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Über dieses Buch
Nach gängiger Auffassung entstand der Rechtsstaat durch die Zähmung der barbarischen Natur des Menschen: Archaische und vormoderne Gesellschaften seien von Konflikten um Ehre und Rache regiert worden, deren Macht im langwelligen Prozess der Zivilisierung gebrochen wurde. Durch Aufklärung und Modernisierung sei die von den Ehrgefühlen entzündete Gewalt wieder eingehegt worden und Humanität an die Stelle der Triebnatur des Menschen getreten - so die gängige Annahme. Dieses Buch zeigt am Beispiel der griechischen Antike auf, dass die Gefühle, die wir gemeinhin mit Ehre und Rache verbinden, durch das antike Recht überhaupt erst geschaffen wurden. Es leistet einen wichtigen Beitrag zu einer politischen Theorie der Wirksamkeit des Rechts und fügt der Gewaltgeschichte des Menschen in der frühgriechischen Antike eine unerwartete Wendung hinzu.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- Erster Teil: Ehre
- I. Menschen ohne Ehre
- 1. Einleitung
- 2. Methodische Vorüberlegungen
- II. Der Gewinn der Ehre
- 1. Ehre und Materie
- 2. Desymbolisierungsresistente Ehren
- 3. Desymbolisierbare Ehren
- 4. Ehre und Recht
- III. Der Verlust der Ehre
- 1. Entehrungen im Staatsrecht
- 2. Entehrungen im Völkerrecht
- Zweiter Teil: Rache
- IV. Zum Verhältnis von Ehre und Gewalt
- 1. Die Konstruktion aggressionsarmer Gesellschaften
- 2. Menschen ohne Rache
- V. Die Entwicklung des archaischenRacherechts
- 1. Das homerische Racherecht
- 2. Das posthomerische Racherecht
- VI. Das zwischenstaatliche Racherecht
- 1. Fallbeispiele zum Zielkonflikt von Geld und Rache
- VII. Ausblick
- 1. Petrischalen des Rechts
- Schluss
- Literatur
- Abbildungsverzeichnis
- Dank