Intim berĂŒhren â
Yoni/Lingam Verehrung
Allgemeines
Wer zum ersten Mal eine Tantra Massage empfĂ€ngt, ist nicht selten ĂŒberrascht, welche Regionen seines Körpers sich sinnlich anfĂŒhlen und welche empfindsam oder auch nicht empfindsam sind. Wo entstehen lustvolle GefĂŒhle und wo â vielleicht trotz aller Erwartung â nicht? Umso mehr betrifft dies unsere âIntimbereicheâ Yoni und Lingam.
Es gibt tatsĂ€chlich unter Frauen einen hohen Anteil, die ihren Intimbereich â ihre Yoni â nicht wirklich kennen und auch nicht im Detail sagen können, welche Bereiche ihrer Yoni besonders sinnlich empfindsam sind, wo Lust entsteht oder welche BerĂŒhrungen ihnen im Bereich der Yoni wirklich gut tun. FĂŒr jene Frauen ist das Er-leben einer Yoni Verehrung im Rahmen einer Tantra Massage sehr wertvoll und bereichernd und fĂŒhrt mitunter zu unerwarteten GlĂŒcksgefĂŒhlen. Manchmal fĂŒhrt das Er-leben einer Yoni Verehrung auch zu einem Erwachen â zum ersten Mal wird gefĂŒhlt, gespĂŒrt, wahrgenommen, wie schön BerĂŒhrungen der Yoni sein können, wenn die Yoni tatsĂ€chlich in meditativer Langsamkeit verehrt wird und welche GefĂŒhle diese BerĂŒhrungen auslösen können.
MĂ€nner kennen im Allgemeinen ihren Lingam sehr viel besser â allerdings sind MĂ€nner bei der BerĂŒhrung ihres Lingams oft sehr phantasielos und beschrĂ€nken sich bei der Selbst-Liebe dann doch auf die rein mechanische Selbst-Befriedigung mit dem einzigen Ziel, den Orgasmus so schnell wie möglich zu erreichen.
Doch die Orgasmus-Fixiertheit betrifft durchaus nicht nur MĂ€nner, sondern auch Frauen â wenn auch mit anderem Hintergrund. Rein statistisch sind weit mehr Frauen davon betroffen, dass sie selbst bei intensiven sexuellen / erotischen Begegnungen und selbst im Rahmen der Selbst-Liebe keinen Orgasmus erleben. Damit wĂ€chst natĂŒrlich das Verlangen, den Höhepunkt endlich einmal wĂ€hrend einer Tantra Massage zu erleben.
Aber ⊠ein tantrisches Ritual unter Einbeziehung einer Yoni/Lingam Verehrung lebt geradezu davon, dass der Höhepunkt / Orgasmus eben nicht das Ziel ist. Die tantrische Begegnung soll eine Begegnung werden, die zeitlich im Idealfall nicht begrenzt ist. Die inneren, erotischen, sexuellen Energien, die wĂ€hrend der Tantra Massage angeregt und aufgebaut werden, sollen sich eben nicht â oder zumindest nicht frĂŒhzeitig â in einem Höhepunkt entladen, denn im Moment des Orgasmus entladen sich diese Energien, das Energieniveau bricht zusammen und die Energie geht meist vollstĂ€ndig verloren.
FĂŒr MĂ€nner bedeutet dies, dass sie ihre Kraft (Energie) fĂŒr lĂ€ngere Zeit verlieren, meist fĂ€llt nach einem Orgasmus auch recht schnell die Erektion in sich zusammen, der Körper fĂŒhlt sich an wie ausgelaugt, wie nach sportlicher Hochleistung â und viele MĂ€nner schlafen anschlieĂend sprichwörtlich ein.
Und obwohl viele Frauen durchaus mehrere Orgasmen hintereinander er-leben können (auch MĂ€nner â diese Erkenntnis ist allerdings kaum verbreitet), gilt auch hier, dass im Moment des Höhepunkts die aufgebaute Energie zusammenbricht.
Der Höhepunkt / Orgasmus bedeutet hĂ€ufig sowohl fĂŒr Frauen, als auch fĂŒr MĂ€nner, das Ende der Yoni/Lingam Verehrung und damit das Ende der tantrischen Begegnung. Und damit dieses Ende der Tantra Massage möglichst lange hinausgezögert wird, soll der Orgasmus gerade nicht das Ziel sein, sondern möglichst lange verzögert werden.
Liebevolle Begegnung ohne Ziel
NatĂŒrlich haben Rituale immer ein gewisses Ziel. Irgendetwas soll erreicht werden. Meist geht es darum sich selbst oder den Teilnehmern des Rituals irgendetwas bewusst werden zu lassen. Mit Hilfe des rituellen Rahmens wird die Aufmerksamkeit fokussiert â auf ein Thema, eine Person, das Ende eines Lebensabschnittes oder auf Dich selbst. Bei tantrischen Ritualen geht es hĂ€ufig um eine Form der Selbsterfahrung, um das FĂŒhlen und SpĂŒren, um das Loslassen oder Annehmen, um GefĂŒhle und Emotionen oder deren Verarbeitung, um das Er-leben erweiterter BewusstseinszustĂ€nde. So hat jedes Ritual sein Ziel â konkret, subtil oder auch ganz allgemein.
Das Problem mit Zielen ist jedoch, dass wir Menschen uns ganz gerne an der Erreichung der Ziele messen. Glauben wir das vermeintliche Ziel erreicht zu haben, sind wir stolz, glĂŒcklich, erfĂŒllt, erleichtert. Das Erreichen des Ziels ist toll âwir fĂŒhlen uns gut. Doch unweigerlich entsteht nun die Frage: âwas nun â wie geht es weiter â was kommt jetzt?â
Haben wir dagegen ein Ziel nicht erreicht, sind wir enttÀuscht, traurig, verzweifelt oder empfinden uns als Versager, als minderwertig.
So wichtig Ziele daher in vielen Bereichen unseres Lebens sein mögen, so fatal können die Auswirkungen sein, wenn wir persönliche Ziele im Bereich der Selbsterfahrung nicht erreichen. Das SelbstwertgefĂŒhl leidet.
Es ist daher nicht nur eine gut gemeinte Empfehlung Ziele im Rahmen von Ritualen sehr weit gefasst bzw. unscharf zu definieren oder sie sogar ganz aus dem Ritual herauszunehmen. Der Satz: âder Weg ist das Zielâ kommt nicht von ungefĂ€hr. Ziele erzeugen einen immensen Erwartungsdruck â vor allem an Dich selbst. Und nachdem Erwartungshaltungen die Tendenz zeigen enttĂ€uscht zu werden, ist es eben nicht nur eine gut gemeinte Empfehlung Ziele zu vermeiden, sondern eine wichtige UnterstĂŒtzung fĂŒr das Er-leben eines Rituals. Keine Erwartungshaltung â keine EnttĂ€uschung. Und ohne Erwartungsdruck fĂ€llt auch das Sich-einlassen auf das Ritual wiederum leichter.
Die BerĂŒhrungen im Rahmen eines intimen Tantra Massage Rituals beinhalten auch die BerĂŒhrung der Intimbereiche von Mann (Lingam) und Frau (Yoni). Mit der BerĂŒhrung von Yoni und Lingam wird auch unsere stĂ€rkste Energie â unsere sinnliche, sexuelle Energie â aktiviert. Und da mit dieser intensiven Energie auch sehr viel Heilung möglich wird, werden gerade auch die Yoni und die Lingam Verehrung als heilende BerĂŒhrungen verstanden.
Mit der Aktivierung unserer sexuellen Energie baut sich im Körper von Mann oder Frau sehr viel Energie auf â schlieĂlich kann es mit der Verehrung von Yoni oder Lingam auch zum Höhepunkt, zu einem Orgasmus kommen. Die Frage ist oft, ob der Orgasmus das Ziel der Tantra Massage ist. Die Antwort ist NEIN â der Orgasmus kann gar nicht das Ziel sein. Denn die BerĂŒhrungen des Körpers sind auch bei einer ritualisierten Tantra Massage immer wieder andere. Das Empfinden eines Menschen unterscheidet sich vom Empfinden jedes anderen Menschen. Und selbst das aktuelle Empfinden kann heute ganz anders sein als morgen oder als es gestern war. Der Zeitpunkt eines Orgasmus ist deshalb oft nicht vorhersehbar und kann auch nicht garantiert werden. Er kann daher nicht das Ziel der Tantra Massage sein â und soll es auch nicht sein.
Dennoch wird der Orgasmus vor allem von MĂ€nnern ganz offen oder auch insgeheim als Ziel fĂŒr die Tantra Massage definiert. Bleibt der Orgasmus â als Zeichen mĂ€nnlicher Zeugungskraft und Potenz â aus, kann das fĂŒr den Mann in einer mentalen Katastrophe enden. Gleichsam wie bei einer ausbleibenden Erektion fĂŒhlt sich der Mann ohne Orgasmus als Potenz-Versager, als nicht leistungsfĂ€hig, als minderwertig.
Und auch fĂŒr Frauen kann das Ausbleiben eines Orgasmus mental zum Thema werden. Zwar sind Frauen im Allgemeinen weit weniger auf den Orgasmus fixiert, als MĂ€nner, aber viele Frauen leiden auch in unserer heutigen Zeit unter einem Mangel an Orgasmen oder orgastischer EmpfindungsfĂ€higkeit â aus welchen GrĂŒnden auch immer. Damit ist auch bei diesen Frauen der Wunsch einen Höhepunkt im Rahmen der Tantra Massage zu erleben durchaus vorhanden oder gar als inneres Ziel definiert. Die EnttĂ€uschung ist dann ebenso groĂ, wenn der Orgasmus bei der Yoni Verehrung ausbleibt.
Dies alles soll verdeutlichen, welch immensen Druck die Definition eines Ziels im Rahmen eines Rituals erzeugt. Das gilt ganz besonders fĂŒr die Definition des Ziels Orgasmus. Wird das Ziel nicht erreicht, kann das durchaus schwerwiegende psychologische Konsequenzen nach sich ziehen und einer Traumatisierung gleichkommen.
Rituale sind immer dann besonders erfĂŒllend, bereichernd, erlebnisreich, wenn es gelingt sich ganz auf das Ritual einzulassen, sich zu öffnen und jede Erwartungshaltung loszulassen. Und das gelingt genau dann am besten, wenn es fĂŒr das Ritual selbst kein Ziel gibt.
Erwartungshaltungen
Auch und gerade Erwartungen werden hĂ€ufig enttĂ€uscht und können dann zur persönlichen Krise oder auch zur Beziehungskrise fĂŒhren. Vor allem können Erwartungen enttĂ€uscht werden, wenn man sich nicht ĂŒber sie verstĂ€ndigt. Erwartungen sollten deshalb nicht nur bei der Tantra Massage vermieden werden. Es ist wichtig sich darauf einzulassen, dass alles âdaâ sein kann und darf â aber nicht muss. Es gibt kein Ziel.
Zu den Erwartungshaltungen des Mannes an sich selbst gehört hĂ€ufig â neben dem Orgasmus â die Erektion. Dabei setzt sich der Mann selbst unter Druck, wenn er bei der Lingam Verehrung eine starke und langanhalten...