ERP und SCM
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ERP und SCM

Enterprise Resource Planning und Supply Chain Management in der Industrie

Karl Kurbel

  1. 666 pages
  2. German
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ERP und SCM

Enterprise Resource Planning und Supply Chain Management in der Industrie

Karl Kurbel

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Enterprise Resource Planning (ERP) und Supply Chain Management (SCM) gehören zu den Kernaufgaben eines Industrieunternehmens. Sie haben sich evolutionÀr aus der Produktionsplanung und -steuerung (PPS) heraus entwickelt.

Ein Großteil der betriebswirtschaftlichen, administrativen und teilweise auch technischen Aufgaben eines Industrieunternehmens wird heute durch ERP- und SCM-Systeme unterstĂŒtzt.

Das Buch erklĂ€rt die konzeptionellen Grundlagen der Systeme, zeigt auf, wie typische GeschĂ€ftsprozesse mit Hilfe praktischer Systeme (z.B. SAP ERP) durchgefĂŒhrt werden, und behandelt aktuelle Entwicklungen wie Industrie 4.0. Fertigungsnahe und technische Anwendungssysteme werden mit ihren Schnittstellen um ERP und SCM herum platziert.

Neben den Grundlagen von ERP und SCM und der Umsetzung theoretischer Konzepte in praktischen Systemen behandelt die neue Auflage die aktuellste Entwicklungen im Bereich Industrie 4.0 und Internet der Dinge.

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Information

Year
2021
ISBN
9783110701487
Edition
9

1 EinfĂŒhrung

1.1 Betriebliche Anwendungssysteme

Dieses
Anwendungssoftware
Buch behandelt Anwendungssysteme, die die Planungs- und Steuerungsaufgaben eines Industrieunternehmens sowie die ErfĂŒllung dieser Aufgaben unterstĂŒtzen. In der Praxis spricht man traditionell von Anwendungssystemen, Anwendungen oder Anwendungssoftware, im akademischen Bereich (in der Wirtschaftsinformatik) von Informationssystemen, im IT-Jargon von Applikationen und – zuerst in der Entwicklerszene (insbesondere bei Entwicklern mobiler Applikationen), heute im allgemeinen Sprachgebrauch – von Apps.
In
Standardanwendungssoftware
den AnfĂ€ngen der Datenverarbeitung wurden Anwendungssysteme meist vom einzelnen Unternehmen individuell fĂŒr seine spezifischen Gegebenheiten entwickelt (Individualsoftware). Im Gegensatz dazu sind es heute meist Softwareunternehmen, welche die Software produzieren. Da diese Unternehmen i. d. R. einen breiteren Markt adressieren und deshalb allgemeiner einsetzbare, standardisierte Softwaresysteme entwickeln, spricht man von betrieblicher (oder betriebswirtschaftlicher) Standardanwendungssoftware oder verkĂŒrzt von Standardsoftware. GĂ€ngige Anglizismen sind Business Software oder Business Package.
In einem typischen Industrieunternehmen kommt eine ganze Reihe von Standardsoftwaresystemen zum Einsatz, hÀufig ergÀnzt durch Individualentwicklungen.

1.1.1 Der Weg von MRP zu Industrie 4.0

Mit
MRP- und PPS-Systeme
dem ersten Einsatz von Computern in Industriebetrieben entstanden schon in den 60er-Jahren Anwendungssysteme fĂŒr die Produktionsplanung und -steuerung. Im angelsĂ€chsischen Raum wurden sie als MRP-Systeme, im deutschsprachigen als PPS-Systeme bezeichnet. MRP und PPS sind AbkĂŒrzungen fĂŒr Material Requirements Planning bzw. Produktionsplanung und -steuerung.
Bereits die frĂŒhen MRP- bzw. PPS-Systeme waren gegenĂŒber anderen kaufmĂ€nnischen Informationssystemen relativ anspruchsvoll, da sich sowohl die Planungsaufgaben als auch die Datenstrukturen im Produktionsbereich deutlich von anderen einfachen ein-/ausgabeorientierten Systemen der betrieblichen Datenverarbeitung abhoben.
Wie
Material Requirements Planning (MRP)
die englische Bezeichnung Material Requirements Planning (MRP) bereits zum Ausdruck bringt, lag der Schwerpunkt auf der Materialbedarfsplanung. Die zentrale Fragestellung lautete etwas verkĂŒrzt: Welcher Materialbedarf (= SekundĂ€rbedarf) entsteht, wenn ein bestimmtes Produktionsprogramm (= PrimĂ€rbedarf) hergestellt werden soll, und wie kann dieser Bedarf gedeckt werden? Angesichts der Vielzahl und der KomplexitĂ€t der Erzeugnisstrukturen war es eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe, alle mit der Beantwortung verbundenen Details zu errechnen. Von den frĂŒhen MRP-Systemen konnten Fertigungsbetriebe ganz erheblich profitierten.
Dass eine gute Planung der Materialmengen noch lange nicht fĂŒr eine gute – oder wenigstens realisierbare – Planung der Produktion ausreichend ist, liegt auf der Hand. Wenn man bei der Mengenplanung nicht die FertigungskapazitĂ€ten und den zeitlichen Ablauf der Produktion mit berĂŒcksichtigt, kann es gut sein, dass die geplanten Mengen zu den gewĂŒnschten Terminen nicht hergestellt werden können. Oder wenn man die Absatzplanung ignoriert und die produzierten Mengen sich gar nicht verkaufen lassen, dann mag man zwar einen ordentlichen Produktionsplan erstellt haben, aber das Gesamtergebnis fĂŒr das Unternehmen ist schlecht.
Die
MRP II – Manufacturing Resource Planning
Grundidee des Erfinders von MRP II, Oliver Wight, ist deshalb eine ganzheitliche markt- und ressourcenorientierte Planung der Absatz-, Produktions- und Bestandsmengen, die die KapazitĂ€ten berĂŒcksichtigt. Sie soll auf oberster Managementebene beginnen und eng mit dem GeschĂ€ftsplan verbunden sein [Wight 1984, S. 53 f.].
MRP II ist zwar, wie die AbkĂŒrzung nahelegt, eine Weiterentwicklung von MRP, bedeutet aber Manufacturing Resource Planning. Die Planung des Produktionsprogramms erfĂ€hrt stĂ€rkere UnterstĂŒtzung, und die fĂŒr das Produktionsprogramm erforderlichen KapazitĂ€ten werden mit den im Planungszeitraum tatsĂ€chlich verfĂŒgbaren im Rahmen einer groben KapazitĂ€tsplanung bereits frĂŒhzeitig abgeglichen. Auch die Planung des Fertigungsablaufs und die Feinterminierung der kapazitativen Ressourcen wird in MRP II mit einbezogen.
Auf
PPS-Systeme im 20. Jahrhundert
der Grundlage von MRP II arbeiteten nicht nur die in den USA entstandenen MRP II-Systeme, sondern auch die im deutschsprachigen Raum entwickelten PPS-Systeme. Bis etwa zur Jahrtausendwende stand der Begriff PPS-System oft als Synonym fĂŒr das zentrale Anwendungssystem eines Produktionsunternehmens und in diesem Sinne fĂŒr sein informationstechnisches RĂŒckgrat. PPS-Systeme deckten nicht nur unmittelbar produktionsbezogene Funktionen ab, sondern eine Vielzahl angrenzender und allgemeiner betriebswirtschaftlicher Funktionen wie Kalkulation, Beschaffung, Versand oder Personalzeiterfassung.
Die
ERP – Enterprise Resource Planning
Weiterentwicklung von MRP II bzw. PPS mĂŒndete in das Enterprise Resource Planning (ERP). Zum einen basiert sie auf dem Grundgedanken von MRP II, d. h. der BerĂŒcksichtigung aller relevanten Planungsbereiche und Ressourcen. Nimmt man den Gedanken ernst, so mĂŒssen auch andere, fĂŒr den GeschĂ€ftserfolg wichtige Bereiche als nur die mit der Produktion direkt oder indirekt verbundenen bei der Planung berĂŒcksichtigt werden.
Zum anderen gibt es noch mehr Branchen und Wirtschaftszweige als die Industrie. Man denke z. B. an die Finanzwirtschaft und weitere Dienstleistungssektoren. Auch diese benötigen leistungsfÀhige Informationssysteme.
ERP-Systeme sind funktions-, branchen- und wirtschaftszweigĂŒbergreifend. Der Begriff ERP-System wurde in den 90er-Jahren von den Herstellern betriebswirtschaftlicher Standardsoftware wie SAP, Peoplesoft, Baan u. a. geprĂ€gt. Er drĂŒckt aus, dass alle Ressourcen, die fĂŒr die GeschĂ€ftstĂ€tigkeit eines Unternehmens von Bedeutung sind, in die Planung einbezogen werden.
ERP-Systeme
ERP enthÀlt meist PPS
decken eine Vielzahl betriebswirtschaftlicher Funktionen ab, zu denen natĂŒrlich auch die Produktionsplanung und -steuerung gehört. Manche ERP-Systeme enthalten sehr leistungsfĂ€hige PPS-Module, manche Systeme haben ihre StĂ€rken in anderen Bereichen. ERP-Systeme fĂŒr nichtproduzierende Unternehmen benötigen offensichtlich keine UnterstĂŒtzung fĂŒr die Produktionsplanung und -steuerung.
Der
PPS wurde zu ERP
Begriff PPS-System ist im Lauf der Zeit weitgehend verschwunden. Da die erfolgreichen PPS-Systeme ohnehin immer mehr um betriebswirtschaftliche FunktionalitÀt erweitert wurden, benannten Ende der 90er-Jahre viele Hersteller ihre Systeme um und bezeichneten sie nun als ERP-Systeme. Etwas vereinfacht kann man sagen, dass die PPS-Systeme mehr oder weniger in den heutigen ERP-Systemen aufgingen.
Mit
Defizite des ERP
zunehmender Vernetzung der Unternehmen in Form von Lieferketten, teilweise verursacht durch sinkende Fertigungstiefe und Konzentration auf Kernkompetenzen, traten auch Defizite des Enterprise Resource Planning zutage.
Beim
Lieferanten-Abnehmer-Netze
ERP steht das einzelne Unternehmen mit seinen internen GeschÀftsprozessen im Mittelpunkt. In einem komplexen Lieferanten-Abn...

Table of contents

  1. Title Page
  2. Copyright
  3. Contents
  4. Vorwort zur neunten Auf‌lage
  5. Vorwort zur achten Auf‌lage
  6. 1 EinfĂŒhrung
  7. 2 MRP – Material Requirements Planning
  8. 3 MRP II – Manufacturing Resource Planning
  9. 4 Auftrags- und Einzelfertigung
  10. 5 ERP – Enterprise Resource Planning
  11. 6 Beispielhafte ERP-Systeme: SAP ERP und mehr
  12. 7 EinfĂŒhrung und Technologie eines ERP-Systems
  13. 8 Das Umfeld von ERP: MES, CAx und PDM
  14. 9 SCM – Supply Chain Management
  15. 10 Ein beispielhaftes SCM-System: SAP SCM
  16. 11 Lebenszyklusmanagement: Produktion und Supply Chains rĂŒckwĂ€rts
  17. 12 Digitalisierung in der Industrie
  18. A Anhang
  19. Stichwortverzeichnis
Citation styles for ERP und SCM

APA 6 Citation

Kurbel, K. (2021). ERP und SCM (9th ed.). De Gruyter. Retrieved from https://www.perlego.com/book/2818789/erp-und-scm-enterprise-resource-planning-und-supply-chain-management-in-der-industrie-pdf (Original work published 2021)

Chicago Citation

Kurbel, Karl. (2021) 2021. ERP Und SCM. 9th ed. De Gruyter. https://www.perlego.com/book/2818789/erp-und-scm-enterprise-resource-planning-und-supply-chain-management-in-der-industrie-pdf.

Harvard Citation

Kurbel, K. (2021) ERP und SCM. 9th edn. De Gruyter. Available at: https://www.perlego.com/book/2818789/erp-und-scm-enterprise-resource-planning-und-supply-chain-management-in-der-industrie-pdf (Accessed: 15 October 2022).

MLA 7 Citation

Kurbel, Karl. ERP Und SCM. 9th ed. De Gruyter, 2021. Web. 15 Oct. 2022.