Acne
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Diagnose und Therapie

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Diagnose und Therapie

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This German edition includes updated results of clinical trials and provides a concise overview of acne, the various ways it presents and the optimum treatment of acne patients.

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Information

Publisher
CRC Press
Year
2003
ISBN
9781135409166

Teil II: Klinische Aspekte

5: Klinische Aspekte der Akne


EinfĂŒhrung

Akne wird nur sehr selten, wenn ĂŒberhaupt, von dermatologischen FachĂ€rzten fehldiagnostiziert, daher bedĂŒrfen die klinischen Aspekte eigentlich nur sehr geringer ErklĂ€rung. Die Erkrankung meinen die meisten Laien ebenfalls leicht zu erkennen, ganz zu schweigen von den Nicht-Dermatologen. Die Problematik liegt jedoch darin, dass es viele Simulatoren der Akne gibt. Daher scheint es uns wichtig, die klinischen Aspekte der Akne in angemessenen Einzelheiten zu beschreiben. Die korrekte Lesart der Polymorphie der Akne in ihrer VariabilitĂ€t der Effloreszenzen soll in diesem Kapitel nĂ€her gebracht werden.

NatĂŒrlicher Verlauf der Akne

Beim weiblichen Geschlecht manifestiert sich die Erkrankung frĂŒher aufgrund seines frĂŒheren Eintritts in die Adoleszenz (Abb. 5.1). MĂ€dchen entwickeln Akne gewöhnlich mit 12–13 Jahren, Jungen mit 13 oder 14 Jahren; allerdings findet man bei klinisch sorgfĂ€ltiger Untersuchung und vor allem bei guter Ausleuchtung recht hĂ€ufig bereits offene und geschlossene Komedonen bei 8–9 Jahre alten Jungen und MĂ€dchen. Nicht-entzĂŒndliche Akneeffloreszenzen treten zuerst auf, entzĂŒndliche Effloreszenzen folgen spĂ€ter. Die stĂ€rkste AusprĂ€gung der Akne findet sich bei Frauen zwischen 17 und 18 Jahren und bei MĂ€nnern zwischen 19 und 21 Jahren. Der inzwischen frĂŒhere Eintritt die PubertĂ€t verschiebt wahrscheinlich den Altersgipfel nach vorne. Untersucht man die Haut unauffĂ€llig erscheinender Adoleszenter genauer, so wird man bei den meisten zumindest einige wenige Akneeffloreszenzen finden— das Bild, das man auch als sog. physiologische Akne bezeichnet. Bei den meisten Betroffenen verschwindet dieser physiologische Akne-Typ innerhalb von 3–4 Jahren. Diejenigen, die eine klinisch manifeste Akne entwickeln und einer Ă€rztlichen Therapie bedĂŒrfen, leiden an dieser Erkrankung jedoch fĂŒr 8–12 Jahre. Bei der Mehrzahl von diesen kommt es zu einer natĂŒr-lichen RĂŒckbildung der Akne spĂ€testens mit ca. 25 Jahren. Bei 7% jedoch kann die Akne bis gut in die vierte oder fĂŒnfte Dekade oder ausnahmsweise auch lĂ€nger persistieren. Es gibt im Weiteren eine kleine spezielle Gruppe von Individuen bei denen es zur Ausbildung einer so genannten SpĂ€ttyp-Akne kommt, die erst nach dem 25. Lebensjahr auftritt bzw. regelhaft frĂŒh abgeheilt aber nach Jahren wieder neu auftritt.
5.1
Abb. 5.1 Unterschiedliche Altersgipfel der Geschlechter beim Auftreten der Akne
5.2
Abb. 5.2 Effloreszenzentypen und SER bei eineiigen Zwillingen
Die Akne gehört zu den polymorphen Dermatosen mit einem komplexen genetischen Hintergrund. Sie folgt nicht den Mendelschen Regeln; dennoch ist es sehr wahrscheinlich, dass wenn beide Eltern in der PubertĂ€t eine schwere Akne aufwiesen, ihre Kinder in der PubertĂ€t ebenfalls an einer klinischen Akne erkranken. Untersuchungen an homozygoten Zwillingen haben gezeigt, dass beide Zwillinge in 98% der FĂ€lle gleich betroffen sind (Abb. 5.2). Insbesondere das Erkrankungsalter, die Sebumexkretionsrate und die Zahl der Komedonen ist sehr Ă€hnlich, aber trotz des vergleichbaren Erkrankungsalters ist der Schweregrad der EntzĂŒndung der Akne nicht gleich. Das unterstĂŒtzt das Konzept, dass „exogene” Faktoren wie z.B.die Besiedlung mit P.acnes die entzĂŒndliche Reaktion beeinflussen. Im Gegensatz dazu ergab eine Studie mit heterozygoten Zwillingen, dass in der HĂ€lfte der FĂ€lle nur ein Zwilling betroffen war. Es gab in diesen Fallen nur wenig oder keine Ähnlichkeiten hinsichtlich der Sebumproduktion und Komedonenzahl (Abb. 5.3). Nicht unerwartet bestand auch keine Übereinstimmung hinsichtlich der Anzahl an entzĂŒndlichen Effloreszenzen.
5.3
Abb. 5.3 Effloreszenzentypen und SER bei nicht eineiigen Zwillingen
Weiterhin gibt es gute klinische Hinweise, dass Individuen mit atopischer Disposition seltener eine Akne entwickeln. Dies mag zum Beispiel an der geringeren Sebum exkretion und der unterschiedlichen Sebumzusammensetzung liegen. Es stellte sich heraus, dass ein spezieller Subtyp der Akne an ein verĂ€ndertes XYY-Chromosom gebunden ist. Diese XYY-Konstellation findet sich bei 1 von 1000 Neugeborenen. Einer von sieben mit XYY-Syndrom entwickelt eine schwere entzĂŒndliche Akne vom Conglobata-Typ. Weitere klinische Merkmale dieser Patienten bestehen in einer WachstumsgrĂ¶ĂŸe von mehr als 180 cm, einer leichten mentalen Retardierung und einer Tendenz zu agressivem Verhalten. Man weiß nicht, ob diese Merkmale zum Syndrom gehören oder als Folge der schweren und frĂŒhen Entwicklung der Acne conglobata anzusehen sind. Die Androgenkonzentration und -sekretion ist im Vergleich zu Patienten mit Acne conglobata und XY-Konstellation nicht verĂ€ndert.
Es bestehen auch ethnische Unterschiede. Sog. Kaukasier entwickeln hĂ€ufiger eine schwere Akne als DunkelhĂ€utige und beide wiederum hĂ€ufiger eine schwere Akne als z.B.Japaner. Die rassischen Unterschiede hinsichtlich der androgengesteuerten HautverĂ€nderungen zeigen sich auch bei anderen VerĂ€nderungen. Weiße EuropĂ€er und Amerikaner können sowohl eine androgenetische Alopezie als auch volle und dichte Barthaare entwickeln; bei Japanern ist das Gegenteil der Fall.
  • Das Erkrankungsalter der Akne liegt typischerweise zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr
  • Die stĂ€rkste AusprĂ€gung der Akne liegt zwischen dem 17. und 21. Lebensjahr
  • In 93% der FĂ€lle bildet sich die Akne spĂ€testens bis zum 25. Lebensjahr wieder zurĂŒck
  • Akne kann bei 7% bis zum 45. Lebensjahr persistieren
  • Genetische Faktoren spielen wahr scheinlich bei der Ätiologie der Akne eine wichtige Rolle

Die Bedeutung des Menstruationszyklus bei der Akne

70% der weiblichen Aknepatienten beklagen wenige Tage vor ihrer Periode eine Verschlechterung der Akne. Die meisten weiblichen Aknepatienten (>90%) haben einen regelmĂ€ĂŸigen Zyklus und normale Hormonkonzentrationen. Bestimmte Hormone wie die Androgene (z.B.DHEAS) besitzen pro-inflammatorische Eigenschaften (z.B.IL-2-Stimula-tion), so dass Konzentrationsschwankungen und entsprechend die Einwirkung von Antiandrogenen eine Änderung der EntzĂŒndungsreaktion hervorrufen können. Eine weitere ErklĂ€rung fĂŒr das prĂ€menstruelle Aufflackern der Akne ist eine verĂ€nderte Weite des Follikellumens. Direkte mikroskopische Untersuchungen invivo zeigten, dass die Öffnung des TalgdrĂŒsenausfĂŒhrungsganges zwischen dem 16. und 20. Tag des Menstruationszyklus am kleinsten ist. Das könnte den Sebumfluss vermindern, zu einem Anstieg an EntzĂŒndungsmediatoren im Ganglumen und in der Folge prĂ€menstruell zu einem Aufflackern der Akne fĂŒhren.

Bestehen bei Aknepatienten generelle hormonelle Störungen?

Wie im ersten Teil des Buches erklĂ€rt wurde, weisen die meisten mĂ€nnlichen und weiblichen Aknepatienten eine normale Hormonkonzentration auf, allenfalls die Konzentrationen an der oberen Grenze des Normalen. Aknepatienten weisen keine generellen endokrinen Störungen auf. In der Regel leiden Frauen auch nicht unter einer unregelmĂ€ĂŸigen Periode, einer Hypertrichose oder einer androgenetischen Alopezie. Sie haben i.d.R. keine sexuellen Probleme, abgesehen vom psychologischen Stress, den das Ă€ußere Bild der Akne in Situationen einer Partnerschaft mit sich bringen kann. SpĂ€ter stellen normalerweise auch die Konzeption und Schwangerschaft kein Problem fĂŒr Patientinnen mit Akne dar. Von daher bestĂ€tigen diese klinischen Befunde den lange gehegten Eindruck, dass Aknepatienten keine hormonellen Störungen aufweisen.
Einige AusnahmefÀlle erfordern intensivere Untersuchungen, wie insbesondere bei Kindern, die zwischen dem 3. und 7. Lebensjahr eine Akne entwickeln, oder Individuen, die nur gering auf eine Standard-Behandlung ansprechen (z.B.die Patienten, die mehr als zwei Zyklen orales Isotretinoin benötigen oder solche Patienten, die Zeichen einer HyperandrogenÀmie aufweisen, wie Hypertrichose oder Alopezie vom female-pattern). Wenn möglich sollten solche Patienten vollstÀndig auf klinische Hinweise einer eventuell zugrundeliegenden primÀren oder sekundÀren Endokrinopathie, die die Akne verursachen könnten, untersucht werden.
Die Untersuchungen sollten sich auf ovarielle, adrenale und hypophysĂ€re Ursachen bzw. eine hyperfunktionelle oder pathologische Androgenproduktion bzw. -metabolisierung konzentrieren. Insbesondere sollte berĂŒcksichtigt werden, dass das Syndrom polyzystischer Ovarien oder eine spĂ€t auftretende kongenitale adrenale Hyperplasie (late onset adreno-genital syndrome) zugrunde liegen können. Die Untersuchungen sollten zumindest folgende Parameter umfassen:

  • Gesamtserumkonzentration an Testosteron und des freien Testosterons
  • Sexualhormon...

Table of contents

  1. Cover Page
  2. Title Page
  3. Copyright Page
  4. Vorwort
  5. EinfĂŒhmng
  6. Teil I: Pathophysiologie
  7. Teil II: Klinische Aspekte
  8. Teil III: Therapieformen und Behandlungsstrategien
  9. AnhÀnge
  10. Referenzen