Gut gerüstet gegen Überwachung im Web
eBook - ePub

Gut gerüstet gegen Überwachung im Web

Wie Sie verschlüsselt mailen, chatten und surfen

  1. German
  2. ePUB (handyfreundlich)
  3. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Gut gerüstet gegen Überwachung im Web

Wie Sie verschlüsselt mailen, chatten und surfen

Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Schnelle und einfache Schutzmaßnahmen gegen NSA, BN D, kriminelle Hacker und kommerzielle Datenkraken

Sie möchten nicht, dass jemand Ihre E-Mails mitliest, Ihr Surfverhalten analysiert oder Ihre Kreditkartendaten ausspäht? Wie leicht es für Angreifer ist, Ihre Daten im Internet abzufangen, aber auch mit welchen einfachen Maßnahmen Sie sich dagegen schützen können, erfahren Sie in diesem Buch. Zum Einsatz kommt dabei überwiegend Open-Source-Software, die nicht nur kostenlos, sondern in der Regel sogar sicherer als kommerzielle Lösungen ist. Neben leicht nachvollziehbaren Schritt-für-Schritt-Anleitungen erhalten Sie viele praktische Tipps für bessere Passwörter und den Umgang mit sensiblen Daten. Die notwendigen technischen Grundlagen werden leicht verständlich und mithilfe vieler Abbildungen erklärt. Fangen Sie mit diesem Buch an, Ihre digitale Privatsphäre zurückzuerobern! Sie erfahren unter anderem, wie Sie Ihren Browser sicherer machen und anonym über das Tor-Netzwerk surfen. welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Mailprogramme haben. wie Sie Ihre E-Mails mit PGP oder S/MIME ganz einfach verschlüsseln. welche Alternativen zu WhatsApp, Skype & Co. es gibt.

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu Gut gerüstet gegen Überwachung im Web von Christina Czeschik,Matthias Lindhorst,Roswitha Jehle im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Informatik & Kryptographie. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Verlag
Wiley-VCH
Jahr
2015
ISBN
9783527692279
Auflage
1

Kapitel 1 Warum es die Öffentlichkeit nichts angeht, dass Sie nichts zu verbergen haben

Die technische Entwicklung der letzten 25 Jahre ist Segen und Fluch zugleich. In Minuten können Sie sich von Ihrem Sofa aus Wissen aneignen, für das Sie sonst eine Bibliothek hätten aufsuchen müssen. Durch die Nutzung von Diensten wie Facebook, WhatsApp und Twitter halten Sie über große Entfernungen hinweg den Kontakt zu Freunden und Verwandten. Aber nicht nur unsere Erfahrungen aus der realen, »analogen« Welt und unser Bildungssystem, auch die Gesetzgebung hält mit der rasanten technischen Entwicklung kaum Schritt. Für viele rechtliche Fragestellungen der letzten Jahre existieren schlichtweg noch keine Gesetze. Wenn dann doch irgendwann entsprechende Regelungen gefunden werden, gelten diese meistens nur für das Land, in dem Sie leben, bestenfalls für ganz Europa. Das Internet kennt aber, wie Sie wissen, weder Grenzen noch Öffnungszeiten. Genau das macht es unter anderem zu einer der größten Errungenschaften der Menschheit. Dieser Umstand erfordert aber auch globale Regelungen, und diese zu treffen ist schwierig.
Das weltweite Netz ist sicher nicht der von vielen Politikern in Schnappatmung beschworene rechtsfreie Raum. Genau genommen ist es ein Medium (und kein Ort) und daher wertfrei. Die meisten auf elektronischem Wege verübten Straftaten sind weltweit als solche anerkannt und werden wie die Straftaten der »analogen« Welt entsprechend sanktioniert.
Wenn es allerdings um individuelle Ansichten wie beispielsweise Religion, Ethik, Moral, Ordnung, Höflichkeit und Privatsphäre geht, wird es kompliziert. Diese können ja bereits zwischen zwei Einzelpersonen sehr stark variieren. Was also in einem Land durch die freie Meinungsäußerung gedeckt ist, kann in einem anderen Land als Majestätsbeleidigung gewertet und hart bestraft werden. Die Grenzen dessen, was Sie als (digitale) Privatsphäredefinieren, also letztendlich die Entscheidung, mit wem Sie wann Informationen teilen, ist ebenfalls von Mensch zu Mensch verschieden. Ob Ihnen der Gedanke staatlicher Überwachung nun eine Heidenangst einjagt oder ob Sie regelmäßig Einträge Ihrer Krankenakte auf Facebook posten und auch sonst meinen, »nichts zu verbergen« zu haben, ist ganz allein Ihre Sache. Wichtig ist lediglich, dass Sie frei entscheiden können, welche Informationen Sie zu welchem Zeitpunkt an wen weitergeben.
Die Realität sieht allerdings anders aus. In vielen Fällen treffen Sie diese Entscheidung gar nicht selbst, das tun andere für Sie – Unternehmen, Behörden, Geheimdienste und ungewollt sogar Ihre Freunde und Verwandten. Und wenn Sie ehrlich zu sich selbst sind, haben Sie sehr wohl etwas zu verbergen – und das ist auch gut so!
»Wir tun nichts Böses, wenn wir Sex haben oder zur Toilette gehen. Wir verbergen nicht absichtlich etwas, wenn wir ruhige Orte aufsuchen, um nachzudenken oder ein Gespräch zu führen. Wir führen private Tagebücher, singen in der Abgeschiedenheit unserer Dusche, schreiben Briefe an heimliche Geliebte und verbrennen diese Briefe wieder. Privatsphäre ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis.«
Bruce Schneier1
Gründe, sich gerade jetzt mit sicherer Kommunikation zu beschäftigen, gibt es mehr als genug: Wahrscheinlich haben Sie die Geschichte des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden in den Nachrichten verfolgt. Über die unrühmliche Rolle, die große Konzerne wie Google, Facebook und Microsoft bei der anlasslosen Überwachung von Millionen von Menschen spielten, wurde ebenfalls ausgiebig berichtet. Dieses Thema birgt interessante politische Hintergründe und Verflechtungen. Da dieses Buch allerdings ein praxisorientierter Ratgeber sein soll, wird es sich lediglich mit den technischen Konsequenzen auseinandersetzen, die Sie aus diesen Entwicklungen ziehen sollten.

1.1 Was Sie in diesem Buch finden werden (und was nicht)

Sie haben diese Seiten soeben vielleicht zum ersten Mal aufgeschlagen und fragen sich, ob Sie auch tatsächlich das finden werden, was Sie suchen. Während der Recherchen zu diesem Buch haben wir uns natürlich ein paar Gedanken darüber gemacht, was Sie wohl von uns erwarten und welche Vorkenntnisse Sie mitbringen. Außerdem war für uns wichtig, aus welchen Beweggründen Sie sich näher mit Ihrer digitalen Privatsphäre beschäftigen wollen.
Dieser Ratgeber wird Ihnen also definitiv weiterhelfen, wenn ein paar der folgenden Punkte auf Sie zutreffen:
  • Sie benutzen regelmäßig oder zumindest gelegentlich einen Computer, und auf Ihrem Gerät läuft Windows, Linux oder Apples Betriebssystem OS X. Sie benutzen eventuell einen E-Mail-Desktop-Client, also ein E-Mail-Programm, auf Ihrem Rechner (wie Mozilla Thunderbird, Microsoft Outlook oder Mail auf einem Mac). Zudem haben Sie auch bereits das eine oder andere Programm selbst auf Ihrem Rechner installiert oder wissen zumindest, wie Sie das bewerkstelligen.
  • Sie nutzen regelmäßig einen Internetzugang, surfen im Web, kaufen online ein oder nutzen Facebook oder andere soziale Medien, um mit Ihren Freunden in Kontakt zu bleiben.
  • Sie haben eine oder auch mehrere E-Mail-Adressen, die Sie beruflich und/oder privat nutzen.
  • Eventuell besitzen Sie auch ein Smartphone, versenden damit SMS oder E-Mails und haben vielleicht auch schon mal einen Messenger wie WhatsApp oder Threema ausprobiert oder die iMessage-Funktion auf Ihrem iPhone aktiviert.
  • Sie haben in den Nachrichten immer wieder von flächendeckender Überwachung und Datendiebstahl gehört und wollen sich dagegen schützen.
  • Sie sind weder Informatiker noch Experte für Kryptografie und möchten es auch nicht werden. Sie sind vielmehr daran interessiert, die in diesem Buch beschriebenen Maßnahmen praktisch anzuwenden, ohne deren Theorie bis ins kleinste Detail durchdringen zu müssen. Trotzdem möchten Sie sich die groben Zusammenhänge leicht verständlich erklären lassen.
Dieses Buch soll eine einfache und praxisorientierte Einführung in die wichtigsten Aspekte der digitalen Privatsphäre bieten. Daher wird es weder die Grundlagen der Computerbedienung erläutern noch Details zu kryptographischen Algorithmen und deren programmatischer Umsetzung erklären.
Kryptografie, also die Wissenschaft der Verschlüsselung, besteht zu großen Teilen aus komplexen mathematischen Prinzipien, mit denen ganze Lehrbücher gefüllt werden und die wir hier nicht im Detail besprechen möchten. Allerdings sollten Sie die zugrunde liegenden Mechanismen verstanden haben, um Anwendungsfehler zu vermeiden. Wir werden daher versuchen, Ihnen die nötigen Grundlagen anschaulich und leicht verständlich zu vermitteln. Wenn Sie sich dann doch dazu entschließen sollten, tiefer in die Materie einzusteigen, existieren eine Menge guter Fachbücher zu den Themen Verschlüsselung und Computersicherheit, mit deren Hilfe Sie Ihre Kenntnisse ausbauen können.

1.2 Reden ist Silber – Ihre persönlichen Daten als Ware und Zahlungsmittel

Sie erinnern sich vielleicht noch an die Zeit, als man für ein Ortsgespräch 30 Pfennig in ein öffentliches Telefon werden musste? Wenn das Geld aufgebraucht war, brach die Telefonverbindung einfach ab. Als das Internet in den 1990er-Jahren dann schließlich massentauglich wurde, kamen die ersten Internetcafés auf. Hier konnte man Computer mit Internetzugang im Halbstundentakt mieten, um daran zu »chatten« oder E-Mails zu schreiben. Der Tarif lag anfangs um die 6 DM für eine halbe Stunde! AOL, in dieser Zeit wohl einer der größten Provider, berechnete ebenfalls einen Betrag pro Zeiteinheit und zusätzlich eine Gebühr pro Modemeinwahl.
Mittlerweile sind Internetzugänge deutlich billiger, die Übertragungsraten sind im Vergleich zu den damaligen Verhältnissen enorm gestiegen – trotzdem kostet ein solcher Anschluss noch immer Geld. Wenn Sie allerdings erst mal online sind, stehen Ihnen alle möglichen Dienstleistungen kostenfrei zur Verfügung.
Sie können, eingeloggt in Ihren Google- oder Facebook-Account, Freunden Nachrichten schicken, mit ihnen Bilder und Videos teilen oder die Beiträge der anderen kommentieren. Dabei lernen Algorithmen, welche Inhalte Sie bevorzugen und schlagen Ihnen beim nächsten Mal vielleicht noch lustigere Katzenvideos vor. Dass Unternehmen diese Dienste nicht aus Nächstenliebe anbieten, ist Ihnen dabei natürlich klar – ihre kostenlose Stadtteilzeitung finanziert sich ja auch aus Werbeanzeigen.
Die Geschäftsmodelle von Google und dem Anzeigenblatt Recklinghausen-Süd ähneln sich oberflächlich gesehen tatsächlich. Beide erzielenWerbeeinnahmen aus geschalteten Anzeigen – das eine Unternehmen online, das andere auf bedrucktem Papier. Google (oder ein vergleichbarer Dienst) hat bei der Vermarktung von virtuellen Werbeflächen aber einen entscheidenden Vorteil: Es kennt Sie, oder besser gesagt Ihre Vorlieben, genau. Der Inhalt Ihrer Suchanfragen, Ihres Terminkalenders, Ihrer E-Mails und Chat-Nachrichten, Ihre in einem Dienst gespeicherten Lesezeichen oder YouTube-Videos, die Sie mögen oder ausblenden – all das zeichnet ein sehr genaues Bild davon, welche Art von Mensch, welche Art von Kunde Sie sind.
Unternehmen, die ihre Waren oder Dienstleistungen an den Mann, die Frau oder das Kind bringen wollen, haben ein entscheidendes Problem: Sie treffen zunächst auf eine große Masse von Menschen, die sich größtenteils nicht für ihre Produkte interessieren. Wie oft sind Sie selbst an Werbeplakaten für ein neues Automodell vorbeigelaufen, ohne diese wirklich zu sehen? Erst wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich ein neues Fahrzeug anzuschaffen, nehmen Sie entsprechende Plakate wirklich wahr und entscheiden sich für die Probefahrt eines bestimmten Modells. (Dieses Beispiel ist ein wenig vereinfacht – Werbung hat natürlich auch die Absicht, das Bedürfnis erst in Ihnen zu wecken.) Sie können sich sicher vorstellen, dass es sich für einen Autohändler nun nicht besonders lohnt, Klein-Mia aus der zweiten Klasse der städtischen Grundschule in regelmäßigen Abständen Plakatwerbung für das neueste Coupé vor die Nase zu hängen. Genauso nutzlos wäre Werbung bei der frischgebackenen Neuwagenbesitzerin, die gerade vom Hof des Vertragshändlers fährt.
Eine vielversprechende Zielgruppe für Autowerbung wären doch eher die Leute, die an der Bushaltestelle vor einer KFZ-Werkstatt warten – die aufmunternden Worte des Mechanikers noch im Ohr: »Die Scheibenwischer gehen noch, den Rest können Sie vergessen.« Oder?
Wechseln Sie nun einmal die Perspektive – stellen Sie sich vor, Sie sind nicht der Kunde, sondern arbeiten in der Marketingabteilung eines Automobilhändlers. Wo würden Sie Ihre Plakate aufhängen? Wenn Sie klug vorgehen, verlassen Sie sich nicht auf die Empfehlung von drei Leuten, die bloß ein Buch über Internetsicherheit geschrieben haben und keine Ahnung von Autos (oder Werbung) haben – dann könnten Ihnen nämlich mögliche Käufer entgehen. Vielleicht gibt es auch Aspekte, die Sie übersehen haben – eventuell hat Mia aus der zweiten Klasse sehr wohl ein Wörtchen mitzureden, welches Auto ihre Eltern anschaffen?
Ihre Werbung können Sie besser platzieren, wenn Sie handfeste Daten darüber haben, welche Menschen an Ihren Angeboten interessiert sind und wo Sie diese finden. Auf das Internet bezogen lautet die Frage dann logischerweise nicht mehr, an welcher Bushaltestelle Ihre potenziellen Autokäufer stehen. Vielmehr interessiert Sie nun, welche Webseiten sie besuchen, nach welchen Begriffen sie suchen, welche Produkte sie bereits gekauft haben und so weiter.
Spinnen Sie dieses Gedankenexperiment noch ein wenig weiter. Stellen Sie sich vor, Sie verkaufen Ihre Autos nicht nur in Recklinghausen-Süd, sondern über Ihre Website in ganz Deutschland. Natürlich möchten Sie nun Anzeigen auf verschiedenen Internetseiten schalten, damit sie von Menschen wahrgenommen werden, die wahrscheinlich in nächster Zeit ein Auto kaufen wollen. Sie könnten nun einfach Anzeigenflächen auf allen deutschsprachigen Webseiten mieten, die Ihnen in den Sinn kommen, und diese dann wahllos zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten einblenden lassen – eine ziemlich teure Strategie.
Nehmen Sie an, Sie könnten tatsächlich feststellen, dass jemand, der eine Google-Mail-Adresse besitzt, zuvor Werbevideos und Testberichte über den neuen Golf auf YouTube angesehen und positiv bewertet hat. Zudem könnte diese Person vielleicht über Google nach »lohnt sich die Reparatur einer Zylinderkopfdichtung« gesucht und in E-Mails an die Schwester in Übersee davon erzählt haben, dass das alte Auto wohl bald den Geist aufgeben wird. Wäre es nicht sehr, sehr wahrscheinlich, dass besagte Person demnächst ein Auto kaufen möchte?
Da sich Autos nur recht schwer mit der Post verschicken lassen, möchten Sie Ihre Werbung nur in der Umgebung Ihres Autohauses einblenden – beispielsweise im Ruhrgebiet. Sie könnten in diesem Fall genau den Besuchern von Webseiten mit Google-Werbeflächen in den Feierabendstunden Ihre Werbung anzeigen lassen, die
  • die neue Golf-Werbung mochten,
  • ein Problem mit der Zylinderkopfdichtung haben und
  • im Ruhrgebiet wohnen.
Sie bezahlen dafür einen überschaubaren Betrag an Google und werden hoffentlich bald viele Autos an glückliche Käufer loswerden.
Genau dieses Geschäftsmodell – die Nutzung von Userdaten zur zielgenauen Verbreitung von Werbung – ist der Grund, warum Google neben einigen anderen Unternehmen innerhalb weniger Jahre zu einem der größten und reichsten Internetkonzerne der Welt werden konnte.
Kehren Sie nun zu Ihrer eigenen Perspektive zurück. Sie sind wieder der private Internetnutzer, der Google für seine Standardinternetsuche benutzt, weil das in Ihrem Chrome- oder Firefox-Browser bereits so eingestellt war. Sie schauen YouTube-Videos und kommentieren diese vielleicht sogar. Sie nutzen Facebook, um sich mit Ihren Freunden zu verabreden und Ihnen die neusten Urlaubsfotos zu zeigen. Zusätzlich rufen Sie oft die großen bekannten Newsportale (bild.de, spiegel.de, zeit.de oder golem.de) ab und informieren sich über das allgemeine Weltgeschehen. Auf Ihrem Handy nutzen Sie regelmäßig die Google-Maps-Navigation, wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind. Die meisten dieser Dienste kosten Sie keinen Cent, da sie durch Werbung finanziert werden und teilweise Daten erheben, die...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelei
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Vorwort
  5. Kapitel 1 Warum es die Öffentlichkeit nichts angeht, dass Sie nichts zu verbergen haben
  6. Kapitel 2 Grundregeln und Hintergründe der digitalen Privatsphäre
  7. Kapitel 3 Sicher surfen im Web
  8. Kapitel 4 Sicheres E-Mailen
  9. Kapitel 5 Sicheres Chatten, Instant Messaging und SMS
  10. Kapitel 6 Blick über den Tellerrand
  11. Glossar
  12. Stichwortverzeichnis
  13. End User License Agreement