Vermögen sichern in bewegten Zeiten: Gestalten Sie aktiv Ihre finanzielle Zukunft
// Von Robert T. Kiyosaki
Wir leben in bewegten Zeiten. Die letzten Jahre haben uns eine ungebrochene Parade von Angst- und Panikmache in den Schlagzeilen, den Vorstandszimmern und an den KĂŒchentischen beschert.
Vermögen sichern in Krisenzeiten â wie soll das gehen?
Corona, Globalisierung, Outsourcing, Massenentlassungen, BetriebsschlieĂungen, Subprime-Hypotheken und Kreditausfallversicherungen, Ponzi-Schemen, Wall-Street-Fiaskos, Rezession ⊠eine schlechte Nachricht jagt die andere.
In Krisenzeiten entlassen nicht nur amerikanische Unternehmen Millionen von Arbeitnehmern pro Monat. Die ungezĂŒgelte Abnahme bei der ErwerbstĂ€tigkeit ist eine verwĂŒstende Epidemie, gegen die nur wenige immun sind. Angefangen bei den FĂŒhrungskrĂ€ften ĂŒber das mittlere Management bis hin zu den VerwaltungskrĂ€ften und Arbeitern, von Bankfachleuten bis zu BĂŒroangestellten im Einzelhandel â alle sind gefĂ€hrdet.
In den letzten Jahren verlor die Rentenvorsorgen vieler Menschen plötzlich die HĂ€lfte ihres Wertes oder gar mehr. Was die Leute fĂŒr solide, zuverlĂ€ssige Vermögenswerte hielten, platzte wie eine Seifenblase. Es gibt keine sicheren ArbeitsplĂ€tze mehr, das ist Vergangenheit. In einer Umfrage von USA Today gaben 60 Prozent der befragten Amerikaner an, dass sie die heutige wirtschaftliche Lage als die gröĂte Krise ihres Lebens betrachten.
Zeit gegen Geld eintauschen ist ein dummer Handel
NatĂŒrlich ist Ihnen das alles schon bekannt. Aber hier ist etwas, was Sie vielleicht noch nicht wissen: Nichts davon ist wirklich neu. Sicher, es brauchte eine schwere Wirtschaftskrise, um den Menschen die Augen zu öffnen und ihnen klarzumachen, dass ihre Existenz gefĂ€hrdet war. Aber Ihr Einkommen geriet nicht ĂŒber Nacht in Gefahr â es war schon immer in Gefahr. Ăber vielen Köpfen hĂ€ngt seit Jahren ein Damoklesschwert, denn es ist ein schmaler Grat zwischen ZahlungsfĂ€higkeit und Ruin.
Die Menschen verlassen sich auf die nĂ€chste Gehaltszahlung, um jeden Monat die Lebenshaltungskosten bezahlen zu können, und sie haben meist nur ein sehr dĂŒnnes Sicherheitskissen, und sehr oft ĂŒberhaupt keines. Ein Gehalt bekommt man, wenn man seine »Zeit gegen Geld eintauscht«, und in Zeiten der Rezession ist dies die am wenigsten zuverlĂ€ssige Einkommensquelle, die es gibt. Warum? Das kann ich Ihnen sagen: Wenn die Zahl der BeschĂ€ftigten sinkt, ist auch weniger verfĂŒgbares Einkommen im Umlauf, um Sie fĂŒr Ihre Zeit zu bezahlen.
Ich habe es ja gesagt
Ich will jetzt nicht mit der Ich-habâs-ja-gleich-gesagt-Masche kommen, aber ⊠ich habâs ja gleich gesagt. Und ich sage das auch schon seit Jahren: Sichere ArbeitsplĂ€tze gibt es einfach nicht mehr. Wirtschaftskonzerne sind die Dinosaurier des 20. Jahrhunderts, die zitternd kurz vor der Ausrottung stehen. Wenn Sie eine wirklich sichere Zukunft haben wollen, mĂŒssen Sie diese Zukunft schon selbst in die Hand nehmen.
Meiner Meinung nach steuern die USA und viele westliche Staaten auf eine finanzielle Katastrophe zu, und schuld daran ist, dass unser Schulsystem den SchĂŒlern keine realistische Finanzausbildung bietet. Wenn Sie glauben, dass Ihre privaten Finanzmarktinvestitionen die Zukunft ĂŒberdauern werden, wenn Sie mit den Schwankungen des Aktienmarktes Russisches Roulette spielen wollen, dann setzen Sie damit Ihre Alterssicherung aufs Spiel. Was werden Sie tun, wenn Sie 85 Jahre alt sind und die Finanzwelt nach einem Höhenflug wieder in die tiefsten Tiefen absackt? So etwas entzieht sich völlig Ihrer Kontrolle. Ich sage nicht, dass Investitionen in die FinanzmĂ€rkte schlecht sind. Ich sage nur, dass sie nicht sicher sind und dass sie keine kluge Wahl darstellen, und ich wĂŒrde nicht auf sie setzen, wenn es um meine finanzielle Zukunft ginge.
Sichern Sie nicht Ihre Zukunft mit Renten
Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit haben so viele Menschen fĂŒr ihr Renteneinkommen auf den Aktienmarkt gesetzt. Das ist Wahnsinn. Glauben Sie denn, dass der Sozialstaat da sein wird, um sich um Sie zu kĂŒmmern? Dann glauben Sie wohl auch noch an den Osterhasen. Die gröĂte StĂ€rke eines Wertpapiers ist seine LiquiditĂ€t â und das ist gleichzeitig auch seine gröĂte SchwĂ€che. Wir alle wissen, der nĂ€chste Börsencrash kommt bestimmt, und dann sitzen wir wieder in der Patsche. Warum sollten Sie sich darauf einlassen?
Was ist unlĂ€ngst erst wieder geschehen? Es gab wieder einmal einen Börsencrash und er hat viele Leute in den Ruin getrieben. Warum? Weil unsere Gewohnheiten und geistigen Einstellungen sich einfach nicht Ă€ndern wollen. 1971 trennte sich die amerikanische Wirtschaft vom Goldstandard. Dies geschah ĂŒbrigens ohne die Zustimmung des Kongresses. Doch was zĂ€hlt, ist, dass es geschehen ist. Warum ist das wichtig? Weil dies fĂŒr uns den Weg ebnete, immer mehr Banknoten zu drucken, so viele, wie wir nur wollten, ohne dass diese an einen tatsĂ€chlichen, greifbaren, echten Wert gebunden wĂ€ren. Wir handelten absolut surreal und das öffnete die Tore fĂŒr den gröĂten Wirtschaftsboom der Geschichte. Ăber die nĂ€chsten 35 Jahre hinweg wuchs die amerikanische Mittelklasse rasant an.
Vom TellerwÀscher zum Kredit-MillionÀr?
WĂ€hrend der Dollar an Wert verlor und der Buchwert von Immobilien und anderen Vermögenswerten anschwoll, wurden aus einfachen Menschen MillionĂ€re. Plötzlich konnte jeder ĂŒberall und jederzeit Kredite haben, und Kreditkarten verbreiteten sich wie Pilze nach einem FrĂŒhlingsregen. Um diese Kreditkarten abzuzahlen, begannen die Amerikaner, ihre Eigenheime als Geldausgabemaschinen zu nutzen, schuldeten um und liehen sich Geld, liehen sich Geld und schuldeten wieder um
Immerhin steigen Immobilien doch immer im Wert, oder etwa nicht? Falsch. Bis 2007 hatten wir so viel heiĂe Luft in diesen finanziellen Ballon gepumpt, wie es nur ging â doch diese traumhafte Seifenblase kam wieder auf den Boden der Tatsachen zurĂŒck und es krachte heftig. Es waren nicht nur die Lehman Brothers und Bear Stearns, die ruiniert waren. Millionen von Menschen verloren ihre Altersersparnisse, ihre Renten und ihre Arbeitsstellen. In den 1950er-Jahren, als General Motors (GM) der mĂ€chtigste Wirtschaftskonzern in Amerika war, nahm die Presse eine Aussage des Vorsitzenden von GM auf und machte sie zu einem Motto, das jahrzehntelang von Mund zu Mund ging: »Wenn GM untergeht, geht die ganze Nation unter.«
Immer mehr Leute sind pleite
Tja, Leute, die nicht gerade gute Nachricht ist, dass GM im Jahr 2009 Konkurs angemeldete und noch im selben Sommer zahlte der Staat Kalifornien seine Rechnungen mit Schuldscheinen statt mit Bargeld. Zurzeit nimmt der Prozentsatz der Amerikaner, die ein Eigenheim besitzen, ab. Die Zahl der Zwangsvollstreckungen aus Hypotheken ist so hoch wie nie. Es gibt immer weniger Mittelklassefamilien, Sparkonten schrumpfen, sofern sie ĂŒberhaupt noch existieren, und die Schulden der Familien erhöhen sich. Die Anzahl von Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, steigt rapide an.
Gleichzeitig arbeiten immer mehr Menschen auch nach dem 65. Lebensjahr weiter. Die Anzahl neuer Bankrotte geht durch die Decke. Und viele Amerikaner haben nicht genug Geld, um sich zur Ruhe zu setzen â nicht einmal annĂ€hernd genug. Haben all diese schlechten Nachrichten Ihre Aufmerksamkeit geweckt? Das haben sie bestimmt, und Sie stehen damit nicht allein da. Menschen auf der ganzen Welt haben aufgehört, morgens die Schlummertaste zu drĂŒcken und sich noch einmal im Bett umzudrehen. Prima! Nun, da Sie aufgewacht sind, sehen, was vor sich geht, und erkennen, dass das gar nicht schön ist, können wir in die Tiefe gehen. Schauen wir, was das wirklich bedeutet â und was Sie dagegen tun können.
Der Aufstieg der Roboter
Was haben Sie in der Schule ĂŒber Geld gelernt? FĂŒr die meisten Menschen gilt: »Nicht viel.« Wenn sie ĂŒberhaupt etwas zu diesem Thema gehört haben, dann: »Geh zur Schule, ergreife einen Beruf, spare, kauf dir ein Haus, zahle deine Schulden zurĂŒck und lege dein Geld langfristig in Aktien an.« Im Industriezeitalter mag das ein guter Rat gewesen sind, doch im Informationszeitalter ist er ĂŒberholt. Die Globalisierung war das Ende gut bezahlter Stellen fĂŒr Arbeiter. Ihre ArbeitsplĂ€tze wanderten nach China, Indien und Mexiko ab ⊠Der Aufstieg der Roboter wird das Ende hoch bezahlter Stellen fĂŒr Angestellte sein.
Die ArbeitsplĂ€tze, die noch nicht auf andere Kontinente abgewandert sind, werden heute von Robotern und kĂŒnstlicher Intelligenz ĂŒbernommen. Selbst hochqualifizierte Fachleute wie Ărzte, AnwĂ€lte und Steuerberater sind davor nicht gefeit. Adidas hat soeben verkĂŒndet, Schuhe neuerdings in Deutschland und den Vereinigten Staaten zu produzieren statt in China oder Vietnam. Apples wichtigster Zulieferer Foxconn will nach eigenen Angaben 1 Million Roboter bestellen, um 3 Millionen Arbeiter zu ersetzen. Studienabsolventen in aller Welt mĂŒssen hohe Studienkredite zurĂŒckzahlen â die belastendsten Schulden ĂŒberhaupt â und können ihn dann nicht finden, den sprichwörtlichen hochbezahlten Job, fĂŒr den sich der Studienkredit lohnt. Roboter verlangen weder Lohn noch Gehaltserhöhungen, sie arbeiten lĂ€nger und brauchen weder Urlaub noch Pausen, Krankenversicherungs- oder RentenbeitrĂ€ge.
Die Sparer sind die Dummen
Es war einmal: Wer in den 1970er-Jahren eine Million gespart hatte, bekam dafĂŒr im Jahr 15 Prozent Zinsen, also 150.000 Dollar.* Davon konnte man damals gut leben. Heute bringt eine Million Dollar vielleicht 1,5 Prozent Zinsen im Jahr â 15.000 Dollar. Damit kommt kein MillionĂ€r mehr aus. Die Sparer sind heute die gröĂten Verlierer. 2008 erfuhren rund zehn Millionen Eigenheimbesitzer am eigenen Leib, dass Immobilien kein Vermögen sind. Damals brach der HĂ€usermarkt zusammen. Die Hypotheken waren höher als der Wiederverkaufswert. Das bescheidene kleine Eigenheim von der Stange, einst der Stolz der geburtenstarken JahrgĂ€nge, ist heute die HundehĂŒtte des Immobilienmarkts.
Und die Kinder und Enkel der Babyboomer, die sogenannten Millennials, können sich diesen »wichtigsten Vermögensbaustein« weder leisten noch wollen sie ihn haben. Mit steigenden Steuern auf Immobilien werden die Preise fĂŒr das eigene kleine HĂ€uschen weiter fallen. FĂŒr Wohnimmobilien gilt dann: lieber klein und effizient als groĂ und belastend. Und die Eigenheimpreise hĂ€ngen mit dem Arbeitsmarkt zusammen. Roboter brauchen keine HĂ€user. Roboter leben im Betrieb, rund um die Uhr.
Heute sind die Sparer noch gröĂere Verlierer, weil die Zinsen in vielen LĂ€ndern unter null fallen und Roboter weiterhin Arbeitnehmer verdrĂ€ngen. Trotzdem raten Eltern ihren Kindern immer noch wie frĂŒher: »Geh zur Schule, ergreife einen Beruf und leg was auf die hohe Kante.«
Wirtschaftslehre ist keine Finanzbildung
Wie um Ihre mangelnde Finanzbildung zu verteidigen, schieĂen die Intellektuellen zurĂŒck: »Aber ich hatte doch Wirtschaftslehre in der Schule.« Oder: »An der Schule meiner Kinder wird viel Wert auf wirtschaftswissenschaftliche FĂ€cher gelegt.« Manche werfen dann mit den Namen berĂŒhmter Ăkonomen um sich wie John Maynard Keynes, Milton Friedman, Ludwig von Mises oder Friedrich August von Hayek. Die Theorien dieser Wirtschaftswissenschaftler mögen vor 50 Jahren wasserdicht gewesen sein, doch heute lecken sie, und es wird nicht mehr lange dauern, bis der Damm vollends bricht.
Lieber als auf die Wissenschaftler höre ich auf zwei einflussreiche Wirtschaftsphilosophen: Karl Marx, der Das Manifest der Kommunistischen Partei verfasste, und Ayn Rand, Autorin von Atlas wirft die Welt ab.
Ayn Rand
Ayn Rand wurde 1905 im russischen St. Petersburg geboren und erlebte als HalbwĂŒchsige die russische Revolution. Die Bolschewiken nahmen ihrem Vater sein Unternehmen und alles, wofĂŒr er gearbeitet hatte. 1926 wanderte sie nach New York aus. Sie hat Kommunismus und Kapitalismus erlebt und hat ĂŒberzeugende Ansichten ĂŒber beide Wirtschaftssysteme. Ăber westliche Ăkonomen und Akademiker in ihren ElfenbeintĂŒrmen Ă€uĂerte sie kritisch: »Sie können vielleicht die Augen vor der RealitĂ€t verschlieĂen âŠ, aber sie können nicht dem Abgrund entrinnen, den sie nicht sehen möchten.«
Es heiĂt, Rands Romanhelden wehrten stĂ€ndig »Schmarotzer«, »PlĂŒnderer« und »Nassauer« ab, die ihnen die FrĂŒchte ihrer Arbeit streitig machen. Die Schmarotzer, PlĂŒnderer und Nassauer plĂ€dieren fĂŒr hohe Steuern, Arbeitnehmerrechte, Staatseigentum, staatliche Investitionen, staatliche Planung, Regulierung und Umverteilung. Als PlĂŒnderer bezeichnet Rand BĂŒrokraten und Staatsbeamte, die anderen durch unterschwellige Gewaltandrohung »mit vorgehaltener Waffe« ihre Einnahmen wegnehmen. Sie eignen sich gewaltsam das Eigentum der Menschen an, die es »produziert« oder »verdient« haben.
Nassauer sind nach Rands Darstellung Menschen, die selbst nicht zu Wertschöpfung in der Lage sind. Weil sie nichts produzieren können, legen sie es darauf an, im Namen der BedĂŒrftigen die ErtrĂ€ge anderer einzufordern â die ErtrĂ€ge der produktiv TĂ€tigen. Im Namen der BedĂŒrftigen stehlen sie von den Produzierenden und schieben das Geld in die eigene Tasche. FĂŒr die FĂ€higkeiten der Produzierenden haben sie nur GeringschĂ€tzung ĂŒbrig. Stattdessen salbadern sie vom »moralischen Recht der Menschen« und ermöglichen »rechtmĂ€Ăige« Enteignung durch den Staat. Wie Sie wissen, ist die Welt voll von unproduktiven Nassauern, PlĂŒnderern und Schmarotzern, die sich als »moralisch und geistig ĂŒberlegene Gutmenschen« darstellen. Wie der Titel vermuten lĂ€sst, stellt Atlas wirft die Welt ab oder Wer ist John Galt? (Originaltitel: Atlas Shrugged, in Deutschland auch unter dem Titel Der Streik erschienen) die Frage: Was passiert, wenn die Produzierenden einfach mit den Schultern zucken, nichts mehr leisten und beitragen und sich zurĂŒckziehen? Das Buch erschien 1957 und wurde zunĂ€chst heftig attackiert und kritisiert. Mit der Zeit avancierte es jedoch zum Klassiker. Manche sagen sogar: »Nach der Bibel ist Atlas wirft die Welt ab das wichtigste Buch in meinem Leben.«
Karl Marx
Karl Marx wurde 1818 in Trier geboren, im heutigen Deutschland. Er gilt als Sozialist und RevolutionĂ€r â ein Mann, der viele der modernen RevolutionĂ€re unserer Zeit beeinflusst hat â wie Wladimir Lenin, Mao Tse-tung, Fidel Castro, Hugo Chavez und Che Guevara. Zu seinen berĂŒhmteren Zitaten gehört: »Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern.
Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller LĂ€nder, vereinigt euch!« Marxâ sozialistische Ansichten waren so irritierend, dass er Europa verlassen und nach England gehen musste. In London schrieb er fĂŒr den New York Tribune und stieĂ beim amerikanischen Publikum auf offene Ohren, als er sich zu Sklaverei, Klassenkampf und Klassenbewusstsein Ă€uĂerte.
Vereinfacht gesagt definierte Marx den Klassenkampf als Konflikt zwischen der Aristokratie, der Bourgeoisie und dem Proletariat. Diese Klassen lassen sich wiederum folgendermaĂen definieren:
- Aristokratie: Eine regierende Klasse, die Reichtum, besondere Vorrechte und Titel erbt, in aller Regel eine Monarchie.
- Bourgeoisie: Ăblicherweise eine Bezeichnung fĂŒr die Mittelschicht. Wenn Sie jemand als »bourgeois« bezeichnet, ist das vermutlich beleidigend gemeint und soll heiĂen, Sie sind kleinbĂŒrgerlich und engstirnig â ein typischer Angehöriger der Mittelschicht eben. FĂŒr Marx war jemand, der dieser Schicht angehörte, auf materiellen Besitz versessen, jedoch ohne viel Antrieb oder Ehrgeiz. Es reichte ihm, wenn er es bequem hatte.
- Proletariat: Eine Klasse von LohnempfÀngern, die weder Kapital noch Produktionsmittel besitzt, aber auch Menschen, die ihre Arbeitskraft verkaufen, um davon zu leben und gleichzeitig die Àrmste Arbeiterklasse.
Was âAristokratenâ besser machen
Im Agrarzeitalter gehörte das Land den Königen und Königinnen â der Aristokratie. Das englische Wort peasant fĂŒr Bauer leitet sich aus dem Französischen ab, von pays (Land) und sans (ohne) â ohne Land. Es waren Menschen, die zwar auf dem Land arbeiteten, es aber nicht besaĂen. Und liest man den englischen Begriff fĂŒr Immobilien, Real Estate, spanisch, dann wird daraus königliches Anwesen.
Zur Aristokratie des Industriezeitalters zĂ€hlten Industriemagnaten wie Henry Ford, John D. Rockefeller und JP Morgan. Ford produzierte Autos, Rockefeller Benzin und Morgan Geld. Die neuen Aristokraten des Informationszeitalters sind Tech-Wizards, die den Cyberspace kontrollieren â Menschen wie Appel-MitgrĂŒnder Steve Jobs, Jeff Bezos von Amazon oder Sergey Brin und Larry Page von Google. Im Agrarzeitalter bezeichnete man die Reichen als Aristokraten. Heute werden sie Kapitalisten genannt.
Der Rat, Proletarier zu werden?
Eltern, die zu ihrem Kind sagen, es solle in die Schule gehen und einen Ber...