Gesundheitsstörungen erkennen und verstehen
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Gesundheitsstörungen erkennen und verstehen

Arbeitsbuch zur Examensvorbereitung

Udo K. Lindner, Katrin Balzer

  1. 206 pages
  2. German
  3. ePUB (adapté aux mobiles)
  4. Disponible sur iOS et Android
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Gesundheitsstörungen erkennen und verstehen

Arbeitsbuch zur Examensvorbereitung

Udo K. Lindner, Katrin Balzer

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À propos de ce livre

In der pflegerischen Ausbildung hat die fallbezogene und fĂ€cherĂŒbergreifende Vermittlung medizinischen Wissens neue Bedeutung erlangt. Nicht nur Krankheitsbilder, sondern den ganzen Menschen gilt es zu verstehen. In diesem Buch werden, jeweils ausgehend von einem Patientenbeispiel, 25 hĂ€ufig auftretende Leitsymptome, wie zum Beispiel Fieber, Kopfschmerzen und Herzrasen, vorgestellt sowie infrage kommende Ursachen und diagnostische Schritte erlĂ€utert. ErgĂ€nzend dazu geben Algorithmen eine strukturierte Übersicht ĂŒber den Kontext von Krankheitssymptomen und die daraus folgenden diagnostischen Strategien. Außerdem werden BezĂŒge zur pflegerischen Diagnostik aufgezeigt. Abgeschlossen wird jedes Kapitel mit einem Glossar als Hilfe zur Examensvorbereitung. Diese bisher einzigartige Zusammenstellung von Leitsymptomen stellt eine innovative Ressource sowohl fĂŒr den Unterricht als auch fĂŒr das Selbststudium dar.Das Buch stellt eine erweiterte, aktualisierte und ĂŒberarbeitete Fassung der gleichnamigen Beitragsserie in der Pflegezeitschrift in den Jahren 2007 bis 2009 dar.

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Informations

Éditeur
Kohlhammer
Année
2009
ISBN
9783170279308
Édition
1
Sous-sujet
Nursing Skills

1 Leitmerkmal Bewegungsstörungen

Fallbeispiel
Die 30-jĂ€hrige Frau E. stellte eines Morgens beim Blick in den Spiegel fest, dass sie ein „schiefes“ Gesicht hat. Das rechte Augenlid ließ sich nicht ganz heben (Ptosis). Vor einem halben Jahr hatte sie den Zahnarzt aufgesucht, weil sie Probleme hatte, zĂ€hes Fleisch zu kauen, doch wurde kein Befund erhoben. UnabhĂ€ngig davon registrierte die junge Frau, die den Haushalt und zwei kleine Kinder versorgt, dass sich ihre Freunde von ihr zurĂŒckziehen.
Eine Bekannte, die sie daraufhin ansprach, meinte, dass sie einfach wenig Interesse an anderen zeige und gefĂŒhlskalt reagiere. Damit wies sie auf die reduzierte Mimik der 30-JĂ€hrigen hin. In den letzten Wochen kam hinzu, dass ihr das Treppensteigen schwer fiel und ihr Mann einmal sagte, sie solle doch nicht immer so schlurfend gehen. Seit einiger Zeit bemerkte Frau E. zudem, dass lĂ€ngeres Fernsehen sie anstrengte und sie manchmal die Dinge doppelt sah. Ein Termin beim Augenarzt war schon vereinbart, als nun erste LĂ€hmungserscheinungen im Bereich der Mimik auftraten.
Frau E. wurde bei Verdacht auf eine systemische Muskelerkrankung in eine neurologische Klinik aufgenommen.

Beobachtung und Untersuchung

Störungen des Bewegungsablaufs sind meist nicht allein durch ihr Erscheinungsbild einem eindeutigen Krankheitsbild zuzuordnen. In jedem Fall muss eingehend geklĂ€rt werden, wann erstmals AuffĂ€lligkeiten aufgetreten sind und wie sich diese genau geĂ€ußert haben. Das Muster der sich rasch verschlechternden MuskelausfĂ€lle bei Frau E. im Bereich der mimischen und der Kaumuskulatur, der Augenmuskeln und der Beine ließ bald an eine Myasthenia gravis denken. Denn v. a. junge Frauen um die 30 sind von dieser Autoimmunkrankheit betroffen. Bei der Untersuchung fand sich eine im Vergleich zur Muskulatur von Armen, Schultern und Rumpf deutliche Hypotrophie der Muskeln der Oberschenkel. Die Elektromyografie ergab eine pathologisch beschleunigte ErmĂŒdung der Muskeln. Zu den weiteren bildgebenden Verfahren, die eingesetzt wurden, gehörten die zerebrale Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomografie (MRT) des Gehirns. Dabei galt es v. a., einen Schlaganfall, zerebrale Blutungen und eine Multiple Sklerose auszuschließen. Durch Laboruntersuchungen auf EntzĂŒndungszeichen und zum Nachweis von Antikörpern bei Immunreaktionen ließ sich die Diagnose Myasthenia gravis rasch sichern. Im Blut konnten die auslösenden Antikörper dieser ursĂ€chlich ungeklĂ€rten Autoimmunkrankheit nachgewiesen werden. Die Antikörper richten sich gegen die Rezeptoren (fĂŒr Azetylcholin) an der motorischen Endplatte, jener Synapse, die den Impuls der zentralnervösen motorischen Erregung auf den Muskel ĂŒbertrĂ€gt. An dieser Autoimmunreaktion ist der Thymus beteiligt, wobei die auslösenden Faktoren nicht geklĂ€rt sind. Infektionen, aber auch chronischer Schlafmangel können eine Rolle spielen. Im Fall der Patientin konnten keine eindeutigen Entstehungsfaktoren nachgewiesen werden.

HintergrĂŒnde und weitere Diagnostik

Bewegungsstörungen können sich an allen Muskeln isoliert zeigen, betreffen aber meist zusammengehörende Muskelgruppen. Ursachen können zentralnervöse Störungen, aber auch Erkrankungen der Gelenke, der Muskeln oder der peripheren Nerven sein. Besteht eine Bewegungs- oder Gangstörung, sollten zunÀchst grundlegende anamnestische Fragen geklÀrt werden (s. Algorithmus S. 17).

Zentralnervöse Ursachen

Degenerative Erkrankungen des ZNS gehen immer mit einer verĂ€nderten, eingeschrĂ€nkten Beweglichkeit und oft mit der Entwicklung einer Demenz einher. Ein typisches Beispiel hierfĂŒr ist Morbus Alzheimer. Bewegungsstörungen entstehen auch immer dann, wenn das Zusammenspiel von Gleichgewicht und optischen Informationen an die Sinneszentren und das Kleinhirn gestört ist, oder bei Erkrankungen der RĂŒckenmarksbahnen. Tremor, Hypo- oder Akinese und Rigor (Tab. 1) weisen auf einen Morbus Parkinson hin. HĂ€ufig werden Schmerzen in den ExtremitĂ€ten als FrĂŒhsymptom beobachtet, die auf degenerative VerĂ€nderungen der WirbelsĂ€ule zurĂŒckgefĂŒhrt werden. Das charakteristische Vollbild der Erkrankung entwickelt sich zunĂ€chst langsam. Eine unruhige Mimik mit blitzartig einschießenden Hyperkinesien entwickelt sich hĂ€ufig zur Chorea Huntington. Die insgesamt verlangsamten Bewegungen mit Sprachstörungen und allgemeiner Unruhe können eine Demenz vortĂ€uschen. Beim Tourette-Syndrom treten tic-artige Zuckungen im Gesicht auf, die oft mit unkontrollierten, zwanghaften zotigen Äußerungen verbunden sind. Immer sind auch psychogene Gangstörungen auszuschließen.

Skelett- oder Gelenkerkrankungen

HĂ€ufig sind degenerative VerĂ€nderungen der Gelenke Ursache von Bewegungsstörungen, die unter Belastung zunehmend mit Schmerzen einhergehen und bei Ruhe oder nachts – im Gegensatz zur entzĂŒndlichen Arthritis – abklingen. Bei klinisch erkennbaren Arthrosen lĂ€sst sich bei Bewegung des Gelenks ein Knirschen und Reiben des zerstörten Knorpels fĂŒhlen. Fortschreitende Arthrosen fĂŒhren zur Gelenkfehlstellung (Arthrosis deformans). Verbreitete Arthrosen sind die des HĂŒftgelenks (Coxarthrose) und die des Kniegelenks (Gonarthrose). Als auslösende Faktoren kommen mehrere Krankheiten in Betracht:
  • Immunkrankheiten, z. B. rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis), Arthritis bei Kollagenosen (beispielsweise Psoriasis-Arthritis),
  • Stoffwechselstörungen, z. B. Gicht, Diabetes mellitus,
  • Vitaminmangel, z. B. Mangel an Vitamin C (subperiostale Blutungen), Osteomalazie bei Mangel an aktivem „Hormon Vitamin D“ (Störung der Aktivierung von Vitamin D bei chronischer Niereninsuffizienz),
  • hormonelle Erkrankungen, Hyperparathyreoidismus, Hypothyreose oder Cushing-Syndrom (Überfunktion der Nebennierenrinde oder ĂŒber lĂ€ngere Zeit hoch dosierte Kortisontherapie),
  • Durchblutungsstörungen mit aseptischen Knochennekrosen.
Tab. 1: Bewegungsstörungen
Ataxie
Störung der Bewegungskoordination durch Erkrankungen des RĂŒckenmarks oder des Kleinhirns (Cerebellum)
Akinese und Hypokinese
Gestörter Ablauf natĂŒrlicher, harmonischer Bewegungen. Der Patient muss immer wieder zu gewollten Bewegungen ansetzen, wobei diese verlangsamt ablaufen und erst verzögert beginnen. Charakteristisch fĂŒr Morbus Parkinson
Chorea
Griechisch fĂŒr „Tanz“; umschreibt verschiedene unwillkĂŒrliche Bewegungen, die der Patient nicht unterdrĂŒcken kann. Typisches Beispiel: Chorea Huntington (Veitstanz)
Dystonie
UnwillkĂŒrliche, lĂ€nger anhaltende MuskelkrĂ€mpfe
Faszikulationen
Unkontrollierte, plötzliche Muskelkontraktionen, v. a. bei Erkrankungen der motorischen Vorderhornzellen (bei spinaler Muskelatrophie)
LĂ€hmung (Parese):
Funktionsausfall eines Muskels mit sehr unterschiedlicher Ursache. Der vollstÀndige Funktionsausfall wird auch als Paralyse oder Plegie bezeichnet (Abb. 1).
zentrale LĂ€hmung
Erhöhte Eigen- und abgeschwÀchte Fremdreflexe, Auftreten einer Hemiparese oder Spastik von Muskelgruppen und/oder pathologischer Reflexe wie Babinski-Zeichen
periphere LĂ€hmung
AbgeschwÀchte Reflexe, herabgesetzter Muskeltonus, typisches radikulÀres Verteilungsmuster, hÀufige Faszikulationen, Muskelatrophie innerhalb weniger Wochen
Myoklonie
Rasch einsetzende, unwillkĂŒrliche Muskelzuckungen, ausgelöst durch bestimmte Bewegungen oder Ă€ußere Reize, z. B. auch die natĂŒrlichen Zuckungen vor dem Einschlafen
Rigor
Erhöhter Dehnungswiderstand bei hohem Muskeltonus, der bei passiver Dehnung rhythmisch unterbrochen wird (ZahnradphÀnomen). Neben Tremor und Hypokinese gilt der Rigor als Leitmerkmal des Morbus Parkinson
Spastik
Erhöhter Muskeltonus mit eingeschrĂ€nkter Beweglichkeit bei zentraler LĂ€hmung, z. B. nach Schlaganfall. Betroffen sind v. a. Muskelgruppen, die besonders gegen die Schwerkraft wirken mĂŒssen.
Tremor
UnwillkĂŒrliches Zittern, das in Ruhe oder bei zielgerichteten Bewegungen (Intentionstremor) auftritt.
Zu den Erkrankungen und Bewegungsstörungen der WirbelsĂ€ule gehört der Morbus Bechterew, fĂŒr den bei jĂŒngeren Frauen die EntzĂŒndungsreaktion der Iliosakralfugen charakteristisch ist. Eine fixierte seitliche Verbiegung der WirbelsĂ€ule wird als Skoliose bezeichnet, Ursachen können Muskelerkrankungen, LĂ€hmungen, Frakturen oder EntzĂŒndungen der Wirbelkörper, ein Bandscheibenvorfall oder unbekannte Faktoren sein.
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Abb. 1: LÀhmungen (aus Lindner 2006, S. 911). a) Monoparese rechter Arm, b) Hemiparese links, c) Paraparese beider Beine, d) Tetraparese mit LÀhmung der vier ExtremitÀten. Im klinischen Sprachgebrauch wird der Begriff Parese oft mit Plegie gleichgesetzt.

Erkrankungen der Muskeln

Bei einer SchwĂ€che der Muskeln des HĂŒftgĂŒrtels tritt ein typischer „Watschelgang“ ...

Table des matiĂšres

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Wo finde ich was?
  6. Vorwort
  7. 1 Leitmerkmal Bewegungsstörungen
  8. 2 Leitmerkmal BlÀsse
  9. 3 Leitmerkmal Diarrhö
  10. 4 Leitmerkmal Dyspnoe
  11. 5 Leitmerkmal Erschöpfung
  12. 6 Leitmerkmal Fieber
  13. 7 Leitmerkmal Gewichtsverlust
  14. 8 Leitmerkmal Gewichtszunahme
  15. 9 Leitmerkmal HĂ€maturie
  16. 10 Leitmerkmal Herzrasen
  17. 11 Leitmerkmal Husten
  18. 12 Leitmerkmal Juckreiz
  19. 13 Leitmerkmal Kopfschmerzen
  20. 14 Leitmerkmal Lymphknotenschwellung
  21. 15 Leitmerkmal Oberbauchschmerzen
  22. 16 Leitmerkmal Obstipation
  23. 17 Leitmerkmal Ödeme
  24. 18 Leitmerkmal PulsunregelmĂ€ĂŸigkeit
  25. 19 Leitmerkmal Schlafstörungen
  26. 20 Leitmerkmal Schwindel
  27. 21 Leitmerkmal Schwitzen
  28. 22 Leitmerkmal Thoraxschmerz
  29. 23 Leitmerkmal Übelkeit und Erbrechen
  30. 24 Leitmerkmal Verwirrtheit
  31. 25 Leitmerkmal Zittern
  32. Literaturverzeichnis
Normes de citation pour Gesundheitsstörungen erkennen und verstehen

APA 6 Citation

Lindner, U., & Balzer, K. (2009). Gesundheitsstörungen erkennen und verstehen (1st ed.). Kohlhammer. Retrieved from https://www.perlego.com/book/1074165/gesundheitsstrungen-erkennen-und-verstehen-arbeitsbuch-zur-examensvorbereitung-pdf (Original work published 2009)

Chicago Citation

Lindner, Udo, and Katrin Balzer. (2009) 2009. Gesundheitsstörungen Erkennen Und Verstehen. 1st ed. Kohlhammer. https://www.perlego.com/book/1074165/gesundheitsstrungen-erkennen-und-verstehen-arbeitsbuch-zur-examensvorbereitung-pdf.

Harvard Citation

Lindner, U. and Balzer, K. (2009) Gesundheitsstörungen erkennen und verstehen. 1st edn. Kohlhammer. Available at: https://www.perlego.com/book/1074165/gesundheitsstrungen-erkennen-und-verstehen-arbeitsbuch-zur-examensvorbereitung-pdf (Accessed: 14 October 2022).

MLA 7 Citation

Lindner, Udo, and Katrin Balzer. Gesundheitsstörungen Erkennen Und Verstehen. 1st ed. Kohlhammer, 2009. Web. 14 Oct. 2022.