Windenergie erfolgreich gestalten
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Windenergie erfolgreich gestalten

Ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen und Praxishinweisen

Michael Frey, Ulrich Derpa, Gerd Hager, Till Jenssen, Andreas Rettenmeier

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Windenergie erfolgreich gestalten

Ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen und Praxishinweisen

Michael Frey, Ulrich Derpa, Gerd Hager, Till Jenssen, Andreas Rettenmeier

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À propos de ce livre

RĂŒckenwind fĂŒr Ihr VorhabenDas Buch bietet Kommunen und VorhabentrĂ€gern einen umfassenden Einblick in die komplexen ZusammenhĂ€nge von Planung, Finanzierung, RentabilitĂ€t und Realisierung von Windenergieanlagen.Die Windenergie als zentraler Eckpfeiler der Energiewende ist aus der Perspektive der Kommunen lĂ€ngst ein Dauerbrenner. Wer noch kurz nach der Fukushima-Katastrophe im Jahr 2011 glaubte, mit einzelnen Maßnahmen seine Hausaufgaben gemacht zu haben, sieht sich nunmehr einer Daueraufgabe gegenĂŒber.Die Autoren erlĂ€utern: Technische und energiewirtschaftliche RahmenbedingungenGenehmigung von WindenergieanlagenPlanung von Standorten fĂŒr WindkraftanlagenRentabilitĂ€t von WindenergieprojektenKommunen als Moderator und Vermittler widerstreitender InteressenTypische Aspekte und Argumente der Windenergiediskussionen vor OrtIn einem gesonderten Abschnitt sind zwei Beispiele fĂŒr gut umgesetzte Windenergievorhaben auf Waldstandorten dargestellt (Best Practice).Leserinnen und Leser profitieren besonders von: einer detaillierten Zusammenstellung der vielfĂ€ltigen Gestaltungs- und Umsetzungsinstrumente, passgenauen Daten und Fakten, zielfĂŒhrenden Handlungsempfehlungen.Unentbehrlich...FĂŒr Kommunen ist dieser Ratgeber unentbehrlich. Aber auch den fĂŒr die Standortsteuerung zustĂ€ndigen PlanungstrĂ€gern der Raumordnung und Bauleitplanung, den zustĂ€ndigen Genehmigungsbehörden, PlanungsbĂŒros und Windenergiebetreiber-Gesellschaften ist der Band eine wertvolle Arbeits- und Orientierungshilfe.

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Informations

Année
2019
ISBN
9783415065000
Édition
1
Sujet
Derecho
Sous-sujet
Common Law

Kapitel 1
Rahmenbedingungen der Windenergienutzung an Land – eine technische und energiewirtschaftliche Einordnung

Till Jenssen / Andreas Rettenmeier

I. Grundlagen der Windenergienutzung

Kinetische und elektrische Energie
Windenergieanlagen machen sich die kinetische Energie des Windes, die durch die solare Einstrahlung und daraus resultierende Temperatur- und Druckunterschiede hervorgerufen wird, zu Nutze und konvertieren sie in mechanische und elektrische Energie. Die Bereitstellung von Strom aus Windenergie hĂ€ngt damit in einem hohen Maße von den jeweiligen naturrĂ€umlichen Gegebenheiten ab und gehört entsprechend des jeweiligen Angebotes an Wind zu den volatilen erneuerbaren Energiequellen. In Deutschland werden Windenergieanlagen mit Ausnahme weniger Sonderanwendungen im stromnetzgekoppelten Betrieb eingesetzt. GrundsĂ€tzlich können sie an Land (onshore) und im Meer (offshore) eingesetzt werden, dieses Kapitel konzentriert sich auf die Windenergie an Land.
Windenergie als Teil der Konsistenzstrategie
Die handlungsleitende Idee hinter der Windenergienutzung ist es, zur Befriedigung des bestehenden Energiebedarfes nachhaltige(re) Ressourcen zu nutzen (Konsistenzstrategie) und tatsĂ€chlich sticht Windenergie im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien durch geringe Stromgestehungskosten und sehr gute Möglichkeiten zur Treibhausgasminderung hervor. Beides ist in Ă€hnlicher Weise ansonsten nur bei der Wasserkraft vorzufinden, die jedoch ĂŒber deutlich geringere Ausbaupotenziale als die Windenergie verfĂŒgt.

II. Zielsetzungen zur Windenergie

Energiepolitische Ziele des Bundes
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Vor diesem Hintergrund spielt der Ausbau der Windenergie bei den Zielsetzungen von Bund und LĂ€ndern eine bedeutende Rolle. Mit der aktuellen Fassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)1 wird das Ziel verfolgt, den Anteil der regenerativen Stromerzeugung bis 2035 auf 55 bis 60 Prozent anzuheben. Der Koalitionsvertrag auf Bundesebene vom MĂ€rz 2018 strebt darĂŒber hinausgehend einen Anteil von etwa 65 Prozent bis 2030 an.2 Bislang ist im EEG ein jĂ€hrliches Ausschreibungsvolumen fĂŒr die Windenergie in Höhe von 2.800 Megawatt (2017 bis 2019) bzw. 2.900 Megawatt (ab 2020) festgeschrieben. Letzteres wird in Anbetracht der Altersstruktur und des Herausfallens bestehender Windenergieanlagen aus der Förderung ab 2021 absehbar nicht ausreichen, um die genannten Zielsetzungen zu erreichen. Das Bundesministerium fĂŒr Wirtschaft und Energie (BMWi) geht davon aus, dass bis 2035 durchschnittlich 1.900 Megawatt an Windleistung jĂ€hrlich vom Netz gehen werden.3 Die Ambition der Aufgabenstellung wird ersichtlich, wenn man sich vergegenwĂ€rtigt, dass allein die 3.000 Megawatt-Marke seit EinfĂŒhrung des EEG bisher nur in fĂŒnf Kalenderjahren (2002 und 2014 bis 2017) erreicht wurde. Im langfristigen Mittelwert der Jahre 2000 bis 2017 lag der Zubau unter 2.600 Megawatt.4

III. Anlagentechnik und deren Entwicklung

Von der historischen zur modernen Windenergienutzung
Die Windenergie wird in Form des Antriebs von MĂŒhlen oder beim Segeln bereits seit Jahrtausenden genutzt, die prototypenbasierte Nutzung elektrischer Windenergieanlagen begann jedoch erst zum Ende des 19. Jahrhunderts in DĂ€nemark. Bis zur industriellen Anwendung bedurfte es vielzĂ€hliger technischer Entwicklungen und (Grundlagen-)Forschungen, um die sich bietenden Möglichkeiten technisch zuverlĂ€ssig und kostengĂŒnstig nutzen zu können.5 In Deutschland hat die Windenergie seit EinfĂŒhrung des EEG im Jahr 2000 eine energiewirtschaftliche Bedeutung erlangt (Windenergie an Land und im Meer) und trĂ€gt mittlerweile in einem Umfang von mehr als 18 % zur Bruttostromerzeugung bei. Damit stellt sie im Bereich der Stromerzeugung den grĂ¶ĂŸten Beitrag unter den erneuerbaren Energien.

1. Standardisierung der Anlagentechnik

Standardisierung im Zuge der industriellen Nutzung
In den ersten Jahren der industriellen Windstromerzeugung hat sich eine Fokussierung auf das Auftriebsprinzip6 (anstatt des Widerstandsprinzips) sowie eine Standardbauform fĂŒr Windenergieanlagen herausgebildet.
Zunahme der AnlagengrĂ¶ĂŸe
Alle gĂ€ngigen, im industriellen Maßstab genutzten Windenergieanlagen verfĂŒgen demnach ĂŒber die in Abb. 1 (Seite 26) skizzierten Dreiblattrotoren, eine horizontale Rotorachse, LuvlĂ€ufer (ansonsten kĂ€me es durch den Windschatten des Turmes zu periodischen, mechanischen Belastungen und zu Leistungseinbußen) sowie ein Azimutsystem zur Ausrichtung des Maschinenhauses (aktive WindnachfĂŒhrung).7 Die GrĂŒnde fĂŒr diese Standardbauform liegen in der höheren Effizienz und der geringen Materialbelastung, aber auch in der Generierung von Skaleneffekten durch eine standardisierte Produktion. Gleichzeitig wurde die gesamte Anlagentechnik (Materialeinsatz, Getriebetechnik, Regelungstechnik und Aerodynamik) weiterentwickelt. Im Rahmen dieses Prozesses hat eine erhebliche Steigerung des Stromertrags Einzug gehalten.

2. Aufskalierung der Windenergie

Aufskalierung der Windenergie
Wahrnehmbarkeit der Windenergie
MarkteinfĂŒhrung der 4 MW-Anlagen
Sichtbar werden die dynamischen Entwicklungen im Bereich der Windenergie vor allem, wenn man sich die GrĂ¶ĂŸen der heutigen Anlagen vor Augen fĂŒhrt. Hier hat eine rasante Aufskalierung bei Generatorleistung, Nabenhöhe und Rotordurchmesser stattgefunden (siehe beigefĂŒgte Tabelle), die einerseits zu erheblichen Steigerungen bei StromertrĂ€gen und BeitrĂ€gen zur Treibhausgasminderung gefĂŒhrt hat, andererseits aber auch die Wahrnehmbarkeit in der Landschaft vergrĂ¶ĂŸert hat. FĂŒr ein konstantes energiepolitisches Ziel muss nun aber eine geringere Anzahl an Windkraftanlagen installiert werden, als dies in der Vergangenheit erforderlich gewesen wĂ€re. WĂ€hrend die heutige Generation an Windenergieanlagen in Deutschland ĂŒber Leistungen ĂŒber 3,0 Megawatt, durchschnittliche Nabenhöhen von ca. 140 Metern sowie durchschnittliche Rotordurchmesser von ĂŒber 120 Metern verfĂŒgt, sind kleine und mittlere Windenergieanlagen der Kilowatt-Klasse nicht mehr marktrelevant. Gleichzeitig hat auch eine stĂ€rkere Differenzierung zwischen Starkwind- und Binnenlandanlagen stattgefunden. Aktuell steht die 4 Megawattklasse am Beginn einer breiten MarkteinfĂŒhrung.8
IMG
Abb. 1: Konstruktive Merkmale standardisierter Großwindanlagen
Binnenlandanlagen werden typischerweise mit eher großen Rotoren und eher kleinen Generatoren (großes Rotor-Generator-VerhĂ€ltnis) ausgestattet.9 Eine Kennzahl in diesem Zusammenhang stellt die FlĂ€chenleistung [W/mÂČ] dar, bei der die erzeugte elektrische Leistung ins VerhĂ€ltnis zur ĂŒberstrichenen RotorkreisflĂ€che gesetzt wird. Bei Windenergieanlagen an Schwachwindstandorten erzielt man durch die Senkung der FlĂ€chenleistung eine Erhöhung der Volllaststunden sowie eine verstetigtere Stromeinspeisung.
Technischer Parameter
Einheit
1998
2008
2018
Installierte Leistung
kW
750
1.750
3.000
Rotordurchmesser
m
48
79
120
Nabenhöhe
m
63
93
145
Windgeschwindigkeit in 100 m ĂŒ. G.
m/s
6,0
6,0
6,0
Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe
m/s
5,3
5,9
6,4
Volllaststunden
h/a
1.200
1.900
2.400
JĂ€hrlicher Bruttostromertrag
MWh
900
3.325
7.200
JĂ€hrliche Treibhausgasminderung
t
600
2.250
4.900
Vergleich der Anlagentechnik verschiedener Generationen an Windenergieanlagen10

IV. Potenziale und Standorte zur Windenergienutzung

1. FlÀchenpotenzial der Windenergie

Technisches Potenzial der Windenergie
Regionale Verteilung
Das Umweltbundesamt (UBA) hat auf Grundlage einer umfangreichen Studie11 attestiert, dass fĂŒr die Windenergienutzung deutschlandweit ein FlĂ€chenpotenzial von fast 50.000 Quadratkilometern besteht und auf diesen FlĂ€chen eine Windleistung von nahezu 1.200 Gigawatt möglich ist. Das technische Potenzial liegt damit um den Faktor 24 ĂŒber dem derzeitigen Anlagenbestand von 51 Gigawatt. Ferner ĂŒbertrifft das ermittelte technische Potenzial auch die fĂŒr die Erreichung des im Koalitionsvertrag genannten 65 Prozent-Zieles in 2030 notwendigen Windenergie...

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