Freiheit impliziert Ungleichheit
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Freiheit impliziert Ungleichheit

Ungleichheit impliziert Ansporn und Chancen

  1. 14 Seiten
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Freiheit impliziert Ungleichheit

Ungleichheit impliziert Ansporn und Chancen

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Über dieses Buch

Erich Weede stellt allgemeine Überlegungen zu Freiheit und Gleichheit sowie zum theoretischen und empirischen Wert der Freiheit, besonders im volkswirtschaftlichen Sinn an. Dabei fragt er nach den Gründen, die sich zugunsten eines schlanken Staates und möglichst großer Freiheit für Individuen und Unternehmen anführen lassen.

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Erich Weede
Freiheit impliziert Ungleichheit …
… Ungleichheit impliziert Ansporn und Chancen
Allgemeine Überlegungen zu Freiheit und Gleichheit
Am Anfang jedes human- und sozialwissenschaftlichen Denkens sollten zwei Einsichten stehen. Erstens unterscheiden wir Menschen uns in vielerlei Beziehungen – nicht nur in Länge oder Gewicht, Alter oder Geschlecht, sondern auch in Intelligenz, Humankapital oder Arbeitsproduktivität. Sofern man (wie John Locke) das Selbsteigentum des Menschen voraussetzt, ist es naheliegend, ihm auch das Eigentumsrecht an den Früchten seiner Arbeit zuzugestehen. Wenn mehr oder weniger produktive Menschen frei arbeiten und die Früchte ihrer Arbeit behalten dürfen, dann ergibt sich Ungleichheit. Dass es bei einer Teamproduktion manchmal schwierig ist, festzustellen, wer welchen Anteil an der Erzeugung von Produkten hat, ändert am grundsätzlichen Sachverhalt nichts.
Zweitens sind wir Menschen in einer Beziehung tatsächlich gleich. Gewissheit über den eigenen Besitz der Wahrheit sollte sich niemand zuschreiben. Aber da beginnen schon wieder die Unterschiede unter den Menschen: Manche sind anfälliger für die Illusion, sie hätten Gewissheit über den Besitz der Wahrheit, als andere. Auch wenn jeder sich irren kann, irren wir uns nicht alle gleich häufig. Gleichheit ist im menschlichen Leben immer nur ein Randphänomen, es ist nie Normalität. Gleichheit kann aber ein Ideal sein. Es wäre schön, wenn alle Menschen gleichermaßen frei, also nicht Zwang und Gewaltdrohungen anderer ausgesetzt wären, wenn ein allgemeines Gewaltverbot uns alle gleichermaßen schützen könnte. Gleichheit vor dem Gesetz ist ein Ideal.
Nicht allen Denkern reicht negative Freiheit, die sich aus dem Verbot von Gewalt und Zwang ergibt. Manche verlangen auch positive Freiheit oder soziale Gerechtigkeit, wobei eine Gemeinschaft oder Gesellschaft dafür zuständig wird, jedem Menschen eine minimale Ressourcenausstattung oder gleiche Entfaltungschancen zu vermitteln. Dann muss irgendeine Instanz – meist wird sie Staat genannt – das Recht haben, in die negative Freiheit oder das Eigentum mancher Menschen einzugreifen, um die notwendigen Ressourcen zu beschaffen. Bei der Erhebung von Steuern und anderen Zwangsabgaben ist das staatliche Gewaltmonopol immer zumindest Hintergrundbedingung. Schon der Versuch, positive Freiheit oder soziale Gerechtigkeit zu schaffen, muss zur Unterscheidung zwischen denen führen, die Freiheit und Eigentum anderer beeinträchtigen dürfen, und denen, die nur Opfer obrigkeitlicher Intervention oder Umverteilung sind. Auch wer Unterschiede zwischen den Menschen für zufällig und unverdient hält – kein Embryo kann sich seine Gene oder das Elternhaus oder das Geburtsland aussuchen –, muss entweder diese Unterschiede hinnehmen oder Machtunterschiede zwischen Tätern und Opfern einer Interventions- und Umverteilungsinstanz etablieren wollen, also wiederum Ungleichheit akzeptieren.
Anarcho-Libertäre, Anhänger von Minimalstaaten oder einer freien Marktwirtschaft finden sich lieber mit schicksalhaften Unterschieden als mit politischen Machtunterschieden ab. Wie der Nobelpreisträger für Wirtschaft Friedrich August von Hayek halten sie die Begrenzung politischer Macht für noch wichtiger als die demokratische Bestimmung der Machthaber. Aus dieser Perspektive dient die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit vor allem der Ausweitung der Zuständigkeit der Politik, damit kollektiver Entscheidungen, zulasten der Freiheit des Individuums. Wie Robert Michels mit seinem ehernen Oligarchiegesetz schon vor mehr als 100 Jahren erkannt hat, reicht formale Gleichheit der Stimmen nicht aus, um gleichen Einfluss zu garantieren. Gleichheit ist in der Politik kein realisierbares Ideal. Der Versuch, auf politischem Wege Gleichheit herzustellen, kann zwar die Freiheit beschädigen, aber nicht Gleichheit herstellen. Damit komme ich zu einer empirischen und überprüfbaren (falsifizierbaren im Sinne von Karl Popper) Aussage, der These der Produktivität der Freiheit. Um das Thema einzuengen, werde ich mich darauf konzentrieren, die Produktivität wirtschaftlicher Freiheit bei der Schaffung von Wohlstand und die Unproduktivität staatlichen Handelns dabei zu erläutern, sofern das staatliche Handeln materielle Gleichheits- oder Gerechtigkeitsziele anstrebt, anstatt sich auf die Setzung eines Ordnungsrahmens oder von Spielregeln zu beschränken.
Der Wert der Freiheit: Etwas Theorie
Welche Gründe lassen sich zugunsten eines schlanken Staates und möglichst großer Freiheit für Individuen und Unternehmen anführen? Obwohl Unternehmen hierarchisch organisiert sind, Unternehmer Weisungen geben und deren Arbeiter oder Angestellte Weisungen unterworfen sind, ändert es am freiwilligen Charakter der Lohnarbeit nichts. Es ist wesentlich leichter und unproblematischer, den Arbeitgeber als den Staat zu wechseln. Das gilt jedenfalls dann, wenn es keine rechtlichen oder von der Staatsgewalt durchgesetzten Hindernisse für Unternehmensgründungen und eine Vielzahl von Unternehmen gibt, die im Wettbewerb miteinander stehen, wenn es auch einen Wettbewerb um Arbeitskräfte gibt. Die volkswirtschaftliche Theorie liefert vor allem drei Gründe, warum wirtschaftliche Freiheit und damit die Chance zum Erwerb von Privateigentum produktiv sind. Schon Adam Smith wusste am Ende des 18. Jahrhunderts, dass Menschen Arbeitsanreize benötigen, dass die Hoffnung auf den Erwerb von Eigentum ein unverzichtbarer Arbeitsanreiz ist. Weil nicht alle Menschen gleichermaßen erfolgreich dabei sind, Dinge zu produzieren und anderen zum Tausch anzubieten, ergeben sich...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Verlag
  3. Erich Weede
  4. Über den Autor
  5. Impressum