HILDEGARDS HEILPRAXIS
ATEMWEGSERKRANKUNGEN
Vorwiegend in der kÀlteren Jahreszeit kommt es verstÀrkt zu ErkÀltungen und grippalen Infekten. Die Heilerin Hildegard kennt eine Reihe von Rezepturen, die bei typischen Atemwegserkrankungen Linderung verschaffen. Bei Fieber, verbunden mit Kopfschmerzen, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen, ist die Konsultation eines Arztes obligatorisch!
Bettruhe, kein ĂŒberhitztes Schlafzimmer, feuchte Luft sind ratsam bei Atemwegserkrankungen. AuĂerdem sollte viel Fencheltee getrunken werden.
GrundsĂ€tzlich ist es ratsam, bei ErkĂ€ltungskrankheiten mit Fieber im Bett zu bleiben, das Schlafzimmer nicht zu ĂŒberhitzen und die Luft feucht zu halten. Ăber den Tag verteilt sollte viel Fencheltee getrunken werden. Am ersten Tag der Krankheit sollte man keine feste Nahrung zu sich nehmen. Am zweiten Tag sollte das FrĂŒhstĂŒck des Kranken aus einer dĂŒnnen DinkelgrieĂsuppe mit Petersilie, das Mittagessen aus Dinkelnudeln und das Abendessen aus Dinkelzwieback und gekochten ApfelstĂŒcken bestehen. Am dritten Tag empfiehlt Hildegard eine HĂŒhnerbrĂŒhe oder HĂŒhnerfleisch ohne Haut als Krankenkost. Es folgen Rezepte gegen die hĂ€ufigsten ErkĂ€ltungskrankheiten.
HUSTEN
Pflaumenkern-Kur
âą 40 Pflaumenkerne
âą 250 ml trockener WeiĂwein
âą DinkelgrieĂ nach Belieben fĂŒr die Suppe
Pflaumenkerne mit einem Nussknacker aufbrechen und den inneren weiĂen Kern herausnehmen. 24 Stunden lang zugedeckt in WeiĂwein weichen lassen, bis sie aufgequollen sind. Ăber einen Zeitraum von 3 bis 7 Tagen jeweils 3 bis 6 Kerne essen. ZusĂ€tzlich eine Suppe aus sechs gequollenen Pflaumenkernen zubereiten. DafĂŒr werden die Kerne zerhackt und mit 3 Esslöffeln Wein von der Einweichung und mit DinkelgrieĂ gekocht. Diese Suppe sollte einmal tĂ€glich gegessen werden. Noch bessere Wirkung wird erreicht, wenn zusĂ€tzlich zweimal tĂ€glich Brust und RĂŒcken mit Wermutöl eingerieben werden.
Pflaume
Wermutöl
âą 20 ml frisch gepresster Wermutsaft
⹠60 ml Olivenöl
Wermutsaft und Olivenöl gut miteinander vermischen, in ein FlĂ€schchen geben und 10 Tage an einen sonnigen, warmen Ort stellen. Zur lĂ€ngeren Aufbewahrung sollte das Wermutöl in ein dunkles FlĂ€schchen umgefĂŒllt und kĂŒhl und dunkel gelagert werden.
Andornwein
âą 10 g Andorn
âą 30 g FenchelgrĂŒn
âą 30 g Dill
âą 1 l trockener WeiĂwein
Hildegard: âWer in der Kehle krank ist, der koche Andorn in Wasser ⊠und fĂŒge zweimal so viel Wein bei. Er lasse alles nochmals in einer SchĂŒssel aufkochen unter Beigabe von genĂŒgend Fett. So trinke er es oft, und er wird in der Kehle geheilt werden.â
Die KrĂ€uter fein hacken und in dem Wein ca. 4 bis 5 Minuten köcheln lassen. AnschlieĂend vom Herd nehmen und einige Minuten ziehen lassen. Durch ein Tuch abseihen und in Flaschen fĂŒllen. Mehrmals am Tag Âœ Tasse des Andornweins trinken.
Reizhustentee
âą 5 TL Melisse
âą 4 TL Nelkenwurzel
âą 2 TL Veilchen
âą 2 TL Betonie
âą 1 TL Mistel
âą 250 ml Wasser
Alle KrĂ€uter gut miteinander mischen. 1 Âœ Teelöffel der KrĂ€utermischung in ÂŒ Liter kaltes Wasser einrĂŒhren und 6 Stunden ziehen lassen. Dabei ab und zu umrĂŒhren. Dann kurz aufkochen, 5 Minuten ziehen lassen. KrĂ€uter durch einen Filter abseihen, 3 Tassen des Reizhustentees in kleinen Schlucken ĂŒber den Tag trinken.
SCHNUPFEN
Weihrauch-Inhalation bei Schnupfen im Anfangsstadium
âą 2 â 3 Körner weiĂer Weihrauch
Der Weihrauch wird auf einer heiĂen FlĂ€che (zum Beispiel Ofenplatte) verrĂ€uchert. Die entstehenden DĂ€mpfe werden vorsichtig durch die Nase eingeatmet.
SCHNUPFEN IN FORTGESCHRITTENEM STADIUM
Hildegard empfiehlt zur Linderung eines hartnĂ€ckigen Schnupfens die Verwendung des Jaspis-Edelsteins: âUnd wer Schnupfen hat, der halte den Jaspis an den Mund und hauche ihn mit seinem warmen Atem an, damit der warm und feucht werde. So stecke er ihn in die Nasenlöcher und halte mit der Hand die Nase zu, damit die WĂ€rme jenes (Steins) in den Kopf eindringt.â
HALSSCHMERZEN/MANDELENTZĂNDUNG
Andornkrautsuppe
âą 1 EL Andornkraut
âą 250 ml trockener WeiĂwein
âą 125 ml Wasser
âą 1â2 EL Butter, Butterschmalz oder Sahne
Andornkraut in Wasser 5 Minuten kochen, anschlieĂend durch einen Filter abseihen. WeiĂwein und Butter, Schmalz oder Sahne hinzufĂŒgen und alles erneut kurz aufkochen lassen. Die Andornsuppe zweimal tĂ€glich frisch zubereitet löffeln. Bei beginnenden Halsschmerzen kann man auch ein frisches BlĂ€ttchen Akelei essen.
Andorn
GRIPPE MIT FIEBER
Die folgenden Rezepte zur BekĂ€mpfung eines grippalen Infekts mit Fieber dĂŒrfen nur nach RĂŒcksprache mit einem Arzt angewendet werden.
Meisterwurzwein
âą 1 TL Meisterwurz
âą 200 ml trockener WeiĂwein
Meisterwurz in kleine StĂŒckchen schneiden und im Mörser zerstoĂen. Ăber Nacht in der HĂ€lfte des WeiĂweins einlegen. AnschlieĂend den restlichen Wein dazugeben, Meisterwurzmasse durch ein Sieb abseihen und ĂŒber den Tag verteilt in kleinen Schlucken trinken.
Meisterwurz
Galgant-Himbeerwasser
âą 2â4 Msp. Galgantpulver
âą 200 ml kaltes Wasser
âą 1 Schuss Himbeersaft
Galgantpulver in kaltes Wasser einrĂŒhren. Mit Himbeersaft abschmecken. Den Tag ĂŒber verteilt in kleinen Schlucken lauwarm trinken. Hildegard: âEin Mensch, der ein hitziges Fieber in sich hat, pulverisiere Galgant und trinke dieses Pulver in Quellwasser, und er wird das hitzige Fieber löschen.â
Akeleisaft
⹠1 TL Akeleisaft (in der Apotheke erhÀltlich)
âą 125 ml trockener WeiĂwein
Akeleisaft mit dem trockenen WeiĂwein verdĂŒnnen und ĂŒber den Tag verteilt 3 bis 5 LikörglĂ€schen davon trinken, bis eine deutliche Besserung eintritt.
Grippepulver
âą 80 g Pelargonienpulver
âą 70 g Bertrampulver
âą 50 g Muskatnusspulver
Pulver miteinander mischen. AnschlieĂend in ein kleines FlĂ€schchen geben und gut verschlieĂen. Bei Halsschmerzen und Heiserkeit 1 Teelöffel der Pulvermischung in einem Glas warmen Wein auflösen und trinken. Bei Husten und Kopfschmerzen 2 bis 3 Messerspitzen des Grippepulvers in Dinkelbrotteig verkneten oder auf eine Scheibe Brot streuen. Das Grippepulver stĂ€rkt auch das durch die Grippe geschwĂ€chte Herz und kann ebenso zur Grippevorbeugung verwendet werden. WĂ€hrend der Grippezeit einen Âœ Tee...