Die großen Entdecker: 100 Bilder - 100 Fakten
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Die großen Entdecker: 100 Bilder - 100 Fakten

Wissen auf einen Blick

Kerstin Viering, Roland Knauer

  1. 224 pages
  2. German
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Die großen Entdecker: 100 Bilder - 100 Fakten

Wissen auf einen Blick

Kerstin Viering, Roland Knauer

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Entdecker oder Hochstapler - was ist dran an Marco Polos Reiseberichten? Warum wurde Amerigo Vespucci Namenspate von Amerika? Und wie entdeckte Charles Darwin eigentlich die Evolution? Auf diese und 97 weitere interessante Fragen gibt dieses eBook fundiert, umfassend und leicht verständlich Antwort. Es nimmt den Leser mit auf die verschlungenen Pfade der alten Seidenstraße, begibt sich mit ihm auf die Suche nach der Gewürzroute, lässt ihn teilhaben an der abenteuerlichen Eroberung Lateinamerikas und der Besiedlung des "Wilden Westens". An der Seite von wagemutigen Idealisten, machtgierigen Eroberern, neugierigen Wissenschaftlern und verwegenen Glücksrittern geht es von den höchsten Gipfeln durch die einsamsten Wüsten, über die rauesten Meere zu den kältesten Polen, durch die undurchdringlichsten Urwälder und in die Tiefen des Weltraums. Das Buch berichtet dabei aber nicht nur über die im Vordergrund stehenden Reisen und Entdeckungen in ihrer historischen Dimension, sondern erzählt auch von den Männern und Frauen, die in unbekannte Welten aufbrachen, um Neues zu entdecken, von ihren Erfolgen und von menschlichen Tragödien, von Mut und Verzweiflung, von Höchstleistungen und von großen Katastrophen. - Fundierte, leicht verständliche Texte und einprägsame Bilder- Die legendärsten Expeditionen, waghalsigsten Forschungsreisen und kühnsten Eroberungen aller Zeiten- Die bedeutendsten Seefahrer, Abenteurer und Glücksritter von Leif Eriksson und Christoph Kolumbus über Charles Darwin und Alexander von Humboldt bis zu Neil Armstrong und Juri Gagarin- Mit Zeitleiste und Auswahlbibliografie

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Information

Year
2012
ISBN
9783815577998
Edition
1

Geheimnisvolles Afrika

Die Geburt einer Legende

Leo Africanus reist von Marokko nach Timbuktu (um 1510)

Das Leben musste doch mehr zu bieten haben. Al-Hasan ibn Mohammed al-Wassan (um 1490- nach 1550), der unter dem Namen Leo Africanus weltberühmt werden sollte, hatte die Nase voll von seinem Job in der marokkanischen Stadt Fes. Tagein, tagaus saß der Notar über staubige Akten gebeugt in engen Räumen. Langsam fiel ihm die Decke auf den Kopf und er träumte von Reisen in fremde Länder.

Ein Jurist auf Reisen

Die erste Chance dazu bekam er, als er seinen Onkel in diplomatischer Mission auf einer Reise durch Marokko begleiten durfte. Während der folgenden Jahre war er dann auf eigene Faust unterwegs. Er reiste kreuz und quer durch Nordafrika, nach Mekka, Istanbul und Asien. Vor allem aber erreichte er im Jahr 1510 einen Ort, dem er mit seinen fesselnden Beschreibungen ein bleibendes Denkmal setzen sollte: Timbuktu.
Diese Stadt im heutigen Mali war damals eine wohlhabende Metropole mit schätzungsweise 15 000 bis 25 000 Einwohnern. Sie lag nicht nur sehr verkehrsgünstig am Niger-Fluss, hier kreuzten sich auch wichtige Karawanenstraßen. Viele Händler, die von Ägypten nach Westafrika reisten, machten hier Station. Die großen Karawanen aus dem Norden waren voll beladen mit Seide und Schmuck, Waffen und Metall. Auch die verschiedensten anderen Handelswaren von Hirse bis zu Elfenbein wechselten in Timbuktu den Besitzer. Die Haupteinnahmequelle der Stadt aber war der Handel mit Salz – und mit Menschen. Hier lag der Hauptumschlagplatz für Sklaven, die in Marokko und Ägypten reißenden Absatz fanden.

El Dorado in Afrika

Gezahlt wurde in Timbuktu oft mit purem Gold – kein Wunder, dass die Stadt florierte. Sie entwickelte sich zu einem Zentrum der Gelehrsamkeit, die Universität der Sankoré-Moschee genoss einen ausgezeichneten Ruf. Und auch sonst ließ es sich in Timbuktu gut leben. „Die Einwohner und vor allem die Fremden, die sich dort nieder gelassen haben, sind sehr reich“, notierte Leo Africanus in seiner Beschreibung des Ortes. „Und zwar so reich, dass der derzeitige König seine beiden Töchter mit wohlhabenden Händlern verheiratet hat.“ Dabei hatte der Herrscher selbst offenbar keineswegs am Hungertuch zu nagen. Leo Afrikanus berichtete von goldenen Reichtümern, einem prächtigen Palast und einem beeindruckenden Gefolge, das den hoch auf seinem Kamel thronenden König auf seinen Ausritten begleitete.
All diese Eindrücke hielt Leo Africanus in seiner „Beschreibung Afrikas“ fest. Dieses eigentlich gar nicht zur Veröffentlichung gedachte Werk wurde zu einem internationalen Bestseller. Jahrhunderte lang war es für geografisch interessierte Europäer eine der wenigen Informationsquellen über die Regionen Afrikas, die der Marokkaner bereist hatte. Timbuktu wurde dank dieser Beschreibungen zu einem sagenumwobenen Ort, bald galt es als das El Dorado Afrikas.
Eine legendäre Persönlichkeit
Im Laufe der Jahrhunderte meldeten etliche Kritiker Zweifel an Leo Africanus’ Reiseberichten an. Manche behaupteten sogar, der Mann habe nie existiert. Andere wollten zumindest nicht glauben, dass er tatsächlich in Timbuktu gewesen war. Denn in seinen Schriften finden sich durchaus einige Ungereimtheiten. Inzwischen hat sich allerdings herausgestellt, dass der italienische Herausgeber der „Beschreibung Afrikas“ etliches falsch übersetzt oder dazu erfunden hat. Die meisten Experten halten Leo Africanus heute für eine reale historische Persönlichkeit, deren Leben nach Jahrhunderten der Legendenbildung allerdings nicht mehr leicht zu rekonstruieren ist..

Magnet für Forschungsreisende

Sagenhaftes Timbuktu

„Timbuktu“ – mit diesem Wort verbanden viele Europäer des 19. Jahrhunderts die romantischsten Vorstellungen. Die faszinierende Oasenstadt in Mali schien allerlei exotische Geheimnisse zu bergen. Man hatte von einem blühenden Handelsleben und einer der berühmtesten Universitäten der islamischen Welt gehört. Allerdings konnte niemand so genau sagen, welcher Teil der Gerüchte und Erzählungen tatsächlich der Realität entsprach. Man musste sich auf die detaillierten Beschreibungen der arabischen Reisenden Ibn Battuta (1304-1368 oder 1377) und Leo Africanus (um 1490- nach 1550) verlassen. Die aber waren Jahrhunderte alt. Und überprüft hatte sie niemand. Denn seit Menschengedenken hatte kein Europäer Timbuktu betreten.

Eine geografische Herausforderung

Die Neugier wuchs ins Unermessliche und so schrieb die Gesellschaft für Geografie in Paris im Jahr 1824 einen Preis für denjenigen aus, der die Wüstenstadt erreichen, lebend wieder zurück kommen und Informationen über Wirtschaft und Bewohner mitbringen würde. Einer der wagemutigen Reisenden, die diesem Aufruf folgten, war der Franzose René Caillié (1799–1838). 1827 machte er sich in Begleitung von vier Lastträgern und einem afrikanischen Führer vom heutigen Sierra Leone in Westafrika aus auf den Weg. Im Gepäck hatte er nicht nur zwei Kompasse, Medikamente und Tauschwaren. Auch Seidentaschentücher und einen Regenschirm hielt der Forschungsreisende in der Wildnis für unabdingbar.
Caillié fürchtete, dass ihm seine wahre Identität in muslimischen Regionen nur hinderlich sein würde und gab sich daher als aus Ägypten stammender Moslem aus. Immer weiter kämpfte er sich durch die heutigen Staaten Sierra Leone und Guinea. Doch wunde Füße, Skorbut und verschiedene andere Leiden machten es ihm irgendwann unmöglich, weiter zu reisen. Ein halbes Jahr lang ließ er sich im Norden der heutigen Elfenbeinküste von einer einheimischen Frau pflegen, bevor er sich einer Karawane nach Djenné in Mali anschloss.
Nur noch etwa 300 Kilometer trennten ihn vom legendären Timbuktu. Und für diese Strecke fand er eine sehr viel bequemere Reisemöglichkeit: Er bestieg ein Boot, das ihn auf dem Fluss Niger zu seinem Ziel bringen würde. Doch als er am 20. April 1828 endlich dort ankam, war er bitter enttäuscht. Timbuktu entsprach in nichts seinen romantischen Vorstellungen. Mehrfach war die Stadt in der Vergangenheit erobert worden, vielerorts bot sich ein Bild der Zerstörung und des Verfalls. Keine Spur mehr von dem prächtigen Palast, den Leo Africanus beschrieben hatte. Auch der Handel florierte längst nicht mehr so wie in vergangenen Zeiten. Und für Fremde gab es durchaus Anlass, um ihren Besitz, wenn nicht sogar um Leib und Leben zu fürchten.
Nicht einmal zwei Wochen verbrachte Caillié in der einstigen Stadt seiner Träume und füllte sein Tagebuch mit Notizen. Dann beschloss er, sich auf den Heimweg zu machen. Für seine Rückkehr wählte er eine nicht weniger anstrengende Route: Quer durch die Sahara ging es bis an die marokkanische Küste und dann per Schiff nach Frankreich zurück.
Er bekam die versprochene Belohnung der Gesellschaft für Geografie und einen Sonderzuschlag des Marineministeriums. Von den ebenfalls an der legendären Stadt interessierten Briten wurde ihm allerdings immer wieder unterstellt, dass er in Wirklichkeit nie in Timbuktu gewesen sei.
Reise ohne Wiederkehr
René Caillié war nicht der erste Europäer, der Timbuktu erreichte. Schon der Brite Alexander Gordon Laing war im August 1826 dort gewesen. Doch er wurde auf dem Rückweg erschlagen, seine Reisenotizen verschwanden.
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Blick über die Dächer Timbuktus mit seiner typischen Lehmarchitektur. Stich nach einer Skizze von René Caillié, um 1825.
(c) dpa/picture alliance, Frankfurt am Main

Deutsche in der Wüste

Gerhard Rohlfs und Gustav Nachtigal erkunden die Sahara (1865–1867)

Hitze und Trockenheit, Steine, Geröll und Sand – und das über unendliche Kilometer. Als größte Wüste der Welt erreicht die Sahara mit neun Millionen Quadratkilometern die Ausdehnung der USA. Für die Europäer des 19. Jahrhunderts barg diese lebensfeindliche Landschaft noch zahllose Geheimnisse. Doch wer diese ergründen wollte, brauchte eine gute Portion Abenteuergeist.

Der alte Traum Timbuktu

Daran hatte es Gerhard Rohlfs (1831–1896) aus Vegesack bei Bremen noch nie gefehlt. Schon als Schüler war er von zu Hause ausgerissen, um sich in Rotterdam als Schiffsjunge zu verdingen. Zwar hatte ihn seine Familie damals zurückgeholt, doch er war umtriebig geblieben. Ein abgebrochenes Medizinstudium, eine Zeit beim österreichischen Militär und in der französischen Fremdenlegion und eine Stelle als Leibarzt des Sultans von Marokko hatte er schon hinter sich. Er war auf waghalsigen Touren in Marokko unterwegs gewesen und hatte wie viele seiner Zeitgenossen von der legendären Oasenstadt Timbuktu in Mali geträumt. Im Mai 1864 brach er auf, um diesen Traum wahr zu machen. Er erreichte das Atlas-Gebirge, hinter dem sich seine größte Herausforderung erstreckte: Die Sahara.
Rohlfs und seine Begleiter hatten Kamele dabei, die mit Wasser und Vorräten beladen waren. Doch als die brennende Sonne ihre Kehlen ausdörrte, war der Durst allgegenwärtig. Die Männer trotzten den Strapazen und erreichten die Oasen von Tafilet, Touat und Tidikelt. In der Oasenstadt In Salah aber wurde Rohlfs als französischer Spion verdächtigt und musste seine weiteren Sahara-Pläne zunächst aufgeben. Er reiste durch Libyen bis nach Tripolis am Mittelmeer, schob eine kurze Deutschlandreise ein und startete dann einen zweiten Versuch. Wieder zog es ihn von Tripolis Richtung Sahara.

Quer durch die Sahara

Als er nach etwa 550 Kilometern in südwestlicher Richtung die Oasenstadt Ghadames erreichte, gab es Konflikte mit den in der Region lebenden Tuareg. Rohlfs musste seine Reisepläne wieder einmal ändern, über die Kauar-Oasen ging es weiter nach Kuka. Das war damals die Hauptstadt des Bornu-Reiches, das sich über die heutigen Staaten Nigeria, Niger und Tschad erstreckte. Rohlfs gewann das Wohlwollen des Sultans von Bornu, der ihn auf der Weiterreise unterstützte. Die nächste Station des Deutschen war der Tschad-See am Südrand der Sahara, dann fuhr er auf dem Fluss Benue bis zu dessen Mündung in den Niger. Wieder auf dem Landweg passierte Rohlfs anschließend die Städte Ilorin und Ibadan im heutigen Nigeria und erreichte schließlich die Hafenstadt Lagos an der Atlantikküste. Seine gewaltige Reise vom Mittelmeer bis nach Westafrika, die von 1865 bis 1867 gedauert hatte, sollte in die Geschichte eingehen. Zum ersten Mal hatte ein Europäer die Sahara durchquert.
Eine Ladung Geschenke
1868 trafen in Tripolis zwei Männer zusammen, die sich als deutsche Afrikaforscher einen Namen machten. Gerhard Rohlfs hatte gerade seine große Reise quer durch die Sahara abgeschlossen, Gustav Nachtigal (1834–1885) arbeitete noch als Arzt in Tunis. Rohlfs gab seinem Landsmann den Auftrag, im Namen der preußischen Regierung Geschenke an den Sultan von Bornu zu überbringen. Mit einer Karawane machte sich Nachtigal am 17. Februar 1869 auf den Weg. Auch er durchquerte die Sahara und erkundete das Tibesti-Gebirge im heutigen Tschad. Dieses höchste Gebirge der Sahara hatte damals noch kein Europäer zu Gesicht bekommen. Die ortsansässigen Tubu aber hielten wenig von hellhäutigen Eindringlingen in ihrem Land. Nachtigal...

Table of contents

  1. Cover
  2. Impressum
  3. Titel
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. Die Alte Welt
  7. Die Suche nach der Gewürzroute
  8. Die Eroberung Lateinamerikas
  9. Wilder Westen und der Rest Nordamerikas
  10. Geheimnisvolles Afrika
  11. Australien und die Inselwelt des Pazifiks
  12. Die Polargebiete Werden Erobert
  13. Die Eroberung des Weltraums
  14. Zeitstrahl
  15. Auswahlbibliografie
  16. Mehr eBooks in der Reihe Wissen auf einen Blick
Citation styles for Die großen Entdecker: 100 Bilder - 100 Fakten

APA 6 Citation

Viering, K., & Knauer, R. (2012). Die großen Entdecker: 100 Bilder - 100 Fakten (1st ed.). Naumann & Göbel Verlag. Retrieved from https://www.perlego.com/book/3517906/die-groen-entdecker-100-bilder-100-fakten-wissen-auf-einen-blick-pdf (Original work published 2012)

Chicago Citation

Viering, Kerstin, and Roland Knauer. (2012) 2012. Die Großen Entdecker: 100 Bilder - 100 Fakten. 1st ed. Naumann & Göbel Verlag. https://www.perlego.com/book/3517906/die-groen-entdecker-100-bilder-100-fakten-wissen-auf-einen-blick-pdf.

Harvard Citation

Viering, K. and Knauer, R. (2012) Die großen Entdecker: 100 Bilder - 100 Fakten. 1st edn. Naumann & Göbel Verlag. Available at: https://www.perlego.com/book/3517906/die-groen-entdecker-100-bilder-100-fakten-wissen-auf-einen-blick-pdf (Accessed: 15 October 2022).

MLA 7 Citation

Viering, Kerstin, and Roland Knauer. Die Großen Entdecker: 100 Bilder - 100 Fakten. 1st ed. Naumann & Göbel Verlag, 2012. Web. 15 Oct. 2022.