen Schwein durch Tornjoš und einem serbischen Schachgroßmeister, der für Bayern spielt
- Von serbischen Eltern, die zwei ungarische Kinder vor dem Waisenhaus bewahrten, einer großflächigen Vojvodina-Wahlwerbung im Maisfeld und einem Donauschwaben, der Reifen verbrennt und das Eis vom Himmel schießt
- Von einer Dame, die ich besser mit Handkuss begrüßt hätte, einer Schauspielerin, die Liebeslieder sang, als die NATO-Bomben in Kikinda detonierten, und einem Protokoll über die Leiden von Unschuldigen
- Hildas Aufzeichnungen
- Von meinem Versuch, illegal über die serbisch-rumänische Grenze zu laufen, einem Zigeuner in Srpska Crnja, der sich über Pornografie in Deutschland empört, und einer schweißnassen roten Abschiedsfahne
- Von einem Kleintransporter aus Gera, der ohne Kennzeichen in Jimbolia verrostet, einem rumänischen König, der wegen seiner Mätresse ins Exil ging, und dem Großvater von »Lady Di«, der Adventist ist
- Von der Versuchung, in einem alten Renault bis nach Timişoara zu fahren, einer Frau, die in achtundzwanzig Jahren dreizehn Kinder geboren hat, und meiner »Aufnahme« in das Kloster der Salvatorianer
- Von einem General, der erst die Erschießung der Demonstranten in Timişoara und danach die des Ehepaares Ceauşescu vorbereitet hat, einem künftigen Patre, der meint, dass der liebe Gott die schönen Mädchen für alle geschaffen hat, und einem rumänischen Geheimdienstler, der nur für Geld erzählt
- Von der Museumsleiterin in Lenaus Geburtshaus, die Nikolaus Lenau nicht mag, einem banatschwäbischen Rumänen, der seinem Bruder Speck und Tomaten nach Deutschland bringt, und einem neuen Bürgermeister in Grabaţ, der auch mit Hilfe eines Fußballtrainers die »Altkommunisten« besiegt hat
- Von einem Gedenkstein für die 52 HELDEN auf dem Friedhof von Gottlob, dem Apfelpflücker Pavel Konstantin Kolling, der nicht begreifen will, dass kleine Äpfel in der EU keine Äpfel mehr sind, und meiner ersten Fahrt mit einer Draisine
- Von einem Monteur aus Sânnicolau Mare, der 1991 die »Erfurter Brauerei abgebaut und nach Timişoara gebracht hat«, meinem verzweifelten Versuch, die Béla-Bartók- Wein-Wette zu gewinnen, und »Herzi«, der 1982 als Hundezüchter nach Deutschland floh und heute wieder in Rumänien leben will
- [Informationen zum Buch]
- Fußnote
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