2018
  1. 422 Seiten
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Über dieses Buch

Das Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft ist ein literaturwissenschaftliches Periodikum, das vorwiegend Beiträge zur deutschsprachigen Literatur von der Aufklärung bis zur Gegenwart veröffentlicht. Diese Zeitspanne entspricht den Sammelgebieten des Deutschen Literaturarchivs Marbach, das von der Deutschen Schillergesellschaft getragen wird. Arbeiten zu Schiller sind besonders willkommen, bilden aber nur einen Teil des Spektrums.

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Information

Jahr
2018
ISBN
9783110580075

DEUTSCHE SCHILLERGESELLSCHAFT

NORBERT OELLERS

NACHRUF AUF HORST NAHLER

12. April 1934–13. September 2017
Horst Nahler, der verdiente Goethe- und Schillerforscher, ist am 13. September 2017 in Weimar, wo er fast 60 Jahre lebte, gestorben. Geboren wurde er am 12. April 1934 in Leipzig. An der dortigen Leibniz-Oberschule legte er 1952 das Abitur ab, an der Karl-Marx-Universität Leipzig studierte er anschließend Germanistik, u. a. bei Theodor Frings, Hans Mayer und Hermann August Korff, bei dem er 1956 das Staatsexamen ablegte.
Nach einer kurzen Tätigkeit als Dozent an der Arbeiter- und Bauern-Fakultät in Borna wurde Nahler 1958 wissenschaftlicher Assistent und bald darauf Mitarbeiter am Institut für Deutsche Sprache und Literatur der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, und zwar in deren Weimarer Außenstelle, dem Goethe- und Schiller-Archiv. Die Mitarbeit an der Akademie endete 1980. In diesem Jahr wurde Nahler Redaktor der Schiller-Nationalausgabe. Diese Aufgabe erfüllte er bis 1999. Nicht unerwähnt sei, dass Nahler von Weimar aus einen Promotionsstudiengang an der Friedrich-Schiller-Universität Jena verfolgte, den er 1961 mit einer von Joachim Müller betreuten Dissertation über Martin Opitz abschloss.
In den beiden ersten Jahrzehnten seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war Nahler maßgeblich an der 1952 begonnenen historisch-kritischen Edition der Akademie-Ausgabe von Goethes Werken beteiligt, die Anfang der 1980er Jahre unvollendet aufgegeben wurde. Zu den nicht veröffentlichten, nahezu fertigen Bänden der Ausgabe gehört auch Nahlers Band zu Torquato Tasso, der mit Zeugnissen der Überlieferung und Lesarten den 1954 erschienenen, von Lieselotte Blumenthal bearbeiteten Textband des Dramas ergänzen sollte. Ebenso konnten Nahlers weit fortgeschrittene Arbeiten, die Goethes Schriften zur Kunst galten, durch die Aufgabe der Edition nicht zum Ende einer Publikation gebracht werden. Erschienen sind von Nahler einige Bände der Abteilung »Schriften zur Literatur«: Band 3 (Goethes Texte zu Theater und Schauspielkunst, zur Volksdichtung und zu eigenen Werken; 1973), Band 6 (Überlieferung und Lesarten zu Band 3; 1978) und Band 7 (Register zu den Bänden 1–6 der Schriften zur Literatur). Über die Qualität der Bände braucht nur gesagt zu werden, dass es schwer vorstellbar ist, sie ließen sich wesentlich verbessern. Das gilt auch für ein 1986 erschienenes Buch, das Edith und Horst Nahler zusammen geschrieben haben: Band 3 der Quellen und Zeugnisse zur Druckgeschichte von Goethes Werken, ein Band, der die Geschichte von Goethes nachgelassenen Werken und der zweibändigen Quartausgabe seiner poetischen und prosaischen Werke (1836/37) minutiös dokumentiert.
Horst Nahler war in den beiden Jahrzehnten seiner Mitarbeit an der Schiller-Nationalausgabe ein überaus verlässlicher und editionswissenschaftlich versierter Redaktor von nicht weniger als 17 Bänden, wenngleich er nur auf sieben der 17 Titelblätter namentlich genannt wird. Außerdem war er auch in Zusammenarbeit mit Edith Nahler ein exzellenter Bearbeiter der Bände 4 (Die Verschwörung des Fiesko zu Genua; 1983) und 26 (Briefe Schillers 1790–1794; 1992). Nicht zuletzt der unermüdlichen Arbeit des Redaktors und des Herausgebers Nahler verdankt die Nationalausgabe das Ansehen, das ihr vielfach von Schillerforschern zuteil wird.
Die vielen Menschen, die Horst Nahler kennen gelernt haben, werden ihn nicht vergessen. Seine menschliche Nähe war so wohltuend wie seine wissenschaftliche Kompetenz bewundernswert.
ULRICH RAULFF

JAHRESBERICHT DER DEUTSCHEN SCHILLERGESELLSCHAFT

2017 / 2018
Das Jahr 2017, im offiziellen Jubiläumskalender dem Gedächtnis der Russischen Revolution gewidmet, stand für das Deutsche Literaturarchiv im Zeichen eines anderen Russlandereignisses: der Reisen, die Rainer Maria Rilke in Begleitung von Lou Andreas-Salomé in den Jahren 1899 und 1900 unternahm. Das Russland, das der Gottsucher Rilke mit heißem Begehren suchte und fand, war ein frömmeres und tieferes, der Kunst und der Religion ergebenes, ein spirituelles Russland, über das ein alter, weiser König herrschte: der bewunderte und verehrte Leo Tolstoi. Von Rilkes Russlandbild, von seinen Begegnungen, Erlebnissen und Erfahrungen, einschließlich der Enttäuschungen, die ihm Tolstoi bereitete und die zu verarbeiten der Dichter viele Jahre seines Lebens brauchen sollte, handelte die grandiose Schau, die, kuratiert von Thomas Schmidt, am 3. Mai in Marbach eröffnet wurde, im Spätsommer weiterwanderte nach Bern und Zürich und schließlich im Februar 2018 in Moskau eröffnet wurde. Rilke und Russland wurde zu einem europäischen literarischen Ereignis, emphatisch in der Presse besprochen und vom Publikum der drei Länder mit Begeisterung aufgenommen. Der ursprünglich als Gastredner der Eröffnung erwartete, aber kurzfristig verhinderte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier holte seinen Besuch auf den Tag genau zwei Monate später, am 3. Juli 2017, nach und fand in Marbach selbst und später am Abend in Stuttgart hoch lobende und bewegende Worte für die große Ausstellung und die nationale Bedeutung der Marbacher Institute.
Noch in anderer Hinsicht wurde Rilke und Russland für das Ausstellungsprogramm der Schillerhöhe maßgeblich: Der Blick auf die Interaktion zweier Großmächte der europäischen Literatur um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert stand am Beginn einer Reihe von Ausstellungen, die sich der Geschichte der deutschen Literatur im Horizont der Weltliteratur widmen sollten. Sie wurde noch im selben Jahr, genauer gesagt am 8. November, von German Fever. Beckett in Deutschland gefolgt und sollte im folgenden Jahr, 2018, von der Erfindung von Paris und von Thomas Mann in Amerika fortgesetzt werden. Die Ausstellung zu Samuel Becketts Deutschlandreisen und Tauchfahrten durch die deutsche Literatur und Kunst wurde ermöglicht durch eine enge Kooperation des DLA mit dem Beckett-Archiv der Universität Reading – Beweis dafür, dass auch und gerade in Zeiten des ›Brexit‹ der freundschaftlichen Zusammenarbeit von Museumsleuten über nationale Grenzen hinweg hohe Bedeutung zukommt.
Die nicht minder schwierige Zusammenarbeit über bundesrepublikanische Ländergrenzen hinweg hatte sich in den vergangenen vier Jahren der Forschungsverbund Marbach-Weimar-Wolfenbüttel (MWW) angelegen sein lassen. Außer mit Tagungen, Vorträgen und Publikationen trat der Verbund auch mit Ausstellungen hervor. Am 21. September eröffneten die Marbacher Museen mit einem Vortrag von Peter von Matt (ab S. 315 in diesem Band) ihren Beitrag zu dem Gemeinschaftsunternehmen. Die Ausstellung Die Familie. Ein Archiv widmete sich unterschiedlichen textuellen und namentlich visuellen Repräsentationen von Familie. Ausgehend von der großen Marbacher Sammlung von Familienfotografien wurde gezeigt, wie ›Familie‹ sich in ihrer eigenen ästhetischen Form erst konstituiert und sichtbar wird. Die in der Ausstellung dokumentierten Forschungsergebnisse wurden in einer Tagung zum Thema ›Familien-Ordnungen‹ am 8. und 9. Februar 2018 weiter vertieft.
Das Marbacher Tagungsprogramm begann 2017 mit einem Kolloquium zu Rilke. Über Rilke und die russische Philosophie sprachen am 1. und 2. Juni 2017 international renommierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Diese Tagung hatte am 6. Februar 2018 in Moskau ihr russisches Pendant. Unter der Leitung von Professor Dirk Kemper und mit Marbacher Beteiligung kam an der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften in Moskau (RGGU) Rilkes Verhältnis zu Russland im Kontext des deutsch-russischen Kulturtransfers zur Sprache. Die Beiträge beider Rilke-Kolloquien werden in einem gemeinsamen Band erscheinen.
Die zweite in der von Peter-André Alt konzipierten Reihe der Schiller-Konferenzen fand am 29. und 30. Juni zu dem Thema Schillers Theaterpraxis statt. Die Tagung thematisierte die luziden Techniken der Körperdarstellung nicht nur in Schillers frühen Dramen, sondern auch in den klassischen Tragödien. Von literarisch-kulturellen Vereinen im neunzehnten Jahrhundert und der Auswertung ihrer öffentlichen Wirkung unter Einbezug von Archivfunden handelte die Tagung Zwischen Konsens und Konkurrenz. Zum literarisch-kulturellen Vereinswesen im 19. Jahrhundert.
Im Dezember folgte unter dem Titel Die Ideen von 1917. Debatten auf Burg Lauenstein über die Neuordnung Deutschlands nach dem Krieg ein Kolloquium, das die von dem Verleger Eugen Diederichs im Mai und Oktober des Jahres 1917 anberaumten Tagungen thematisierte. In der Schlussphase des Krieges kamen führende Intellektuelle wie Theodor Heuss, Max Weber, Ernst Toller u. a. zusammen, um über die soziale und wirtschaftliche Reorganisation Deutschlands zu debattieren. Die Treffen und kontroversen Diskussionen gelten als Meilensteine der deutschen Intellektuellengeschichte. Auch die Beiträge dieser in Kooperation mit der Vanderbilt University veranstalteten Tagung werden in einem Band erscheinen.
In der Reihe Zeitkapsel war im März der ehemalige Fernsehredakteur Peter Brugger zu Gast und berichtete über die Entstehung seines Films über den Literaturnobelpreisträger Claude Simon. (Die an diesem Abend gehaltenen Vorträge sowie ein Interview mit Claude Simon ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. TEXTE UND DOKUMENTE
  6. AUFSÄTZE
  7. BERICHTE
  8. MARBACHER VORTRÄGE
  9. DEUTSCHE SCHILLERGESELLSCHAFT