Kompromisslos Leben
eBook - ePub

Kompromisslos Leben

SouverÀn & effizienter Zeit gewinnen, Achtsamkeit Selbstliebe & emotionale Intelligenz lernen, mit Fokus Konzentration & Klarheit stressfrei Ziele erreichen

Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson

Partager le livre
  1. German
  2. ePUB (adapté aux mobiles)
  3. Disponible sur iOS et Android
eBook - ePub

Kompromisslos Leben

SouverÀn & effizienter Zeit gewinnen, Achtsamkeit Selbstliebe & emotionale Intelligenz lernen, mit Fokus Konzentration & Klarheit stressfrei Ziele erreichen

Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson

DĂ©tails du livre
Aperçu du livre
Table des matiĂšres
Citations

À propos de ce livre

In der 4., komplett neu bearbeiteten Auflage dieses wegweisenden Ratgebers, herausgegeben von einem preisgekrönten Verlag, vereinen renommierte Experten (Übersicht in der Buchvorschau) ihr Wissen mit einer interaktiven KI. Diese einzigartige Kombination aus jahrzehntelanger Erfahrung und modernster Technik ermöglicht es Ihnen, Herausforderungen auf einer ganz neuen Ebene zu meistern. Dank der innovativen Informationsvermittlung, ergĂ€nzt durch persönlichen Erfolgserlebnisse, können Sie Ihre Ziele verwirklichen und Ihr volles Potenzial ausschöpfen. Denn ein Leben ohne Kompromisse bedeutet eine Fokussierung und Konzentration auf die Dinge, die einem wirklich wichtig sind – sowohl im Berufsalltag wie auch im Privatleben. Konzentration ist ĂŒberhaupt das Zauberwort, wenn es darum geht, effizient und produktiv zu arbeiten und PlĂ€ne auch in die Tat umzusetzen, selbst wenn sich dem Vorhaben unvorhergesehen Ereignisse in den Weg stellen. Hier tragen eine gutes Zeitmanagement, Achtsamkeit und Resilienz, aber auch Selbstbewusstsein und SouverĂ€nitĂ€t dazu bei, Schwierigkeiten ohne Angst zu ĂŒberwinden und den Zustand maximaler Konzentriertheit erreichen. Dieses Buch will Mut machen und zeigen, dass es sich lohnt in seinem Leben den eigenen Ideen und Werten zu folgen ganz ohne faule Kompromisse. FĂŒr sein Konzept "Infos nach Wunsch" wurde der Verlag mit dem Global Business Award als Publisher of the Year ausgezeichnet und staatlich gefördert. Er ist außerdem Partner des Bundesbildungsministeriums. Das Ziel, Ihnen die bestmöglichen Inhalte zu Themen wie Karriere, Finanzen, Management, Recruiting oder Psychologie zu bieten, geht dabei weit ĂŒber die statische Natur traditioneller BĂŒcher hinaus: Die interaktiven AI Extended Books vermitteln Ihnen nicht nur KI-optimierte Inhalte in mehreren Sprachen, basierend auf Datenanalyse, sondern ermöglichen es auch, individuelle Fragen zu stellen und sich zu Ihren persönlichen Interessen beraten zu lassen. Dazu finden Sie in jedem Buch ausfĂŒhrliche ErlĂ€uterungen und Anwendungsbeispiele, die Ihnen das erfolgreiche Benutzen der KI erleichtern. Sie können so quasi kostenlos KI-Software nutzen, eKurse herunterladen, mit Workbooks arbeiten oder sich mit einer aktiven Community austauschen. So erhalten Sie wertvolle Ressourcen, die Ihr Wissen steigern, die KreativitĂ€t anregen, Ihre persönlichen wie beruflichen Ziele erreichbar und Erfolge erlebbar machen. Dabei gehen Fachwissen und technische Innovation Hand in Hand, denn wir nehmen die Verantwortung, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu liefern sowie das Vertrauen, das Sie in uns setzen, sehr ernst. Aufgrund der einzigartigen Kombination aus menschlicher Expertise und Innovation können wir Werke publizieren, die Ihren Anforderungen in jeder Hinsicht gerecht werden. Und mehr noch: Wir möchten Ihnen die Gelegenheit bieten, Ihre Reise zu persönlichem Wachstum und Erfolg noch unvergesslicher zu machen. Denn wir wissen, dass wahre VerĂ€nderung nicht nur im Kopf stattfindet, sondern vor allem durch persönliches Erleben und Anwenden. Deshalb haben wir passend zu jedem Buch fĂŒr Sie besondere Erfolgs-Reise-Erlebnisse konzeptioniert. Lassen Sie sich also inspirieren, um Ihre Leben auf ein völlig neues Level zu heben. Mit dem Kauf der BĂŒcher können Sie auch Gutes tun: Der Verlag engagiert sich mit etwa 5 Prozent der Einnahmen aus dem Buchverkauf in gesellschaftlich relevanten sozialen oder nachhaltigen Projekten. So stiften wir Stipendien oder unterstĂŒtzen innovative Ideen sowie Klimaschutzinitiativen. Verlegerin Simone Janson ist zudem Bestseller-Autorin sowie eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index, außerdem war sie Kolumnistin und Autorin renommierter Medien wie WELT, Wirtschaftswoche oder ZEIT - mehr zu ihr u.a. in Wikipedia.

Foire aux questions

Comment puis-je résilier mon abonnement ?
Il vous suffit de vous rendre dans la section compte dans paramĂštres et de cliquer sur « RĂ©silier l’abonnement ». C’est aussi simple que cela ! Une fois que vous aurez rĂ©siliĂ© votre abonnement, il restera actif pour le reste de la pĂ©riode pour laquelle vous avez payĂ©. DĂ©couvrez-en plus ici.
Puis-je / comment puis-je télécharger des livres ?
Pour le moment, tous nos livres en format ePub adaptĂ©s aux mobiles peuvent ĂȘtre tĂ©lĂ©chargĂ©s via l’application. La plupart de nos PDF sont Ă©galement disponibles en tĂ©lĂ©chargement et les autres seront tĂ©lĂ©chargeables trĂšs prochainement. DĂ©couvrez-en plus ici.
Quelle est la différence entre les formules tarifaires ?
Les deux abonnements vous donnent un accĂšs complet Ă  la bibliothĂšque et Ă  toutes les fonctionnalitĂ©s de Perlego. Les seules diffĂ©rences sont les tarifs ainsi que la pĂ©riode d’abonnement : avec l’abonnement annuel, vous Ă©conomiserez environ 30 % par rapport Ă  12 mois d’abonnement mensuel.
Qu’est-ce que Perlego ?
Nous sommes un service d’abonnement Ă  des ouvrages universitaires en ligne, oĂč vous pouvez accĂ©der Ă  toute une bibliothĂšque pour un prix infĂ©rieur Ă  celui d’un seul livre par mois. Avec plus d’un million de livres sur plus de 1 000 sujets, nous avons ce qu’il vous faut ! DĂ©couvrez-en plus ici.
Prenez-vous en charge la synthÚse vocale ?
Recherchez le symbole Écouter sur votre prochain livre pour voir si vous pouvez l’écouter. L’outil Écouter lit le texte Ă  haute voix pour vous, en surlignant le passage qui est en cours de lecture. Vous pouvez le mettre sur pause, l’accĂ©lĂ©rer ou le ralentir. DĂ©couvrez-en plus ici.
Est-ce que Kompromisslos Leben est un PDF/ePUB en ligne ?
Oui, vous pouvez accĂ©der Ă  Kompromisslos Leben par Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson en format PDF et/ou ePUB ainsi qu’à d’autres livres populaires dans Personal Development et Personal Success. Nous disposons de plus d’un million d’ouvrages Ă  dĂ©couvrir dans notre catalogue.

Informations

Année
2024
ISBN
9783965965027
Édition
4

Bitcoin MillionÀr werden: Reich wie Zuckerberg und Co
// Von Ben Mezrich


Wie wird man reich – eine Frage, die viele Menschen umtreibt. Wer Antworten sucht, muss sich das Leben von anderen reichen Menschen anschauen.

Hollywood klopft an: Die Vorlage zum Film “The Social Network”

Im Jahr 2010 erschien mein Buch “MilliardĂ€r per Zufall”. Die GrĂŒndung von Facebook, das bald unter dem Titel The Social Network verfilmt wurde. Nie wĂ€re es mir damals in den Sinn gekommen, dass ich eines Tages auf zwei Figuren dieser Geschichte zurĂŒckkommen wĂŒrde: Tyler und Cameron Winklevoss, jene eineiigen Zwillinge, die sich mit Mark Zuckerberg anlegten und ihm die UrsprĂŒnge eines der mĂ€chtigsten Unternehmen der Welt streitig machten.
In der Welt, in der MilliardĂ€r per Zufall erschien, war Facebook die Revolution, und Mark Zuckerberg der RevolutionĂ€r. Er stĂŒrzte die Gesellschaftsordnung um, die Art, wie Menschen miteinander umgingen, einander kennenlernten, kommunizierten, sich verliebten und zusammenlebten. Die GebrĂŒder Winklevoss waren perfekte Gegenspieler: zugeknöpfte »Harvardianer«, privilegierte Spacken, die in vielerlei Hinsicht und ganz offensichtlich das »Establishment« reprĂ€sentierten. Inzwischen sehen die Dinge anders aus. Mark Zuckerberg ist ein etablierter Name. Facebook ist allgegenwĂ€rtig und beherrscht weite Teile des Internets (trotz stĂ€ndiger Skandale, die sich unter anderem um gestohlene Nutzerdaten, gefakte Nachrichten und politische Manipulationen drehen). WĂ€hrenddessen sind Tyler und Cameron Winklevoss ĂŒberraschenderweise wieder in den Nachrichten aufgetaucht – als AnfĂŒhrer einer völlig neuen digitalen Revolution. Mir entgeht nicht die Ironie des Ganzen. Zuckerberg und die Zwillinge haben die Rollen der Rebellion und des Imperiums getauscht, aber nicht nur das. Mein Buch und der daraus entstandene Film haben ein Bild der Zwillinge kanonisiert, das dringend revidiert werden muss.

MilliardÀr werden: Zur rechten Zeit am rechten Ort

Meiner Meinung nach ist es kein Zufall, dass Tyler und Cameron Winklevoss zweimal zur rechten Zeit am rechten Ort waren. In der Literatur wie im Leben gibt es selten einen zweiten Akt. Im Falle der Winklevoss-Zwillinge sieht es ganz danach aus, als ob der zweite Akt den ersten frĂŒher oder spĂ€ter in den Schatten stellen wird. Bitcoin und die dahinter steckende Technik haben das Potenzial, das Internet auf den Kopf zu stellen. So wie Facebook entwickelt wurde, damit unsere sozialen Beziehungen aus der physischen Welt ins Internet umziehen konnten, wurden KryptowĂ€hrungen wie Bitcoin fĂŒr eine Finanzwelt entwickelt, die heute weitgehend online funktioniert. Die Technik hinter Bitcoin ist weder eine Modeerscheinung noch eine Blase oder ein Trick. Sie stellt einen grundlegenden Paradigmenwechsel dar, der irgendwann alles Ă€ndern wird.
22. Februar 2008. Zwanzigster Stock eines unauffĂ€lligen BĂŒroturms am Rand des Finanzviertels von San Francisco. Die ĂŒblichen aus Glas, Stahl und Beton zurechtgeschnittenen, ĂŒberklimatisierten, hell erleuchteten WĂŒrfel. Eierschalenfarbene WĂ€nde, bĂŒrobeige Teppiche. Neonröhren, die das Tic-Tac-Toe- Raster der Zwischendecken durchkreuzten. Glubschende Wasserspender, Konferenztische mit Chromleisten, verstellbare StĂŒhle aus Kunstleder. Es war kurz nach drei an einem Freitagnachmittag. Tyler Winklevoss stand vor einem bodentiefen Fenster mit Blick auf ein Nadelkissen aus gleichartigen BĂŒrogebĂ€uden, die im Mittagsnebel steckten. Er versuchte, aus einem papierdĂŒnnen Einwegbecher Filterwasser zu trinken, ohne zu viel davon auf seine Krawatte zu schĂŒtten. Nach so vielen Tagen, Monaten, – ach was! – Jahren war die Krawatte kaum notwendig. Je lĂ€nger sich diese Tortur hinzog, desto wahrscheinlicher wurde es, dass er irgendwann zur nĂ€chsten endlosen Sitzung in seiner Olympia-Ruderjacke aufkreuzen wĂŒrde. Es gelang ihm, das Wasser eben noch zu kosten, bevor der Becher unter seinen Fingern nachgab, und das Rinnsal seine Krawatte zwar verfehlte, aber den Ärmel seines Oberhemdes durchnĂ€sste. Er warf den Becher in einen MĂŒlleimer neben dem Fenster und schĂŒttelte die nasse Manschette aus. »Das kommt auch noch auf die Liste. Pappbecher in Eiswaffelform. Welcher Sadist hat sich das bloß ausgedacht?« »Vielleicht der, der diese Beleuchtung erfunden hat. Ich bin zwei Stufen brauner geworden, seit sie uns auf dieser Etage einquartiert haben. Ich wette, das Fegefeuer besteht aus Neonröhren.«

Stellungskrieg: Auf dem Weg zur Weltherrschaft

Auf zwei der Kunstledersessel am anderen Ende des Raumes flĂ€zte sich Tylers Bruder Cameron, seine langen Beine auf die Kante eines rechteckigen Konferenztisches gelegt. Er trug Blazer, aber keine Krawatte. Einer seiner Lederschuhe der GrĂ¶ĂŸe 48 stand gefĂ€hrlich nah am Bildschirm von Tylers offenem Laptop, aber Tyler sah darĂŒber hinweg. Der Tag war schon lang gewesen. Tyler wusste: Die Langeweile war beabsichtigt. Eine außergerichtliche Einigung war etwas anderes als ein Rechtsstreit. Letzteres war ein Stellungskrieg, bei dem sich zwei Parteien ihren Weg zum Sieg erkĂ€mpften – also das, was Mathematiker und Ökonomen als Nullsummenspiel bezeichnen wĂŒrden. Gerichtsverfahren hatten Höhen und Tiefen, aber unter der OberflĂ€che lauerten UrkrĂ€fte; vom Wesen her war es Krieg. Bei einem Schlichtungsverfahren war es anders. Wenn es gut gefĂŒhrt wurde, gab es keine Gewinner oder Verlierer, sondern nur zwei Parteien, die ĂŒber Kompromisse zu einer Lösung gelangt waren und sich nun, wie man sagte, »das Kind aufteilten«. Schlichtung fĂŒhlte sich nicht wie Krieg an, sondern eher wie eine sehr lange Busfahrt, die erst dann endete, wenn alle Mitreisenden die Landschaft so satt hatten, dass man sich auf ein Ziel einigen konnte.
»Genau genommen«, sagte Tyler und wandte sich wieder dem Fenster und dem vertrauten Grau in Grau des nordkalifornischen Nachmittags zu, »sind wir nicht die, die im Fegefeuer stecken.« Sobald die AnwĂ€lte draußen waren, gaben sich Tyler und Cameron immer alle MĂŒhe, um sich nicht mit ihrem Fall zu befassen. Anfangs war das anders gewesen. Anfangs war das GefĂŒhl der Wut und des Betrogenseins so groß gewesen, dass sie kaum an etwas anderes denken konnten. Aber als die Wochen zu Monaten wurden, kamen sie zu der Einsicht, dass Wut der geistigen Gesundheit nicht zutrĂ€glich ist. Immer wieder hieß es von den AnwĂ€lten, dass sie dem System vertrauen mĂŒssten. Wenn sie alleine waren, sprachen sie daher möglichst ĂŒber etwas anderes als das, was sie hierhergebracht hatte.

Wie Dante im Höllenkreis

Dass sie nun auf die Literatur des Mittelalters zu sprechen kamen, genauer gesagt auf Dantes Idee von den unterschiedlichen Kreisen der Hölle, war ein Zeichen fĂŒr das Aufweichen der Vermeidungstaktik. Ihr Vertrauen in das System hatte sie offenbar in einen dantesken Höllenkreis gefĂŒhrt. Immerhin hatten sie dadurch etwas Ablenkung. Als Heranwachsende in Connecticut waren Tyler und Cameron von Latein besessen gewesen. Als es im Abschlussjahr fĂŒr sie keine Kurse mehr zu belegen gab, rangen sie dem Schulleiter ein Seminar zum Latein des Mittelalters ab, das der Fachleiter fĂŒr Latein, ein Jesuitenpriester leitete. Gemeinsam ĂŒbersetzten die BrĂŒder und der Pater die Confessiones des heiligen Augustin und andere mittelalterliche Schriften. Zwar hatte Dante sein berĂŒhmtestes Werk nicht auf Latein geschrieben, aber Tyler und Cameron konnten genug Italienisch, um in ihren Scherzen das Inferno neu zu möblieren: Wasserspender, Leuchtstoffröhren, Whiteboards 
 AnwĂ€lte. »Genau genommen«, meinte Tyler, »sind wir im Limbus. Im Purgatorium ist er. Wir haben nichts Unrechtes getan.«
Plötzlich klopfte es. Einer ihrer eigenen AnwĂ€lte, Peter Calamari, trat als Erster ein. Sein hoher Haaransatz umrahmte eine vorstehende Stirn und ein zu kleines, weiches Kinn. Das Hemd mit Palmenmuster steckte schlampig im Hosenbund einer Jeans, die ihm derartig zu groß war, dass er komisch darin ging. Tyler wĂ€re nicht ĂŒberrascht gewesen, wenn das Etikett noch daran gehangen hĂ€tte. Schlimmer noch, Calamari trug doch wirklich Sandalen. Wahrscheinlich dort gekauft, wo er seine Jeans her hatte. Hinter dem Anwalt kam der Mediator herein. Antonio »Tony« Piazza machte eine weitaus beeindruckendere Figur. Er war schlank, fast schon hager, und makellos in Anzug und Krawatte gekleidet. Sein graumeliertes Haar war kurz und ordentlich geschoren, seine Wangen angemessen gebrĂ€unt.

Der Meister der Meditation

In der Presse galt Piazza als »Meister der Mediation«. Er hatte mehr als viertausend komplizierte Zwistigkeiten erfolgreich beigelegt, besaß angeblich ein fotografisches GedĂ€chtnis und war nebenbei ein Kampfkunstexperte – er meinte beim Aikido gelernt zu haben, wie man Aggressionen in etwas Produktives kanalisiert. Piazza war nicht mĂŒde zu kriegen. Eigentlich war er der perfekte Busfahrer fĂŒr diese endlos scheinende Fahrt. Noch ehe sich die TĂŒr hinter den beiden AnwĂ€lten schloss, hatte Cameron die FĂŒĂŸe vom Tisch genommen. »Hat er eingewilligt?« Die Frage war an Piazza gerichtet. In den letzten Wochen war ihnen Calamari, immerhin Teilhaber der protzigen Kanzlei Quinn Emanuel, eher wie ein BotengĂ€nger zwischen ihnen und dem Aikido-Meister vorgekommen. Mit seinen lockeren Jeans und Sandalen suchte er wohl Anschluss ans Silicon Valley, aber in Camerons Augen machte sich der Anwalt damit zur Witzfigur.
Eigentlich sollte er gar nicht hier sein. Calamari war die Vertretung fĂŒr Rick Werder Jr., der eigentlich den Fall betreute und in letzter Minute hatte absagen mĂŒssen, um stattdessen einem Unternehmen im 2 Milliarden Dollar schweren Insolvenzverfahren beizustehen. Obwohl das Schicksal des Winklevoss’schen Falles allein auf seinen Schultern ruhte, war Werder nicht zur Schlichtung erschienen, dem alles entscheidenden Moment des Falls. Vermutlich erschien ihm der Deal, dem er gerade nachjagte, grĂ¶ĂŸer und besser. Die Zwillinge hatten die Kanzlei Quinn Emanuel zur VerstĂ€rkung ihres Anwaltsteams engagiert, als die Voruntersuchung zu Ende ging und der Prozessbeginn bevorstand. Das 1986 von John B. Quinn gegrĂŒndete Unternehmen war fĂŒr seine zĂ€hen ProzessanwĂ€lte bekannt, die sich ausschließlich mit Wirtschaftsstreitigkeiten und Schiedsverfahren befassten. Die Kanzlei hatte durch den Verzicht auf eine formelle Kleiderordnung Pionierarbeit geleistet – unerhört in der Welt der piekfeinen SozietĂ€ten. Diese Innovation war schuld an Calamaris modischem Totalschaden. »Abgelehnt hat er nicht«, sagte Piazza, »aber er hat Bedenken.« Tyler sah seinen Bruder an. Der Vorschlag, den sie unterbreitet hatten, war ursprĂŒnglich Camerons Idee gewesen. Nach dem ganzen von AnwĂ€lten betriebenen Hin-und-Her – mit Piazza in der Mitte, als silbrige Sphinx auf der Suche nach AnknĂŒpfungspunkten – hatte sich Cameron gefragt, ob man das ganze Brimborium nicht einfach weglassen könnte. Sie waren doch eigentlich drei Studenten, die einander vor nicht allzu langer Zeit in der Mensa kennengelernt hatten. Könnte man sich nicht zusammensetzen, nur zu dritt, ohne AnwĂ€lte, und die Sache besprechen? »Was fĂŒr Bedenken?«, fragte Cameron. Piazza zögerte. »Sicherheitsbedenken.« Tyler brauchte einen Moment, um zu kapieren, was der Mann sagte. Sein Bruder erhob sich aus dem Sessel. »Er glaubt, wir wĂŒrden ihm eine reinhauen?«, fragte Cameron. »Echt?« Tyler spĂŒrte, wie sich seine Wangen röteten. »Das ist ein Scherz, oder?«
Ihr Anwalt trat beschwichtigend nĂ€her. »Worauf es ankommt ist doch, dass er abgesehen von den Sicherheitsbedenken fĂŒr die Idee zu haben ist.« »Jetzt mal im Ernst«, sagte Tyler. »Er glaubt, wir wĂŒrden ihn vermöbeln? Mitten im Schiedsverfahren? Im BĂŒro eines Schlichtungsanwalts.« Piazzas Gesicht blieb unbewegt, aber seine Stimme senkte sich – in eine derart beruhigende Tonlage, dass man dabei einschlafen konnte. »Bleiben wir bei der Sache. Theoretisch hat er dem Treffen zugestimmt. Es geht nur noch um die Details.« »Wollen Sie uns am Wasserspender anketten?«, fragte Cameron. »FĂŒhlt er sich dann sicherer?« »Das wird nicht nötig sein. Am Ende des Flurs ist ein Besprechungsraum mit GlaswĂ€nden. Da kann das Treffen stattfinden. Nur einer von Ihnen geht zum VieraugengesprĂ€ch hinein. Der Rest von uns bleibt draußen und schaut zu.« Es war völlig absurd. Tyler hatte das GefĂŒhl, wie ein wildes Tier behandelt zu werden. Sicherheitsbedenken. Das Wort fĂŒhlte sich an, als kĂ€me es von ihm. Es klang wie etwas, das nur er sagen wĂŒrde. Vielleicht war es ja auch ein Trick; dass es physisch sicherer fĂŒr ihn wĂ€re, nur mit einem von ihnen zu sprechen, war fast so lĂ€cherlich wie die Vorstellung, sie wĂŒrden ihn verprĂŒgeln wollen, aber vielleicht glaubte er, bei einem Eins-zu-eins-GesprĂ€ch irgendwie intellektuell im Vorteil zu sein.

Der surrealste Augenblick im Leben

Die Zwillinge hatten das GefĂŒhl, dass er sie von Anfang an wegen ihres Aussehens geringschĂ€tzte. FĂŒr ihn waren sie immer nur die Coolen auf dem Campus gewesen. Dumme Sportskanonen, die noch nicht einmal programmieren konnten, die sich ihre Website von einem Nerd bauen lassen mussten. Eine Website, die nur er, das junge Genie, hĂ€tte erfinden können – oder eher: erfinden sollen. Denn wenn sie die Erfinder gewesen wĂ€ren, dann hĂ€tten sie sie erfunden. Nach dieser Logik war es natĂŒrlich klar, dass sie ihm eine hereinhauen wĂŒrden, sobald sie ihn vor sich hĂ€tten. Tyler schloss die Augen und sammelte sich. Dann zuckte er mit den Schultern. »Cameron geht rein.« Sein Bruder war immer der Weichere gewesen, weniger Alphatier, eher zum Biegen bereit, wenn Biegen die einzige Wahl war. Zweifellos war dies hier der Fall. »Wie im TigerkĂ€fig«, sagte Cameron, als sie Piazza und dem Anwalt hinaus auf den Flur folgten. »Haltet das BetĂ€ubungsgewehr im Anschlag. Wenn ihr seht, dass ich ihm an die Kehle gehe, dann tut mir einen Gefallen und zielt auf den Blazer. Er gehört meinem Bruder.« Weder Anwalt noch Schlichter zeigten auch nur das geringste AmĂŒsement.
Als Cameron Winklevoss vierzig Minuten spĂ€ter den Glaskasten betrat, war dies einer der surrealsten Augenblicke in seinem Leben. Mark Zuckerberg saß bereits an dem langen, ...

Table des matiĂšres