Sterben müssen wir alle
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Sterben müssen wir alle

Nichtwissen in der Medizin

  1. 10 Seiten
  2. German
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Sterben müssen wir alle

Nichtwissen in der Medizin

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Über dieses Buch

"Das sichere Wissen um unsere Endlichkeit, das memento mori, ist vielleicht das Einzige, das mit Gewissheit nicht Vermutungswissen der Medizin bleiben wird - und nicht nur der Medizin." Jürgen Zöllner über das Nicht-Wissen in der Medizin und ihre Ursache: die Komplexität des Gegenstandes, die allzu einfache Kausalitätsaussagen ausschließt.

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Information

Jürgen Zöllner
Sterben müssen wir alle
Nichtwissen in der Medizin
Ziel medizinischer Wissenschaft ist die Gesundheit. Was die Medizin nicht weiß? Es mag im Auge des Betrachters liegen: Verstehen wir unter Gesundheit die Abwesenheit von physischen, sozialen und psychischen Beschwerden, so wird Gesundheit wegen dieser zwangsläufig individuellen Sicht dem individuell Gefühlten ausgeliefert und einem rein wissenschaftlichen Ansatz wohl verschlossen bleiben müssen. Aber welche Normabweichung ist Krankheit? Was ist überhaupt der Normbereich? Und wer legt ihn mit welcher Legitimation fest? Das, was die Medizin nicht weiß, wächst schließlich ins Unermessliche, wenn wir uns ins Philosophische vorwagen und »letzte Fragen« anrühren: Ist das schlussendliche Ziel des medizinischen Wissens, Gevatter Tod beim Kragen zu packen und ihn letztlich zu überwältigen?
Das Nichtwissen in der Medizin ist aber auch diesseits dieser Grenze überaus facettenreich. Allein das Nichtwissen in der Kenntnis, dem Verstehen und dem Heilen oder – bevorzugt – dem Verhindern zum Teil lange bekannter Erkrankungen ist immens: So gibt es noch immer keinen Impfstoff gegen die Tuberkulose, der heute nach wie vor weltweit häufigsten Todesursache durch Infektionskrankheiten. Bei der stark zunehmenden Demenzerkrankung Alzheimer fragt sich die Forschung, was nun eigentlich Ursache und was Wirkung der degenerativen Prozesse ist, und sie kann bislang nur weitgehend tatenlos zusehen, wie der betroffene Mensch in den Bewusstseinsnebel hineinirrt. Überwiegend unverstanden ist auch, wie das menschliche Gehirn genau funktioniert, wie uns Bewusstsein und Gedächtnis ermöglicht wird. Hier mehr zu wissen, böte zielgerichtete Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Behandlung psychischer Erkrankungen. Für jede medizinische Teildisziplin und für jeden dieser zugeordneten Forschungsbereiche ließe sich die Liste endlos verlängern, schon gar, wenn man zusätzlich auch Detailprozesse von grundsätzlich verstandenen biologischen Phänomenen, ihren krankhaften Veränderungen und eigentlich bekannten Behandlungsansätzen einbezieht. Fürs Erste können wir nur konstatieren, welch riesiges Feld in der medizinischen Forschung noch vor uns liegt, und uns an jeder Erkenntnis freuen, die dem Wohle des Menschen dient, und die gleichzeitig in der Regel neue Fragen aufwirft und uns damit herausfordert, den mühsamen Weg in immer noch tiefere Erkenntnis zu beschreiten.
Medizin als Wissenschaft – eine wahre Erfolgsgeschichte
Das Wissen um das Meer des Nichtwissens in der Medizin darf uns nicht den Blick dafür verstellen, dass die Medizin der Bereich in unserer Gesellschaft ist, in dem der Wissenszuwachs möglicherweise die größte Erfolgsgeschichte der Menschheit geschrieben hat. Allein ein Blick auf die drastisch angestiegene Lebenserwartung belegt dies eindrücklich: Lag die Lebenserwartung für Neugeborene weltweit noch vor 50 Jahren bei nur 50 Lebensjahren, so sind es heute weltweit 65 Jahre – eine Zunahme von rund 30 Prozent. 15 Jahre mehr – was heißt das für ein einzelnes Leben! In Deutschland gehen wir heute gar von ungefähr 80 Lebensjahren aus. Dies ist im Entscheidenden auf Erfolge, das heißt auf Wissen in der Medizin zurückzuführen. Exemplarisch sei hier nur das Verständnis über Infektionskrankheiten genannt, das maßgeblich auf Robert Koch und Louis Pasteur Ende des 19. Jahrhunderts zurückgeht, oder – aus der heutigen Zeit – die differenzierte Kenntnis über Leukämie. Noch vor 50 Jahren führten einige Leukämieformen unabweislich zum Tode. Heute sind sie dank genauer molekularbiologischer Charakterisierung und ausgefeilter Therapieschemata gut behandelbar. Wem das zu abstrakt oder fern ist, dem empfehle ich einen Besuch des Medizinhistorischen Museums der Charité. Die dort ausgestellten Behandlungsinstrumente gottlob dahingegangener Zeiten verleihen dem Wort von der »Gnade der späten Geburt« eine ganz neue Bedeutung und machen dankbar.
Überzogene Erwartung...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Verlag
  3. Jürgen Zöllner
  4. Sterben müssen wir alle
  5. Über den Autor
  6. Impressum