Landwirtschaftliche Produktionsanlagen römischer Villen im republikanischen und kaiserzeitlichen Italien
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Landwirtschaftliche Produktionsanlagen römischer Villen im republikanischen und kaiserzeitlichen Italien

Michael Feige

  1. 532 pages
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Landwirtschaftliche Produktionsanlagen römischer Villen im republikanischen und kaiserzeitlichen Italien

Michael Feige

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Die landwirtschaftliche Produktion bildete eine der zentralen Aufgabe römischer Villen. Anlagen zur Verarbeitung der Agrarprodukte waren fĂŒr das Funktionieren der LandgĂŒter daher von essentieller Bedeutung. Gerade mit Blick auf Italien, das Kernland der Villenkultur, stĂŒtzte sich das Bild dieser Einrichtungen lange Jahrzehnte aber auf wenige, gut bekannte Beispiele. Vor diesem Hintergrund unternimmt der Autor eine systematische Zusammenstellung und Analyse der mittlerweile recht zahlreichen Reste landwirtschaftlich genutzter Villen im republikanischen und frĂŒhkaiserzeitlichen Mittelitalien. Die Untersuchung fokussiert dabei Installationen zur Verarbeitung von Wein, Oliven und Getreide, den sog. cash crops der römischen Agrarwirtschaft. Im Zentrum steht die Frage der rĂ€umlichen Organisation der landwirtschaftlichen Produktionsanlagen und ihr VerhĂ€ltnis zum ĂŒbrigen VillengebĂ€ude – allen voran den teils aufwendigen Wohnarealen. Die vergleichende Betrachtung der Anlagen offenbart bereits fĂŒr die FrĂŒhphase der Villenwirtschaft regional spezifische Konzepte in der Ausstattung und rĂ€umlichen Organisation der LandgĂŒter. Die detaillierte Analyse dieser unterschiedlichen Konzepte erlaubt RĂŒckschlĂŒsse auf Prozesse des Technologietransfers, aber auch auf regionale Akteure und Wirtschaftsstrategien, die die AusprĂ€gung der Villenwirtschaft in Mittelitalien entscheidend beeinflusst haben.

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Informations

Éditeur
De Gruyter
Année
2021
ISBN
9783110720839
Édition
1
Sujet
History

1 EinfĂŒhrung

Römische Villen stellen als Architekturkomplexe zur Besiedlung und Nutzung des lĂ€ndlichen Raumes einen der vielseitigsten archĂ€ologischen Kontexte der Antike dar. In ihrer Funktion als wirtschaftliche LandgĂŒter bildeten sie den agrarökonomischen Nukleus und somit eine zentrale SĂ€ule der Wirtschaftsnetzwerke in weiten Teilen des Imperium Romanum. 1 In ihrer simultanen Bauaufgabe einer extraurbane Wohnarchitektur, in Form eines einfachen Landgutes oder einer palatialen Residenz, 2 bildeten die Villen gleichfalls einen zentralen Raum in der Lebenswelt unterschiedlichster sozialer Gruppen – vom Sklaven bis zum aristokratischen Villenbesitzer. Infolge dieser unterschiedlichen Bauaufgaben und aufgrund ihrer Gebundenheit an eine Vielzahl von Landschaftsformationen erweisen sich die römischen Villen als ausgenommen vielseitige Bauten, die ein breites Spektrum architektonischer Formen und Elemente in einem funktional wie Ă€sthetisch kohĂ€renten und angemessenen Ensemble miteinander vereinten. Um ein tieferes VerstĂ€ndnis der Villenkomplexe als Architektur-, Wirtschafts-, oder Lebensform 3 zu erlangen, ist eine systematische Auseinandersetzung mit den Einzelaspekten dieser sehr vielgestaltigen Konstellation unumgĂ€nglich.
Von diesem Standpunkt ausgehend möchte die vorliegende Arbeit mit den wirtschaftlichen Produktionsanlagen und -rĂ€umen der Villen im römischen Italien einen von archĂ€ologischer Seite bisher nicht systematisch untersuchten Aspekt der Villenarchitektur und -ausstattung adressieren, der innerhalb der Funktionsweise und dem Aufbau der lĂ€ndlichen Komplexe aber eine ebenso wesentliche Bedeutung besaß, wie die oft bewunderte Ausstattung ihrer Wohnareale mit aufwĂ€ndigem Bauschmuck, Wandmalereien und Mosaiken.

1 Untersuchungsgegenstand und -rahmen

Die vorliegende Arbeit hat es sich zum Ziel gesetzt, die baulich-technische Gestaltung und Strukturierung der landwirtschaftlichen Produktionsanlagen und -rĂ€ume römischer Villen in Italien sowie ihre Rolle in der Konzeption und Planung des VillengebĂ€udes als Ganzes zu untersuchen. Die Frage ist dabei, inwiefern produktive Prozesse und ArbeitsablĂ€ufe in der Gestaltung der VillengebĂ€ude berĂŒcksichtigt wurden und welche technischen Möglichkeiten in diesem Rahmen zum Einsatz kamen. Gerade das rĂ€umliche VerhĂ€ltnis der WirtschaftsrĂ€ume zu den teils luxuriös ausgestatteten Wohnarealen der Villen ist in diesem Zusammenhang von Interesse. Mit Blick auf ihre beiden grundlegenden Bauaufgaben steht damit also die Frage im Mittelpunkt, welche rĂ€umlich-strukturellen Lösungen gewĂ€hlt wurden, um den funktionalen Spagat zwischen einem landwirtschaftlichen Nutzbau und einem lĂ€ndlichen Wohnsitz architektonisch umzusetzen.

1.1 Zum Villenbegriff der Untersuchung

Vor dem Einstieg in die Untersuchung ist jedoch zunĂ€chst festzuhalten, was innerhalb der vorliegenden Arbeit unter dem Begriff Villa verstanden und als solche angesprochen wird. Der antike Terminus villa bezeichnet in seiner einfachsten Bedeutung einen alleinstehenden Wohnbau außerhalb der Stadt mit zugehörigem Grundbesitz (fundus oder praedium). 4 Sie bildet in diesem Sinne das GegenstĂŒck zur urbanen domus. 5 Mit dem Begriff wurde im Laufe der römischen Geschichte eine Vielzahl lĂ€ndlicher Siedlungsformen angesprochen, 6 wobei die Vielseitigkeit des Begriffes bereits den Zeitgenossen bewusst war. 7 Die lateinischen Agrarschriftsteller Cato der Ältere, Varro und Columella, die einige der ausfĂŒhrlichsten Betrachtungen zur Villa ĂŒberliefern, unternahmen dabei alle die gedankliche Trennung zwischen einem Wohnaspekt und einem Wirtschaftsaspekt. 8 Andere Autoren wie Cicero oder Plinius der JĂŒngere zeichnen wiederum ein stark auf die Muße der aristokratischen Oberschicht ausgelegtes Bild. 9 Das VerstĂ€ndnis und die Vorstellungen zum Begriff villa war also im Verlauf der römischen Geschichte einerseits gesellschaftlichen VerĂ€nderungen unterworfen, gleichzeitig aber auch von der Perspektive und Erfahrungswelt des jeweiligen Autors bestimmt. 10 Diesem schriftlich tradierten Bild der Villa steht ein Ă€ußerst umfangreicher und in gleicher Weise diverser archĂ€ologischer Befund gegenĂŒber. Der Versuch eine allgemein tragfĂ€hige und gleichzeitig fĂŒr die Ansprache der diversen materiellen Hinterlassenschaften geeignete Vorstellung oder gar prĂ€zise Definition des Begriffes Villa zu finden, steht daher vor nicht zu unterschĂ€tzenden Schwierigkeiten. 11
Zu Recht wurde gerade in jĂŒngerer Zeit darauf hingewiesen, dass die verschiedenen Erscheinungen, die mit dem Begriff Villa in Verbindung zu bringen sind, als Teile und PhĂ€nomene eines sozioökonomischen Gesamtsystems eng miteinander in Beziehung standen. 12 Gleichzeitig kann es aber nicht zielfĂŒhrend sein, die umfang- und variationsreiche archĂ€ologische Überlieferung römischer Villen aus verschiedenen Regionen der römischen Welt mit soziokulturell sehr heterogener PrĂ€gung, 13 subsumiert innerhalb eines gesamtheitlichen Modells zu untersuchen. Dies wird der Vielseitigkeit des archĂ€ologischen Materials zum einen nicht gerecht, 14 zum anderen verbaut ein solches VerstĂ€ndnis aber auch wertvolle Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns, die sich gerade aus dieser HeterogenitĂ€t ergeben.
Entsprechend folgt die vorliegende Untersuchung einem Ansatz, der der DiversitĂ€t der archĂ€ologischen Überlieferung Rechnung trĂ€gt und anhand unterschiedlicher Kategorien zu systematisieren sucht. Unter den verschiedenen Möglichkeiten die LandgĂŒter anhand ihrer Architekturform, ihrer topografischen und geografischen Lage oder ihrer Bauaufgabe zu differenzieren, 15 ist die vorliegende Untersuchung aufgrund ihrer Fragestellung dabei vor allem mit dem Problem einer funktionalen Kategorisierung der Villen konfrontiert. Innerhalb der altertumswissenschaftlichen Forschung werden ĂŒblicherweise landwirtschaftliche Betriebe (Farmen, Gutshöfe, villae rusticae) und Landsitze ohne agrarische Funktion (villa urbanae bzw. Otiumvillen) differenziert. 16 Dieser grundlegenden Unterscheidung folgt auch die vorliegende Untersuchung.
Allerdings werden die verschiedenen zur Differenzierung herangezogenen Termini und Kategorien innerhalb der Forschung nicht einheitlich verwendet. 17 Als problematisch erweist sich dabei gerade der RĂŒckgriff auf schriftlich ĂŒberlieferte Begriffe, mit denen explizit oder implizit bestimmte historische PhĂ€nomene, aber auch soziale Gruppen und Praktiken verbunden sind, die die Betrachtungen bereits in eine bestimmte interpretative Richtung lenken. 18 Die jĂŒngere Villenforschung steht dieser Kategorisierung daher kritisch gegenĂŒber. 19
Diesen Überlegungen Rechnung tragend, verzichtet die vorliegende Studie auf eine Ansprache und Kategorisierung von villae rusticae oder villae urbanae. Eine auf quantitative, qualitative oder soziale Parameter abzielende Unterscheidung der lĂ€ndlichen GebĂ€ude in Gehöfte 20/Bauernhöfe, Farmen und Rusticavillen wird nach Möglichkeit ebenfalls vermieden. Die entsprechenden Kategorien erweisen sich als sehr dehnbar, sind nur schwer an eindeutige Indizien in den archĂ€ologischen Befunden der LandgĂŒter zu binden und eignen sich daher letztlich nicht zur Systematisierung der Bauten. 21 Der Verzicht auf diese Differenzierung der LandgĂŒter ist auch direkt aus der Materialbasis der Arbeit heraus begrĂŒndbar. Der Fokus der vorliegenden Untersuchung liegt auf den landwirtschaftlichen Installationen und RĂ€umen der LandgĂŒter. Wie das hier gesammelte Material zeigt, sind derartige Anlagen in Baukomplexen unterschiedlichster GrĂ¶ĂŸe und Ausstattung zu finden. Die grundlegende technische Ausstattung und die Konzeption der landwirtschaftlichen Anlagen erweisen sich dabei aber als unabhĂ€ngig von den beiden genannten Merkmalen. 22 Die sozialen Implikationen, die mit beiden Faktoren zu verbinden sind, waren in dieser Hinsicht also nicht von vorrangigem Belang. 23
Um also eine möglichst neutrale Herangehensweise zu gestatten, wird unter dem Begriff Villa hier in einem sehr allgemeinen Sinn ein extraurbanes WohngebÀude verstanden. Soll im Folgenden auf die spezifische Aufga...

Table des matiĂšres

  1. Title Page
  2. Copyright
  3. Contents
  4. 1 EinfĂŒhrung
  5. 2 Produktionsanlagen und -rĂ€ume fĂŒr Wein, Öl und Getreide
  6. 3 ProduktionsrĂ€ume im rĂ€umlichen GefĂŒge der VillengebĂ€ude
  7. 4 HintergrĂŒnde der Entwicklung der landwirtschaftlichen Villen in Italien
  8. 5 Zusammenfassung und Ausblick
  9. Appendix – Landwirtschaftsanlagen als Kult- und ReprĂ€sentationsort
  10. Katalog
  11. Anhang
  12. Tafeln
  13. Stichwortverzeichnis
Normes de citation pour Landwirtschaftliche Produktionsanlagen römischer Villen im republikanischen und kaiserzeitlichen Italien

APA 6 Citation

Feige, M. (2021). Landwirtschaftliche Produktionsanlagen römischer Villen im republikanischen und kaiserzeitlichen Italien (1st ed.). De Gruyter. Retrieved from https://www.perlego.com/book/3146569/landwirtschaftliche-produktionsanlagen-rmischer-villen-im-republikanischen-und-kaiserzeitlichen-italien-pdf (Original work published 2021)

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Feige, Michael. (2021) 2021. Landwirtschaftliche Produktionsanlagen Römischer Villen Im Republikanischen Und Kaiserzeitlichen Italien. 1st ed. De Gruyter. https://www.perlego.com/book/3146569/landwirtschaftliche-produktionsanlagen-rmischer-villen-im-republikanischen-und-kaiserzeitlichen-italien-pdf.

Harvard Citation

Feige, M. (2021) Landwirtschaftliche Produktionsanlagen römischer Villen im republikanischen und kaiserzeitlichen Italien. 1st edn. De Gruyter. Available at: https://www.perlego.com/book/3146569/landwirtschaftliche-produktionsanlagen-rmischer-villen-im-republikanischen-und-kaiserzeitlichen-italien-pdf (Accessed: 15 October 2022).

MLA 7 Citation

Feige, Michael. Landwirtschaftliche Produktionsanlagen Römischer Villen Im Republikanischen Und Kaiserzeitlichen Italien. 1st ed. De Gruyter, 2021. Web. 15 Oct. 2022.