Neuropsychologische Therapie
eBook - ePub

Neuropsychologische Therapie

Grundlagen und Praxis der Behandlung kognitiver Störungen bei neurologischen Erkrankungen

Jascha RĂŒsseler, Marcus Hasselhorn, Herbert Heuer, Frank Rösler

Partager le livre
  1. 336 pages
  2. German
  3. ePUB (adapté aux mobiles)
  4. Disponible sur iOS et Android
eBook - ePub

Neuropsychologische Therapie

Grundlagen und Praxis der Behandlung kognitiver Störungen bei neurologischen Erkrankungen

Jascha RĂŒsseler, Marcus Hasselhorn, Herbert Heuer, Frank Rösler

DĂ©tails du livre
Aperçu du livre
Table des matiĂšres
Citations

À propos de ce livre

Neuropsychologische Therapie befasst sich mit der Behandlung von kognitiven, emotionalen und sozialen Problemen infolge erworbener SchĂ€digungen des Gehirns. Nach einer EinfĂŒhrung in die Grundlagen der neuropsychologischen Therapie werden die wichtigsten fĂŒr Neuropsychologen relevanten neurologischen Erkrankungen, die neuropsychologische Diagnostik und Grundlagen der Therapieevaluation behandelt. Im Mittelpunkt des Buches steht die Beschreibung und Bewertung der Therapie von motorischen Störungen, Aufmerksamkeitsstörungen, GedĂ€chtnisproblemen, Demenzen, exekutiven Funktionsstörungen, Sprachstörungen, Wahrnehmungsstörungen, emotionalen Störungen und Verhaltensproblemen nach Hirnverletzungen. Das Buch richtet sich gleichermaßen an Studierende und am Anfang ihrer klinischen TĂ€tigkeit stehende Psychologen und Mediziner.

Foire aux questions

Comment puis-je résilier mon abonnement ?
Il vous suffit de vous rendre dans la section compte dans paramĂštres et de cliquer sur « RĂ©silier l’abonnement ». C’est aussi simple que cela ! Une fois que vous aurez rĂ©siliĂ© votre abonnement, il restera actif pour le reste de la pĂ©riode pour laquelle vous avez payĂ©. DĂ©couvrez-en plus ici.
Puis-je / comment puis-je télécharger des livres ?
Pour le moment, tous nos livres en format ePub adaptĂ©s aux mobiles peuvent ĂȘtre tĂ©lĂ©chargĂ©s via l’application. La plupart de nos PDF sont Ă©galement disponibles en tĂ©lĂ©chargement et les autres seront tĂ©lĂ©chargeables trĂšs prochainement. DĂ©couvrez-en plus ici.
Quelle est la différence entre les formules tarifaires ?
Les deux abonnements vous donnent un accĂšs complet Ă  la bibliothĂšque et Ă  toutes les fonctionnalitĂ©s de Perlego. Les seules diffĂ©rences sont les tarifs ainsi que la pĂ©riode d’abonnement : avec l’abonnement annuel, vous Ă©conomiserez environ 30 % par rapport Ă  12 mois d’abonnement mensuel.
Qu’est-ce que Perlego ?
Nous sommes un service d’abonnement Ă  des ouvrages universitaires en ligne, oĂč vous pouvez accĂ©der Ă  toute une bibliothĂšque pour un prix infĂ©rieur Ă  celui d’un seul livre par mois. Avec plus d’un million de livres sur plus de 1 000 sujets, nous avons ce qu’il vous faut ! DĂ©couvrez-en plus ici.
Prenez-vous en charge la synthÚse vocale ?
Recherchez le symbole Écouter sur votre prochain livre pour voir si vous pouvez l’écouter. L’outil Écouter lit le texte Ă  haute voix pour vous, en surlignant le passage qui est en cours de lecture. Vous pouvez le mettre sur pause, l’accĂ©lĂ©rer ou le ralentir. DĂ©couvrez-en plus ici.
Est-ce que Neuropsychologische Therapie est un PDF/ePUB en ligne ?
Oui, vous pouvez accĂ©der Ă  Neuropsychologische Therapie par Jascha RĂŒsseler, Marcus Hasselhorn, Herbert Heuer, Frank Rösler en format PDF et/ou ePUB ainsi qu’à d’autres livres populaires dans Psychologie et Neuropsychologie. Nous disposons de plus d’un million d’ouvrages Ă  dĂ©couvrir dans notre catalogue.

Informations

Éditeur
Kohlhammer
Année
2009
ISBN
9783170281080
Édition
1

1 Neurologische Erkrankungen mit assoziierten kognitiven Defiziten

1.1
SchÀdel-Hirn-Trauma
1.2
Schlaganfall
1.3
Tumoren des Gehirns und seiner HĂ€ute
1.4
EntzĂŒndliche Erkrankungen des Gehirns und seiner HĂ€ute
1.5
Multiple Sklerose
1.6
Hypoxische HirnschÀdigung
1.7
Morbus Parkinson
Dieses Kapitel beschreibt die Pathophysiologie, hĂ€ufige funktionelle BeeintrĂ€chtigungen und den natĂŒrlichen Verlauf von neurologischen Störungen, die die meisten der Patienten betreffen, die mit kognitiven BeeintrĂ€chtigungen zur neuropsychologischen Diagnostik und Therapie kommen. Es werden SchĂ€del-Hirn-Trauma, Schlaganfall, Tumoren, entzĂŒndliche Erkrankungen des Gehirns und seiner HĂ€ute, hypoxische SchĂ€digungen des Gehirns, Multiple Sklerose sowie die Parkinson’sche Krankheit besprochen. Informationen zu anderen relevanten Erkrankungen (Epilepsien, Demenzen) finden sich in den entsprechenden störungsspezifischen Kapiteln.
Bei den meisten der besprochenen Erkrankungen bzw. SchĂ€digungen können zwei Phasen unterschieden werden, die zu der Hirnverletzung beitragen: die unmittelbare SchĂ€digung des Hirngewebes als direkte Folge der auf das Gehirn einwirkenden mechanischen KrĂ€fte oder entzĂŒndlichen Prozesse sowie sekundĂ€re SchĂ€digungen, die infolge metabolischer UnregelmĂ€ĂŸigkeiten oder aufgrund der ursprĂŒnglichen neuronalen Verletzungen auftreten.
Eine weitere, fĂŒr das VerstĂ€ndnis der kognitiven BeeintrĂ€chtigungen hilfreiche Unterscheidung betrifft die Verteilung des von der Verletzung betroffenen Hirngewebes. Man unterscheidet hier zwischen fokalen, multifokalen und diffusen Verletzungen (LĂ€sionen). Fokale LĂ€sionen sind örtlich begrenzt. Der Effekt einer fokalen LĂ€sion hĂ€ngt ab von der GrĂ¶ĂŸe, dem LĂ€sionsort und dem pathologischen Prozess, der zu der LĂ€sion gefĂŒhrt hat. So kann ein Tumor hĂ€ufig recht groß werden, bevor neurologische AusfĂ€lle zu beobachten sind, wĂ€hrend eine plötzlich auftretende LĂ€sion gleicher GrĂ¶ĂŸe aufgrund eines Schlaganfalls bereits zu starken und klinisch beobachtbaren AusfĂ€llen fĂŒhrt. Bei einem langsam wachsenden Tumor hat das Gehirn Zeit zur neuronalen Reorganisation und Kompensation. Fokale LĂ€sionen sind hĂ€ufig die Folge von zerebrovaskulĂ€ren Erkrankungen (Schlaganfall), Tumoren, Gehirnabszessen oder Schussverletzungen.
Multifokale LĂ€sionen liegen vor, wenn GewebsschĂ€digungen an mehr als einem umschriebenen Ort im Gehirn vorliegen. Schwere zerebrovaskulĂ€re Erkrankungen, die Multiple Sklerose und vor allem SchĂ€del-Hirn-Traumata sind hier als Ursachen zu nennen. Die funktionale Behinderung ist ĂŒblicherweise bei bilateralen LĂ€sionen grĂ¶ĂŸer als bei unilateralen LĂ€sionen.
Memo
Man unterscheidet zwischen fokalen, multifokalen und diffusen Verletzungen des Gehirns. Fokale LĂ€sionen sind örtlich begrenzt. Die Folgen einer fokalen LĂ€sion sind abhĂ€ngig von der GrĂ¶ĂŸe, dem LĂ€sionsort und dem pathologischen Prozess, der zu der LĂ€sion gefĂŒhrt hat. HĂ€ufige Ursachen fokaler LĂ€sionen sind Tumore und zerebrovaskulĂ€re Erkrankungen (z. B. Schlaganfall).
Multifokale LÀsionen sind GewebsschÀdigungen an mehr als einer umschriebenen Stelle im Gehirn. Schwere zerebrovaskulÀre Erkrankungen und vor allem SchÀdel-Hirn-Traumata sind hier als Ursachen zu nennen.
Diffuse Hirnverletzungen sind durch weit verteilte Verletzungen von Gehirngewebe gekennzeichnet. SchĂ€del-Hirn-Traumata, Hypoxie und entzĂŒndliche bzw. metabolische Erkrankungen des Gehirns sind die hĂ€ufigsten Ursachen.
Diffuse Verletzungen sind durch weit verteilte Verletzungen von Gehirngewebe gekennzeichnet. Ursache sind hier vor allem SchĂ€del-Hirn-Traumata, die durch Akzelerations-Dezelerations-KrĂ€fte verursacht sind, Hypoxie (Sauerstoffmangel, z. B. infolge eines Herzstillstandes) sowie eine Reihe entzĂŒndlicher und metabolischer Erkrankungen des Gehirns. Die kognitiven Folgen bei diffusen Hirnverletzungen sind von der Dichte der Verletzungen und von den betroffenen Strukturen abhĂ€ngig.

1.1 SchÀdel-Hirn-Trauma

Epidemiologie
SchĂ€tzungen zufolge erleiden jĂ€hrlich ca. 200 000 bis 300 000 Menschen in Deutschland ein SchĂ€del-Hirn-Trauma (SHT). Möllmann (2006) berichtet in einer multizentrischen Studie in Norddeutschland von einer Inzidenz von 332 pro 100 000 Einwohner, wobei 90,9 % leichte, 3,9 % mittlere und 5,2 % schwere SHT aufwiesen. MĂ€nner waren in dieser Studie etwas hĂ€ufiger betroffen als Frauen (58,4 % vs. 41,6 %) und der Anteil von Personen unter 16 Jahren war mit 28 % ungewöhnlich hoch. Ähnliche Daten werden von Tagliaferri et al. (2006) in einer Zusammenschau epidemiologischer Studien europĂ€ischer LĂ€nder aus den Jahren 1980 bis 2003 berichtet: Inzidenz 235/100 000, MortalitĂ€t 15/100 000, Schweregrad bei hospitalisierten Patienten 22:1,5:1 (leicht:mittel:schwer). Die hĂ€ufigsten Ursachen fĂŒr SHT sind VerkehrsunfĂ€lle, HaushaltsunfĂ€lle, StĂŒrze und Sportverletzungen. VerkehrsunfĂ€lle kommen dabei besonders hĂ€ufig in der Altersgruppe der 18-bis 30-JĂ€hrigen vor, wĂ€hrend bei Ă€lteren Patienten und Kindern StĂŒrze die vorherrschende Ursache darstellen.
Man unterscheidet zwischen einem penetrierenden (offenen) und einem gedeckten (geschlossenen) SHT. Beim offenen SHT ist die Dura mater zerrissen.
Hirnverletzungen nach SHT
Nach einem SHT können folgende Hirnverletzungen auftreten: SchĂ€delfraktur, intrakranielle HĂ€matome, Kontusionen (GehirnerschĂŒtterung, Gehirnprellung, Gehirnquetschung), andere fokale SchĂ€digungen, diffuses axonales Trauma.
SchĂ€delfrakturen werden nach ihrer Lokalisation, dem Typ (Biegungsfraktur, Berstungsfraktur) und der Form klassifiziert. Weiterhin wird zwischen offener und geschlossener Fraktur unterschieden. Generell entsteht beim Auftreten von SchĂ€delfrakturen ein erhöhtes Risiko fĂŒr intrakranielle Blutungen, das mit abnehmendem Glasgow Coma Scale Score ansteigt (GCS; s. u.).
Intrakranielle HĂ€matome. Man unterscheidet EpiduralhĂ€matome (zwischen SchĂ€delknochen und Dura gelegen), SubduralhĂ€matome (zwischen Dura und Arachnoidea/Spinnwebhaut gelegen) und Subarachnoidalblutungen (SAB; unter der Spinnwebhaut, d. h. im Liquorraum gelegen). EpiduralhĂ€matome treten bei 5 % bis 15 % der mittelschweren bis schweren SHT auf. Sie sind zumeist temporal lokalisiert und resultieren oft aus Blutungen aus der Arteria meningea media, die bei Frakturen der SchĂ€delkalotte einreißt. In bis zu 50 % der FĂ€lle nehmen EpiduralhĂ€matome wĂ€hrend des Krankheitsverlaufes an GrĂ¶ĂŸe zu.
SubduralhĂ€matome werden in der Regel durch das Zerreißen der BrĂŒckenvenen verursacht. Sie kommen bei 5 % bis 22 % der mittelschweren bis schweren SHT vor. Traumatische SAB treten bei bis zu 50 % der von einem schweren SHT betroffenen Patienten auf. Mittels Computertomographie (CT) werden vier Schweregrade unterschieden, wobei der schwerste Grad Einblutungen ins Ventrikelsystem umfasst. Bei ca. 30 % der Patienten mit traumatischer SAB kommt es zwischen dem 4. und 14. Tag nach dem SHT zum Auftreten eines Vasospasmus (plötzliche, krampfartige Verengung eines blutfĂŒhrenden GefĂ€ĂŸes). Ein Drittel dieser Patienten entwickelt dann auch eine zerebrale IschĂ€mie (s. u.).
Kontusionen. Prellungen des Gehirns und daraus resultierende Schwellungen finden sich bei 60 % bis 100 % der SHT-Patienten. Zumeist sind Kontusionsherde frontotemporal lokalisiert. Man unterscheidet zwischen coup und contre-coup, d. h. zwischen der LĂ€sion des Hirngewebes unmittelbar unter dem Aufprallort (coup) und der GewebeschĂ€digung an der dem Aufprallort gegenĂŒberliegenden Seite (contre-coup), die aus der Rebound-Bewegung des Gehirns im...

Table des matiĂšres