Allgemeinbildung deutsche Literatur für Dummies
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Allgemeinbildung deutsche Literatur für Dummies

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Über dieses Buch

Ganz oben in der Liste der Themen, die zur Allgemeinbildung zählen, steht die deutsche Literatur, die Literatur aus dem Land der Dichter und Denker. Dieses Buch gibt Ihnen einen Überblick über die Gattungen Prosa, Lyrik und Drama und leitet Sie durch die Epochen. Minnesang, Aufklärung, Klassik, Romantik, Realismus und Naturalismus, klassische Moderne und zeitgenössische Literatur bleiben dabei nicht abstrakte Begriffe. Die Autoren geben Einblick in die Werke und erzählen vom Leben der Schriftsteller, deren Freundschaften und Feindschaften, deren Kampf um Anerkennung und deren Reaktion auf unbarmherzige Kritik. Und alle, die den ganz schnellen Überblick bekommen wollen, finden hier Listen mit zehn Schriftstellern, die man kennen sollte, zehn Schriftstellerinnen, die man kennen sollte, und mit zehn Schreibenden, die zu Unrecht vergessen wurden.

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Information

Verlag
Wiley-VCH
Jahr
2018
ISBN
9783527698325
Teil I

Was (deutsche) Literatur ist

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Kapitel 1

Lange Texte, Reime und Ähnliches: Literaturgattungen im Überblick

IN DIESEM KAPITEL
  1. Quer durch die Zeiten
  2. Was, wann und warum wer schreibt
  3. Wie das Buch zum Leser kommt
  4. Wer vom Buch noch so lebt
Literatur, was ist das eigentlich? Nicht alles, was wir lesen wollen oder müssen, zählt zur Literatur. Das wird uns spätestens beim Lesen unserer Einkommensteuererklärung klar: Nein, da war kein Dichter am Werk. Aber was ist dann Literatur, wie kann man sie gegen Texte wie Kochrezepte oder Bauanleitungen abgrenzen? Ist ein Bericht über einen Verkehrsunfall, eine Reportage über ein fernes Land, das Protokoll einer Vereinssitzung oder eine Kritik im Feuilleton einer Zeitung auch noch oder noch keine Literatur? Und, nicht zuletzt, muss Literatur überhaupt aufgeschrieben sein, was ist mit Hörspielen und Filmen, mündlichen Erzählungen und Liedern?
Nähern wir uns der Literatur einmal vorsichtig von mehreren Seiten. Offensichtlich empfinden wir unsere Steuererklärung nicht als Literatur. Denn zum Wesenskern von Literatur gehört, dass sie »fiktional« ist – auch wenn einige Finanzbeamte vielleicht den Eindruck haben, die abgegebenen Formulare seien ziemlich »fiktional« ausgefüllt. Literatur kann selbstverständlich trotzdem »wahr« sein und über tatsächlich Geschehenes »be- und unterrichten«, aber Literatur ist nie einfach nur abbildend, nicht einmal zur Zeit des Naturalismus, der sich genau das zum Ziel setzte. Literatur spiegelt das Wollen des Autors wider. Noch öfter sein Müssen, denn es liegt im Wesen der Kunstschaffenden, also auch der Literaten, dass Künstler mehr getrieben werden von ihrem inneren Kunstdrang, als dass sie treiben.
Definition
Literaturgeschichte – Literaturwissenschaft – Linguistik – Germanistik sind die wesentlichen Begriffe, die sich rund um die wissenschaftliche und historische Beschäftigung mit Texten ranken. Die Abgrenzungen sind fließend und meist rein akademisch. So wird unter Germanistik meist die Universitätsdisziplin verstanden, die Bezeichnung für Lehrstühle und Studiengänge, die sich mit der deutschen Literatur befassen. Sie gehört zu den Geisteswissenschaften, auch wenn man beim Lesen so mancher germanistischen Dissertation das kaum glauben mag. Die Germanistik setzt sich aus den drei Teilen Linguistik, Neuere Deutsche Literatur und Germanistische Mediävistik, also den Schriften des Mittelalters, zusammen. Die Literaturwissenschaft forscht nach Gattungen, Formen, Stoffen und Motiven, vor allem aber historisch nach Autoren, Werken und Epochen. Etwas abgegrenzt ist die Linguistik oder Sprachwissenschaft, die sich mit der Sprache an sich befasst. Die Entstehung, Herkunft und Entwicklung von Wörtern interessiert sie genauso wie etwa der Vergleich von Sprachen, die grammatische Struktur oder die Wortbedeutung. Eine spannende Tätigkeit von Linguisten heutzutage ist zum Beispiel das Erfinden von Sprachen für den Film oder Computerspiele – wie könnten die Klingonen sprechen oder wie hat Ötzi kommuniziert, wären dabei Fragestellungen von Linguisten.

Quer durch die Zeiten

Ab wann gibt es überhaupt eine »Deutsche Literatur«, über die es lohnt, eine »Geschichte« zu schreiben? Das Land, das wir heute als Deutschland kennen, existiert in dieser Form schließlich noch nicht sehr lange, und deutsch gesprochen wird heute auch in unseren Nachbarländern Schweiz, Österreich und in Italien (Südtirol). Ehemals gab es aber auch bedeutende deutsche Sprachinseln etwa in Prag, im heutigen Polen oder in Rumänien. Seit der ersten Besiedlung Mitteleuropas vor etwa 40.000 Jahren, nach neuesten Funden sogar über 43.000 Jahren, durch den Homo sapiens zogen über die Jahrhunderte immer neue Völker in und durch das Land, das wir heute Deutschland nennen, siedelten sich an, wurden besiegt und geschlagen und vom nächsten Stamm eher aufgesogen als vernichtet. Steinzeitmenschen wie Linienband- oder Trichterbecherkeramiker, Kelten, Römer, Germanen, Sachsen, Bajuwaren, der Zustrom ebbte selten ab, und Wikinger, Hunnen und selbst muslimische Krieger sorgten für stetige Abwechslung und immer neue »Flüchtlinge«. Aber seit wann wird deutsch nicht nur gesprochen, sondern auch geschrieben – und was ist dieses Deutsch eigentlich?
Das Wort Deutsch leitet sich, so eine Meinung von Sprachwissenschaftlern, aus dem germanischen Wort Theudo für Volk ab. Es bedeutete also so etwas wie »zum eigenen Volk gehörig«, im Gegensatz zu Fremden, die als »Welsche« bezeichnet wurden. Später konnte der Ausdruck deutsch aber auch für »deutlich«, »klar« stehen und so heißt es in den Räubern von Friedrich Schiller kurz und bündig: »Wo will das hinaus – rede deutscher!« – ein Ausspruch, der einem in Zeiten von Denglisch ebenfalls aus tiefster Seele käme.

Spargel spricht nicht

Zum Volk zählte, wer die gleiche Sprache sprach, mit dem man sich also leicht verständigen konnte, und zwar ausdrücklich nicht oder zumindest nicht nur in Latein. Deshalb bezog sich das Wort Deutsch lediglich auf das Sprachliche. Als Adjektiv im Sinne von »deutscher Schäferhund« oder »deutscher Spargel« war es noch nicht zu gebrauchen – Unterhaltungen mit Schäferhund und Spargel waren schon damals eher selten.
Das vielbändige Kindlers Literatur Lexikon von 1982 beginnt im ersten Band mit einer Vielzahl von Essays zu einzelnen Literaturen, von altorientalisch bis neoafrikanisch. Im Essay zur Deutschen Literatur heißt es im ersten Satz: »Die deutsche Literatur ist, wie die deutsche Geschichte, als ganze mehr ein Problem denn eine feste Größe.« Aber der Autor Hugo Kuhn hält dann doch einen Trost bereit für alle, die sich mit dieser Literatur oder eben dem Problem beschäftigen wollen: »Doch wer auf individuelle Synthesen und auf verborgene Qualitäten hören will, kommt auf seine Kosten.« Zehn Jahre später erschien Kindlers Neues Literatur Lexikon, verbannte die Essays in den letzten und jetzt 20. (!) Band und nannte ihn jetzt richtig Die deutschsprachige Literatur.

Gute Güte, Sprache lebt

Eine Sprache geht mit der Zeit, entwickelt sich weiter, das ist uns allen bewusst – spätestens wenn wir mit Jugendlichen reden. In jeder neuen Auflage des Duden, des Standardwerks zur deutschen Sprache, werden immer neue Wörter und Redewendungen aufgenommen. Fremde Sprachen, von Latein über Italienisch, Französisch oder Arabisch und heute vor allem Englisch, spielen genauso hinein wie Ausdrücke aus der Jugendsprache oder bestimmter Fachgebiete, vordringlich aus der Welt der Technik. Produktnamen werden zu Gattungsbegriffen, von Tesafilm bis iPhone. Schon die Sprache der 1950er-Jahre unterschied sich in vielen Aspekten von unserer heutigen Ausdrucksweise. Auf der einen Seite kommen neue Wörter hinzu, auf der anderen Seite sind mehr und mehr Begriffe dem Untergang geweiht. Wer spricht heute noch vom »Junggesellen«, »Bauernfänger« oder »Herrenzimmer«?
Anekdote
Ein Verwandter aus Amerika, dessen Mutter in den 1950er-Jahren dorthin ausgewandert war und ihrem Sohn Deutsch beigebracht hatte, rief beispielsweise als Ausdruck tiefster Bestürzung »Gute Güte« – das würde ihm ein hierzulande aufgewachsener Jüngling heutzutage kaum gleichtun.
In der Literaturgeschichte werden zwei Epochen genannt, die unserem mehr oder weniger bis heute gebräuchlichem Deutsch vorangehen. Wobei die Übergänge fließend und nicht auf das Jahr oder auch nur Jahrzehnt genau zu benennen sind. In vielen Dialekten etwa haben sich wesentlich ältere Sprech- und Schreibweisen erhalten.

Es beginnt demütig: Althochdeutsch

Die älteste Periode wird als die »althochdeutsche« bezeichnet und setzt etwa 750 nach Christus mit ersten längeren, auf Deutsch und mit lateinischen Buchstaben, den littera, geschriebenen Texten ein. Wer sich lieber Namen als Jahreszahlen merken will, diese Art von Literatur beginnt in etwa zur Zeit von Karl dem Großen. In Gebrauch war das Deutsche aber bereits bedeutend früher, wie noch viele Ortsnamen belegen, deren althochdeutscher Begriff oftmals in lateinischen Quellen verwendet wurde.
Die deutsche Literatur beginnt nicht sehr spektakulär mit »Glossen« – damals tatsächlich einfach Randbemerkungen in lateinischen Texten, jedoch nicht nur an den Rand, sondern oft mitten in den Text gekritzelt. Denn die Schriftsprache war nach wie vor das Lateinische. Auf Deutsch erhalten haben sich hingegen kurze Sprüche und Gebete. Geschichten, Gedichte oder gar Romane sind allerdings noch Fehlanzeige.
Anekdote
Ende des 8. Jahrhunderts entstand bereits ein erstes Wörterbuch vom Lateinischen ins Althochdeutsche, es bestand offensichtlich Bedarf an Übersetzungen. Benannt wurde es nach dem ersten Stichwort »abrogans«, das damals mit »dheomodi« übersetzt wurde – der heutige Lateinlehrer würde es mit »demütig« übersetzen. Das Abrogans gilt als ältestes deutsches Buch.

Alphabetisierung im Kloster

Als erste Schriftzeichen wurden in unserem Sprachraum Runen verwendet, die sich ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Über die Autoren
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. Einführung
  7. Teil I: Was (deutsche) Literatur ist
  8. Teil II: Von Minnesang bis Naturalismus
  9. Teil III: Von der klassischen Moderne zu unseren Zeitgenossen
  10. Teil IV: Der Top-Ten-Teil
  11. Literaturverzeichnis
  12. Stichwortverzeichnis
  13. End User License Agreement