Civiliser le monde, ensauvager l'Europe ?
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Civiliser le monde, ensauvager l'Europe ?

Circulations des savoirs, transferts et Mimicry dans l'espace germanophone et sa sphĂšre coloniale

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Civiliser le monde, ensauvager l'Europe ?

Circulations des savoirs, transferts et Mimicry dans l'espace germanophone et sa sphĂšre coloniale

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À propos de ce livre

Qu'en est-il, depuis la grande Ă©poque coloniale europĂ©enne (ConfĂ©rence de Berlin 1884-1885), de la construction des savoirs coloniaux, de la « mission civilisatrice » de l'Europe et surtout, des craintes et des aspirations profondes induites par cette dynamique, notamment dans les pays de langue allemande, sur le continent et outremer? Des chercheurs francophones et germanophones, historiens et germanistes, soulignent ici avec force et originalitĂ© le problĂšme essentiel du « dĂ©sir de l'Autre », doublĂ© de la peur d'un possible « ensauvagement », d'une perte d'identitĂ©, des colonisateurs. Leurs analyses d'un mimĂ©tisme interactif (Mimicry) rĂ©vĂšlent Ă©galement un dĂ©sir postmoderne de « dĂ©civilisation » qui se manifeste encore aujourd'hui dans la politique et les arts. Ces questions concernent, outre les espaces officiellement colonisĂ©s, ceux oĂč se sont Ă©tablies des « colonies d'Allemands ».

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Informations

Année
2017
ISBN
9782304046199

Oskar Lenz (1848 – 1925): Karriere eines „Kolonialgeographen“

Laurent DedryvĂšre
Université de Paris, Diderot

Einleitung

Der Geograph Oskar Lenz (1848–1925)[1] ist heute auch dem breiteren Publikum ein Begriff[2]. Zeit seines Lebens erfreute er sich aber eines weitaus grĂ¶ĂŸeren Ruhms, den er drei Forschungsreisen durch Afrika verdankte: Von Juni 1874 bis Februar 1877 erkundete er im Auftrag der „Deutschen Gesellschaft zur Erforschung Äquatorial-Afrikas“ das Flussbecken des OgoouĂ©[3]. Seine zweite, im Auftrag der „Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland“ unternommene Reise fĂŒhrte ihn von Tanger nach Saint-Louis in Senegal (November 1879 bis Januar 1881)[4]. Schließlich durchquerte er den afrikanischen Kontinent von der Kongo- bis zur SambesimĂŒndung (Juli 1885-Januar 1887)[5]. Lenz’ Reisen fallen in die frĂŒhe Phase der Erforschung Afrikas durch deutsche Geographen[6].
Vor allem seine zweite Reise war von Erfolg gekrönt. Nach seiner RĂŒckkehr wurde er als der erste EuropĂ€er bejubelt, der die Strecke von Timbuktu nach Saint-Louis zurĂŒckgelegt hatte[7]. Unterwegs schrieb er geologische, botanische und ethnographische Beobachtungen auf, die er spĂ€ter fĂŒr ein Buch (Lenz 1884) und zahlreiche populĂ€rwissenschaftliche Artikel verwertete[8].
Nach seiner letzten Reise wurde Lenz zum ordentlichen Professor der Geographie an der deutschen UniversitĂ€t in Prag ernannt[9]. Diese prestigetrĂ€chtige Stelle war die Krönung einer wissenschaftlichen Karriere, die siebzehn Jahre zuvor an der UniversitĂ€t Leipzig mit der Verteidigung einer Dissertation im Bereich der Geologie angefangen hatte[10]. Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1909 galt Lenz als internationaler Spezialist der europĂ€ischen Kolonisation. Seine Berufung auf die geographische Lehrkanzel in Prag zeugt vom Interesse fĂŒr „Kolonialgeographie“ in Cisleithanien und verdient insofern unsere Aufmerksamkeit, als Österreich ĂŒber keinen nennenswerten Kolonialbesitz verfĂŒgte.
Der vorliegende Aufsatz versteht sich als Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte der Geographie im kolonialen Kontext. In den postcolonial studies gilt die Geographie als koloniale Disziplin schlechthin[11]. Nicht nur hĂ€tten die europĂ€ischen Geographen die territoriale Inbesitznahme ermöglicht, sondern auch die Wahrnehmung der kolonisierten RĂ€ume und Landschaften grundlegend beeinflusst. Dieses allgemeine Urteil, so anregend es auch ist, wurde aber durch Detailstudien verfeinert und ergĂ€nzt: Neuere Forschungen haben die Aufmerksamkeit auf die Vielfalt der Situationen gelenkt[12], insbesondere auf die Einbettung der geographischen Forschungen in komplexe – transnationale und transimperiale – Wissensnetzwerke[13].
Im vorliegenden Artikel soll auf Lenz’ wissenschaftliche Karriere nĂ€her eingegangen werden. Wie wurde er zum international anerkannten Spezialisten der Kolonialgeographie? Warum fiel die Wahl fĂŒr die Stelle des ordentlichen Professors der Geographie an der deutschen UniversitĂ€t Prag auf ihn? Im Folgenden soll insbesondere seine EinfĂŒgung in internationale Gelehrtennetzwerke erhellt werden.

Wie Oskar Lenz zum Kolonialgeographen wurde

Nachdem Lenz sich 1872 in Wien niedergelassen hatte, bekam er 1873 eine feste Stelle als Gehilfe an der kaiserlich-königlichen geologischen Reichsanstalt[14]. Ab 1872 steuerte er den Verhandlungen dieser Anstalt zahlreiche Bodenbeschreibungen österreichischer und ungarischer Regionen bei[15]. Die Entwicklung der Themen, die er in seinen Veröffentlichungen behandelte, ist aufschlussreich. Zwischen 1870 und 1895 verfasste er 152 Artikel bzw. BĂŒcher, von denen 47 (31 Prozent) geologischen Themen gewidmet sind (Lenz 1895). Die meisten geologischen BeitrĂ€ge datieren aber aus den Jahren vor 1879. In dieser FrĂŒhphase bildeten sie sogar fast ausschließlich die wissenschaftliche Produktion des Gelehrten. Nach seiner RĂŒckkehr vom OgoouĂ©-Becken verfasste er noch einige Artikel ĂŒber Geologie. Gleichzeitig erweiterte er das Spektrum seiner Fragestellungen. Lenz wurde so zum Geographen mit allseitigen Kompetenzen und Interessen und befasste sich mit allen Aspekten der europĂ€ischen Kolonisation in Afrika: der Ethnologie/Völkerkunde[16], der Plantagewirtschaft[17], der Geschichte der Kolonisation[18], den kolonialen Spannungen zwischen den europĂ€ischen MĂ€chten[19]. Nach der RĂŒckkehr von seiner ersten Reise kann eine Dreiteilung seiner schriftstellerischen Produktion festgestellt werden. Die geologischen Berichte erschienen in den Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt; in geographischen Zeitschriften wurden verschiedene Aspekte der Kolonisation behandelt; Reiseberichte wurden in Tageszeitungen wie der Neuen Freien Presse oder in auflagenstarken Zeitungen wie der Leipziger Illustrirten Zeitung abgedruckt. Schon in den spĂ€ten siebziger Jahren war Lenz dem breiten Publikum als Kolonisationsexperte bekannt.
Die Reise in die französische Kolonie Gabun und den OgoouĂ© flussaufwĂ€rts bildete noch keinen Einschnitt in Lenz’ akademischer Karriere. Nach seiner RĂŒckkehr nach Wien trat er wieder seine alte Stelle an der geologischen Reichsanstalt an und widmete sich der geologischen Erkundung Galiziens[20]. Den akademischen Durchbruch brachte die Reise von Tanger nach Saint-Louis: Er wurde zuerst zum Geologen der geologischen Reichsanstalt und GeneralsekretĂ€r der kaiserlich-königlichen geographischen Gesellschaft (1883), dann zum ordentlichen Professor der Geographie an der UniversitĂ€t Czernowitz (1885) ernannt[21].
Die dritte Afrikareise trieb Lenz’ Karriere weiter voran. Sie wurde nicht von einer deutschen Gelehrten-Gesellschaft in Auftrag gegeben, sondern von der kaiserlich-königlichen geographischen Gesellschaft. Bei dieser Forschungsreise handelte es sich um ein Prestigeunternehmen des österreichischen Staates, das ein paar Wochen nach dem Ende der Berliner Kongokonferenz (November 1884-Februar 1885)[22] angeregt wurde. Bei dem internationalen Scramble for Africa ging Österreich-Ungarn leer aus; die österreichische Kongo-Expedition war auch ein Mittel fĂŒr die Donaumonarchie, sich symbolisch an der Kolonisierung des afrikanischen Kontinents zu beteiligen, wie der Aufruf fĂŒr eine österreichische Kongo-Expedition im April 1885 deutlich machte:
Ein neues Zeitalter der Entdeckungen ist angebrochen und eine mĂ€chtige Bewegung durchzieht ganz Europa, welche die Erforschung und Colonisation des uns am lĂ€ngsten verschlossen gebliebenen afrikanischen Continentes anstrebt. [
] Soll unsere große Monarchie allein diesen ruhmvollen Bestrebungen fern bleiben? Nunmehr aber gilt es, ein schönes ideales Ziel zu erreichen, und keinem Staate fiele eher diese Aufgabe zu, als Österreich, welches sich bisher an dem Wettbewerbe um Gebiete in fremden Erdtheilen nicht betheiligt hat[23].
Vor dem Anfang der Berliner Kongo-Konferenz hatte sich Lenz ausdrĂŒcklich fĂŒr eine tatkrĂ€ftigere österreichische Kolonisation in Afrika ausgesprochen:
Die Theilung Afrikas geht vor unseren Augen vor sich, Jeder sucht sich etwas zu reserviren, und Oesterreich! [
] Westafrika ist jetzt so gut wie völlig besetzt, so dass hier österreichische Kaufleute unmöglich die Concurrenz mit den englischen, deutschen, hollĂ€ndischen, portugiesischen und spanischen Firmen aufnehmen könnten. Aber wie wĂ€re es, wenn man einmal die grosse Somali-Halbinsel in’s Auge fassen wollte, mit der gewaltigen KĂŒstenstrecke, welche vom Ausgange des Rothen Meeres bis zum Sultanat von Zanzibar reicht und noch von keiner europĂ€ischen Macht beansprucht worden ist![24]
Als Lenz den gerade zitierten Artikel verfasste, waren die KrĂ€fteverhĂ€ltnisse zwischen den europĂ€ischen MĂ€chten im östlichen Afrika noch offen. Carl Peters und die Gesellschaft fĂŒr deutsche Kolonisation hatten noch keinen Anspruch auf Ostafrika erhoben und die Reichsleitung keinen Schutzbrief erlassen (27. Februar 1885)[25]. Als die Österreichische geographische Gesellschaft im April 1885 erstmals fĂŒr eine österreichische Expedition in den Kongo mobil machte, hatte sich die internationale Konstellation verĂ€ndert und eine direkte Kolonisation Ostafrikas durch Österreich erschien nicht mehr realistisch[26].
Das wissenschaftliche Ziel der Expedition bestand in der „Durchforschung der LĂ€nder zwischen Congo und Nil“[27]. Über diese wissenschaftliche Zielsetzung hinaus hatte das Unternehmen aber einen kompensatorischen, symbolischen Charakter.
Obwohl Lenz wĂ€hrend der Reise allerlei wertvolle Beobachtungen aufzeichnete, fiel ihr Ergebnis enttĂ€uschend aus (Henze 1993: 216). Dessen ungeachtet wurde er 1887 auf direkte Intervention des österreichischen Unterrichtsministeriums mit der ordentlichen Professur in Prag betraut. Der Minister ließ die ursprĂŒngliche Wahl des Prager Professorenkollegiums, das sich einstimmig fĂŒr Dr Ferdinand Löwl ausgesprochen hatte, aufheben und erzwang Lenz’ Nominierung, der „sich auch in jĂŒngster Zeit um die Förderung der geographischen Wissenschaft durch die unter seiner Leitung ausgesendeten und vor kurzem zurĂŒckgekehrten Expedition in das Innere Afrikas ein der besonderen Anerkennung wertes Verdienst erworben [hatte]“.[28] Der Gedanke liegt nahe, dass Minister Gautsch Lenz fĂŒr seine fĂŒh...

Table des matiĂšres

  1. Crédits
  2. Table des matiĂšres
  3. Avant-propos
  4. Représentations eurocentriques et construction des savoirs coloniaux
  5. Construction eurocentrique de l’imago Africae dans les rĂ©cits de voyage de Georg August Schweinfurth
  6. Oskar Lenz (1848 – 1925): Karriere eines „Kolonialgeographen“
  7. Hans Gruner und die Togo-Hinterland-Expedition
  8. Ein Naturforscher auf der ,Wunderinsel Ceylon’ – Ernst Haeckels Indische Reisebriefe im Spannungsfeld von fortschrittsoptimistischem und zivilisationskritischem Diskurs
  9. Transferts de savoirs et mises en oeuvre
  10. Gustave Oelsner-MonmerquĂ© et ses communications sur les sociĂ©tĂ©s de l’ocĂ©an Indien et du BrĂ©sil 1845-1863
  11. L’imaginaire de la forĂȘt nord-amĂ©ricaine et l’expĂ©rience de l’altĂ©ritĂ© sauvage dans l’espace germanophone (1815-1860)
  12. Die Zivilisierungsmission des deutschen Antisklavereikomitees. Zwischen Abolitionismus, imperialen Erschließungsstrategien und militĂ€rischer Gewalt
  13. Germaniser ? L’enseignement missionnaire au Togo et en Alsace-Moselle sous domination allemande et française
  14. Leo Frobenius et la ‘folie humaniste française’ en Afrique Occidentale
  15. Mise en scĂšne, Mimicry, Ensauvagement
  16. L’actrice Meg Gehrts au Nord-Togo (1913-1914) Mise en scĂšne de la « colonialitĂ© » et « ensauvagement »
  17. « DĂ©civiliser » l’Europe et repenser la vie autour de 1900 : entre colonialisme et Lebensreform
  18. ‚Imitierte Mohren’. ‚Alte Afrikaner’ und reziproke MimicryverhĂ€ltnisse im deutschen Afrika-Schriftum
  19. « L’africanisation de l’Europe » dans les dessins de la presse allemande (1914-1933)
  20. Perspectives
  21. „In Afrika ist alles verloren“ Zu einem globalisierungskritischem Topos im Afrika-Diskurs der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
  22. Entre « germanitĂ© » et « noirceur » : le groupe de rap Allemand Advanced Chemistry et l’image de l’Afrodeutscher
  23. Ifå : entre savoir et ensauvagement. Problématique du transfert des savoirs africains aux Européens
  24. Couverture