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Über dieses Buch
Hinter der schönen Fassade des souveränen Individuums lauert die soziale Angst vor gesellschaftlicher Degradierung und Unterlegenheit. Eine soziologische Untersuchung der Scham, jener alltäglichen Regung also, mit der Menschen auf die oziale Bloßstellung eigener Verfehlungen oder Schwächen reagieren, ist vor allem mit der Frage verbunden, wie in unserer Gesellschaft soziale Ungleichheit alltäglich reproduziert wird. Die leitende These ist, dass die Scham in der Verarbeitung sozialer Ungleichheit eine ebenso wichtige Rolle spielt wie umgekehrt Strategien der »Beschämung« in der alltäglichen Machtausübung herrschender Schichten.Der zeitdiagnostische Wert dieser Untersuchung liegt im Nachweis der Bedeutung von Scham- und Unterlegenheitsgefühlen in einer Gesellschaft, die von Individualisierung und neuartigen Formen sozialer Konkurrenz gekennzeichnet ist.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- 1. Einleitung: Die Macht der Gefühle in der Gesellschaft
- 2. Der Blick und die Sichtbarkeit: Sozialtheoretische Orientierungen für eine Soziologie der Scham bei Sartre und Foucault
- 3. Scham und Schuld: Anthropologische und kulturtheoretische Analysen
- 4. Ritueller Tod, Degradierung, Blamage - Historische Formen sozialer Scham
- 5. Entwicklungsstufen einer Soziologie der Scham (I) - »Soziale Gefühle« und Analyse der Scham im Werke Georg Simmels
- 6. Scham und Peinlichkeit
- 7. Entwicklungsstufen einer Soziologie der Scham (II) - Die Zivilisationstheorie des Schämens von Norbert Elias
- 8. Unterlegenheit - Vom kollektiven Status zur defizitären Individualität
- 9. Das Ideal der Autonomie und die Herrschaft der Scham - Ein Exkurs zu Richard Sennett
- 10. Status und Scham - Zur sozialen Funktionalität von Scham und Beschämung
- 11. Die Macht der Scham im Feld der Lebensstile
- 12. Schluß - Jenseits von Moral und Klasse?