IT-Management
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Best Practices für CIOs

  1. 347 Seiten
  2. German
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Best Practices für CIOs

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

In den 15 Beiträgen dieses Buches erhalten Sie praktisches Fachwissen zu den bedeutendsten Themen des heutigen IT-Managements. Der Einsatz von Informationstechnologien (IT) entscheidet mehr denn je die Art und Weise, wie Unternehmen Geld verdienen. Dabei ergeben sich herausragende Geschäfts- und Innovationspotenziale für Unternehmen. Doch diese positiven Wirkungen ergeben sich nicht automatisch, sondern erfordern ein adäquates Management des IT-Einsatzes. Bei dieser Aufgabe stoßen jedoch viele der bisher eingesetzten Methoden und Vorgehensweisen des IT-Managements an ihre Grenzen. Denn die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren signifi kant geändert: die Komplexität und Dynamik nehmen deutlich zu, gleichzeitig werden die Innovationszyklen in der IT immer kürzer. Für das Management der IT sind unter diesen veränderten Rahmenbedingungen neue Denkmuster und Lösungsansätze erforderlich.

Erst damit können Chief Information Officer (CIO) die Herausforderungen der heutigen Zeit bewältigen und gleichzeitig die entscheidende Grundlage für eine differenzierende und wertschaffende Nutzung von IT schaffen. Bei den Autoren dieses Buches handelt es sich um 24 erfahrene Experten aus dem IT-Management.

Dr. Michael Lang

ist als Führungskraft bei einem der größten IT-Dienstleistungsunternehmen Europas tätig. Zudem ist er Lehrbeauftragter für Projekt- und IT-Management sowie Herausgeber von mehreren Fachbüchern.

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Information

Jahr
2018
ISBN
9783110543131

IIIBest Practices für aktuelle IT-Trends und -Herausforderungen

Olaf Resch

11Best Practice für die API-Economy

1Einleitung

APIs sind zunächst einmal Programmschnittstellen, die einen Datenaustausch zwischen Softwaresystemen ermöglichen. Auf der Basis solcher APIs bildet sich aktuell ein neuer Teil der Gesamtwirtschaft heraus, der zumindest teilweise eigenen Gesetzmäßigkeiten gehorcht und der deshalb als API-Economy bezeichnet wird. Das Ziel dieses Artikels ist es, herauszuarbeiten was an der API-Economy wirklich neu ist und wo angeknüpft werden kann. Der Leser sollte so Entscheidungshilfen für die Bewertung der API-Economy hinsichtlich der eigenen Organisation erhalten. Dazu wird möglichst auf etablierte Best Practice Bezug genommen, die für einzelne Aspekte der API-Economy hilfreiche Impulse liefern. Eine zusammenhängende Best Practice für die API-Economy fehlt bisher jedoch noch.
Der Beitrag diskutiert zunächst die Begriffe API, API-Ökosystem, API-Business und API-Economy und stellt diese in einen Zusammenhang. Im Anschluss werden dann die besonderen Steuerungsbedarfe identifiziert. Der Beitrag schließt mit einem Fazit.

2Von der API zur API-Economy

API steht für Application Programming Interface, deutsch: Programmschnittstelle. Über eine API können die Funktionalitäten des einen Programmes aus einem anderen Programm heraus genutzt werden. Beispielsweise kann ein Termineintrag für einen Kundenbetreuer in einem Kalenderprogramm mithilfe der Kalenderprogramm-API durch ein Kundenmanagementprogramm erfolgen. Eine API ist somit eine zusätzliche Möglichkeit der Interaktion mit einem Programm als das User Interface, deutsch: Benutzerschnittstelle.
APIs werden häufig in Form von Representational State Transfer (REST)-APIs (vgl. [1]) realisiert. REST ermöglicht den Zugriff über die gebräuchlichen Internetprotokolle Http und Https. Beispielsweise repräsentiert die URL: https://doaj.org/api/v1/search/articles/it-management den Aufruf einer API des DOAJ (Digital Open Access Journals)-Verzeichnisses [2]. Das DOAJ gibt daraufhin eine Menge an Daten zurück, die durch die aufrufende Anwendung ausgewertet werden können, in diesem Fall Informationen zu Open Access-Artikeln zum Thema IT-Management. Gibt man die URL in einen Webbrowser ein, so werden die Daten einfach nur angezeigt. Das ist aber nicht der eigentliche Sinn einer REST-API, sondern die Daten sind normalerweise dafür gedacht, von einer Anwendung ausgewertet zu werden, beispielsweise indem über die Einträge iteriert wird, die relevanten Informationen extrahiert und weiterverwendet werden. Die Rückgabedaten werden häufig in Form von JavaScript Object Notation (JSON)-Dokumenten (vgl. [3]) ausgegeben. JSON ermöglicht eine Strukturierung mithilfe von vorgegebenen Datenformaten, z. B. Text und Zahl, Objekten und Feldern. Aktuell verbreitet sich GraphQL (vgl. [4]) als Alternative zu REST und bietet eine einfachere Abfrage spezifischer Daten, was einerseits den Datenverkehr verringert und andererseits die Weiterverarbeitung erleichtert.
Als weitere häufig zum Einsatz kommende Technologie sei noch OAuth (vgl. [5]) für die Authentifizierung genannt. Allerding kann der Zugriff auch ohne Authentifizierung erfolgen, wie das DOAJ-Beispiel zeigt oder die Authentifizierung kann mithilfe eines API-Schlüssels realisiert werden, der dann einen Bestandteil der REST-URL bildet.
Eine andere Möglichkeit zur Realisierung von Programmschnittstellen sind Mashups. Anders als REST-APIs arbeiten Mashups nicht im Hintergrund durch Datenaustausch, sondern sind Elemente, die in Oberflächen, meist Websites, eingebunden werden. Beispiele für Mashups sind der Youtube Videoplayer (vgl. [6]) oder die Einbindung von Karten mithilfe von Openstreetmap und diverser Erweiterungen (vgl. [7]). Das Ergebnis eines REST-Aufrufes sind Rückgabedaten, das Ergebnis eines Mashup-Aufrufes sind Oberflächenelemente. Beide nutzen jedoch Funktionalitäten außerhalb des konsumierenden Systems, auf die über eine Programmschnittstelle zugegriffen wird. Deshalb handelt es sich bei beiden um APIs.
Jenseits von REST-APIs, GraphQL und Mashups existieren aber auch noch weitere Möglichkeiten, APIs zu realisieren und es gibt auch andere Datenformate als JSON und andere Authentifizierungsmechanismen als OAuth.
Sofern APIs systematisch genutzt werden, um ein Gesamtsystem zu erstellen und die zugrundeliegenden einzelnen Softwaresysteme dessen Bausteine bilden, entsteht ein API-Ökosystem. Der aus der Natur entlehnte Begriff soll zum Ausdruck bringen, dass sich das System laufend verändert. Diese laufende Veränderung ist einerseits geplant und gewollt, geschieht andererseits aber auch durch ungeplante Seiteneffekte, Fehler, etc., sodass ein API-Ökosystem tendenziell komplexer ist als ein Monolith oder ein System mit nur wenigen Schnittstellen.
Beispielsweise könnte ein System, das den Vertrieb unterstützt, verschiedene APIs kombinieren: die REST-API eines Kalendersystems, Erwähnungen des Kunden in wissenschaftlicher Literatur mithilfe der DOAJ REST-API, allgemeine Informationen zum Kunden aus einem Youtube-Mashup und Adressinformationen via dem Openstreetmap-Mashup. Dieses verteilte System ist vergleichsweise einfach erweiterbar und somit inhärent agil. Beispielsweise könnte das Youtube-Mashup durch das Vimeo-Mashup (vgl. [8]) ersetzt werden oder es könnten zusätzliche Informationen über die News-REST-API (vgl. [9]) eingebunden werden.
Neben der Rolle als Konsument von APIs kann das Vertriebsunterstützungssystem natürlich auch als Anbieter fungieren und mithilfe von APIs eigene Funktionalitäten bereitstellen, die dann von anderen Systemen genutzt werden können. Es ist evident, dass dieses System zwar höchst agil ist, die Agilität aber nicht vollständig der eigenen Kontrolle unterliegt, sondern Änderungen auch von den einzelnen APIs ausgehen können, beispielsweise durch die Modifikation von Schnittstellenbeschreibungen. Die daraus resultierende Komplexität des API-Ökosystems bedarf eines entsprechend ausgefeilten Managements.
Sofern mit der Bereitstellung der API direkt wirtschaftliche Ziele verfolgt werden, handelt es sich um ein API-Business. Akteure, die ein API-Business betreiben, haben sowohl als Anbieter als auch als Nachfrager eigene Interessen. So wollen Anbieter von APIs einen Erlös erwirtschaften und müssen entscheiden, ob dieser Erlös direkt, beispielsweise über eine transaktionsabhängige Gebühr, oder indirekt, beispielsweise über Werbung, erzielt wird. Ein weiteres Anbieterinteresse liegt regelmäßig in einer hohen Kundenbindung. Die Kunden streben dagegen tendenziell eine möglichst breite Auswahlmöglichkeit an. Weitere Ziele von Kunden sind ein möglichst geringer Preis für eine gegebene Qualität und ein Angebot, das möglichst alle benötigten Funktionalitäten abdeckt.
Anbietern und Kunden ist gemein, dass sie ein großes Bedürfnis haben, ihren jeweiligen Partnern vertrauen zu können. Dieses Vertrauen kann durch ein nachvollziehbares Geschäftsmodell etabliert werden, beispielsweise ist davon auszugehen, dass das Youtube-Mashup auch weiterhin kostenfrei angeboten wird, oder durch die Reputation des Partners. Im Falle der DOAJ-API ist dies das DOAJ, das als akademisch geprägte und finanzierte Institution, die glaubhaft eine Premium-Funktionalität kostenfrei anbieten kann. Derartige – offensichtlich das Vertrauen fördernde – Faktoren sind bei Anbietern von APIs aber keineswegs immer anzutreffen. Die wirtschaftlichen Aspekte des API-Business fügen der bereits existierenden Komplexität des API-Ökosystems eine zusätzliche Ebene hinzu und begründen damit zusätzliche Managementbedarfe.
Beispielsweise könnte das zuvor skizzierte Vertriebsinformationssystem kommerziell angeboten werden. Dafür könnte eine monatliche Gebühr erhoben werden, was einen recht guten Kompromiss der Kundenbindung darstellen würde. Der professionelle Kunde könnte dieses Geschäftsmodell nachvollziehen, was der Vertrauensbildung dient. Die Leistung könnte alternativ aber auch umsonst angeboten werden, um zunächst eine hohe Kundenbasis aufzubauen. Allerdings erkennt auch der Kunde, dass die Leistung nicht für immer kostenlos sein wird und die Unsicherheit hinsichtlich der späteren Preise und Konditionen wirkt im Zweifelsfalle einer Vertrauensbildung eher entgegen. Außerdem muss der Anbieter eine längere Phase der Erlöslosigkeit gut durchkalkulieren und finanzieren können.
Das Zusammentreffen der Einzelinteressen von Anbietern und Nachfragern wird konsequenterweise als API-Economy bezeichnet. In der API-Economy ergeben sich optimale API-Ökosysteme prinzipiell durch Angebot und Nachfrage. Es gibt allerdings auch hier Akteure, die das Funktionieren der API-Economy als Ganzes beeinflussen, z. B. den Staat oder Normierungsgremien. So kann der Staat beispielsweise Gesetze erlassen, welche die Datenverarbeitung außerhalb der Europäischen Union erschweren, was einerseits heimische Anbieter stärkt, aber andererseits die Auswahlmöglichkeiten der Nachfrager mindert.
Abb. 1: API-Economy.
Abbildung 1 zeigt die Ebenen der API-Economy. Ausgehend von der API als Programmschnittstelle, können mithilfe von APIs systematisch API-Ökosysteme geschaffen werden, in denen Funktionalitäten via APIs angeboten, konsumiert und kombiniert werden. Diese Funktionalitäten können auch aus externen Quellen stammen und externen Partnern angeboten werden. Sofern diese Geschäftsbeziehung nicht einfach nur der Vereinfachung der Zusammenarbeit dient, sondern eigenständige Erlösinteressen verfolgt, handelt es sich dann um ein API-Business. Die Gesamtheit der Einzelinteressen und deren Koordination durch Angebot und Nachfrage bildet die API-Economy.

3API-Economy als Abstraktionsebene der Industrie 4.0

Ein zentrales Element der Digitalisierung ist die Industrie 4.0. Grob lässt sich diese als extrem vernetzte und automatisierte Wertschöpfung beschreiben: vom automatisierten Einkauf mithilfe künstlicher Intelligenz, über selbststeuernde Produktionsprozesse, bis zum abgestimmten Vertrieb über passende Websites. Unter dem Begriff Industrie 4.0 wird aber auch ein ganzes Sammelsurium an Technologien, z. B. 3D-Drucker und vernetzte Produktionsmaschinen thematisiert. Es ist evident, dass ein derart umfangreiches Gebilde nur sehr schwer zu steuern ist. Der eigentlich zentrale Aspekt der Vernetzung gerät in der Industrie 4.0 häufig in den Hintergrund, da eine Vielzahl von Details behandelt wird.
Die API-Economy reduziert die Objekte der Industrie 4.0 auf ihre Funktionalitäten und deren Preise. Beispielsweise wird der 3D-Drucker – der an sich ein komplexes Gebilde aus Hardware, Software und Verbrauc...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Inhalt
  6. I Strategische Ausrichtung der IT
  7. II Digitalisierung und digitale Transformation
  8. III Best Practices für aktuelle IT-Trends und -Herausforderungen
  9. Autorenverzeichnis
  10. Register