Denk-Werkzeuge fĂŒr Ihren Erfolg
Es ist immer wieder faszinierend zu beobachten, inwieweit Denk-Werkzeuge unsere âDenkeâ beeinflussen. Sie kennen den Effekt: Wer nur einen Hammer besitzt, versucht alle Probleme mit NĂ€geln zu lösen. Wer auch Schrauben kennt, kann differenzierter vorgehen. Wer darĂŒber hinaus auch DĂŒbel hat, dessen Möglichkeiten sind wieder wesentlich REICH-er geworden. Leider bietet die Schule noch fast nirgendwo echte Denk-Werkezeuge an, deshalb ist der Einstieg fĂŒr viele Erwachsene unnötig schwierig. Hier gilt dann der sprichwörtliche schwierige Anfang, den viele Sprachen kennen.
Was dabei in der Regel unterschlagen wird, ist, dass nur der Anfang so schwierig ist. Es ist halt wie beim KreuzwortrĂ€tseln â die ersten 15 erscheinen manchen so schwierig, dass sie sogleich wieder aufgeben. Die Schule hat uns leider auch nicht gelehrt, eine Sache mit Entdeckerfreude und Faszination anzugehen (siehe auch Seite 260 f.), uns wie ein Forscher auf eine Sache einzulassen und im Zweifelsfall ĂŒber unsere Probleme Buch zu fĂŒhren, statt bei den ersten Schwierigkeiten gleich abzubrechen und aufzugeben.
Wer die ersten 15 Trainingsaufgaben eines neuen Denk-Werkzeuges geschafft hat, ist âĂŒber den Bergâ (siehe auch Seite 176 f.)!
Danach wird es immer einfacher!
Dieser Berg ist die âDurststreckeâ, der schwierigste Abschnitt auf unserer Wanderung zur Kompetenz im gewĂ€hlten Bereich. Danach verschiebt sich die Balance zwischen Konzentration auf die Aufgabe als solche und der inhaltlichen Faszination. Ab dann wird es immer einfacher, sodass wir es freiwillig tun. NatĂŒrlich gibt es auch Menschen, deren âDurststreckeâ aufgrund von frĂŒheren Lebens-Erfahrungen kĂŒrzer oder weniger steil ausfallen kann.
Doch nur, wenn Sie sich fest vornehmen, von jeder Trainingsart (nur?) jene 15 Ăbungen zu absolvieren (sagen wir innerhalb von 3 Monaten), können Sie entscheiden, was jedes der hier vorgestellten Denk-Werkzeuge Ihnen bringen kann.
Möglicherweise entpuppt sich die âKatze im Sackâ als âTiger im Tankâ
Wer bereits vorher ablehnt, hat die berĂŒhmte âKatze im Sackâ abgelehnt und kann daher niemals feststellen, ob jene âKatzeâ in Wirklichkeit nicht der berĂŒhmte âTiger im Tankâ gewesen wĂ€re. Schade, oder? Denn die Erfahrungen zeigen seit Jahren, dass diejenigen TeilnehmerInnen, die begonnen haben, meine Denk-Werkzeuge im Alltag praktisch anzuwenden, nach kĂŒrzester Zeit faszinierende Ergebnisse erzielen. Probieren Sie es aus!
Etwas Theorie vorab
Lassen Sie mich kurz die Basis dieses Kapitels umreissen, ehe wir âeinsteigenâ. Dies ist besonders wichtig, weil manche von Ihnen schon Bescheid wissen, wĂ€hrend fĂŒr manche mit diesem Buch der Erst-Einstieg beginnt. Hinter den von mir entwickelten Denk-Werkzeugen, insbesondere dem Analograffiti-Konzept, stehen drei zentrale Gedanken:
Das Wissens-Netz
Alles, was wir jemals gelernt haben, ist Teil unseres metaphorischen Wissens-Netzes. Es enthĂ€lt alles, was wir wissen, sowie alles, was wir (er-)kennen und können. Jede Wissens-Einheit stellt quasi einen Faden dar, der mit zahlreichen anderen ver-NETZ-t ist ... NatĂŒrlich gibt es in diesem Wissens-Netz auch Löcher (also Stellen mit weniger Wissens-FĂ€den). So mag das Wissens-Netz eines Quanten-Physikers weit mehr Q-Physik-FĂ€den aufweisen als das Wissens-Netz eines GĂ€rtners (sofern dieser kein Hobby-Physiker ist); dieser aber besitzt zahlreiche FĂ€den ĂŒber Gartenbau, da werden die meisten Quanten-Physiker wohl ein Loch haben âŠ
Um herauszufinden, welche FĂ€den mit welchen in Ver-BIND-ung stehen, brauchen wir nur unsere eigenen Assoziationen (siehe auch Seite 132 ff.) zu verfolgen âŠ
Diese Metapher vom Wissens-Netz erinnert an unsere neuronalen Bahnen im Gehirn und unterstreicht die Ver-NETZ-ung all unseres Wissens.
- Erstens, weil wir den Ver-BIND-ungen und Beziehungen unserer Wissens-Netz-Inhalte untereinander mit Hilfe von Assoziationen nachspĂŒren können;
- Zweitens, weil Denken prinzipiell assoziativ ablÀuft;
- Drittens, weil fast alle sogenannten KreativitĂ€ts-Techniken (in der Vergangenheit) primĂ€r Gebrauchsanleitungen fĂŒr das Erzeugen von möglichst vielen Assoziationen waren.
Dabei sollten wir uns vor Augen halten:
Eigene Assoziationen
- Unser Erziehungs-System hat uns in der Regel nicht beigebracht wie wir unsere eigenen Assoziationen registrieren können. Dies ist aber die Grundlage fĂŒr differenziertes Denken. Deshalb habe ich diverse Denk-Techniken entwickelt. Sie machen es leicht, sowohl unsere ersten Gedanken kennenzulernen als diese auch systematisch weiter zu entwickeln.
Anzahl
- Die Anzahl der Assoziationen, die uns zu irgendetwas einfallen, sind immer abhĂ€ngig von unserem derzeitigen Wissens-Netz. Sie aber bestimmen die Menge unserer Reaktionen, die von unserer Umwelt als âintelligentâ oder besonders âkreativâ wahrgenommen werden.
Wissens-Netz vergröĂern
- Wer sein Wissens-Netz erweitert, vergröĂert automatisch auch den assoziativen Reichtum, der diesem (vergröĂerten!) Wissens-Netz entspringen kann! Das Potenzial fĂŒr intelligente oder kreative Reaktionen wird ebenfalls vergröĂert.
Sie sehen also, dass sowohl Intelligenz als auch KreativitĂ€t âwachsenâ können. DarĂŒber hinaus können beide Elemente aber auch noch vermehrt werden, wenn wir mit Hilfe von Denk-Techniken die Ausbeute der vorhanden Wissens-FĂ€den dramatisch erhöhen.
15 mm contra 11 km â das innere Archiv
Relation bewusstes/ unbewusstes Wahrnehmen
Mit dieser Metapher zeige ich seit Jahren die Relation zwischen bewusstem und unbewusstem Wahrnehmen/Denken auf: Wenn wir uns das Bewusstsein als eine Strecke von 15 mm vorstellen, dann entspricht unser Unterbewusstsein in etwa einer Vergleichsstrecke von 11 km! Dieser Gedanke soll nicht etwa zum Ausdruck bringen, wie klein unser Bewusstsein ist, sondern uns vor Augen fĂŒhren, wie gigantisch unser Unbewusstes im Vergleich zu unserem Bewusstsein ist. Ich wiederhole: Wie Sie sich Ihr Bewusstsein als eine Strecke von 15 mm ver-BILD-lichen, dann entsprĂ€che Ihr Unbewusstes einer Strecke von 11 km! Hier reagieren viele SeminarteilnehmerInnen, weil ihnen 15 mm fĂŒr die âBeschreibungâ ihres bewussten Wahrnehmens/Denken zu âpopelig/kleinâ erscheinen. Gut. Möchten Sie sich Ihr Bewusstsein lieber als 15-Kilometer-Strecke vorstellen? Gern. Nur, dann wĂ€re Ihr Unbewusstes wie groĂ? Da benötigen viele dann schon den Taschenrechner. Vor allem ist keiner mehr sicher, ob die Anzahl der Nullen nun stimmt. Deshalb habe ich die kleineren (und noch gut vorstellbaren) Strecken gewĂ€hlt,...